11 Läden aus deiner Kindheit, die heute nicht mehr existieren

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Früher war alles besser…das dies nicht stimmt dürfte hinlänglich bekannt sein aber gerade für Kinder der 80er und 90er Jahre war früher vieles anders. So zum Beispiel die Einkaufslandschaft, Internetshopping war noch nicht geboren und zahlreiche kleinere Läden welche nicht zu großen Ketten gehörten waren in den Innenstädten und Fußgängerzonen zu finden.

Aber auch bei den Supermärkten und Drogeriegeschäften gab es wesentlich mehr eigenständige Märkte und Anbieter als es sie heutzutage gibt. Wir stellen im Nachgang 15 verschiedene Läden, vor die es leider heutzutage in dieser Form nicht mehr gibt. Lesen Sie weiter, Sie können sich sicher an einigen dieser Läden erinnern.

1. Schlecker

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Bis 2012 prägte der blaue Schriftzug nahezu jedes Stadtbild: ein Schleckermarkt war nahezu in jeder noch so kleinen Stadt in Deutschland zu finden. Dies verdankte die Marke einem einzigartigen Konzept: auf möglichst kleiner Ladenfläche wurden eine Vielzahl von Drogerieartikeln angeboten ohne dabei viel Platz für Aktionsflächen oder Werbebereiche zu verschwenden.

Aufgrund der geringen Lohnstruktur sowie der Anstellung meistens nur einer Kassiererin konnte dieses Modell finanziell anfangs große Erträge liefern. Durch das Aufkommen größerer Konkurrenzmarken sowie optisch ansprechender Läden ging der Umsatz Mitte der 2000er stetig zurück, sodass die Kette im Jahr 2012 komplett schließen musste und der Begriff Schlecker heutzutage in der Drogerielandschaft nicht mehr vorkommt.

2. Ihr Platz

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Dass Tradition nicht immer vor Insolvenz bzw. Schließung schützt, musste die Drogeriemarktkette Ihr Platz erkennen. Seit der Gründung im Jahr 1985 als Seifenfachgeschäft wuchs das Familienunternehmen stetig an und konnte in seiner Spitzenzeit insgesamt 490 Filialen im gesamten Bundesgebiet aufweisen, auch wenn das Kerngeschäft vorrangig in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Berlin lag.

Das Warensortiment reichte dabei von klassischen Kosmetikprodukten bis hin zu Waren des täglichen Bedarfs, ein Konzept was heute bei den beiden großen Anbietern auf dem Markt erfolgreich weitergeführt wird.
Nach einer notwendigen Rettung im Jahr 2005 erfolgte aufgrund der Insolvenz des Mutterkonzerns Schlecker im Jahr 2012 das endgültige aus der Drogeriekette.

3. HL Markt

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Was für die heutige Gesellschaft ein REWE Markt ist war bis Anfang der 2000er der HL Markt. In ganz Deutschland erfreute sich diese Kette extrem großer Beliebtheit denn bereits damals setzte das Unternehmen auf ein großes Sortiment bekannter Markenprodukte sowie einer sehr gut sortierten Obst- und Gemüseabteilung.

Erweitert wurden dauerhafte Produktpalette durch regelmäßige Aktionsangebote die neben Preisreduzierungen den Kunden die Möglichkeit bot nicht supermarktübliche Waren, wie etwa Gartenpflanzen, vor Ort einzukaufen.

Bereits im Jahr 1989 erfolgte die Übernahme durch die REWE Gruppe welche bis 2006 die Kette HL Markt unter der bekannten Bezeichnung führte. Ab dann wurde jeder HL Markt in einen REWE Markt umgewandelt.

4. mini Mal

Bild: Imago / Ralph Peters

Der Vorläufer der heutigen Discounter unter dem Dach der REWE Gruppe. Bereits das Logo mit einer kleinen Menschenkette sollte es symbolisieren: hier kann jeder zusammen einkaufen. Und so gestalte sich das Konzept auch: Das Sortiment war ähnlich wie das der HL Märkte aufgestellt, allerdings setze das Unternehmen bevorzugt auf preisgünstigere Warengruppen.

Trotz der preisbewussten Auslegung musste der Kunde bei den Grundnahrungsmitteln keine Abstriche machen und konnte etwa auf ein großes Obst- und Gemüsesortiment zurückgreifen.

Im Zuge der Umstrukturierung der REWE Gruppe wurden im Jahr 2006 sämtliche mini Mal Märkte je nach Lage in REWE Märkte oder entsprechende Filialen der unternehmenseigenen Discounter umgewandelt.

5. Kaiser‘s / Tengelmann

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In direkter Konkurrenz zu den HL Märkten stand die Supermarktkette Kaiser’s / Tengelmann. Im Norden Deutschlands war die Kette unter Kaiser’s bekannt, im Süden hießen die Geschäfte Tengelmann, die Produktpalette war bei beiden Märkten identisch bis auf regionale Angebote.

Hier lag auch der größte Unterschied im Vergleich zu den HL Märkten: während diese ein Konzept für das gesamte Bundesgebiet umsetzten versuchte das Unternehmen Kaiser’s / Tengelmann eine lokale Abgrenzung und Optimierung zu erreichen.

Auch, wenn die Märkte seitens der Kundschaft gut angenommen wurden erfolgte Anfang der 2000er die Übernahme des Mutterkonzerns teilweise durch die REWE Gruppe und teilweise durch Edeka.

6. Plus

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Was für die heutige Generation von Einkäufern netto oder Penny ist war bis Anfang der 2010er die Supermarktkette Plus. Der Name war so gewählt da man dem Kunden ein Plus an Angebot und Service bieten wollte.

So galt Plus als Vorreiter im Bereich der Warenverräumung welche zentral vor bzw. nach Ladenschluss erfolgte aber auch während des Betriebes wurden die Regale regelmäßig kontrolliert und gegebenenfalls aufgefüllt.

Ebenfalls im Gedächtnis geblieben: clevere Marketingkampagnen wie etwa die kleinen Preise. Die Cartoon Preise waren sowohl in den Printmedien als auch in TV Spots zu sehen und erfreuten sich so großer Beliebtheit, dass Plus sogar eigene Plüschfiguren herstellte.

7. Wal-Mart

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Wer einmal in den USA war wird an ihnen nicht vorbeigekommen sein: riesige Wal-Mart Center in denen man im Prinzip alles kaufen kann. Aber auch in Deutschland waren die Wal-Mart Märkte mit insgesamt 19 Filialen ein Bestandteil der deutschen Einkaufslandschaft.

Allerdings ging das Konzept der Superstore nicht auf: zum einen waren meistens in Shoppinggroßcentern integriert, wodurch das eigene Warenkonzept teilweise direkte Konkurrenz vor der eigenen Tür hatte. Zum anderen ist in Deutschland das Verhältnis Wohnort Entfernung zum Supermarkt geringer als in den USA, sodass sich Wal-Mart einem knallharten Preiskampf stellen musste.

2006 erfolgte dann das Ende von Wal-Mart in Deutschland, seitdem werden die Geschäfte unter der Marke real weitergeführt.

8. allkauf

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Im Gegensatz zu den hier aufgelisteten großen Handelsketten war allkauf eine eher kleine Supermarktkette mit bis zu 94 Selbstbedienungswarenhäusern, allerdings entschlossen sich die beiden Gründer bereits in der Anfangszeit zu einer eher ungewöhnlichen Erweiterung. Sowohl in einzelnen Filialen als auch in die Supermärkte integriert befanden sich insgesamt 160 Reisebüros des Unternehmens, welche mittelfristig den stärksten Umsatzposten darstellten.

Zudem war allkauf ein Vorreiter im Bereich Marketing: so gehörte die Marke zu einen der ersten Trikotsponsoren Mitte der 1970er Jahre in der Fußballbundesliga.

Mitte der 1990er wurde das Unternehmen von real aufgekauft, eine Schließung bzw. Umbenennung der Supermarktfilialen erfolgte zeitnahe, auch die Reisebüros wurde sukzessive geschlossen.

9. Eduscho

Bild: Imago / Manfred Segerer

Lange Zeit beherrschten den deutschen Kaffeemarkt zwei Marken: Tchibo und Eduscho. Beide entstammten traditionsreichen Kaffeeröstereien welche sich anfangs auf das Versenden von Kaffee per Post spezialisiert hatten.

Nach und nach wurden jedoch in den deutschen Städten einzelne Filialen eröffnet in denen die Kunden neben vakuumierten gemahlenen Kaffeebohnen auch direkt vor Ort frisch mahlen lassen konnten.

Im Gegensatz zu der Konkurrenz sah sich Eduscho stets als Direktanbieter und verpasste es sich im Einzelhandel als Marke zu positionieren, wodurch aufgrund der relativ hohen Preise Mitte der 2000er das Aus aller Filialen stand. Lesen Sie weiter, Sie erinnern sich sicher an dem nächsten Laden dieser Liste.

10. ProMarkt

Bild: Imago / Horst Galuschka

Wer heutzutage Elektronikartikel kaufen möchte, geht entweder zu Media Markt oder Saturn, doch das war bis Ende der frühen 200er nicht der Fall: neben der blauen und roten Marke konnte sich eine gelbe Konkurrenz am Markt etablieren.

ProMarkt galt lange Zeit als echte Alternative zu den beiden vorgenannten Märkten und überzeugte neben einem ausgewogenen Preis-Leistungs-Angebot vor allem durch ein großes Warensortiment. Gerade hier konnte ProMarkt punkten, da neben den üblichen Elektronikartikeln auch viele Produkte geführt wurden die sich eher an die Fachnutzer richteten.

Trotz der großen Beliebtheit bei den Endverbrauchern konnte die Marke nicht mit den Platzhirschen mithalten und so erfolgte der Abstieg bis hin zur vollständigen Auflösung der Kette.

11. W.O.M. – World Of Music

Bild: IMAGO / Seeliger

Auch wenn in den großen Elektronikmärkten eine stattliche Musikabteilung vorhanden ist, wer sich für Musik interessierte, kam bis Anfang der 2010 nicht an World OF Music vorbei.

Das Konzept war ganz klar strukturiert: Der Kunde sollte in den Filialen alles finden, was sein Musikherz höher schlagen ließe. Der Vorteil der Kette war, dass neben CDs ein großes Spektrum an Schallplatten geführte wurde. Ebenso gehörten Importstücke welche offiziell nicht in Deutschland angeboten wurden zum Sortiment und auch VHS Kassetten mit Musikvideos konnten käuflich erworben werden.

Durch die zunehmende Digitalisierung der Musikindustrie begann der langsame Umsatzrückgang von World Of Music, sodass die Insolvenz der Marke unvermeidlich war.

12. Der Club Bertelsmann

Bild: Imago / Schöning

Auf ein einzigartiges Geschäftskonzept im Bereich der Buchhandlungen setzte Der Club Bertelsmann: um in den ortsansässigen Filialen einkaufen zu können musste man erstmal Mitglied werden und man verpflichtete sich mindestens einmal pro Quartal ein Buch kaufen.

Die Preise lagen teilweise deutlich unter den Preisen im Buchhandel da die angebotenen Bücher erst weit nach Veröffentlichung im Club verfügbar waren. Aber auch exklusive Titel konnten Mitglieder bereits vorab käuflich erwerben.

Trotz in Spitzenzeiten bis zu sechs Millionen Mitgliedern konnte das Geschäftsmodell spätestens mit dem Aufkommen des Internethandels keine großen Erfolge mehr erzielen, weswegen im ersten Halbjahr 2015 auch die letzte der insgesamt 59 Filialen schließen musste.
Nutznießer war Tchibo welches die Marke Eduscho aufkaufte und alle Filialen umbenannte.

13. Hertie

Bild: Imago / IPON

Keine deutsche Innenstadt kam bis Mitte der 1990er ohne die drei großen Kaufhausketten aus: Karstadt, Kaufhof und Hertie lieferten sich einen unerbittlichen Konkurrenzkampf um die Gunst der Kunden.

abei war das Konzept aller drei nahezu identisch: neben einem kleinen Lebensmittelbereich umfasste das Sortiment neben Drogerie und Wohnartikeln vor allem Bekleidungsbereich für Damen, Herren und Kinder. Somit konnten die Kunden in einem Markt eine Vielzahl von Waren einkaufen.

Aufgrund des immer stärker werdenden Konkurrenzdrucks und der ausbleibenden Neukonzeptionierung ging Hertie letztendlich 1994 in Karstadt über welches wiederrum 2018 auch noch den Konkurrenten Kaufhof übernahm und somit aktuell die einzige Kaufhauskette ist welche dem Onlinehandel die Stirn bietet.