11 Bürgerliche, die ins Königshaus eingeheiratet haben

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Was früher absolut unmöglich und gegen jegliche Etikette war, hat sich in den letzten Jahren immer mehr etabliert: Heiratswillige Thronfolger und Thronfolgerinnen, Prinzen und Prinzessinnen suchen sich einen Ehepartner im bürgerlichen Volk.

Noch vor ein paar Jahren wäre das undenkbar gewesen. In Königshäusern heiratete man unter Seinesgleichen. Eine Eheschließung mit jemandem aus dem Bürgertum bedeutete gleichzeitig, auf die Krone zu verzichten. War es schon für „einfache“ Prinzen oder Prinzessinnen sehr schwierig, dieses Tabu zu durchbrechen, war es für Thronfolger nahezu unmöglich. Aber die Zeiten haben sich geändert. Nachdem erst einmal einer den Anfang gemacht hatte, gibt es heute viele Beispiele, bei denen Bürgerliche in ein Königshaus eingeheiratet haben.

1. Herzogin von Värmland: Prinzessin Sofia

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Prinzessin Sofia passte zunächst so gar nicht in das Bild einer Prinzessin im schwedischen Königshaus. Prinz Carl-Philip hatte sich ausgerechnet in eine Frau verliebt, von der es jede Menge skandalöse Fotos gab. Schließlich war sie, bevor sie in das schwedische Königshaus einheiratete Glamourmodel.

Bilder von ihr wurden unter anderem im Männermagazin Slitz gezeigt. Ausgerechnet zu dem Zeitpunkt, als der schwedische Hof die Verlobung mit Prinz Carl-Philip bekannt gab, kamen die Fotos im Männermagazin an die Öffentlichkeit. Auch nahm sie am Reality-TV-Wettbewerb Paradise Hotel teil…nicht unbedingt das, was von einer späteren Prinzessin erwartet. 2015 heiratete das Paar, Sofia wurde Prinzessin. Mittlerweile hat sie zwei Kinder mit Carl-Philip.

2. Marie-Chantal – die griechische Kronprinzessin

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Marie-Chantal Miller – so hieß die griechische Kronprinzessin mit bürgerlichem Namen. Sie war zwar bürgerlich, kam aber aus einer sehr wohlhabenden Familie. Ihr Vater war ein amerikanischer Milliardär. Als Pavlos, der griechische Kronprinz, sie zum ersten Mal traf, war er sofort von ihr fasziniert.

In einem Interview sagte er einmal, dass er sofort gewusst hatte, dass sie die Frau sei, nach der er immer gesucht hatte. Bei einer Reise in die Schweiz macht Pavlos seiner Marie-Chantal ganz unkonventionell einen Heiratsantrag. Den Segen seiner Eltern hatte er und so heirateten Pavlos und Marie-Chantal 1995 in London. Mittlerweile sind sie Eltern von fünf Kindern.

3. Die norwegische Kronprinzessin Mette-Marit

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Als der norwegische Kronprinz Haakon 1999 seine spätere Ehefrau Mette-Marit kennenlernt, konnte niemand sich vorstellen, dass er sie je heiraten und sie Kronprinzessin von Norwegen werden würde. Mette-Marit war nicht nur Bürgerliche. Sie hatte auch schon einen unehelichen Sohn, war alleinerziehende Mutter.

Und als ob das nicht genügte, war der Vater ihres Sohnes auch noch ein verurteilter Schwerverbrecher. Als Haakon verkündete, dass er Mette-Marit heiraten wolle, waren große Teile Norwegens entsetzt. Aber er setzte sich durch und 2001 kam es zur Hochzeit. Heute hat das Paar zwei gemeinsame Kinder. Mit ihrer bescheidenen Art hat Mette-Marit ihr Volk für sich gewinnen können und ist heute sehr beliebt in Norwegen.

4. ’Masenate Mohato Seeiso, Königin von Lesotho

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’Masenate Mohato Seeiso wurde als Anna Karabo Motšoeneng geborgen. Sie schrieb Geschichte, als sie König Letsie III von Lesotho heiratete. In dem kleinen Königreich im Süden Afrikas war sie seit sehr langer Zeit die erste Bürgerliche, die in die Königsfamilie Lesothos einheiratete.

Die Hochzeit fand im Nationalstadion des Königreiches statt und mehr als 40.000 Menschen kamen, um an der Zeremonie teilzunehmen.
Für das kleine Königreich war die Hochzeit mit einer Bürgerlichen ein wichtiger Schritt, bedeutete er doch den Weg in eine fortschrittliche Zukunft. Die Ehe besteht auch heute noch und das Paar hat 3 gemeinsame Kinder. Die beiden Prinzessinnen wurden 2001 und 2004 geborgen. Der Kronprinz kam 2007 zur Welt.

5. Michiko, Kaiserin von Japan

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Die Hochzeit des japanischen Kaisers Akihito mit Michiko Shōda verstieß gegen sämtliche japanische Traditionen und Werte. Michiko Shōda war nicht nur eine Bürgerliche, die in die japanische Kaiserfamilie einheiratete. Sie war zudem auch römisch-katholisch. Michiko und Akihito lernten sich beim Tennisspielen kennen.

Japans Medien sprechen gerne von der „Romantik des Tennisplatzes“ oder auch von „einem Märchen“. Michiko war von Anfang an in Japan sehr beliebt. Sie hat die japanische kaiserliche Familie viel moderner und auch bodenständiger gemacht. Sowohl in Japan als auch im Ausland galt Michiko als sehr stilvoll. Akihito dankte 2019 ab. Seit diesem Zeitpunkt trägt Michiko den extra neu gestalteten Titel „Kaiserin Emerita“.

6. Kronprinzessin Mary aus Dänemark

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Als die Australierin Mary Donaldson während der Olympischen Sommerspiele im Jahr 2000 einen „Fred“ in einem Pub kennenlernte, hatte sie keine Ahnung, wer dieser Mann war. Erst später erfuhr sie, dass sie sich mit dem Kronprinzen von Dänemark traf.

Sie trafen sich, während der Olympischen Spiele mehrfach und zwei Jahre später zog Mary zu Frederik nach Dänemark. Im Jahr 2003 gab seine Mutter Königin Margarethe II die Erlaubnis zur Heirat. Zuvor hatte Mary die australische Staatsbürgerschaft ab- und die dänische Staatsbürgerschaft angenommen. Außerdem lernte sie fließend die dänische Sprache und konvertierte zum lutherischen Glauben.
Beide sagen auch heute noch, dass es damals Liebe auf den ersten Blick gewesen sei.

7. Prinzessin Lilian von Schweden

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Der Spruch „vom Tellerwäscher zum Millionär“ passt auf Prinzessin Lilian von Schweden wie die Faust aufs Auge. Ihr Weg in den schwedischen Königspalast ist schier unglaublich. 1915 wurde sie als Lilian May Davies in Wales in einem Slum geborgen.

Schon in ihrer Kindheit musste sie auf Märkten und in Wäschereien arbeiten. Später hatte sie dann die Gelegenheit, nach London zu gehen. Ihr gutes Aussehen verhalf ihr zu einem Job als Model. 1943 lernte sie auf einer Party Bertil von Schweden, den Sohn des damaligen schwedischen Königs Gustav VI kennen. Lange mussten sie ihre Beziehung geheim halten. Erst 1973 konnte Bertil im Alter von 64 Jahren Lilian heiraten.

8. Königin Sonja von Norwegen

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Wie so oft in Königshäusern lernte auch Kronprinz Harald von Norwegen seine zukünftige Frau auf einer Party kennen. Sie trug den bürgerlichen Namen Sonja Haraldsen. Die gemeinsame Liebesgeschichte begann 1959. Neun Jahre waren Harald und Sonja ein Paar, aber Haralds Vater König Olav V sperrte sich gegen eine Bürgerliche als Ehefrau für seinen Sohn und Thronfolger.

Also stellte Harald seinen Vater vor die Wahl: entweder würde er Sonja heiraten oder gar nicht. Als einziger Erbe des norwegischen Throns hätte eine Nicht-Heirat das Ende der Monarchie in Norwegen bedeutet.
1968 durfte er Sonja endlich ehelichen. Das Paar bekam zwei gemeinsame Kinder.

9. Grace Kelly – Fürstin von Monaco

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Eine der berühmtesten Bürgerlichen in einem Königshaus war sicher Grace Kelly. Bevor die US-Amerikanerin Prince Rainier III, Fürst von Monaco, 1955 bei den Filmfestspielen in Cannes, Frankreich, kennenlernte, war sie schon ein weltberühmter Filmstar.

An Geld mangelte es ihrer Familie nicht. Dennoch war es eher ihre Familie, die einer Hochzeit mit einer königlichen Familie negativ gegenüberstand als die Fürstenfamilie in Monaco. Zunächst lehnten die Monegassen Grace Kelly als ihre neue Fürstin ab, aber schließlich wurde sie eine äußerst beliebte Fürstin im kleinen Fürstenturm Monaco. Im Alter von nur 52 Jahren verstarb sie nach einem tödlichen Autounfall. Bis heute sind die Ursachen des Autounfalls nicht abschließend geklärt.

10. Rania Königin von Jordanien

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Königin Rania wurde 1970 als Rania Faisal Yasin in Kuwait geboren. Sie stammt aus einer jordanischen Arztfamilie. Rania hat ein Studium der Betriebswirtschaften abgeschlossen und war im Marketing und bei Apple tätig, bevor sie 1992 bei einer Dinnerparty Prinz Abdullah II kennenlernte.

Der Prinz war von Rania sofort fasziniert und schon wenige Monate, nachdem sie sich kennengelernt hatten, machte er ihr einen Heiratsantrag. 1993 heiratete Rania den zukünftigen König von Jordanien. Er gab seiner Frau den Titel Königin“ und nicht wie üblich „Prinzgemahlin“. Zusammen haben sie 4 Kinder. Nach dem Tod seines Vaters wurde Abdullah König und Rania offizielle Königin.

11. Kaiserin Masako von Japan

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Die bürgerliche Asako Owada war eine sehr gebildete junge Frau. Als Tochter eines Diplomaten und Richters reiste sie schon in frühen Kindesjahren um die halbe Welt. Sie konnte ein abgeschlossenes Harvard-Studium vorweisen (das sie mit „magna cum laude“ bestanden hatte), sie sprach sechs Sprachen und war dennoch als Bürgerliche nicht die richtige Ehefrau für den japanischen Kronprinzen Naruhito.

Dieser verliebte sich aber in Asako und schließlich willigte sie in eine Ehe mit Naruhito ein, wohlwissend, dass sich ihr Leben von Grund auf ändern würde.1993 fand die Hochzeit statt und als Naruhito 2019 zum Kaiser von Japan ernannt wurde, wurde sie Kaiserin.