Wissenschaftler haben neue Anhaltspunkte auf den Geburtsplatz der Menschheit

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Die Frage, wo die Menschheit eigentlich entstanden ist, ist seit langem von Interesse. Wissenschaftler haben jetzt einen besseren Eindruck davon erhalten, wo sich der Wandel vom ersten menschlichen Formen zum modernen Menschen vollzogen haben könnte. Seit langer Zeit vermuten Experten, dass sich der eigentliche Geburtsplatz der Menschheit in Afrika befindet.

Doch begann diese Entwicklung vor mehr als 7 Millionen Jahren, so dass es eine schwere Aufgabe ist, Migrationen aufzuzeichnen und mögliche Anfänge zurückzuverfolgen. Seit vielen Jahren laufen Forschungsarbeiten, die es zum Ziel haben, das Geheimnis um die Entwicklung unserer Vorfahren zu lüften und zu bestimmen, wo unsere Anfänge zu finden sind.

1. DNA Information hilft bei der Suche

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Die Genetikerin Vanessa Hayes vom Garvan Institute of Medical Research in Sydney, hat eine Studie durchgeführt, in deren Rahmen spezifische wissenschaftliche Daten eingesetzt wurden, um den exakten Ort zu bestimmen. Sie griffen auf mitochondriale DNA zurück, die sie in mehr als 1200 Mustern sammelten. Da dieses genetische Material von Müttern auf Kinder übertragen wird, mussten die Forscher eine Bevölkerung mit einer mütterlichen Linie finden, die weit in die Vergangenheit zurückreichte.

Nachdem die DNA Analyse angeschlossen war, konnte das Forscherteam den Ort näher eingrenzen. Weitere Informationen aus geologischer und archäologischer Forschung führten zu einer spektakulären Entdeckung: einem alten See, dessen grün-bewachsenen Ufer eine Heimat für die ersten Menschen der Welt waren.

2. Die Entwicklung des heutigen Menschen

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Auf Grund der langen Zeitspanne ist es unmöglich, jedes Glied zu finden, dass den heutigen Menschen mit der frühen Formen verbindet. In der Tat ganz es ganze Spezies geben, die existiert haben, ohne jemals entdeckt worden zu sein.

Je weiter sich die Forschung jedoch auf die Gegenwart zubewegt, desto klarer werden auch die Ergebnisse. Beispielweise weiß man heute, dass die Neandertaler zwar den Weg für den modernen Menschen gebahnt haben können, jedoch nicht als Vorläufer der Spezies betrachtet werden können. Heute geht man eher davon aus, dass der Homo heidelbergensis oder Homo erectus mit ihrem schlankeren Körperbau die eigentlicher Vorläufer zum modernen Menschen waren.

3. Anfängliche Verwirrungen klären sich auf

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Die höheren Entwicklungsformen hatten eine ähnliche Lebensweise, wie die Neandertaler, was die Forscher zunächst verwirrte. Doch dann wurde festgestellt, dass sie Homo sapiens genannten Spezies kunstfertiger in der Erarbeitung ihrer Werkzeuge waren, als die Neandertaler.

Während die Neandertaler primitive Werkzeuge hatten, die grob aus großen Steinen gemeißelt wurden, besaßen die aus Afrika stammende Spezies hingegen längliche, feiner gearbeitete Werkzeuge. Sie entwickelten beispielsweise bereits Speere, die geworfen werden konnten. Daher wurde die Theorie verworfen, dass die Neandertaler der Vorläufer des modernen Menschen waren, womit auch die Theorie hinfällig war, dass sich die Neandertaler allmählich über andere Regionen ausbreiteten und so an mehreren Orten die Entwicklung des modernen Menschen förderten.

4. Afrika Theorie erhärtet sich

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Da die Neandertal Theorie nicht mehr haltbar war, bevorzugten Wissenschaftler seit den 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts die Afrika Theorie, die besagt, dass die ersten modernen Menschen vom afrikanischen Kontinent stammen, wo sich für Tausende von Jahren entwickelten, bevor sie sich auch auf andere Kontinente ausbreiteten.

Die Studien der mitochondriale DNA untermauerten die Theorie das Afrika der Geburtsplatz der Zivilisation ist, weiterhin. Diese DNA lässt auch das Zurückverfolgen von Mutationen leicht zu. Auf diese Weise gelang es Forschern schließlich, alle Menschen der Welt auf eine einzige Frau zurückzuführen, die in der Forschung den Namen „Eve“ erhielt, jedoch nicht mit der biblischen Eva verwechselt werden sollte.

5. Eine ungebrochene Linie von Töchtern

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Wo „Eve“ lebte, gab es eine Bevölkerung von etwa 10.000 Menschen. Eve ist wahrscheinlich nicht die einzige und nicht die älteste unserer Vorfahren. Sie hat jedoch eine ununterbrochene Linie von Töchtern, die es ermöglichte, den Beginn der Menschheit bis auf sie zurückzuverfolgen.

Die DNA von Eve machte es also möglich, die Spuren den Menschheit zurückzuverfolgen. Dennoch blieben viele Fragen offen. Beispielsweise fragten sich die Forscher, wie die Menschen sich von Afrika auf andere Länder und Kontinente ausdehnten. Auch war es unerklärlich, warum in Europa eine unproportioniert hohe Anzahl von Fossilien gefunden wurde. Dazu wurden nun die DANN Ergebnisse mit archäologischen Funden zusammengefügt.

6. Die Migration von Afrika in andere Kontinente

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Alle Beweise, die zusammengetragen werden konnten, deuten darauf hin, dass die Migration vor 60.000 bis 80.000 Jahren begann. Zu dieser Zeit wanderten die Menschen aus Afrika zunächst nach Asien aus. Doch bereits vor 45.000 Jahren lebten sie bereits auch in Australien und Indonesien. Weitere 5.000 Jahre später weite sich die Migration auch auf Europa aus.

Diese Einwanderungswellen drängten die Neandertaler in einige wenige Bergregionen zurück und Spezies starb vor etwa 22.500 Jahren vollkommen aus. Amerika war der letzte Kontinent, auf dem sich die Menschen vor etwa 15.000 Jahren niederließen. Sie gelangten von Asien zunächst nach Nordamerika und breiten sich von dort auf dem Landweg auch nach Südamerika aus.

7. Alle Fakten weisen nach Botswana

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Nachdem alle Fakten zusammengeführt waren, konnte endlich der Geburtsort der Zivilisation bestimmt werden. Ein See von riesigen Ausmaßen, der einst im heutigen Botswana lag, verwandelte sich mit der Zeit in Marschland und wurde zum Heim der ersten modernen Menschen.

Heute hat sich die Landschaft in ein trockenes Brachland verwandelt, doch vor 200.000 Jahren entwickelten sich die modernen Menschen dort in einem fruchtbaren grünem Land, das ihnen eine ressourcenreiche Heimat bat, in der sie jagen und sammeln konnten. Wandelnde Regenfälle in Afrika sorgten dafür, so dass auch andere Regionen von Grün überzogen wurden und die Menschen dazu anreizten, sich auch auf andere Gebiete auszubreiten.

8. Zweifel an der Botswana Theorie

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Andere Forscher haben seither daran gezweifelt, dass sich die Geburtsstätte der Menschheit in Botswana befindet und halten die Theorie von Vanessa Hayes für übereilt. Andere Forscher haben Theorien erstellt, die auf einen Landstrich in Westafrika als Ursprungsort der Menschheit hindeuten. Ein weiteres Team will die Ursprünge auf Regionen in Ostafrika zurückführen.

Nach wie vor bestehen auch solche Theorien, die davon ausgehen, dass die Entwicklung an mehreren Orten gleichzeitig stattfand. Es scheint, dass selbst mit modernen Forschungsmethoden keine wirklich genauer Aussagen gemacht werden können. Bisher kann man lediglich davon ausgehen, dass vor rund 200.000 Jahren einige der ersten modernen Menschen von Botswana aus ihren Weg in die Welt fanden.

9. Auch andere archäologische Erkenntnisse erstaunen

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Durch archäologische Forschungsarbeit sind verschiedene Details über das Leben unserer Vorfahren bekannt geworden. Zunächst waren sie Sammler und Jäger und ernährten sich von Wild und essbaren Pflanzen, die sie fanden. Wenn an einem Platz in einer bestimmten Jahreszeit keine Pflanzen gefunden werden konnten, zogen sie einfach an einen anderen Platz weiter.

Entsprechend waren auch die Behausungen provisorisch. Erst vor etwa 10.000 bis 8.000 Jahren begannen die Menschen mit der Kultivierung von Ernten und zirka 2.000 Jahre später auch mit der Nutztierhaltung. Ab diesem Zeitpunkt wurden auch dauerhafte Behausungen gebaut, die über mehrere Jahre genutzt werden konnten und die Menschen begannen, allmählich sesshaft zu werden.

10. Shubayqa 1 offenbart Lebensweise der Nautifians

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Bei Ausgrabungen an der Stätte Shubayqa 1 im nordwestlichen Jordanien konnten Archäologen die frühesten Spuren des Ackerbaus finden. In der Asche von Feuerstellen konnten Spuren von Brot gefunden werden, das dort vor rund 14.400 Jahren gebacken wurde, rund 4000 Jahre bevor Ackerbau in dieser Gegend üblich war.

Frühere Funde hatten erwiesen, dass schon seit etwa 32.000 Jahren die Körner von wildem Hafer zu Mehl verarbeitet wurde. Man ging jedoch immer davon aus, dass dieses Mehl in einer Art rohem Brei verzehrt wurde. Der Fund von Shubayqa 1 erwies jedoch, dass mindestens schon seit 14.400 Jahren Mehl zu Brot verarbeitet wurde. Dazu wurden Einkorn, Hafer und Gerste sowie die Körner von Binsen verwendet.

11. Flachbrot ohne Hefe war das erste Brot

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Interessant ist, dass dem Brot stets Weizen zugesetzt wurde. Das Gluten im Weizen dient als Bindemittel und sorgt dafür, dass Brot aus anderen Kornsorten nicht krümelig wird. Somit kann man also auch davon ausgehen, dass die Nautifians bereits die Eigenschaften von Gluten erkannten und einzusetzen wussten.

Das Brot wurde stets als Flachbrot verarbeitet. Man geht davon aus, dass diese Zubereitungsart ohne einen Backofen am einfachsten war. Außerdem ließen sich die flachen Brote auch gut verstauen und transportieren. An der Ausgrabungsstätte wurden auch Instrumente zum Mahlen von Körnern und zum Manipulieren von Lebensmitteln, die weitere Indizien für das älteste Brot sind.