Diese Automarken sind einfach in Vergessenheit geraten sind

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Ein Auto zu bauen, ist schwierig. Noch schwieriger ist es, viele Autos zu produzieren, für welche die Leute Geld ausgeben wollen. Seit den Anfängen des Automobils wurden Hunderte von Automobilherstellern gegründet, produzierten Autos und gingen wieder pleite.

Einige dieser Baumeister waren absolut brillant, während andere Autos hatten, die zu extravagant, ihrer Zeit zu weit voraus oder einfach nur schrecklich waren, wie der Pontiac LeMans von 1988, der wahrscheinlich nie ein Sammlerstück sein wird. Trotz der Gründe für das Scheitern einiger Hersteller sind ihre Autos sind bis heute ein Vermächtnis von Stil, Innovation und Leistung. Hier sind vergangene Marken, die einige unglaubliche Autos gebaut haben.

1. Studebaker

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Der Studebaker ist vielleicht eines der ikonischsten Autos, das aber leider zu extravagant war, um sich wirklich durchzusetzen. Dabei handelte es sich um technisch einwandfreie und überzeugende Wägen. Das verwundert auch nicht, geht die Familie, welche die Firma Studebaker gründete doch auf eine deutsche Familie zurück. Diese hießen in Deutschland übrigens noch Stautenbecker.

Studebaker ist der dem Englischen angepasste Name. Die Familie versorgte auch schon viele Siedler auf ihrem Weg in den Wilden Westen mit Planwägen und so war es nur logisch beim Aufkommen des Automobils auch diesen Markt zu bedienen. Jedoch waren die Automobile zu extravagant, als dass sie sich auf dem Massenmarkt hätten durchsetzen können.

2. Packard

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Diese Firma erlag einer Reihe unglücklicher Entscheidungen und Umstände. Zum einen war da eine vollkommene Fehleinschätzung, als Packard mit Studebaker fusionieren wollte und dabei keinen Gewinn machen konnte. Dies realisierte man allerdings erst nach dem Abschluss des Geschäfts.

Auch hat die Firma einige Rüstungsaufträge verloren und eine Zulieferfirma wurde von einem größeren Konzern übernommen, sodass man teuer eine neue Karosserieproduktion aufbauen musste. Das fatalste war aber, dass 1954 ein Verkaufskrieg von Ford vom Zaun gebrochen wurde, die so zur Nummer eins der Autohersteller wurden. Von diesem Krieg waren kleine Hersteller wie Packard aber wesentlich schwerer betroffen als die Konkurrenz von Ford.

3. DeSoto

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Die Marke DeSoto ist ein Beispiel dafür, wie eine einzigartige Marke durch Fehleinschätzungen eines Mutterkonzerns zugrunde gerichtet wurde. DeSoto gehörte zu Mutterkonzern Chrysler, der die Marke am Ende mit dem Tochterunternehmen Plymouth verschmolz. Man setzte danach durch, dass die neuen selbsttragenden Karosserien verwendet werden sollten.

Die neuen Presswerkzeuge, die für deren Herstellung benötigt wurden, stellten einen zu hohen Kostenfaktor für DeSoto dar, sodass dies zu ihrem Untergang beitrug. Gleichzeitig traf die Rezension der ausgehenden 50er Jahre die Marke und das von ihr hauptsächlich bediente Preissegment besonders hart. Von diesen Schwierigkeiten konnte DeSoto sich nie wieder erholen, sodass die Marke schlussendlich eingestellt wurde.

4. Edsel

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Edsel ist eine Marke, die eigentlich von Anfang an unter schlechten Vorzeichen an den Start ging. Ford wollte diese Marke aufbauen, um höherpreisige Mittelklassewagen zu verkaufen. Leider hat sich die Firma dabei vollkommen verschätzt. Es ging schon bei der Namensfindung los. Edsel als Markenname sollte eine Ehrung des verstorbenen Edsel Ford, der Vater von Henry Ford dem Zweiten, sein.

Eigentlich wollte man bei Ford niemals eigene Namen verwenden, da man diese nicht in der Werbung sehen wollte. Die Menschen mochten den Namen allerdings nicht und das Auto, das am Ende produziert wurde, waren den Kunden, trotz dem unbestreitbar tollen Design, den potenziellen Kunden zu teuer.

5. Duesenberg

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Ein Duesenberg ist heute ein Sammlerstück und war zu seiner Zeit einer der luxuriösesten Wagen, die man sich kaufen konnte. Duesenbergs wurden auch nicht an jeden verkauft. Nur wenn der Kunde den Wagen bezahlen konnte und den Vorstellungen des Unternehmens entsprach, wurde ihm der Wagen auch verkauft.

Die technisch fortschrittlichen Wagen wurden aber auch gerne von Gangstern und Bankräubern benutzt, da sie der Polizei überlegen waren und so das Entkommen erleichterten. Als sich jedoch günstigere und andere Fertigungstechniken durchsetzten und den Automobilmarkt von Grund auf veränderten, konnte Duesenberg nicht mehr mithalten und wurde schlussendlich eingestellt. Noch heute werden die Wagen für über eine Million Euro als Sammlerstücke gehandelt.

6. Pierce-Arrow

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Pierce-Arrow war eine Ikone. Die Wagen, die die Pierce-Arrow designte und herstellte, wurden Synonym zu Aufschwung und Dekadenz der Roaring Twenties. In den Zwanziger Jahren gab es wenig erfolgreichere Automobilhersteller. Pierce-Arrow wurde später, da sie trotz ihres ikonenhaften Status immer ein vergleichweise kleines Unternehmen blieben, von Studebaker aufgekauft.

Da diese jedoch während der Weltwirtschaftskrise Insolvenz anmelden mussten, war man gezwungen Pierce-Arrow an eine Investorengruppe zu verkaufen. Diese Gruppe schaffte es allerdings nicht, Pierce-Arrow zu sanieren, sodass man das Unternehmen schlussendlich auflösen musste. So verlor die Automobilbranche ein visionäres Unternehmen, das die gesamte Branche geprägt hatte, wie wenig andere Unternehmen das schaffen würden. Noch heute sind die Wagen von Pierce-Arrow begehrte Sammlerstücke, die weltweit gehandelt werden.

7. Saab

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Saab dürfte jedem Fan von Pastewka ein Begriff sein, denn dieser fährt in seiner Serie eines dieser eher seltenen Autos. Die Automarke selbst wurde 2012 aufgelöst. Zwar wurden die Produktionsstätten aus der Insolvenzmasse heraus aufgekauft, allerdings wurden die typischen Saab PKWs nur noch kurze Zeit produziert.

Saab entstand als Flugzeughersteller, später konzentrierte man sich jedoch mehr und mehr auf PKWs, die gewinnbringender waren. Ende der 90er Jahre fusionierte Saab mit Scania. Diese Fusion wurde aber schon nach kurzer Zeit wieder aufgelöst. Saab bestach immer durch Understatement. Die Wagen waren nicht protzig oder schnittig, wie bei anderen Marken, aber sie überzeugten durch Zuverlässigkeit und günstigen Unterhalt.

8. Austin-Healey

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Austin-Healey ist eine faszinierende Marke aus Großbritannien. Die Marke wurde von einem erfolgreichen Rennwahrer gegründet, der seine Erfahrungen aus dem Rennsport in das Design und die Entwicklung der Modelle einfließen ließ. Austin-Healey war besonders auf dem boomenden US-amerikanischen Markt erfolgreich, die besonders in den 50er Jahren verrückt waren nach Roadstern.

Man beschloss eine Zusammenarbeit mit der British Motor Company, wodurch Austin-Healey noch weiter wachsen konnte. Jedoch ließ das Interesse an Roadstern nach und die Anforderungen zu Abgas und Sicherheitsnormen nahmen zu, sodass die Produktion nicht mehr gewinnbringend war und man die Produktion schließlich Anfang der 70er Jahre einstellte. Es gibt allerdings Bestrebungen, die Marke wiederzubeleben.

9. LaSalle

Bild: Imago / United Archives

LaSalle war eine Marke aus den USA, die während der 20er Jahre geschaffen wurde, um ein Angebot zwischen Mittelklasse- und Hochklasseautos zu schaffen. Die Marke wurde nach einem französischen Entdecker aus dem 17ten Jahrhundert benannt.

Die Modelle der Marke gehen auf den Entwurf des Designers Harvey Earl zurück und sind ein Beispiel dafür, wie bei Automobilen zunehmend mehr auf das Aussehen und weniger auf die Funktionalität geachtet wurde. LaSalle wurde allerdings schwer von der Wirtschaftskrise der 30er Jahre getroffen. Zwar konnte die Marke sich wieder etwas erholen, konnte aber nicht mehr an die früheren Erfolge anknüpfen und wurde schließlich vom Mutterkonzern General Motors eingestellt.