Erstaunliche Funde

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Auf unserer Erde gibt es noch viele Entdeckungen zu machen. Schätze, die meist tief unter der Erde versteckt sind, geben uns Aufschluss über unsere Vergangenheit. Die meisten dieser Schätze werden nur durch Zufall entdeckt und man kann sich eine Vorstellung darüber machen, was es noch alles geben könnte. So machten zwei Landwirte auf ihren Grundstücken fantastische Funde.

Bis heute gibt es keine Erklärung für den unglaublichen Zufall und für die verblüffenden Gemeinsamkeiten der beiden Fälle.  Die entdeckten Objekte lagen über Jahrtausende tief in der Erde. Die unterschiedlichen Umwelteinflüsse wie Stürme, Überschwemmungen und lange Hitzeperioden konnten ihnen nichts anhaben. Ihr Zustand bei Ihrer Entdeckung war äußerst gut.

1. Seltsame Entdeckung am Weihnachtsmorgen

Der argentinische Landwirt Jose Antonio Nievas machte am Weihnachtsmorgen einen Spaziergang auf seiner kleinen Farm in Carlos Spegazzini in Argentinien. Er wollte etwas Zeit für sich allein haben, um nachzudenken. Er spazierte an einem kleinen Bach auf seinem Grundstück entlang. Plötzlich bemerkte er etwas Ungewöhnliches am Ufer des Baches in einer kleinen Ausbuchtung.

Dort lag etwas, das aussah wie ein riesiger, runder Stein. Der Stein weckte sein Interesse und er wollte ihn untersuchen. Bei seiner Untersuchung stellte er fest, dass es sich nicht um einen Stein handelte, weil das Ding eine seltsame Oberflächenstruktur hatte. Er entfernte den Schlamm und schaute es sich näher an, um herauszufinden, was es war.

2. Erste Ausgrabungsversuche

Jose konnte das Gebilde allein nicht freilegen, daher rief er seine Frau Reina zur Hilfe. Gemeinsam bemühten sie sich, den geheimnisvollen Gegenstand auszugraben und zu reinigen. Zu dem Zeitpunkt wussten sie noch nicht, wie bedeutend der Fund war. Sie arbeiteten vorsichtig, um nichts zu beschädigen. Nach einiger Zeit bemerkten Sie, wie groß das Objekt war.

Sie kamen mit ihren Mitteln nicht mehr weiter und wussten, dass sie Unterstützung bei den Ausgrabungen benötigten. Auf dem Land verbreiten sich Neuigkeiten schnell und die Nachbarn versammelten sich am Fluss und bestaunten das mysteriöse Objekt.  Joses Hund lieferte den ersten Hinweis. Er näherte sich dem Objekt, schnüffelte und fing an wild zu bellen.

3. Ausgrabung, Bergung und Untersuchung des Fundes

Bei einem Stein oder einer Pflanze würde der Hund sich nicht so seltsam benehmen. Allmählich wurden die Ausmaße des Fundstückes klarer. Ein Experte musste eingebunden werden. Die Polizei beauftragte zwei renommierte Archäologen, die sofort erkannten, dass es sich um ein uraltes Artefakt handelte. Doch dafür mussten sie den Beweis erbringen und das Objekt musste in ein Labor gebracht werden.

Die Ausgrabung und Bergung gestaltete sich durch die enorme Größe des Objektes sehr schwierig. Doch endlich war das Objekt im Labor. Die Wissenschaftler fanden heraus, dass es sich um ein echtes Fossil handelte. Die Schildkrötenpanzerung der Oberfläche zeigte, dass es sich um eine bestimmte Art handelte.

4. Fund in Michigan

Hier müssen wir die Geschichte unterbrechen, weil im US-Bundesstaat Michigan zur selben Zeit ebenfalls ein seltsamer Fund gemacht wurde. Der Landwirt James Bristle machte auf seiner Farm eine außergewöhnliche, prähistorische Entdeckung. James Bristle war auf seinem Grundstück auf Erdgas gestoßen und begann mit dem Projekt der Erdgasgewinnung.

Er wollte mit der Verlegung von Leitungen auf einem Soja-Feld beginnen. Dazu musste das Feld umgegraben werden. Spezielle Geräte und Maschinen wurden für die mühselige und zeitintensive Arbeit benötigt. Die Arbeiten für die Leitungen sollten vor dem Winter beendet sein. Bei dem Aushub Arbeiten stieß die Baggerschaufel auf etwas Hartes, was verwunderlich war, da das Soja-Feld bewirtschaftet wurde und keine Steine enthalten dürfte.

5. Knochenfunde in Michigan

James stieg vom Bagger, um nachzusehen, auf was die Baggerschaufel gestoßen war. Er wühlte in der Erde und stieß auf etwas Hartes und Glattes. Nachdem er den Gegenstand vorsichtig von Erde und Schmutz befreit hatte, sah er, dass es sich um die Überreste eines Tieres handelte.
Er hielt einen Tierknochen in der Hand.

Als Farmer war er damit vertraut. Die Form des Knochens erinnerte ihn an einen Rippenknochen. Er war jedoch viel größer als jeder Rippenknochen, den er jemals gesehen hatte. Er passte weder zu einer Kuh noch zu einem Pferd oder einem anderen Tier dieser Gegend. Da er neugierig war, begann er nach weiteren Anhaltspunkten zu suchen.

6. Forschungsergebnisse in Argentinien

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In Argentinien hatten die Wissenschaftler mittlerweile weitergearbeitet und hatten bei ihren Untersuchungen weitere Forschungsergebnisse über den Fund aufzuweisen. Sie hatten herausgefunden, um was es sich bei dem Fundstück handelte. Sie wussten nun, dass es sich um einen ganz außergewöhnlichen Fund handelte.

Bei dem kugelförmigen Gegenstand, den Jose während eines Spazierganges zufällig entdeckt hatte, handelte es sich um den versteinerten Rückenpanzer eines Glyptodons. Ein Glyptodon war ein Säugetier, das zu den Zeiten der Dinosaurier die Erde bewohnte. Es ist sehr erstaunlich, dass dieser Fund noch so gut erhalten war, was wohl den Gegebenheiten seines Fundortes im Schlamm des Flusses zu verdanken war.

7. Und wieder in Michigan

In Michigan war James immer noch mit der Ausgrabung am Fundort des Knochens beschäftigt. Der Fund fesselte ihn und er wollte herausfinden, zu welchem Tier der Knochen gehörte. Mit seiner Begeisterung hatte er andere Menschen herbeigelockt, die ihm bei der Suche halfen. Sie fanden einen noch größeren und längeren Knochen. Sie gruben bis zu einer Tiefe von drei Metern.

Das Soja-Feld glich mittlerweile einer archäologischen Ausgrabungsstätte. Die Neuigkeiten verbreiteten sich schnell und die Einwohner der Stadt und alle wichtigen Nachrichtenagenturen verbreiteten die Einzelheiten über den Fund. Alle möglichen Gerüchte entstanden, wie dass der Knochen von einem Monster aus einer Sage entstammte.

8. Fund eines Mammut-Skeletts in Michigan

Im Laufe der Ausgrabungen wurde ein Schädel und Stoßzähne von der Größe eines durchschnittlich großen Erwachsenen gefunden. James wusste zunächst nicht, wie er mit seinem Fund umgehen sollte, doch dann wurde ihm bewusst, dass er einen Experten hinzuziehen musste.
Er wandte sich an Dan Fisher, einen Professor der Universität von Michigan.

Dieser war Leiter des Paläontologie Museums der Universität. Er mobilisierte ein Team aus Studenten und machte sich an die Ausgrabungen. Dan Fisher und die Studenten konnten die Überreste zweifelsfrei einem Mammut zuordnen. Da die Überreste in erstaunlich gutem Zustand waren, war der Fund spektakulär. Nun mussten die Überreste noch aus ihrem Grab geborgen werden.

9. Bergung und Transport des Mammut-Skeletts ins Labor

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Mit dem Bagger vor Ort wurde das Mammutskelett vorsichtig aus der Erde gehoben und ebenso vorsichtig auf einen Laster verladen. Alle Anwohner der Stadt waren anwesend und hielten vor Anspannung den Atem an. Als der Schädel des Mammuts nur noch wenige Meter von der Ladefläche des Lasters entfernt war, riss plötzlich einer der Gurte.

Alle waren entsetzt und glaubten schon alles verloren. Doch dann griffen die anderen Gurte und der Schädel war gerettet.
Der Schädel wurde vorsichtig auf den Laster gelegt und die Reise in das Universitäts-Museum ging los. Niemand ahnte zu diesem Zeitpunkt, dass dort eine noch größere Überraschung wartet.

10. Funde von beiden Enden des Kontinents

Dass zwei so bedeutende Funde zu gleichen Zeit und zwei entgegengesetzten Orten des amerikanischen Kontinents gefunden werden, ist unglaublich. In Argentinien wurden schon einige Funde eines Glyptodons gemacht. Funde werden aber nicht nur in Amerika gemacht.
Sie wurden im letzten Jahrhundert auf jedem der sieben Kontinente gemacht.

Während des sogenannten großen amerikanischen Faunentausches wurden verschiedene Tierarten zwischen Nord- und Südamerika ausgetauscht. So wanderte auch das Glyptodon von Südamerika nach Zentralamerika bis nach Guatemala. Das Wollhaarmammut war in Nordamerika, Europa und Asien beheimatet und starb vor 12 000 Jahren aus. In Michigan wurden bisher 30 Mammute gefunden. Dieser Fund war jedoch am besten erhalten und der größte Mammutschädel, der je gefunden wurde.

11. Der Glyptodon und seine heutigen Artgenossen

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Ein Glyptodon konnte bis zu 1,4 Tonnen wiegen und hatte hervorragende Verteidigungskünste. Es war zu seinen Lebzeiten wohl eines der stärksten Lebewesen. Sein Panzer erinnert an eine Schildkröte. Er was sehr widerstandsfähig und stabil und diente als Schutz vor Fressfeinden. Nach heutigen Wissensstand lebte das Glyptodon zur gleichen Zeit wie der Mensch.

Der Mensch mit seiner Jagd und der Klimawandel mit der daraus resultierenden Nahrungsknappheit trugen zum Verschwinden dieser Tiere bei. Der nächste Verwandte des Glyptodons in unser heutigen Zeit ist das Gürteltier. Sie gehören beide zu den gepanzerten Nebengelenktieren und leben vorwiegend in Südamerika. Natürlich ist das Gürteltier viel kleiner.

12. Das Mammut

Die Überreste des Mammuts wurden in der Forschungseinrichtung der Universität von Michigan gereinigt und genauestens untersucht und später im Museum ausgestellt. Die Öffentlichkeit sollte die Gelegenheit haben das Mammut zu sehen. Die Forscher fanden heraus, dass das Mammut, das auf James Soja-Feld gefunden wurde, wohl von Menschen getötet wurde.

Diese These wird von drei Felsbrocken in der Größe von Basketbällen unterstützt, die in seiner Nähe gefunden wurden und wohl dazu dienten, den Kadaver am Boden zu verankern. Die Menschen wollten wohl später für das Fleisch zurückkehren. Bis zu heutigen Tag ist es umstritten, ob eine übermäßige Bejagung oder ein starker Klimawandel zum Aussterben des Mammuts beigetragen hat.

13. Die beiden bedeutenden Fundstücke

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James dankbar für die harte Arbeit des Professors und der Studenten. Er wollte die Überreste nicht als sein Eigentum deklarieren, sondern überließ sie dem Professor und den Studenten. Es sollte sie für die harte Arbeit bei den Ausgrabungen entschädigen. Außerdem sollte das Fundstück für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.

 
Auch wenn das Mammut und das Glyptodon weit voneinander entfernt gefunden wurden, bringen Sie uns neue Erkenntnisse über die Vergangenheit. Für Jose und James haben die Entdeckungen ihr ganzes Leben auf den Kopf gestellt. Sie mussten mit internationalen Experten zusammenarbeiten und rückten ins öffentliche Rampenlicht. Vielleicht inspiriert sie die Geschichte der beiden, auch einmal hinter Ihrem Haus zu graben.