10 praktische Dinge, die Sie tun können, um die Bienen zu retten

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Bienen sind sehr wichtig für das Überleben der Menschen. Denn sie sind durch ihre Bestäubung für rund ein Drittel der Nahrungsmittelversorgung verantwortlich. Sie bestäuben zum Beispiel Mandeln, Avacados, Zwiebeln und viele Obstbäume sowie Gemüse. Diese Nahrungsmittel würden Menschen sehr vermissen, wenn sie nicht mehr da wären. Im vergangenen Jahr haben US-Imker festgestellt, dass rund 40 Prozent der Bienenstöcke unerwartet gestorben sind.

Grund sind wohl unerwartete Wetterbedingungen gewesen, die Folgen des Klimawandels sind. Es gibt auch noch andere Bedrohungen für Bienen zum Beispiel der Verlust von Lebensräumen, Pestizide, Herbizide, Monokulturen der Landwirte und Krankheiten. James C. Nieh, Professor für Ökologie, Verhalten und Evolution an der UCSD, und Amanda Shaw, Imkerin bei Waggle Works, geben nachfolgend praktische Tipps, wie Menschen die Bienen retten können.

1. Pflanzen Sie einheimische Pflanzen in Ihrem Garten

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Einheimische Pflanzen und Blumen lassen sich leichter anbauen, weil sie an das regionale Klima gewohnt sind. Bienen schätzen eine gute Ernährung und einheimische Blumen und Pflanzen. Amanda Shaw sagt, dass die Ernährung der Bienen am leichtesten mit einheimischen Pflanzen sicherzustellen ist. Einheimische Pflanzen können sich besser an die Gegebenheiten anpassen.

Die Bienen fliegen bei warmem Wetter schon im März. Da brauchen sie natürlich schon die ersten Blumen, die blühen. Legen Sie Ihren Garten am besten mit einer großen Auswahl von Blumen und Gemüse an, sodass stets etwas für die Bienen zum Bestäuben da ist. Hummeln, Bienen und Schmetterlinge sind die ersten Frühlingsboten, wenn es wieder warm wird.

2. Stellen Sie eine Schale Wasser mit einem Korken im Garten auf

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Eine Schale Wasser mit einem Stein, Zweig oder Korken ist ein guter Landeplatz für Bienen. Auch Bienen sind durstig und benötigen Wasser in der Ernährung. Laut Frau Shaw ist Wasser ein Bestandteil von einem Bienenbrot. Das Bienenbrot enthält eine Mischung aus Pollen, Wasser und Enzymen, die Bienen speichern und fermentieren, um die Entwicklung der Larven zu ernähren.

Steine und Korken sowie Zweige in einer Wasserschale sind ein guter Landeplatz für Bienen, weil sie sonst einfach ins Wasser fallen würden und ertrinken würden. Einmal in der Woche können Sie das Wasser einfach wechseln und wieder neu einrichten.

3. Der richtige Boden im Garten ist wichtig

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Achten Sie auf die Bodenqualität in Ihrem Garten oder auf Ihrer Blumenwiese. Wildblumen brauchen einen mageren Boden und wenig Nährstoffe. Sie können die Grasnarbe abgraben und Ihrem Boden noch zusätzlich Sand beimischen. Wildblumenwiesen benötigen keinen Dünger. Sie kommen mit den natürlichen Mineralstoffen im Boden aus.

Sie können natürlich auch Komposterde dem Boden untermischen. Natürlicher Kompost ist eine natürliche Düngung des Bodens. Den ph-Wert der Erde können Sie selbst messen oder auch messen lassen, falls Gemüse nicht wächst und nachgedüngt werden muss.

4. Unterschiedliche Blüten im Garten vom März bis September

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Pflanzen Sie unterschiedliche Blumen in Ihrem Garten, die in den Monaten von März bis September blühen. Bienen wollen jeden Monat andere Blüten besuchen. Das lebenswichtige Nektar- und Pollenangebot, können Sie durch unterschiedlich nacheinander blühende Pflanzen sicherstellen.

Sie freuen sich ja auch jeden Monat wieder an Blumen, die schön blühen. Auch Käfer, Schmetterlinge und andere Bestäuber ernähren sich von den Blüten. Obstbäume sind eine Nahrungsquelle für Bienen und andere Insekten. Verschiedene Stauden blühen auch im Sommer bis zum Herbst.

5. Altholz für den Winter stehenlassen

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Im Winter verpuppen sich Schmetterlinge und einige andere Insektenarten. Falllaub, Altholz und Reisighaufen sind ideale Wohnungen für Insekten über den Winter. Auch leere Schneckenhäuser dienen Bienen als Wohnungen. Igel, Eidechsen und Vögel suchen sich auch Verstecke im Garten, wo sie überwintern können.

Deswegen machen Sie Ihren Garten nicht zu sauber im Herbst. Igel, Insekten und Wildbienen möchten darin auf oder unter dem Altholz oder Reisig bis zum nächsten Jahr überleben. Altholz ist eine Art von Insektenhotel, obwohl es jetzt auch schon Insektenhotels in unterschiedlichen Größen zu kaufen gibt.

6. Insektenhotels am Haus oder im Garten aufhängen

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Hängen Sie Insektenhotels an Ihr Haus oder in den Garten. Sie können ein Insektenhotel auch selbst herstellen. Bohren Sie einfach Löcher von drei bis zehn Millimeter in ein Hartholz wie zum Beispiel Ahorn, Buche, Linde oder von einem Obstbaum. Das Hartholz sollten Sie vorher entrinden und auch das Sägemehl sollte entfernt werden.

Die Einflugschneise für die Insekten soll frei bleiben. Als Schutz vor hungrigen Vögeln können Sie noch ein Netz mit einer Maschenweite von drei Zentimetern anbringen. Das Insektenhotel soll an einem sonnigen Platz aufgehängt werden. Es bietet eine Wohnung für viele Insekten.

7. Weniger ist mehr beim Rasenmähen

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Mähen Sie Ihren Rasen im Garten nicht so oft. Kahl geschorene Rasen sind nicht gut für Bienen. Bienen mögen Wildblumen auf den Wiesen. Mähen Sie Ihren Rasen am besten in der Frühe oder abends, wenn die Bienen nicht mehr unterwegs sind. Bienen fliegen meistens in der Mittagszeit auf die Blumenwiesen.

Sie können sich auch mit dem Nachbarn abstimmen, sodass nicht sämtliche Wiesen auf einmal gemäht werden und die Bienen auf die Wiese des Nachbars ausweichen können, wenn Sie Ihren Rasen mähen. Denn auch die Blüten auf den Blumenwiesen dienen den Bienen und Insekten als gute Nahrungsquelle.

8. Lassen Sie im Herbst große Pflanzen stehen

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Überreste von großen Pflanzen oder Blumen dienen den Bienen als Nistwohnungen. Insekten und Spinnen ziehen sich im Winter gern in die Halme von Sonnenblumen zurück. Die Samen der Blumen dienen auch im Winter noch als Nahrungsquelle für Vögel und Igel und andere Kleinsäuger.

Sie können die Überreste der großen Blumen und Pflanzen auch noch zu Beginn des Frühjahrs abschneiden und im Biomüll entsorgen. Die großen Pflanzen fangen eh erst im März oder April wieder zu wachsen an und können gut über den Winter stehenbleiben.

9. Kaufen Sie regionale Obst, Säfte und Honig ein

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Achten Sie beim Einkauf auf den Kauf von regionalem Obst, Obstsäften und Honig. Denn die regionalen Direktvermarkter möchten auch im nächsten Jahr wieder Obst ernten und Säfte herstellen. Zudem dienen Obstbäume den Bienen auch als Nahrungsquelle im Frühjahr.

Kaufen Sie auch regionalen Honig ein, um die regionalen Imker/-innen zu unterstützen. Bewusster Einkauf kann das Überleben von Imkern/-innen und Bienen in der Region sichern und erweitern. Honigprodukte sind auch gut für die Haut und die Lippenpflege im Winter. Säfte wie zum Beispiel Apfelsaft oder Holundersaft aus dem eigenen Garten sind sehr gesund.

10. Achten Sie auf eine Artenvielfalt

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Leider werden in Supermärkten nur noch resistente Äpfel und Birnen sowie andere Obstsorten angeboten. Obst, das sich gut lagern lässt, ist besonders beliebt bei Verbrauchern und Supermärkten. Dadurch sterben alte Apfelsorten im Obstanbau aus. Bitte sorgen Sie dafür, dass auch andere Apfelsorten weiter bestehen bleiben. Die Artenvielfalt ist wichtig für das Überleben von Bienen, Wildbienen, Insekten und Schmetterlinge.

Alte Obstsorten haben auch einen guten Geschmack und eignen sich zum Beispiel auch für Kuchen und Säfte. Auch im Garten gibt es Samen für Gemüse, das langsam aus den Sämereien verschwindet. Kaufen Sie bitte auch die seltenen Sorten ein und achten Sie bitte auf eine Artenvielfalt, die das Überleben von vielen Insekten und Bienen schützt. Alte Apfelsorten gibt es In Deutschland nur noch vereinzelt auf Streuobstwiesen, im ‚Alten Land‘ und in Bauernhöfen, die Wert auf eine große Artenvielfalt legen.