2. Urin als Geldanlage
Währenddessen war das Sammeln von Urin bei den unteren Ständen ein guter Nebenverdienst, denn Färber und Gerber konnten diesen Stoff gut gebrauchen. Dabei handelte es sich um ein gutes Geschäft. Man konnte fässerweise Urin zu Hause, in Klöstern oder anderen großen Institutionen und in öffentlichen Toiletten sammeln und dann gewinnbringend verkaufen.
Urin hatte dabei verschiedenste Anwendungsbereiche. Zum einen konnte man seine Kleidung damit waschen, aber es eignete sich auch dazu Stoff zu färben und Tierhäute zu Leder zu verarbeiten und zu bleichen. Schon damals waren die Farbe und der Geruch des Urins ein Mittel der Ärzte Erkenntnisse über die Gesundheit des Menschen zu gewinnen.