Jonathan fand im Wald ein kleines, nacktes Lebewesen. Sein Instinkt verlangte von ihm, es zum Tierarzt zu bringen. Aber schon bald sollte er feststellen, dass dies ein großer Fehler war. Schon die Reaktion des Tierarztes fiel anders aus, als erwartet. Er kam ohne das kleine, weiße Wesen aus dem Behandlungszimmer zurück.
Der Tierarzt legte dem jungen Mann die Hand auf die Schulter und sagte: „Du wolltest zwar helfen, aber du hast einen großen Fehler begangen.“ Jonathan erstarrte vor Schreck. Er hätte das kleine Lebewesen einfach im Wald zurücklassen sollen. Dabei wollte er dem hilflosen Tier nur helfen.
1. Ein echter Tierliebhaber
Jonathan mochte schon immer Tiere. Er liebte die Natur und war oft im Wald unterwegs. Hier hat er schon vieles gesehen und vielen Lebewesen, von Vögeln über Nagetieren, entlaufen Katzen und Hunden bis hin zu Wildschweinen aus der Not geholfen. Aber dieses Mal sollten sich die Dinge anders entwickeln.
Im Laufe der Jahre hat Jonathan viel Erfahrungen gesammelt und Erkenntnisse gewonnen. Entsprechend sicher war er sich bei der Zuordnung von Tieren. Dieses Mal sollte er bei der Identifizierung jedoch falsch liegen. Auch an diesem Tag war es für ihn selbstverständlich, das kleine hilflose Lebewesen zum Tierarzt zu schaffen.
2. Ein kleines Lebewesen in Not
Auf einem seiner Spaziergänge durch die Wälder vernahm Jonathan merkwürdige Geräusche. Er hielt inne, und nur wenige Sekunden später hörte er erneut ein leises Wimmern. Es war nur sehr leise und klang nach einem Hundewelpen. Jonathan war entschlossen, das hilflose Lebewesen zu finden.
Mit sanften, vorsichtigen Schritten suchte er nach dem Ursprung der Geräusche. Als nichts mehr zu hören war, dachte er schon, er können nicht mehr helfen. Jonathan ging ein paar Schritte zurück und konnte wieder ein leises Wimmern wahrnehmen. Nun entdeckte er das kleine Wesen. Es lag auf einem kleinen Bett aus Moos.
3. Ein kleines Bett aus Moos
Jonathan beugte sich über das Geschöpf und identifizierte es als einen kleinen weißen Affen. Das Tier war noch so jung, dass die Augen noch nicht einmal vollständig geöffnet waren. Der junge Mann fragte sich, warum das Lebewesen hier allein war. Normalerweise müssten die Mutter und seine Geschwister in der Nähe sein.
Je länger Jonathan das Lebewesen betrachtete, umso unsicherer wurde er sich bei der Zuordnung. Er beobachtete ein paar Minuten die Umgebung. Aber da war nichts. Dennoch war die Situation merkwürdig. Das Bett aus Moos wirkt auch irgendwie unnatürlich.
4. Eine erschreckende Schlussfolgerung
Aus dieser Tatsache ergab sich für Jonathan eine erschreckende Schlussfolgerung. Ein Mensch muss das hilflose Lebewesen hier ausgesetzt haben. Er bastelte eine Trage für das winzige Wesen und legte es vorsichtig hinein. Bis zu seinem Auto war es ein langer Fußweg und das Tierchen musste geschützt werden.
Immer wieder schaute er nach, ob es dem kleinen Tier gut ging. Je länger er es betrachtete, desto neugieriger wurde er. Nun war er sich fast sicher, dass es sich nicht um ein Äffchen handeln konnte. Die Kreatur war noch so winzig, dass sie noch keine besonderen Wesensmerkmale aufwies.
5. Das Rätsel um die Tierart
Auf dem Weg zum Auto kam Jonathan der Gedanke, dass es sich vielleicht gar nicht um ein Tier aus diesem Wald oder dieser Gegend handelt. Je mehr er nachdachte, desto weniger Sinn ergab das Ganze. Im Moment spielte die Tierart für ihn aber keine Rolle mehr. Es war ihm nur wichtig, dem kleinen Wesen zu helfen.
Am Parkplatz angekommen musste Jonathan feststellen, dass sein Auto verschwunden war. Es wurde langsam dunkel und kälter. Irgendetwas schien hier komplett falsch zu laufen. Er war sich sicher, sein Auto genau hier abgestellt zu haben.
6. Es wurde immer merkwürdiger
Zur Sicherheit machte Jonathan noch einen Spaziergang um den Parkplatz herum. Er ging zur Stelle zurück, wo er sein Auto abgestellt hatte und entdeckte einen einzigen Hinweis. Da waren eine Menge Glasscherben. Die kleinen Fragmente hatte er vorher übersehen. Offensichtlich wurde das Auto aufgebrochen und gestohlen.
Das, Waldstück in dem er sich aufhielt, war nicht besonders bekannt und lag ein wenig abseits. Bis zur Stadt war es ein weiter Weg. Zum Glück hatte er sein Smartphone dabei, um den Diebstahl seines Autos bei der Polizei anzuzeigen. Einen Moment lang dachte er nicht mehr an das kleine Tierchen.
7. Im Wald gestrandet
Jonathan gab bei der Polizei die Angaben zu seinem Auto an. Die Polizei konnte ihm im Moment aber auch nicht weiter helfen. Er war immer noch im Wald gestrandet. Erst jetzt dachte er wieder an das kleine Lebewesen in seiner Obhut. Er musste so schnell wie möglich zum Tierarzt.
Mit seinem Smartphone suchte er nach einer Mitfahrgelegenheit. Nicht einmal ein Taxi war bereit, den weiten Weg aus der Stadt zurückzulegen. Nachdem das sechste Taxiunternehmen abgesagt hatte, war Jonathan wütend. Der Regen wurde stärker, längst war es dunkel und es wurde immer kälter.
8. Eine drastische Lösung
Jonathan wollte per Anhalter in die Stadt gelangen. Allerdings fuhren in dem abgelegenen Waldstück nicht viele Autos. Glücklicherweise kam jedoch nach zehn Minuten ein Auto und die Fahrerin war bereit, den jungen Mann mitzunehmen. Aber die Frau war nicht allein unterwegs. Ein Labrador lag auf der Rückbank.
Der Hund witterte schnell das kleine Tierchen, das Jonathan bei sich hatte. Der Labrador reagiert aggressiv mit einem Knurren. Die Besitzerin musste ihn beruhigen. Endlich kam Jonathan beim Tierarzt an. Nach der Anmeldung nahm Jonathan im Wartezimmer Platz. Aber selbst die Tierpflegerin konnte das winzige Wesen nicht identifizieren.
9. Der Tierarzt stellte Nachforschungen an
Die Pflegerin erkannt die Notlage des kleinen Wesens und setzte es auf der Warteliste an erste Stelle. Jonathan ging ins Behandlungszimmer und erzählte dem Tierarzt von den Ereignissen im Wald. Anschließend sollte der junge Mann zurück ins Wartezimmer. Das kleine Tierchen war nun allein in der Obhut des Tierarztes.
In der Zwischenzeit erhielt Jonathan einen Anruf von der Polizei. Sie haben sein Auto tatsächlich in der Stadt gefunden und den Dieb in Gewahrsam genommen. Die Dinge schienen doch noch gut zu enden. Bald sollte er auch wissen, was für ein Tier er im Wald gerettet hat.
10. Ein großer Fehler
Der Tierarzt teilte Jonathan mit, dass er einen großen Fehler gemacht hatte. Er hätte das Tierchen nicht in seine Praxis bringen dürfen. Der Arzt konnte dem Tierchen auch nicht mehr helfen, es hatte eine fortgeschrittene Krankheit. Das Tier war mit einem für kleine Säugetiere sehr ansteckenden Virus infiziert.
Tatsächlich handelte es sich bei dem kleinen Wesen um einen Supergleiter. Der Tierarzt musste das Tier sofort isolieren, da in seiner Praxis weitere Kleintiere waren. Der Tierarzt und Jonathan mussten sich jetzt gründlich desinfizieren, um das Virus nicht auf andere Tier zu übertragen.