Der Tag neigt sich dem Ende. Der Abend klopft an die Tür. Die Couch ruft und der Magen knurrt. Doch man ist so müde. Jetzt noch den Kochlöffel schwingen? Ewig in der Küche stehen? Chaos und jede Menge Geschirr zum Spülen hinterlassen? Mit vollem Bauch und müden Augen alles wieder herrichten und sauber machen? Das klingt einfach nach zu viel Aufwand.
Was wiederum zu der heutigen Fülle an Angeboten und leckeren Auswahlmöglichkeiten auf jeder Take-Away-Speisekarte geführt hat. Manche dieser Gerichte haben eine ganz bizarre wie interessante und teilweise sogar verrückte Entstehungsgeschichte. Die Mythen und Legenden eben jener sollen im Folgenden vorgestellt werden.
1. Ketchup
Ketchup fehlt in keinem Haushalt. Statistisch gesehen hat sogar ein jeder, der diesen Artikel gerade liest, eine Flasche von der Tomate in Saucenform im Kühlschrank. Nun, Ketchup und Mayonnaise. Doch uns interessiert die Entstehungsgeschichte. Wo findet die Tomate in der Flasche ihren Ursprung? Einigen Quellen zu Folge geht der rote Saucenmix auf handelnde Asiaten zurück, die eine rote Sauce mit Fischstücken als „ketsiap“ anpriesen.
Erst wurde Europa, schließlich Amerika damit erobert. Dann kamen die europäischen wie amerikanischen Köche ins Spiel, die mit der Sauce herumexperimentierten. Tausende von Variationen wurden ausprobiert und getestet. Die Sauce, wie sie einst schmeckte, gleicht heute am meisten tatsächlich der Worcestershire Sauce von „Lea and Perrins“.
2. Pepsi
Bei Pepsi geht es um die Rivalität mit Coca Cola, die bereits seit über 100 Jahren existieren. Aber wie hat sich Pepsi eigentlich gegründet? Wissenschaftler und Chemiker waren der Auffassung, dass kohlensäurehaltige Getränke die Gesundheit verbessern, sodass innerhalb ihrer Unternehmen kostenloses Getränke angeboten wurde. Erst war es Cocacola, die den Trend setzte.
Pepsi folgte. Schon Anfang des 20. Jahrhunderts wurde das Getränk weltweit verkauft. 1923 zog sich Pepsi urplötzlich vom Markt zurück, nur um anschließend um ein Vielfaches stärker, erfrischender und genussvoller den Getränkemarkt zurückzuerobern. Ein absolutes Highlight war die Vergrößerung der Flasche.
3. Chicken Nuggets
Wer hätte das gewusst? Zwar war McDonalds in Mitte der 1980er die ersten, die die saftigen panierten Chickenhappen mit auf die Speisekarte setze, erfunden haben sie diese aber nicht. Bereits 18 Jahre zuvor war es Robert C. Baker, ein Professor, der versuchte eine neue Form von hochkalorienhaltigen Huhn-Gerichten in möglichst preiswerter Form zu entwickeln und auf dem Markt anzubieten.
Zig Rezepte entwickelte er, die er alle zu diversen Unternehmen schickte. Anfangs leider ohne Erfolg. Seine Vorschläge verstaubten in der Schublade. Bis McDonalds 18 Jahre später zugeschlagen hat. Veröffentlicht wurden seine Ergebnisse übrigens auch in einem wissenschaftlichen Journal.
4. Kartoffel Chips
Wir schreiben das Jahr 1853. Es ist der 24. August. Der Chefkoch George Crum ist fleißig in der Küche des Saratoga Springs Resort am Brutzeln, als eine neue Bestellung reinkommt. Von dem ungern gesehenen Eisenbahn-Magnaten Cornelius Vanderbilt, der seine French Fries viel, viel dünner möchte. Dieser Bestellung kam Mister Crum ohne zu zögern nach und wie der diesem Deppen seine French Fries dünner präsentierte … und so wurden das erste Mal Kartoffelchips hergestellt.
Übrigens war Vanderbilt absolut begeistert on der neuen Speise, sodass er sich das Gericht nicht nur wortwörtlich einverleibte, sondern es auch in die Massenproduktion gab. Die nächsten 40 Jahre wurden die als „Saratoga Chips“ servierten hauchdünnen Kartoffelscheiben übrigens als Luxus-Speise in Restaurant angeboten.
5. Nutella
Nutella. Wer liebt es nicht? Löffelweise am besten. Wer würde denken, dass es das Ergebnis nach Schokolade gierender Soldaten im 2. Weltkrieg war, denen wir diesen leckeren Brotaufstrich zu verdanken haben? Anfangs war es schlicht und einfach eine Paste aus gemahlenen Haselnüssen mit jedem Menge-Zucker.
Kakao war einfach unglaublich schwierig zu bekommen … und verdammt teuer. In Italien um 1951 schaffte es schließlich das erste Glas „SuperCrema“ in die Läden … und seitdem hat sich an der Rezeptur kaum etwas geändert. Ein zwei drei Kniffe an der Rezeptur und Nutella wurde 1964 geboren. Eine genüssliche Welteroberung konnte beginnen.
6. Eis am Stiel
Ohne geht einfach nicht mehr. Das Eis am Stiel ist einfach ein absoluter Renner. Wie kam es dazu? Ein junger elfjähriger Mann namens Frank Epperson war es 1905, der durch Zufall das Eis am Stiel im wahrsten Sinne des Wortes entdeckte. Er machte sich einen Soda-Drink, den er gerade umrührte, als seine Mutter ihn rief. Über Nacht vergessen, wachte er am nächsten Morgen auf und fand sein Getränk am Löffel gefroren vor.
Nach kurzer Skepsis entdeckte der kleine Knirps, dass sein Soda-Drink am Holzlöffel unglaublich gut schmeckte und begann sein neues „Produkt“, das er Epsicle taufte, an andere Kids zu verkaufen. Dann kam das Leben dazwischen und er vergaß seine Erfindung.
7. Currysauce und Currywurst
Einst war es nur einfacher Ketchup. Dann hat eine Berliner Dame zu Zeiten der Besatzung Westdeutschlands durch die Amerikaner begonnen, ihre Wurst mit Ketchup aufzupeppen. Mal hier ein wenig mehr von jenem Gewürz, mal dort ein wenig mehr von einem anderen Gewürz. Die amerikanischen Soldaten waren ihre verkostet. Sie entschieden, was schmeckte und was in die neu zu entstehende Sauce hineingehörte.
Da die Sauce eine ziemlich flüssige Konsistenz hatte, ging die Berlinerin dazu über nicht nur mit der Sauce und ihrem Geschmack zu experimentieren, sondern begann auch die Wurst in kleine Scheiben zu schneiden und in kleinen Schalen zu servieren. So führte eins zum anderen.