12 Tierarten, die einzigartig aussehen

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Rehe mit vampirartigen Fangzähnen, Frösche mit durchsichtigem Körper, Meisen mit schwarzem Schnurrbart und Fische mit knallroten Kusslippen – die Evolution hat im Laufe der Millionen von Jahren einige ganz bizarre Tierarten hervorgebracht, bei denen Sie aus dem Staunen nicht herauskommen werden. Teilweise scheinen sie einem Science-Fiction-Film entsprungen zu sein.

Noch immer sind nicht alle Lebewesen auf dieser Erde bekannt und Jahr für Jahr entdecken Forscher neue spannende Tier- und Pflanzenarten. Die folgende Liste stellt einmal mehr die Kreativität von Mutter Natur unter Beweis. Und ja – es gibt alle diese Tiere wirklich! Hier erfahren Sie, wo sie leben und warum sie so sonderlich aussehen.

1. Afrikanischer Kurzkopffrosch

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Dieser südafrikanische Frosch ist ein echter Winzling. Besonders der Kopf ist kleiner als bei anderen Froscharten. Dabei weisen die Männchen eine deutlich geringere Größe als die Weibchen auf. Ihre Hinterbeine sind so kurz sind, dass sie sich bei der Paarung nicht auf dem Rücken des Weibchens festklammern können. Darum kleben sich die beiden Liebenden mit einem Haftsekret zusammen, damit der Froschmann nicht abrutscht.

Ob er wohl deshalb so grimmig guckt? Zum Kaputtlachen diese Mimik! Kurzkopffrösche (Brevicipitidae) vergraben ihre Eier übrigens in der Erde und legen sie nicht wie die meisten Amphibien ins Wasser. So schlüpfen daraus auch keine Kaulquappen, sondern fertige kleine Fröschchen.

2. Goldener Schildkrötenkäfer

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Insekt oder Reptil? Dieser Käfer erinnert an eine kleine Schildkröte, daher sein Name. Das Besondere daran: Die zu den Blattkäfern gehörende Art kann je nach Laune die Farbe ihrer Flügeldecken verändern. Möchte der Käfermann ein Weibchen beeindrucken, färbt er sich in ein glänzendes Gold. Wer kann da schon widerstehen!

Fühlt sich das Insekt hingegen bedroht, färben sich seine Flügel rotbraun. Dies passiert beispielsweise, wenn ein Mensch den Käfer anfasst. Auch wenn die Tiere älter werden, verändert sich ihre Farbe.

Die Schildkrötenkäfer (Charidotella sexpunctata) leben in Nordamerika und werden 5 bis 7 mm lang. Sie ernähren sich von Blättern und bevorzugen hierbei Windengewächse wie Zaunwinden und Süßkartoffeln.

3. Wasserreh

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Vampirreh – so wird diese asiatische Hirschart gerne genannt. Kein Wunder, ragen doch beim Männchen lange, säbelzahnartige Eckzähne aus dem Maul. Doch keine Angst, die Tiere ernähren sich nicht von Blut, sondern sind reine Pflanzenfresser. Sie lassen sich Gräser, Kräuter und – zum Leidwesen von Landwirten – auch Getreide und andere Feldfrüchte schmecken.

Beide Geschlechter haben spitz zulaufende Hauer. Beim Männchen können diese bis zu 5 cm lang werden und dienen dazu, die Weibchen zu beeindrucken. Wasserrehe (Hydropotes inermis) stammen ursprünglich aus China und Korea, wurden im 20. Jahrhundert aber auch in England und Frankreich eingeführt. Sie leben gerne in Wassernähe und können größere Gewässer durchqueren.

4. Rotlippen-Seefledermaus

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Absolut im Trend ist die Lippenstiftfarbe, die die Seefledermaus (Ogcocephalidae darwini) heute trägt: Knallrot. Es wird angenommen, dass diese extravagante Lippenfarbe der sexuellen Anziehung innerhalb der Art dienen soll. Da die Mundwinkel etwas nach unten gekrümmt sind, sehen die skurrilen Fische ständig schlecht gelaunt aus.

Vielleicht sind sie verärgert, weil sie nicht gut schwimmen können. Rotlippen-Seefledermäuse sitzen nämlich immer am Meeresgrund in einer Tiefe zwischen 3 und 76 m und watscheln mit ihren Brustflossen ein wenig unbeholfen umher. Die Knochenfische sind Fleischfresser und ernähren sich von kleinen Fischen, Garnelen und Tintenfischen. Um Beute anzulocken, scheiden sie eine Flüssigkeit aus, die wie ein Köder funktioniert.

5. Schuhschnabel

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Woher der Schuhschnabel (Balaeniceps rex) seinen Namen hat, wird auf den ersten Blick klar. Über 20 cm lang kann der riesige Schnabel des afrikanischen Vogels werden. Dieser sieht nicht nur ulkig aus, sondern ist dem Tier ein wichtiges Werkzeug. So ernährt sich der Schuhschnabel von Fischen, hauptsächlich Tilapien, afrikanische Lungenfische und Flösselhechte. Auch Echsen, Schildkröten, Schlangen und Frösche verschmäht er nicht.

Mit gesenktem Kopf harrt der Vogel im seichten Wasser aus und wartet auf seine Beute. Kommt ein Fisch vorbeigeschwommen, packt er blitzschnell zu und wirft seinen Kopf nach oben. Mit dem Haken an der Schnabelspitze hält er die Beute fest und schluckt sie schließlich im Ganzen herunter.

6. Blattschwanzgecko

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Diese Gecko-Art lebt ausschließlich auf Madagaskar. Sie kommt in den Tieflandregenwäldern im Nordwesten sowie in den Trockenwäldern im Westen der Insel vor. Die nachtaktive Echse hat einen flachen Schwanz, der aussieht wie ein verrottetes Blatt. Damit ist sie bestens getarnt und wird von Eulen, Schlangen, Ratten und anderen Fressfeinden nicht so leicht entdeckt.

Blattschwanzgeckos (Uroplatus henkeli) ernähren sich von Insekten. Sie verbringen die meiste Zeit ihres Lebens auf Bäumen und Büschen. Nur zur Eiablage klettern sie hinab auf den Boden. Fühlen sie sich bedroht, können sie in Sekundenschnelle ihre Farbe ändern. Der Gecko hat den Beinamen „satanisch“ erhalten – kein Wunder bei dem Blick!

7. Glasfrosch

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Von oben betrachtet sieht diese Art gar nicht so besonders aus. Grün wie ein Frosch eben. Doch wer das Tierchen von unten anschaut, wird überrascht sein. Die Haut ist an der Unterseite vollkommen transparent, sodass durch den Bauch alle Organe wie Herz, Darm und Leber zu sehen sind. Ganz schön gruselig, aber auch faszinierend.

Wozu das gut sein soll? Die transparente Haut dient der Tarnung. Da sich der Frosch weniger vom Untergrund abhebt, können ihn Fressfeinde nicht so leicht erkennen. Glasfrösche (Centrolenidae) leben in den tropischen Regenwäldern Mittel- und Südamerikas, von Südmexiko bis Argentinien. In der Regel werden sie nicht größer als 3 cm.

8. Seefedern

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Welcher Schriftsteller hat denn da seine Feder verloren? Wie Schreibfedern, die sanft von der Strömung hin- und herbewegt werden, stecken Seefedern (Pennatulacea) am Grund des Meeres. Sie gehören zur Ordnung der Blumentiere (Anthozoa) und sind damit mit den Korallen und Quallen verwandt. Im Gegensatz zu Letzteren bilden sie jedoch keine Medusen, sondern kommen nur in Polypenform vor.

Seefedern leben in allen Weltmeeren und sind oft in der Nähe von Korallen zu finden. Sie graben sich mit ihrem Fuß im Meeresboden ein und ernähren sich als Filtrierer von winzigem Plankton. Einige Arten sind sogar zur Bioluminiszenz fähig, das heißt sie leuchten im Dunkeln.

9. Bartmeise

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Die Bartmeise (Panurus biarmicus) ist eigentlich gar keine Meise, sondern am nächsten mit den Lerchen verwandt. Der kleine putzige Singvogel ist in Europa und Asien beheimatet. Bartmeisen fühlen sich in Schilfflächen am Rande von Binnengewässern sehr wohl. Wie ihr Name schon vermuten lässt, weisen sie eine außergewöhnliche Gesichtsfärbung auf. So besitzt das Männchen neben dem Schnabel zwei schwarze Streifen, die an einen Schnäuzer erinnern.

Bartmeisen gelten als äußerst treue Vögel. Ihren Partner finden sie meist noch als Jungvögel und bleiben anschließend ein Leben lang zusammen. Bei Kälte plustern sie ihre Federn auf und sehen dann wie kleine flauschige Schneebälle aus.

10. Seeschwalbe

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Das nächste Tier wird zwar gerne als Seeschwalbe bezeichnet, doch handelt es sich dabei nicht um einen Vogel. Vielmehr haben wir es hier mit einem außergewöhnlichen Meeresbewohner zu tun, der mit seinen flügelförmigen Flossen durch das Wasser zu fliegen scheint. Seeschwalben (Glaucus atlanticus) sind Fadenschnecken, die in den gemäßigten und warmen Meeren der Welt leben.

Sie werden auch Blaue Ozeanschnecken genannt, was auf ihre schöne silbrig-blaugraue Rückenfärbung zurückzuführen ist. Anfassen sollten Sie das Tierchen jedoch lieber nicht. Seeschwalben ernähren sich nämlich von Quallen und speichern deren Gift im eigenen Körper. Dadurch werden sie selbst giftig und sind vor Feinden geschützt.

11. Große Wabenkröte

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Wenn es um Schönheit geht, sind Kröten eher selten auf den vorderen Plätzen zu finden. Die Große Wabenkröte (Pipa pipa) ist so platt, dass man meint, so wurde vom Auto überrollt. Doch das ist nicht der Grund, warum es die Kröte auf diese Liste geschafft hat.

Das skurrile dieser Amphibienart ist ihre Fortpflanzungsweise. So legt das Männchen die Eier auf dem Rücken des Weibchens ab. Diese werden anschließend von Haut überwachsen, unter der die Jungtiere dann schlüpfen. Allerdings verlassen sie den sicheren Ort nicht sofort, sondern leben eine Zeit lang in Waben auf der Mutter. Die Ärmchen, die aus dem Rücken ragen, geben einen gruseligen Anblick ab.

12. Gürtelmull

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Maulwurf, Gürteltier oder Außerirdischer? Der Gürtelmull sieht so seltsam aus, dass man meinen könnte, er stamme von einem anderen Planeten. Auch ist über ihn nicht allzu viel bekannt, da sich der lustige Zeitgenosse meist unter der Erde aufhält. Gürtelmulle gehören zu den kleinsten Vertretern der Gürteltiere und sind damit Säugetiere. Sie werden zwischen 11 und 15 cm groß und besitzen einen Rückenpanzer. Ihre Vorderfüße sind kräftig ausgebildet und dienen ihnen zum Graben.

Zu finden sind sie ausschließlich in den zentralen Ebenen Argentiniens. Gürtelmulle leben einzelgängerisch und ernähren sich von Insekten, Würmern und Schnecken, selten auch von Wurzeln. Sie sind fast blind, verfügen jedoch über einen ausgezeichneten Geruchssinn.