11 interessante Regeln der Hells Angels

Bild: Dave Smith 1965 / Shutterstock.com

Die Hells Angels sind wohl der bekannteste Rocker- und Motorradclub der Welt und er ist auch in zahlreichen Ländern aktiv. Bei vielen sind sie durch die Berichte zu Verwicklungen in Straftaten bekannt und berüchtigt. In einigen Ländern sind die Hells Angels sogar Verboten.

Der Ruf des Motorradclubs und der seiner Mitglieder ist also in der Öffentlichkeit nicht der beste. Es handelt sich aber prinzipiell nicht um eine kriminelle Vereinigung. Was steckt dahinter und wie sehen sich die Hells Angels selbst? Sie sind durchaus eine bemerkenswerte Subkultur. Ihre Regeln und Richtlinien geben dazu einiges an Aufschluss. Hier sind elf interessante, wissenswerte Fakten und Regeln der Hells Angels.

1. Frage nicht danach, ob du beitreten kannst

Bild: siekierski.photo / Shutterstock.com

Wer zu den Hells Angeles gehören will, sollte warten bis ein Mitglied ihn fragt, ob er aufgenommen werden will. Wer danach fragen muss, ob er aufgenommen werden kann, wird dafür meistens nicht als geeignet betrachtet. So steht es auch in den FAQs des Vereins. Aus der Sicht der Hells Angels sind Personen, die sich zu stark und offensichtlich darum bemühen, ein Mitglied zu werden, nicht dafür geeignet in den Club aufgenommen zu werden.

Potenzielle neue Mitglieder finden die Hells Angels auf Veranstaltungen, zu denen man zunächst eingeladen werden muss. Das können Partys, Konzerte oder andere Motorradfahrertreffen sein. Hier verschaffen sich höherrangige Mitglieder einen Überblick darüber wer als neues Mitglied geeignet ist und wer nicht.

2. Die Westen sind heilig

Bild: Sarnia / Shutterstock.com

Für die Hells Angels ist die offizielle Kleidung ein Ehrenkennzeichen. Wer nicht im Club ist, sollte keine Kleidung tragen, die die der Hells Angels nachahmt. Das wirkt ihnen gegenüber anmaßend. Wer aufgenommen werden möchte, sollte dies erst recht nicht tun, denn das ist komplett fehl am Platz. Erst nachdem jemand aufgenommen wurde, wird er seine Weste erhalten und darf sie von da an tragen.

Für die Hells Angels ist die offizielle Kleidung fast schon heilig. Jedes Mitglied gibt gut acht auf die eigene Weste und betrachtet diese als wertvollen Besitz. Und deshalb sehen sie es auch nicht gerne, wenn Außenstehende sich damit schmücken. Die einzelnen Charter der Hells Angels haben darüber hinaus meist einige weitere Regeln bezüglich der Kleiderordnung.

3. Erscheine zu treffen zu denen du zugesagt hast

Bild: Dave Smith 1965 / Shutterstock.com

Von Mitgliedern wird erwartet, dass sie den Club in ihrem Leben an erste Stelle setzen und keine anderen wichtigeren Dinge haben. Alle anderen Hobbys stehen hinten an. Für viele Hells Angels ist der Club daher meist das einzige Hobby oder zumindest das wichtigste.

Mitglieder und potenzielle neue Mitglieder haben einen Ruf zu verlieren, denn die höherrangigen Mitglieder nehmen den Club und alles was damit zusammenhängt sehr ernst. Wer sein Engagement im Club vernachlässigt, wird auch seine Reputation im Club einbüßen. So ist es zum Beispiel ein Gebot zu treffen auch zu erscheinen. Wer Treffen ausfallen lässt, obwohl er ursprünglich zugesagt hat, zeigt damit, dass ihm der Club weniger wichtig ist als andere dinge.

4. Hells Angels Charter respektieren untereinander ihre Gebiete

Bild: Oscar Johns / Shutterstock.com

Die Hells Angels sind keine einzelne Gruppe die gemeinsam agiert, sondern sie bestehen aus verschiedenen Gruppen, die aber nach demselben Prinzip funktionieren.

Diese Gruppen werden Charters genannt. Sie operieren immer in einem Gebiet, welches sie Revier nennen. Das ist das Gebiet, in dem sie auf den Straßen unterwegs sind und sich zu Veranstaltungen treffen. Die Reviere unterschiedlicher Charter überschneiden sich nicht und sie respektieren diese Reviere untereinander.

Ähnlich verhält es sich mit den Beziehungen zu anderen Motorradclubs, die den Hells Angels ähneln. Hier gibt es mitunter aber auch Rivalität. Dass jemand nicht gleichzeitig Mitglied bei den Hells Angels und anderen Clubs sein kann, sollte klar sein.

5. Alle Hells Angels fahren Harley

Bild: tishomir / Shutterstock.com

Wie jeder weiß, sind die Hells Angels vor allem ein Club bestehend aus leidenschaftlichen Motorradfahrern. Also sind die Motorräder ein essenzieller Bestandteil der Gruppe und wichtiger Besitz jedes einzelnen Mitglieds.

Vielleicht hast du es schon gesehen und erkannt, falls du dich mit Motorrädern auskennst. Es ist eines der offensichtlichsten Merkmale der Hells Angels, dass in ihm nur Harley-Davidson-Motorräder gefahren werden. Wer ein Mitglied werden will, muss natürlich ein solches besitzen und damit umgehen können. In einzelnen Chartern sind zwar mitunter auch andere Modelle aus amerikanischer Produktion erlaubt, grundsätzlich fahren jedoch alle Hells Angels Harley. Ähnlich wie die Kleidung ist das ihr Haupterkennungsmerkmal.

6. Frauen können kein Mitglied werden

Bild: Andrey Armyagov / Shutterstock.com

Vielleicht hast du dich schon gefragt, ob bei den Hells Angels auch Frauen dabei sind. Sieht man sie jedoch vorbeifahren, ist nie eine Frau unter ihnen zu sehen. Man könnte meinen Frauen haben einfach kein Interesse an dem Club und es treten daher nur Männer bei. Tatsächlich gibt es aber sogar eine Regel, die es Frauen gar nicht erst erlaubt, dem Club beizutreten.

Die Hells Angels sind eine reine Vereinigung aus Männern. Frauen werden gar nicht aufgenommen. Das bedeutet nicht, dass es keine Frauen gibt, die mit ihnen zusammenarbeiten und in Verbindung stehen. Hells Angels Mitglieder haben natürlich auch Freundinnen und Ehefrauen. Diese spielen dann ebenfalls nach den Regeln und unterstützen den Club.

7. Die Ordnung innerhalb eines Charters

Bild: Uncleroo / Shutterstock.com

Wenn man eine Charter Hells Angels auf der Straße fahren sieht, sieht es nach einem ziemlichen Chaos aus. Jedoch fahren sie nach einer bestimmten Ordnung. Angeführt wird die Gruppe auf der Straße vom Präsidenten und vom Captain. Diese fahren ganz vorn nebeneinander, gefolgt von weiteren höherrangigen Mitgliedern. Vollwertige Mitglieder folgen abhängig davon wie lange sie bereits Mitglied sind und Anwärter bilden die Nachhut.

Die Rangordnung des Charters spiegelt sich also auch darin wider wie die Clubmitglieder auf der Straße geordnet unterwegs sind. Ein Charter ist mit Rängen und Funktionären organisiert. Wer länger dabei ist und von den anderen Mitgliedern gemocht wird, steigt in der Gruppe auf.

8. Die Hells Angels sind Demokratisch

Bild: Dave Smith 1965 / Shutterstock.com

Die Hells Angeles sind zwar hierarchisch, aber auch demokratisch organisiert. Wenn es darum geht, ob jemand ein neues Mitglied werden soll, oder wer eine bestimmte Funktion erfüllen soll, wird demokratisch abgestimmt. Auch sonstige Entscheidungen werden so getroffen. Obgleich es innerhalb des Clubs eine Rangordnung gibt – der demokratische Entscheidungsprozess repräsentiert die Brüderlichkeit und den Zusammenhalt innerhalb der Gruppe.

Hier zeigt sich, dass die Hells Angels keine von oben geführte Gruppe, sondern eher ein Verein aus gleichgestellten sind. Höherrangige Mitglieder übernehmen zwar wichtige Funktionen und treffen wichtige Entscheidungen, insgesamt ist ein Hells Angels Charter jedoch eher demokratisch organisiert. Die nächste Regel wird dich interessieren.

9. Persönliche Werte der Mitglieder

Bild: MLG88 / Shutterstock.com

Ein wichtiger Teil des Daseins als Hells Angel ist es, ein guter Mensch zu sein. Von Mitgliedern wird durchaus gutes soziales Engagement erwartet. Der Club definiert sich nach eigenen Angaben über die vier Werte Ehrlichkeit, Zuverlässigkeit, Respekt und Freiheit.

Wie du wahrscheinlich bemerkt hast, nehmen die Hells Angels ihre Regeln und Normen sehr ernst. Sie respektieren diejenigen, die sie im Gegenzug respektieren und achten auf ihren Ruf. Sie reden jedoch nicht mit der Presse. Vielmehr versuchen sie ihren Ruf durch taten zu bessern. Im Kontrast zu ihrem oft schlechten Ruf bezüglich Straftaten, mit denen die Hells Angels in Verbindung gebracht werden, kommt es auch vor, dass sie sich gemeinnützig engagieren.

10. Verschwiegenheit innerhalb und außerhalb der Gruppe

Bild: Oscar Johns / Shutterstock.com

Die Mitglieder der Hells Angels sind verschwiegen. Es wird nicht über abwesende Mitglieder gesprochen. Das gilt sowohl für außenstehende als auch gegenüber Mitgliedern. Wer gerade nicht anwesend ist, über den wird auch nicht schlecht geredet und jemand von den Hells Angels spricht auch nicht mit anderen über seine Brüder. Einerseits ist das eine Form des Respekts, andererseits eine Schutzfunktion.

Die Hells Angels sind auch gegenüber der Presse verschwiegen. Einerseits lässt das den Club mysteriöser und berüchtigter erscheinen, andererseits wirkt es auch nach Geheimhaltung. Wer ein Charter irgendwo lang fahren sieht, gehört zu den einzigen außenstehenden, die davon wissen. Sie Teilen ihre vorhaben nie mit irgendwem.

11. Die Mitgliedschaft dauert ein ganzes Leben

Bild: 360b / Shutterstock.com

Einmal Hells Angel, immer Hells Angel. Aus Sicht des Clubs ist es nicht möglich, aus diesem auszutreten. Es ist wie eine Art Bruderschaft, die für immer andauert. Wer einmal dabei ist, ist für immer dabei. Es gibt nicht die Möglichkeit, offiziell aus dem Club auszutreten.

So etwas wie Ruhestand oder zu sagen „Ich trete aus“ gibt es nicht. Aber natürlich kann ein Mitglied die Aktivitäten innerhalb des Clubs einstellen und seinen Rang und seinen Ruf verlieren. Die Hells Angels werden ihn jedoch immer als einen von ihnen betrachten. Sie sehen es als eine Sache für das ganze Leben und nehmen es auch dem entsprechend ernst, wie diese Regeln wahrscheinlich auch verdeutlichen.