11 Beispiele für Managementversagen

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Wo Menschen zusammen arbeiten müssen, braucht es eine gute Führung. Doch leider sind manche Chefs damit überfordert. Vermeintlich witzig gemeinte Sprüche oder schriftliche Anweisungen kommen beim Mitarbeiter nicht gut an. Herablassende Behandlung und geringe Wertschätzung vergiften das Arbeitsklima. Gerade bei jungen Vorgesetzten fehlt oft das nötige Einfühlungsvermögen.

Um eine gute Arbeit abzugeben, braucht der Mitarbeiter auch eine positive Rückmeldung. Ohne sie ist es schwierig, motiviert zu bleiben.
Miteinander reden hilft und das ist nicht nur in Familien und Beziehungen so, das ist auch in der Arbeitswelt hilfreich. Die nachfolgenden negativen Beispiele beweisen, dass mancher Chef noch einiges zu lernen hat.

1. Es ist ja nur ein Hausmeister

Kollegen, die sich um die Sauberkeit rund um den Arbeitsplatz kümmern, bei Problemen mit der Haustechnik sofort zur Stelle sind, verdienen besondere Beachtung.

Was wären wir ohne sie, wenn keine Lampen mehr funktionieren? Auf der Toilette der Wasserhahn Wasserfontänen von sich gibt? Genau, es würde Chaos herrschen und keiner könnte vernünftig arbeiten. Ein jeder gehört zum großen Ganzen. Das ist wie ein Uhrwerk: Selbst das kleinste Teil sorgt dafür, dass alles gut funktioniert. So sollten Führungskräfte jeden Mitarbeiter schätzen und Beachtung schenken. Ein solcher Zettel ist unmöglich, es ist vermutlich ein noch sehr grüner Chef mit wenig Lebenserfahrung.

2. Esst mehr Obst

Ein motivierter Mitarbeiter funktioniert so lange gut, bis er feststellt, nicht beachtet zu werden. Es gibt nichts Schlimmeres, als keine Wertschätzung zu erfahren. Wofür soll sich der Mitarbeiter engagieren, wenn andere ohne Anstrengung besser angesehen sind?

Erfährt der Mitarbeiter eine höhere Wertschätzung, geht er auch gerne zur Arbeit. Dabei sind es nicht nur Worte, die eine Arbeit gut bewerten. Ein toller Bonus wie ein kostenloser Obstkorb in der Teeküche oder kostenfreier Kaffee sind auch eine schöne Belohnung.
Aber hier mit einer Banane zu belohnen für die extrem anstrengende Arbeit im Lager, ist fast ein Hohn. Und die Chefs bilden sich auch noch ein, dass das ein grandioser Bonus ist.

3. Unbarmherzig

Mitgefühl für andere Menschen ist nicht jedem gegeben. Ein gutes Einkommen zu haben und eine schöne warme Wohnung ist nicht selbstverständlich. Manche Menschen erleben schlimme Dinge und ihr Leben gerät durcheinander.

Gerade in unserer Zeit mit hoher Inflation und einer Preissteigerung von fast 30 Prozent bringt manch einen um seine Existenz. Jemanden in Not beizustehen, ist eine gesellschaftliche Verpflichtung. Sich barmherzig zu zeigen und einem armen Menschen zu helfen, gibt Pluspunkte für das Karma. Sieht man dieses Schild, kann man nur mit dem Kopf schütteln. Das ist bestimmt von einem, der noch nie in Not war.

4. Mitarbeiterin bloßstellen

Am Arbeitsplatz pünktlich zu erscheinen, gerade wenn ein wichtiger Termin ansteht, ist selbstverständlich. Es passiert jeden ein Mal eine Autopanne auf dem Arbeitsweg oder die Bahn fällt aus. Dann kann der Arbeitnehmer nichts dafür, wenn er nicht rechtzeitig zur Arbeit erscheint.

Natürlich gibt es die Pappenheimer, die notorisch zu spät kommen. Das ist nicht in Ordnung, außer du arbeitest bei Google oder Facebook mit flexiblen Arbeitszeiten.

Aber eine Mitarbeiterin so bloßzustellen vor allen Kollegen und Kunden, das ist einfach daneben. Die Mitarbeiterin hat sich nicht korrekt verhalten mit ihren dauernden Verspätungen, aber da helfen Gespräche oder eben mal eine Abmahnung. Aber so ein Schild, das geht nicht.

5. Kühlraum Solo

Die Anweisung von der Geschäftsleitung für diesen Kühlraum ist unglaublich herzlos. Zu schreiben „aufgrund der sozialen Distanzierung schreit und weint nur 1 Person in dem Kühlraum“ ist vielleicht rechtlich korrekt. Aber von der menschlichen Seite unmöglich.

Es ist bekannt, dass in Großküchen und in der Gastronomie oft ein rauer Ton herrscht. Das sei dem Stress wegen des Zeitdrucks und den Qualitätsansprüchen geschuldet. Jeder, der in diesem Servicebereich arbeitet, kennt das und sucht ein bisschen Ruhe im Lager- oder Kühlraum. Bestimmt geht nicht die ganze Mannschaft mit hinein. Darum hätte man sich dieses Schild schenken können, es war unnötig, so gemein zu sein.

6. Frauenfeindlichen Anspielungen

Wir alle lieben den Spruch von Fishermens Friends
„Bist du zu schwach, sind sie zu stark“. Der würde beim Besuch dieses Fitnessstudios auch besser passen als dieser frauenfeindliche Spruch.

Er impliziert dem trainierenden Kunden, dass er wohl etwas schwach ist. Und schlimmer noch, eine zart gebaute Frau räumt ihm dann die schweren Olympiagewichte auf.

Das Management dieses Studios unterstellt böse Absicht. Aber vielleicht traut sich auch nicht jeder, bei Problemen um Hilfe zu bitten. Die heutige Mentalität unserer Mitmenschen tickt so, dass man das weiß oder man sucht im Internet. Aber fragt keine mehr etwas.

7. Arbeitssicherheit versus Aufzug

Beim Anblick dieses Aufzuges wird einem schon etwas bange. Funktioniert er noch einwandfrei oder bringt er mich in den sicheren Tod?
Die Geschäftsführung dieses Unternehmens nimmt das etwas leicht auf die Schulter. Geht etwas im Betrieb kaputt und wird von den meisten Mitarbeitern benutzt oder benötigt, muss es einwandfrei und zuverlässig funktionieren. Es sollte witzig gemeint sein, doch es ist eher beängstigend.

Auch wenn der Aufzug vielleicht nur stecken bleibt, ist es doch ein Drama. Der Mitarbeiter kann im günstigsten Fall nur für eine gewisse Zeit ausfallen. Aber was, wenn er an Klaustrophobie leidet, eine Panikattacke bekommt? Das möchte kein fürsorglicher Chef verantworten. Die Geräte im Betrieb sollten die Sicherheitsvorschriften erfüllen.

8. Krümelmonster

Am Arbeitsplatz mit einer kleinen Aufmerksamkeit belohnt zu werden, ist eine schöne Erfahrung für den Mitarbeiter. Er freut sich über die Anerkennung und Wertschätzung. Ist eine Belohnung an Bedingungen geknüpft, hat das schon nichts mehr mit Wertschätzung zu tun. Dann ist es ein Wettbewerb, bei dem die Kollegen sich untereinander ausstechen.

Bei dieser Anweisung hier fragt man sich, wie das funktionieren soll. Wenn jemand einen kleinen Keks haben möchte, ihn aus dem Stapel zu ziehen, ohne zu krümeln. Und dann wird das Ganze noch gefilmt. Wer denkt sich denn so was aus? So freut sich keiner mehr über Kekse.

9. Handybonus

Hier fühlt man sich als Kunde unwohl. Das Schild mit dem
Handyverbot für die Mitarbeiter im Service sorgt für Unruhe im Betrieb. Sicherlich ist es ärgerlich, wenn ein Barkeeper oder die Servicekraft sich ständig mit dem Handy beschäftigen, während der Kunde warten muss.

Aber statt für geeignete Maßnahmen zu sorgen, wird die Verantwortung auf die Kundschaft abgewälzt. Der Gast erhält 25 % Nachlass auf seine Rechnung, wenn er die Bedienung verpfeift. Das macht doch kein anständiger Gast. Er möchte ordentlich und freundlich bedient werden. Und das gefährdet er dann, wenn der Kellner Ärger mit dem Chef hatte. Freundliche Bedienung war dann gestern.

10. Gemeine Kollegen

Bei Anblick dieses Schildes versteht man sofort, was für ein Arbeitsklima dort herrscht. Nicht jede Führungskraft ist dazu geboren, sich in Menschen hinein zu versetzten. Das gehört aber zur Personalführung dazu. Wer seine Wut an Mitarbeitern auslässt, die Führung anderen überlässt oder unhöflich und unfreundlich ist, der sorgt für ein giftiges Arbeitsklima. Meist sind das schwache Persönlichkeiten. Als Mitarbeiter muss sich vor solchen negativen Menschen schützen.

Kann der Vorgesetzte das Team nicht leiten, weil er unfähig ist? Dann ist es in Ordnung, wenn Sie das machen, solange Sie sich gut dabei fühlen. Irgendwann fällt es anderen auf und Sie sammeln die Pluspunkte.

11. Recht und Ordnung

Vermieter sind auch nur Menschen, aber manche sind Schlitzohren. Sie wissen um die Wohnungsnot und nutzen das gerne aus. Als Mieter ist es nicht einfach, günstige Wohnungen zu finden. Manche Vermieter sind so dreist und erhöhen die Miete ohne Vorankündigung oder kümmern sich nicht um Reparaturen. Da viele Mieter Angst haben, die Wohnung zu verlieren und dann auf der Straße zu stehen, nehmen sie viel in Kauf.

Dumm ist es nur, wenn der Mieter sich auch noch gut im Mietrecht auskennt.
Der Mieter hier nimmt sowohl die weltliche als auch die göttliche Hilfe in Anspruch. Ist es ein gläubiger Vermieter, hat der Mieter gute Aussichten.