Er sammelte 45 Jahre lang Pfennige – Und dies war das unglaubliche Ergebnis

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Sein Name ist Otha Anders, er ist Amerikaner. Er ist einer, der Pfennige liebt. Er liebt sie so sehr, dass er inzwischen eine ganze Sammlung davon hat. Seine Sammlung beherbergt Münzen aus den letzten 45 Jahren, die er bei jeder Gelegenheit aufgelesen hat und die ihm sogar wichtiger sind als seine anderen Hobbys.

Allerdings brachte ihm diese Sammlung nicht immer nur Glück. Schnell bemerkte Anders, dass mit einer großen Münzsammlung eine beachtliche Verantwortung einherging. Deshalb fasste der begeisterte Sammler einen Entschluss, zu dem ihm seine Freunde schon lange geraten hatten, er wollte seine Münzsammlung endlich zur Bank bringen. Doch damit, was ihn bei der Bank erwartet, hätte er nicht gerechnet.

1. Er liebt das Sammeln

Otha Anders liebte es, Pfennige zu sammeln. Er baute seine Sammlung bereits seit vielen Jahren auf und inzwischen war sie so groß, dass die Geldstücke sich gar nicht mehr von Hand transportieren lassen. Mindestens ein Schubkarren wäre nötig gewesen, um die Sammlung von einem Ort zum anderen zu bewegen.

Zum Glück hatte Anders gar nicht vor, sein Geld woanders zu deponieren. Viel mehr möchte er es bei seiner Bank abgeben und dadurch hoffentlich einen großen Erlös zu erwirtschaften, denn er dachte, das Sparen müsse sich ja gelohnt haben. Doch der Transport gelang nicht ohne fremde Hilfe. Mit der Unterstützung von fünf Freunden machte Anders sich schließlich ans Werk.

2. 15 große Wasserflaschen

Der Mann hatte bereits in den 70er Jahren damit begonnen, Münzen zu sammeln. Seitdem griff er nach jedem Groschen, den er finden konnte und lagerte ihn fein säuberlich ein. Er war sich natürlich im Klaren darüber, dass sein Vorrat an Pfennigmünzen alles andere als normal war. Deshalb rief er kurz vor seiner Einzahlung bei der Bank an und warnte diese vor.

Er kündigte an, dass gleich 15 große Wasserflaschen ankommen würden, jede gefühlt mit hunderten Münzen. Der Chef der Bank zeigt sich zunächst nicht begeistert. In einem Interview mit ABC News sagt er, dass er so eine große Münzsammlung noch nie gesehen hatte.

3. Jeder Pfennig ein Gebet

Der Grund für Anders Pfennigleidenschaft war nicht nur die Liebe zu Geld. Viel mehr sah er in jedem gefundenen Groschen ein Zeichen Gottes. Immer wenn er auf der Straße wieder einen Pfennig entdeckte, sprach Otha Anders ein kurzes Gebet der Dankbarkeit. Mehr noch, sah er die Pfennige sogar als Erinnerung daran an, immer dankbar zu sein.


Anders war Jahre damit beschäftigt gewesen, seine Sammlung in seinem eigenen Zuhause aufzubewahren. Der Entschluss, seine geliebten Münzen abzugeben, kam durch einen Brief von einer Versicherung. Darin stand, dass seine Münzen nicht von der Hausratversicherung gedeckt seien. Grund genug für Anders, die runden Schätze in eine sichere Umgebung zu verfrachten.

4. Helfer bei der Pfennigjagd

Der Grund dafür, dass Anders Pfennigsammlung so riesig geworden war, waren seine vielen Helfer. Der begeisterte Sammler bekam Unterstützung von seiner Frau und seinen Kindern, die ihm fast täglich neue Pfennige zusteckten. Kostenlos wollte Anders diese jedoch nicht annehmen. Stattdessen zahlte er für jeden einzelnen Pfennig, der ihm zugetragen wurde, den tatsächlichen Gegenwert.

So machte er es auch bei den Pfennigen, die ihm die Schüler an der Schule brachten, für die er als Hilfskraft tätig war. Auf diese Weise war Anders Sammlung bis heute um ein Vielfaches angewachsen. Doch Otha Anders war nicht der einzige, der eine wertvolle Sammlung angelegt hatte.

5. Sein bester Kumpel sammelt auch

Noch hilfreicher als seine Frau und seine Kinder war für Anders sein bester Kumpel Jack „Domino Kid“ Brown, der direkt in seiner Nachbarschaft lebte. Wie Anders sammelte auch Jack Geld, allerdings keine Pfennige, sondern Nickel. So begannen die beiden eines Tages damit, für den jeweils anderen mitzusammeln.

Die aufgelesenen Münzen tauschten sie später miteinander aus. So entwickelte sich nicht nur eine fruchtbare Zusammenarbeit, sondern auch ein echter Konkurrenzkampf. Beide versuchten, mehr Münzen als der andere zu sammeln. Doch Otha Anders bemerkte, dass sein Ehrgeiz bald Überhand nahm. So begann er schließlich sogar, bei Fremden nach Pfennigen zu suchen und diese ohne weiteres Nachdenken mitzunehmen.

6. Ein Angebot, zu dem er Nein sagen konnte

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Anders liebte seine Pfennigsammlung so sehr, dass er selbst ein unschlagbares Angebot ausschlug. Denn als die Vereinigten Staaten in den 1970er Jahren damit begannen, Pfennige einzuziehen, wurde für 100 Dollar in Pfennigen ein Bonus von 25 Dollar geboten. Doch Anders dachte gar nicht daran, seine geliebte Sammlung aufzugeben, auch wenn er damals vermutlich ein Vermögen gemacht hätte.

Zu viel Vergnügen bereitete ihm das Sammeln und Reinigen der Pfennige, für die er manchmal sogar extra Geld wechseln ließ. Einmal hatte Anders sogar die Straßen in der Nachbarschaft nach Münzen abgeklappert und seine Sammlung um ganze fünf weitere Pfennige ergänzen können.

7. 1.300 Kilogramm in Münzen

Im vergangenen Jahr entschloss sich Otha Anders endlich, seine Münzen zur Bank zu bringen. Womit er nicht gerechnet hatte, war das enorme Gewicht der Groschen. Fast 1.300 Kilogramm wogen die Pfennige – mehr als ein ausgewachsener Bison oder ein Familienauto.


Als er endlich mit dem Geld an der Bank angekommen war, folgte bereits die nächste Herausforderung. Nun mussten die Münzen aus ihren Flaschen befreit werden. Dabei sollten natürlich keine wertvollen Münzen beschädigt werden. Am Ende entscheiden sich die sechs Freunde dafür, die Flaschen mit einer Axt zu spalten. Es klappte: Die Münzen fielen einfach heraus und endlich konnte das große Zählen beginnen.

8. Automatische Münzzählung

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Zum Schluss stand die Frage im Raum, wie die Münzen zu zählen seien. Auch dafür ließen sich Otha Anders und seine Freunde eine kreative Möglichkeit einfallen. Einen Berg Münzen nach dem anderen ließen sie durch die Münzautomaten in der Bank rattern. Doch da dies zu lange dauerte, verwendeten sie gleich alle vier Münzautomaten auf einmal.

Die Bankbesucher ärgerten sich zwar kurz, doch schnell wurde klar, dass hier Geschichte geschrieben wurde. Immer mehr Münzen ratterten durch die Apparate und der Beitrag, der dabei entstand, wuchs und wuchs in ungeahnte Höhen. Schließlich war die letzte Münze gezählt und alle warteten gespannt auf das Ergebnis.

9. Fünf Stunden Münzen zählen

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Es hatte ganze fünf Stunden gedauert, bis sämtliche Pfennige gezählt waren. Außerdem mussten die Münzautomaten alle 20 Minuten geleert werden, da immer wieder der Maximalbetrag von 50 Dollar erreicht war. Doch Otha Anders genoß jeden Moment und erinnerte sich daran, wie er die Münzen, die nun für immer im Automaten verschwanden, einst gesammelt hatte.

Immerhin war er 45 Jahre damit beschäftigt gewesen, diese Münzen aufzubewahren. Endlich war es geschafft und der Moment der Wahrheit war gekommen. Doch wie viel Geld hatte Otha Anders gesammelt? Tatsächlich waren es genau 5.136,14 Dollar – mehr, als er sich jemals in seinen kühnsten Vorstellungen erträumt hätte.

10. 31 Pfennige am Tag

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„Wer den Pfennig nicht ehrt, ist den Taler nicht wert“, lautet ein berühmtes Sprichwort. Anders nahm sich das zu Herzen und sammelte über 45 Jahre jeden Pfennig auf, den er in die Finger bekam. Das zahlte sich aus, denn am Ende marschiert er nun mit über 5.000 US-Dollar aus der Bank.

Außerdem wusste er nun, wie viele Pfennige er pro Tag gesammelt hatte, und zwar ganz genau 31 Stück. Sein anfängliches Ziel war es, fünf Wasserkrüge mit Münzen zu füllen. Am Ende waren daraus 15 große Flaschen geworden. Aufgehört hat er am Ende nur, weil seine Hausratversicherung ihr Veto einlegte.

11. Eine neue Sammlung für Anders und seinen Freund

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Heute ist Anders froh, dass er seine Pfennigsammlung aufgelöst hat. Der Sammler hat allerdings bereits das nächste Projekt ins Auge gefasst, er möchte die Sammlung seines Freundes vergrößern. Im Gegensatz zu Otha Anders sammelt Domino Kid bis heute weiter und hat nicht vor, seine Münzen zur Bank zu bringen.

Schließlich sind Nickel deutlich weniger wert als Pfennige und die Hausratversicherung hat keinen Grund, sich zu beschweren. Anders und sein Kumpel wollen die Sammlung weiterführen und vielleicht sogar eine neue beginnen. Wie sich herausgestellt hat, sind Dollar-Noten deutlich leichter zu transportieren und lassen sich ebenfalls wunderbar sammeln. Wir sind sicher, es gibt überall auf der Welt Menschen, die sich durch Sammeln von Kleinigkeiten einen regelrechten Schatz erschaffen.