Freimaurer: Geheimnisse, die bereits an die Öffentlichkeit gedrungen sind

Bild: Mariusz Matuszewski / Shutterstock.com

George Washington – ein Gründungsvater Amerikas – war Freimaurer und auch Johann Wolfgang Goethe war Mitglied bis hin Winston Churchill. Umso mehr brodelt es in der Gerüchteküche rund um das Thema Freimaurerei. Die Informationsflut ist gewaltig und es ranken sich zahlreiche Mythen um die geheimnisvolle Bruderschaft, die hauptsächlich aus Männern besteht.

Die wahren Hintergründe für das Treffen von freimaurerischen Logen ist bis heute nicht bekannt. Schließlich handelt es sich um eine geschlossene Gruppe, die seit Jahrhunderten ihren Traditionen nachgeht, die sich um Wandel der Zeit entwickelt haben. Trotz der Geheimnisse, gibt es einige Informationen, die nach Außen gedrungen sind, die in der nachfolgenden Bildergalerie gezeigt werden.

1. Religiöse Strukturen und der Name des Gottes

Bild: Sergio Hernan Gonzalez / Shutterstock.com

Freimaurerische Logen erwarten von ihren Mitgliedern, dass ihr Gottesbild nicht von einer bestimmten Religion geprägt ist. Gleichzeitig haben die Logen selbst wichtige religiöse Strukturen und Riten, die sich im Verlauf der Jahrhunderte stark entwickelt haben. Letztlich glauben auch Freimaurer, jedoch nur an einen universellen Gott.

Es gab eine Zeit, da wurde der einzigartige Name des freimaurerischen Gottes nur erfahreneren Mitgliedern offenbart. Mitglieder mussten eine bestimmte Rangordnung erreichen, bevor sie diesen erfahren durften. Sie mussten zum „Holy Royal Arch“ aufsteigen. Dennoch ist der Name mit der Zeit an die Öffentlichkeit gedrungen. Der Name des freimaurerischen Gottes lautet: Jahbulon.

2. Kein Weg zurück

Bild: Everett Collection / Shutterstock.com

Viele Menschen würden gerne Einblicke in den inneren Zirkel bekommen, doch der Weg aus der Freimaurerei ist gar nicht so leicht. Wer einmal Mitglied ist, hat es sehr schwer seine Mitgliedschaft zu beenden. Schließlich tragen Freimaurer geheime Informationen mit sich, die nicht an die Öffentlichkeit gelangen, sollen.

Beschließt ein Mitglied aus der Vereinigung auszutreten, so ist er mit zahlreichen Richtlinien konfrontiert, die einen Austritt reglementieren. Die Regelungen sind zugunsten der Loge ausgelegt. Freimaurer, die austreten möchten, sind der Pflicht eine hohe Geldsumme zu hinterlegen, bzw. ihren Lebensbeitrag zu bezahlen. Logen Mitglieder müssen eine regelmäßige Gebühr bezahlen. Bei einem Austritt ist die Gebühr fällig, die das Mitglied normalerweise bis zum Lebensende bezahlt hätte. Bei Zahlungsunfähigkeit kommt es zum lebenslangen Bann.

3. Kontrolle über Mitglieder

Bild: Imago / Becker&Bredel

Verschlossenheit ist ein großer substanzieller Bestandteil von Freimaurern und es sollen so wenig Informationen wie möglich nach Außen dringen. Deshalb haben die Logen bestimmte und wichtige Regeln und Kontrollinstanzen, um stark unzuverlässige Mitglieder ausfindig zu machen.

Zwar handelt es sich um geschlossene Gruppierungen, die Außenstehende ausschließt, doch außenstehende können Freimaurer beschuldigen. Nicht-Freimaurer sind nicht an die Gesetze der Logen gebunden, sie können dennoch untreue Freimaurer beschuldigen, sodass Untersuchungen vonseiten der Freimaurer eingeleitet werden. Aufgrund dessen gehen die Logen akribisch bei Suche nach neuen Mitgliedern vor, um kurzzeitige Abenteurer, die Geheimnisse nicht für sich behalten können, im Vorhinein auszuschließen.

4. Keine einheitliche Zeichensprache

Bild: F. JIMENEZ MECA / Shutterstock.com

Häufiger Vorwurf ist die globale Vernetzung der Freimaurer, bzw. die geheime Kommunikation untereinander. Dies trifft nur bedingt zu, denn die Logen haben unterschiedliche Zeichensprachen und Riten. Sicherlich handelt es sich um eine globale Organisation, doch jede Loge pflegt zum Teil eigene Bräuche. Einige Logen haben ihren individuellen Handschlag als Erkennungszeichen.

Doch die Riten an sich sind vielen Menschen ein Mysterium, weshalb es Vorwürfe des Satanismus gab. Neulinge müssen zum Beispiel den und ein Seil um den Hals tragen. Sie werden im Anschluss als neue Freimaurer „wiedergeboren“. Diese Riten heben die religiösen Aspekte der Freimaurerei hervor, die auf Außenstehende seltsam wirken.

5. Eine ganz normale Gruppierung?

Bild: DedMityay / Shutterstock.com

Um kaum eine Gruppe kursieren so viele Verschwörungstheorien, wie um die freimaurerischen Gruppierungen. Folglich entsteht eine hohe Erwartungshaltung, wenn es um die Mitgliedschaft geht, schließlich sind es doch die heimlichen Weltbeherrscher, oder etwa nicht?

Dabei wirken die Zugangsvoraussetzungen trivial und gar nicht so mysteriös. Interessenten müssen an einen Gott glauben, wobei ihr Glaube nicht von einer bestimmten Religion geprägt sein darf. Doch selbst wenn dieser Glaube vorhanden ist, besteht die Notwendigkeit von anderen Freimaurern unterstützt zu werden. Es ist vor allem eine Sache von Kontakten. Bei den Kontaktpersonen, die neue Mitglieder anwerben, muss es sich um erfahrene Vermittler handeln, bzw. um langjährige Freimaurer.

6. Verhalten bei Zeremonien

Bild: Belikova Oksana / Shutterstock.com

Logen haben einen Altar und es kommt zu Zelebrationen, die mit interessanten Verhaltensweisen einhergehen. Während einer Zelebration ist es verboten zwischen dem Altar zu gehen und die Ostseite muss frei bleiben. Aus der Seite kommt das Licht auf den Zelebranten.

An der Ostseite eines Altares sind Ehrenplätze, die nur bestimmten Rangmitgliedern vorbehalten sind. Gleichheit ist ein wichtiger Bestandteil der Logen, dennoch gibt interne hierarchische Strukturen. Deshalb ist es verboten die Plätze einzunehmen, sofern keine explizite Einladung hierzu vom Meister vorliegt. Mitglieder haben sich zusätzlich an einen bestimmten Dresscode zu halten. Sie sind in der Pflicht ihre Schürze zu tragen, wenn es zu Treffen kommt.

7. Der freie Wille

Bild: Bundesarchiv, Bild 183-W1028-507 / CC-BY-SA 3.0, CC BY-SA 3.0 DE https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/de/deed.en, via Wikimedia Commons

Für die Mitgliedschaft spielt der eigene Wille eine fundamentale Rolle. Interessenten müssen aus sich selbst heraus Freimaurer werden wollen und ihr Einverständnis geben. Damit soll verhindert werden, dass Mitglieder ihre Kinder zur Mitgliedschaft drängen. Zusätzlich wird dadurch sichergestellt, dass Neulinge aus Überzeugung agieren und der Loge ihren Dienst erweisen.

Für die Mitgliedschaft ist es wichtig frei geboren zu sein. Hier kam der Grundsatz „Gleichheit“ in der Geschichte an seine Grenzen. Für Sklaven bedeutete dies in der Vergangenheit, dass eine Mitgliedschaft ausgeschlossen war. Das Gesetz ist bis heute schriftlich erhalten geblieben zu Ehren der Freimaurerei und der Tradition, auch wenn es nicht mehr praktiziert wird, zumal die Sklaverei abgeschafft worden ist.

8. Manierregeln innerhalb der Loge

Bild: F. JIMENEZ MECA / Shutterstock.com

Bei den regelmäßigen Treffen können Probleme thematisiert werden und Diskussionen geführt werden. Wie bei allen Gruppierungen, sind bestimmte Regeln wichtig, um miteinander zu kommunizieren. Mitglieder müssen ihren Meistern vorher um Erlaubnis fragen, bevor sie ein Thema ansprechen dürfen. So soll sichergestellt werden, dass nur das Wichtigste thematisch erfasst wird.

Eine wichtige Verhaltensweise ist Gefolgsamkeit innerhalb der Logen. Wird ein Freimaurer um etwas gebeten, so ist er verpflichtet dem Folge zu leisten nach besten Gewissen. Mitglieder sollten keinesfalls Anweisungen ausschlagen. Es ist ein Zeichen es Vertrauens, wenn bestimmte Mitglieder um etwas gebeten werden. Auf diese Weise soll der Zusammenhalt gestärkt werden.

9. Gesetze der Freimaurer: Ursprung und Bedeutung

Bild: Benjamin Campos / Shutterstock.com

Die Gesetzmäßigkeiten, die sich in der Freimaurerei etabliert haben, sind nicht so spektakulär wie erwartet. Sie haben ihre Wurzeln im römischen Recht aus dem 6. Jahrhundert und gehen auf den römischen Kaiser Justinian zurück. Die Weltverschwörer haben eine besondere Passage sich zu eigen gemacht, nämlich: „Lebe ehrlich, verletze niemanden und geben jedem seinen gerechten Anteil.“

Offenbar sind Freimaurer nicht so gefährlich, wie es – je nach Medium – dargestellt wird. Während die Logen ein friedliches Miteinander anstreben, wird ihnen das Streben nach Weltherrschaft vorgeworfen und das heimliche Lenken von Politikern weltweit. Dies ist gewissermaßen auf die Verschlossenheit der Gruppe zurückzuführen, die Raum für Verschwörungen lässt.

10. Eine Sache der Höflichkeit: Verspätungen bei Treffen

Bild: David JC / Shutterstock.com

Auch Freimaurer führen ein normales Leben, außerhalb der Loge. So kann es schnell mal passieren, dass die Mitglieder zeitlich verhindert sind und zu einem Treffen zu spät kommen. In solchen Fällen sind Mitglieder in der Pflicht zum Altar zu gehen. Dabei müssen sie den Meister grüßen, bevor sie ihren Platz einnehmen.

Konträr dazu müssen Freimaurer ebenfalls bei einem frühzeitigen Abbruch einer Zeremonie bestimmte wichtige Verhaltensweisen einhalten. Bevor sie den Tempel verlassen, müssen sie vor dem Meister salutieren. Mitglieder sind dabei verpflichtet die jeweils korrekte und angemessene Zeichensprache anzuwenden. Zudem müssen sie es auf eine sehr respektvolle Art vollbringen.

11. Ein Staat im Staate

Bild: ariadna de raadt / Shutterstock.com

Freimaurer haben gewissermaßen ihr eigenes Rechtssystem als Gruppierung mit zahlreichen Riten, die je nach Ort und Loge voneinander abweichen können. Bei Verstößen wider die Logenregeln kommt es zu Strafen. In solchen Fällen versammeln sich die Mitglieder und agieren als Richter und Jury. Der Beschuldigte ist sein eigener Verteidiger.

Bei schweren Verstößen kann es zu einer dauerhaften Verbannung kommen, sodass der Verurteilte weltweit in keiner Loge mehr agieren kann. Des Weiteren gab es in der Geschichte teils drakonische Strafen, wie etwa das Ausweiden oder das Herausschneiden der Zunge. Je höher der Rang, desto schlimmer waren die Bestrafungen.

12. Keine Politik – Keine Religion

Bild: Angel Soler Gollonet / Shutterstock.com

Die vermeintlichen Weltbeherrscher dürfen kein Wort über Politik oder Religion verlieren. Für die Mitgliedschaft ist der Glaube an den einen Gott der Freimaurer Voraussetzungen, dennoch dürfen Freimaurer nicht über Religion sprechen. Auch politische Themen sind bei Aufeinandertreffen tabu.

Es wirkt sehr skurril, weil die Logen politische und religiöse Züge aufweisen. Bei einem Treffen spielt zudem der soziale Status der Mitglieder eine untergeordnete Rolle, weil Gleichheit und Brüderlichkeit Werte der Freimaurer sind. Lediglich der Rang innerhalb der Loge ist relevant für die Mitglieder. Somit zählt nur die Rangordnung innerhalb der Freimaurerei, sodass auch Menschen aus allen Schichten aufsteigen können.

13. Freiheit für Mitglieder

Bild: Respiro / Shutterstock.com

Zahlreiche Riten und Verhaltensweisen bestimmten das Aufeinandertreffen von Freimaurern. Gleichzeitig wird den Mitgliedern ein größeres Maß an Freiheit gewährt, als Außenstehende vermuten. Letztlich folgt die Freimaurerei keinem bestimmten Glaubensgrundsatz, sodass Mitglieder im Privaten die Freiheit haben ihre eigene Glaubensvorstellung zu pflegen.

Letztlich ist es keine religiöse Vereinigung und auch keine sektenartige Gruppierung. Es gibt keine festen Glaubenssätze, die für alle Mitglieder verpflichtend sind. Neben der Gleichheit ist Freiheit ein sehr wichtiger Wert innerhalb der Logen. Es gibt sicherlich einige wichtige Restriktionen und Einschränkungen, doch ohne Regeln würde keine Organisation Bestand haben, insbesondere nicht über solch einen langen Zeitraum.