Auf die Millisekunde kommt es an: sensationelle Sportfotos

Bild: Eugene Onischenko / Shutterstock.com

Jeder Smartphone-Besitzer trägt eine hochwertige Kamera mit sich herum. Nach Expertenschätzungen werden weltweit rund 1 Milliarde Fotos gemacht. Und zwar jeden Tag! Noch nie hat die Menschheit so viel geknipst wie im 21. Jahrhundert. Jede mögliche und unmögliche Alltagssituation wird aufgenommen, gespeichert, geteilt, hochgeladen und wieder gelöscht und vergessen.

Was von der Bilderflut bleibt, sind die Bruchteile von Sekunden, wenn jemand im richtigen Moment am richtigen Ort auf den Auslöser drückte. Für das menschliche Auge bleiben solche Millisekunden unsichtbar. Die Fotozellen einer digitalen Kamera aber halten alles unbarmherzig oder glücklicherweise fest.

Hier die unterhaltsame Reihe von solchen Fotomomenten, die bei sportlichen Ereignissen geschossen wurden.

1. Gute Reflexe

London Cunningham kann glücklich über die Reflexe seines Vaters Shaun sein. Die beiden wollten sich ein Baseball-Match in Atlanta Braves anschauen. Das Spiel lief gut, der Punkteabstand zwischen den Konkurrenten wurde kleiner. Im voll besetzten Stadium atemlose Spannung, als der Baseballstar Danny Ortiz den Abschlag für seine Mannschaft machen sollte.

Mit gewaltigem Schwung zielte er auf den anfliegenden Ball. Da rutschte ihm der Schläger aus den Händen und flog mit enormer Geschwindigkeit in Richtung der Zuschauertribüne. Sekundenbruchteile bevor er Shauns Kopf frontal getroffen hätte, streckte sein Vater seine muskulöse Hand aus und wehrte den Schläger souverän ab. Seinen Sohn bewahrte er vor einer ernsthaften Verletzung.

2. Der Mann mit den Gummigelenken

Um die in Liste der MLB (Major League Baseball) aufgenommen zu werden, muss ein Spieler mindestens 2.500 Spiele in der amerikanischen Hauptliga absolviert haben. Ein solcher Profispieler hat Tausende von Würfen in seiner Spielerkarriere gemacht. Er hat geübt, die richtige Haltung einzunehmen und Muskeln und Sehnen auf absolute Kontrolle getrimmt.

Auf diesem Foto erkennt man die ungeheure Körperbeherrschung, die ein professioneller Spieler besitzen muss. Nur wenn alle Gelenke der oberen Extremitäten in solche – dem Amateursportler unnatürlich vorkommende – Positionen gebracht werden können, ist ein erfolgreicher Wurf möglich. Sehnen und Muskel arbeiten hier wie ein antikes Katapult. Selbst im Gesicht und am Hals erkennt man die enorme Körperspannung.

3. Wenn Sportlern Flügel wachsen

Bild: imago images / ZUMA Press

Olympische Spiele: Die weltbesten Athleten treffen sich zum Wettkampf. Sportexperten wissen schon seit den 70er-Jahren des 20. Jahrhunderts, dass dabei die körperliche Fitness nur ein Faktor ist, der über Sieg oder Niederlage entscheidet.

Der Wille zum Sieg, die optimale mentale Einstellung ,wird beispielsweise mit Gedankenreisen trainiert. Der Sportler muss sich im meditativen Zustand das Gefühl vorstellen, wenn er nach Erlangung des Sieges die Goldmedaille um den Hals gelegt bekommt.

Diese Fotografie zeigt einen Turner, der fliegt. Völlig losgelöst schwebt er in perfekter Körperhaltung für Sekundenbruchteile in der Luft. Eine meisterhafte Aufnahme, die neben dem Körper auch den starken Gesichtsausdruck des Athleten festhält: Ich will siegen!

4. Der schöne Augenblick des Scheiterns

Professionellen Sport zu betreiben bedeutet zu lernen. Nämlich mit Niederlagen und der eigenen Unzulänglichkeit umzugehen. Zu erkennen, dass niemand – man selbst eingeschlossen – perfekt ist.

Federica Faiella und Massimo Scali erlebten eine dieser Niederlagen; und zwar vor einem geschockten Publikum während der Eiskunstlauf Europameisterschaften in Warschau. Die beiden Eiskunstläufer kämpften schon in vielen internationalen Wettbewerben um Sieg und Platz. Sie sind Vertreter einer jungen Generation von Eistänzern, die durch atemberaubende Choreografien glänzen.

Das gesamte Superhelden-Trio war in diesem denkwürdigen Spiel dabei. Doch nur Rodman schafft es, wie deutlich auf der Fotografie zu erkennen ist, wie ein Superheld zu fliegen. Für eine hundertstel Sekunde schwebt der Basketballspieler horizontal über dem Boden. Doch einen Wimpernschlag später liegt er auf dem harten Spielfeld.

7. Ein gefährliches Monster auf dem Spielfeld?

Jeder Sportler, der seine Passion zum Beruf gemacht hat, muss trainieren. Ziel von vielen Stunden anstrengender Trainingsarbeit ist Kraft, Ausdauer und Körperbeherrschung. Die Muskeln werden gestählt, die Reflexe optimiert. So bringt der Profisportler Leistungen zustande, die Normalsterbliche neidisch staunen lassen.

Wie diese entzückende Fotografie beweist, wird bei all der harten Trainingsarbeit die Mimik und Gestik unberücksichtigt gelassen. Der Macher dieses Bildes drückte im entscheidenden Moment auf den Auslöser. Es ist nicht zu erkennen, was genau die beiden abgebildeten Spieler sehen. Doch ihre Gesichter lassen sehr schlimmes erahnen. Der Spieler im roten Trikot könnte sicherlich auch eine Rolle in einem Frankenstein-Film übernehmen.

8. Der Rausch des Sieges

Im Augenblick des sportlichen Sieges löst sich eine Blockade. Der Sportler fühlt die Ausschüttung eines ganzen Hormoncocktails in seinem Körper. Die Anspannung weicht der Gewissheit: Ich habe gewonnen. Belohnungs- und Stresshormone treffen sich im emotional aufgewühlten Organismus. Die Höhepunkte in der Karriere jedes Sportprofis.

Hier wurde ein solcher Augenblick festgehalten. Das Bild zeigt die Gewinnermannschaft der Washington Nationals. Das Team der amerikanischen National Baseball League (Eastern Division) hat soeben das Spiel gegen die Mannschaft der Houston Astros mit sechs zu zwei Punkten haushoch gewonnen.

Die Weltmeister sind im Hormonrausch des Sieges. Alle Gesichter strahlen die Freude des glücklichen Momentes aus. Vergessen ist alle Qual.

9. Der menschliche Knoten

Bild: imago images / ZUMA Press

Ringen ist wohl der älteste Kontaktsport. Bereits in der Antike bei den ur-olympischen Spielen gab es Ringkämpfe im Rahmen des Fünfkampfs. Egal ob im Freistil oder griechisch-römisch gerungen wird – Ziel ist es, den Gegner mit beiden Schultern auf die Matte zu bringen.

Aus diesem Grund versuchen die Kämpfer alles daranzusetzen, nicht in eine Rückenlage zu kommen. Gerät einer der Ringer nun doch in Gefahr, wird er alle erlaubten Griffe einsetzen, um sich aus der misslichen Lage zu befreien.

Wie das aussehen kann, zeigt uns diese Fotografie. Das eindringliche Bild entstand just in dem Augenblick, als die Kämpfer sich regelrecht mit- und ineinander verknotet haben.

10. Roger Federer in Lilliput

Der 1981 geborene Schweizer ist ein Ausnahmetalent. Er ist Rekordhalter mit den meisten Grand-Slam-Siegen in der Geschichte des Tennissports. „King Roger“ lautet einer seiner Spitznamen. Denn er ist mit acht Einzeltiteln auch ungekrönter König des Wimbledon-Turniers.

Federer ist Sportsmann durch und durch. Mit drei Jahren begann er Tennis zu spielen. Auch sein Talent als Fußballspieler war ausgeprägt, wurde aber zugunsten des Tennis nicht weiterentwickelt. Trotz seiner Bilderbuchkarriere blieb der Federer-Express in geordneten Bahnen.

Er unterstützt soziale Projekte und nimmt an Benefiz-Veranstaltungen teil. Bei einem dieser Anlässe entstand das lustige Bild von Roger Federer mit einem überdimensionalen Tennisschläger, mit dem er trotz unhandlicher Größe jeden Ball traf.

11. Luftspiel und Akrobatik

Keine andere Sportart zieht weltweit so viele Amateure, Profis und Fans an, wie der Fußball. Auf allen Erdteilen wird gekickt und Millionen von Mädchen und Jungen träumen davon, einmal mit ihrer Mannschaft, um Tore zu kämpfen. Die Konkurrenz ist groß. Um Profispieler zu werden, braucht es Talent und die richtige Förderung.

Doch der Weg in die Teams der Oberligen ist steinig und lang. Nur die, die ihr „Fußwerk“ mit Hingabe und Eifer erlernen und weiterentwickeln, habe die Chance auf eine große Karriere.

Dieses fantastische Sportfoto zeigt zwei junge Spieler, im wahrsten Wortsinne, auf ihrem Weg nach oben. Auf einer unsichtbaren Leiter spielen sie um die Ballherrschaft.

12. Autsch – das tut weh!

Baseball ist die amerikanischste Sportart schlechthin. In Europa können nur ein paar Enthusiasten Ablauf und Regeln des Schlagball-Spieles erklären. In den USA dagegen weiß jedes Schulkind wie dieses Spiel funktioniert und was auf dem Feld vonstattengeht.

Die Stadium-Atmosphäre während eines Spiels folgt einer ganz eigenen Dramaturgie. Die Fans wollen Unterhaltung und Verpflegung mit Coke und Hotdogs. Auf diesem Foto sehen wir einen typischen Querschnitt der Baseball Fangemeinde. Junge Schüler verfolgen das Geschehen genauso wie rüstige Rentner.

Es kann vorkommen, dass ein Zuschauer von einem Baseball getroffen wird. Das nimmt man zustimmend in Kauf. Der getroffene Mann wird seinen blauen Fleck mit Fassung und Stolz tragen.

13. Give me five, sprach der Hai

Das Tauchen ist eine anspruchsvolle Sportart. Viel Erfahrung, guter Gesundheitszustand und professionelle Ausrüstung sind bei Tauchsport unabdingbar.

Starke Nerven und „cold blood“ sind aber ebenso wichtig. Speziell, wenn man an Spots taucht, die auch von Raubfischen gesucht werden. Auf dem Foto ist eine durchaus harmonische Begegnung zwischen einem circa 100 Kilogramm schweren Hai und dem Taucher Eli Matinez festgehalten.

Es scheint so, als würde der, für Menschen durchaus gefährliche, Fisch ein leichtes Grinsen zeigen, als er auf den Taucher zuschwimmt. Doch er greift nicht an, sondern dreht seinen Körper leicht, um dem Menschen seine Flosse anzubieten. Geistesgegenwärtig grüßt der Taucher freundlich zurück.

14. Perfekte Körper

Das letzte Bild aus der Reihe von außergewöhnlichen Sportfotos zeigt das Zusammentreffen zweier Athleten während der letzten Olympischen Spiele. Ein Bilddokument das verdeutlicht: Für jeden Körper gibt es die perfekte Sportart.

Die 20-jährige amerikanische Turnerin Ragan Smith hat mit ihren Körpermaßen (1,37 Meter, 34 Kilogramm) die besten Voraussetzungen, um ein Turnstar zu werden. Bereits fünf Mal war sie Mitglied der US-Turner-Nationalmannschaft. Der 1988 geborene Basketballspieler Hyland DeAndre Jordan junior würde nie auf den Gedanken kommen, als Turner anzutreten. Er wiegt bei einer Körpergröße von 2,11 Meter 120 Kilogramm.

Wer darunter leidet, dass sein Körper nicht dem Normalmaß entspricht, suche sich eine passende Sportart – das stärkt das Selbstbewusstsein.

15. Ross und Reiter

Bild: Imago / Stefan Lafrentz

Schon tausende von Jahren arbeiten Tiere und Menschen zusammen. Doch Schafe hütende Hunde oder Mäuse fangende Katzen leben zwar mit dem Menschen zusammen, haben aber gleichzeitig eine gewisse Distanz zu ihren „Herrchen und Frauchen“.

Zu keinem anderen als den Reittieren hat der Mensch seit jeher einen engen körperlichen Kontakt. Elefanten, Kamele aber ganz besonders die Pferde tragen Menschen seit vielen Generationen durch die Weltgeschichte.

Der Sport mit Pferden ist Ausdruck dieses innigen Verhältnisses zwischen Mensch und Tier. Diese Aufnahme wirkt wie ein Symbol für die Symbiose. Eine Dressurreiterin steht neben ihrem Pferd und im Augenblick der Aufnahme erscheinen sie zu verschmelzen: Ross und Reiterin.

16. Slam Dunk Champion

Bild: Imago / VCG

Dunkings nennt man beim Basketball die Würfe, bei denen der Spieler so hoch springt, dass er den Ball von oben in den Korb stopfen kann. Derrick Labrent Jones machte sich einen Namen als „Dunker“.

Der Spieler ist Mitglieder der NBA-Mannschaft Miami Heat, wurde 1997 geboren und misst 198 Zentimeter. Im Februar 2020 gewann Jones den jährlich ausgetragenen „Slam Dunk“ Wettbewerb, den die NBA (National Basketball Association) veranstaltet.

Das Stopfen des Basketballs ist aber nicht als akrobatisches Schaukunststück gedacht. Es ist ein Spielzug, bei dem die gegnerische Mannschaft fast keine Chance mehr auf Abwehr hat. Das Foto zeigt Jones während einer NBA-Show als er seine Fähigkeit vorführt.

17. Jetzt auch Helmpflicht für Pferde?

Bild: Imago / Nordphoto

Ein weiteres Foto das belegt, wie eng Ross und Reiter miteinander verschmelzen, wenn sie ein erfolgreiches Duo bilden.

Incheon, die südkoreanische 3-Millionen-Metropole war im Jahre 2014 Austragungsort der 17. Asienspiele. Athleten aus allen asiatischen Ländern trafen sich in der Hafenstadt, um sich in 35 Disziplinen zu messen. Eine der insgesamt circa 450 Goldmedaillen wurde im Springreiten vergeben.

Das Foto zeigt uns Liang Ruiji auf seinem Pferd Glücksdrachen beim Kampf um diese Goldmedaille. Der erfolgreichste Springreiter, den China je hervorbrachte. Er und sein Team absolvierte gerade den Vielseitigkeit-Wettbewerb, als das Foto geschossen wurde. Nicht das Pferd trägt den Helm, sondern der Kopf des Reiters.

18. Alles Leben kam einst aus den Ozeanen …

Bild: Imago / PanoramiC

Beim Betrachten dieser Fotografie muss man unwillkürlich an eine Kaulquappe denken. Die empfindlichen Hochgeschwindigkeitskameras können heute Augenblicke einfangen, die der Mensch mit seinen, vergleichsweise trägen Augen, niemals zuvor betrachten konnte.

Was da zu sehen ist, ist natürlich kein kleiner Frosch, sondern der Weltspitzenschwimmer Michael Fred Phelps der Zweite. Der Athlet beherrscht die Schwimmarten Schmetterling, Lagen und Freistil so meisterlich, dass er 28 Medaillen bei Olympischen Spielen errang. Um solche Erfolge feiern zu können, musste der 1985 geborene Amerikaner eine Art Symbiose mit dem Element Wasser eingehen.

Der fotografisch festgehaltene Moment zeigt, wie perfekt Michael Phelps dies gelungen ist. Wie eine zweite Haut umschließt ihn das Wasser.

19. Akrobatischer Tanz mit Ball und Korb

Bild: Imago / ITAR-TASS

Ein weiteres außergewöhnliches Sportfoto aus dem Basketball. Die National Collegiate Athletic Association (NCAA) ist eine gemeinnützige Sportorganisation. Besonders die Sportler, die sich noch in ihrem Studium befinden, werden personell und finanziell von ihr gefördert und unterstützt.

Das Foto entstand während eines NCAA Korbball-Tunieres im Jahre 2015. Es trafen aufeinander: die Mannschaften der University of Dayton und der Boise State University. Diese hochrangigen NCAA-Matches stehen hoch in der Publikumsgunst.

Das Objekt der Begierde ist auf dem Bild gar nicht zu erkennen. Alle Augen sind auf den Dayton-Spieler Kyle Davis (im roten Dress) gerichtet. Wird der Dunk wohl gelingen? Das Spiel endete 56 : 55 für „Dayton.

20. „Hoffentlich fällt er nicht in mein Bier!“

Bild: Nadir Keklik / Shutterstock.com

Dieses Foto erinnert an ein Pop-Art-Gemälde. Rund zwei Dutzend Gesichter reagieren auf einen Baseball, der auf sie zufliegt. Viele geöffnete Hände strecken sich dem Ball entgegen. Einige abwehrend, andere wollen das Ding gerne fangen.

Ein Schnappschuss wie er nur selten gelingt. Einige der Zuschauer wissen, wie gefährlich so ein harter Ball mit hoher Geschwindigkeit sein kann. Ein Junge hat sich auf den seltenen Fall gut vorbereitet und gleich zwei Baseballhandschuhe mit ins Stadium gebracht. Der Fotograf stand in der denkbar besten Position für dieses opulente fotografische Meisterwerk.

Der Mann im roten Hemd blickt besorgt und denkt: Hoffentlich fällt der Ball nicht in mein frisches Bier!

21. Böser Nasenstüber

Bild: Imago / Action Plus

Rugby und American Football sind zweifellos brutale und gefährliche Sportarten. Die Prämien für Lebens- und Krankenversicherungen von Profispieler sind die höchsten. Teil des Trainings ist auch das Aushalten von Schmerzen.

Ganzheitlich werden Spieler körperlich und mental getrimmt, das Schmerzempfinden für einen gewissen Zeitraum auszuschalten. Die Geschichten von Spielern, die mit gebrochenen Knochen noch bis zum Ende des Matches kämpften, sind durchaus wahr.

Auf dem Foto sehen wir, wie sich der Spieler eine gebrochene Nase holt. Im Gegensatz zu Gesicht und Körper des Getroffenen ist der Ball leicht unscharf. Das weist auf eine hohe Geschwindigkeit hin, die der 440 Gramm Ball beim Zusammentreffen mit der Nase hatte.

Der Fotograf dieses Bildes hielt genau den Augenblick fest, als die beiden italienischen Eisstars ihren Sturz realisierten. Im Gesicht von Federica Failella steht die bittere Erkenntnis geschrieben: Der Sieg ist perdu.

5. Riesenschwimmerin oder optische Täuschung?

Bild: imago images / Xinhua

Synchronschwimmen ist eine unterschätzte Sportart. Die Sportlerinnen nehmen ungeheure körperliche Anstrengungen auf sich. Schon unter „normalen“ Bedingungen an Land, sind schnelle koordinierte Bewegungen in einer Gruppe ausgeführt, äußerst kräftezehrend. Denn die Athleten müssen sich nicht nur auf den eigenen Körper, sondern zusätzlich auf das gesamte Team konzentrieren.

Sportfotografie ist ebenfalls sehr anspruchsvoll. Ständige Bewegungen von mehreren Menschen sind schwierig auf gute Fotos zu bannen. Scharfe Bilder im richtigen Augenblick zu schießen eine echte Kunst und hohe Anforderung an Mensch und Technik.

Hier gelingt eine ziemlich lustige Aufnahme. Im Sekundenbruchteil als eine der Synchronschwimmerin ins Wasser taucht, erscheint die andere an der Oberfläche.

6. Der fliegende Rodman

Bild: imago images / UPI Photo

Basketball ist eine Sportart für harte Naturen. Die Geschichte dieses Fotos ereignete sich bei einem Korbballspiel im Jahre 1996. Auf dem Bild sehen wir Dennis Rodman – Spitzname Rodman. Er gehörte in der Mannschaft der Chicago Bulls zu den drei Starspielern. Die beiden anderen Superhelden der Bulls waren damals Michael Jordan – Spitzname Superman und Scottie Pippen, genannt Batman.

Das gesamte Superhelden-Trio war in diesem denkwürdigen Spiel dabei. Doch nur Rodman schafft es, wie deutlich auf der Fotografie zu erkennen ist, wie ein Superheld zu fliegen. Für eine hundertstel Sekunde schwebt der Basketballspieler horizontal über dem Boden. Doch einen Wimpernschlag später liegt er auf dem harten Spielfeld.

7. Ein gefährliches Monster auf dem Spielfeld?

Jeder Sportler, der seine Passion zum Beruf gemacht hat, muss trainieren. Ziel von vielen Stunden anstrengender Trainingsarbeit ist Kraft, Ausdauer und Körperbeherrschung. Die Muskeln werden gestählt, die Reflexe optimiert. So bringt der Profisportler Leistungen zustande, die Normalsterbliche neidisch staunen lassen.

Wie diese entzückende Fotografie beweist, wird bei all der harten Trainingsarbeit die Mimik und Gestik unberücksichtigt gelassen. Der Macher dieses Bildes drückte im entscheidenden Moment auf den Auslöser. Es ist nicht zu erkennen, was genau die beiden abgebildeten Spieler sehen. Doch ihre Gesichter lassen sehr schlimmes erahnen. Der Spieler im roten Trikot könnte sicherlich auch eine Rolle in einem Frankenstein-Film übernehmen.

8. Der Rausch des Sieges

Im Augenblick des sportlichen Sieges löst sich eine Blockade. Der Sportler fühlt die Ausschüttung eines ganzen Hormoncocktails in seinem Körper. Die Anspannung weicht der Gewissheit: Ich habe gewonnen. Belohnungs- und Stresshormone treffen sich im emotional aufgewühlten Organismus. Die Höhepunkte in der Karriere jedes Sportprofis.

Hier wurde ein solcher Augenblick festgehalten. Das Bild zeigt die Gewinnermannschaft der Washington Nationals. Das Team der amerikanischen National Baseball League (Eastern Division) hat soeben das Spiel gegen die Mannschaft der Houston Astros mit sechs zu zwei Punkten haushoch gewonnen.

Die Weltmeister sind im Hormonrausch des Sieges. Alle Gesichter strahlen die Freude des glücklichen Momentes aus. Vergessen ist alle Qual.

9. Der menschliche Knoten

Bild: imago images / ZUMA Press

Ringen ist wohl der älteste Kontaktsport. Bereits in der Antike bei den ur-olympischen Spielen gab es Ringkämpfe im Rahmen des Fünfkampfs. Egal ob im Freistil oder griechisch-römisch gerungen wird – Ziel ist es, den Gegner mit beiden Schultern auf die Matte zu bringen.

Aus diesem Grund versuchen die Kämpfer alles daranzusetzen, nicht in eine Rückenlage zu kommen. Gerät einer der Ringer nun doch in Gefahr, wird er alle erlaubten Griffe einsetzen, um sich aus der misslichen Lage zu befreien.

Wie das aussehen kann, zeigt uns diese Fotografie. Das eindringliche Bild entstand just in dem Augenblick, als die Kämpfer sich regelrecht mit- und ineinander verknotet haben.

10. Roger Federer in Lilliput

Der 1981 geborene Schweizer ist ein Ausnahmetalent. Er ist Rekordhalter mit den meisten Grand-Slam-Siegen in der Geschichte des Tennissports. „King Roger“ lautet einer seiner Spitznamen. Denn er ist mit acht Einzeltiteln auch ungekrönter König des Wimbledon-Turniers.

Federer ist Sportsmann durch und durch. Mit drei Jahren begann er Tennis zu spielen. Auch sein Talent als Fußballspieler war ausgeprägt, wurde aber zugunsten des Tennis nicht weiterentwickelt. Trotz seiner Bilderbuchkarriere blieb der Federer-Express in geordneten Bahnen.

Er unterstützt soziale Projekte und nimmt an Benefiz-Veranstaltungen teil. Bei einem dieser Anlässe entstand das lustige Bild von Roger Federer mit einem überdimensionalen Tennisschläger, mit dem er trotz unhandlicher Größe jeden Ball traf.

11. Luftspiel und Akrobatik

Keine andere Sportart zieht weltweit so viele Amateure, Profis und Fans an, wie der Fußball. Auf allen Erdteilen wird gekickt und Millionen von Mädchen und Jungen träumen davon, einmal mit ihrer Mannschaft, um Tore zu kämpfen. Die Konkurrenz ist groß. Um Profispieler zu werden, braucht es Talent und die richtige Förderung.

Doch der Weg in die Teams der Oberligen ist steinig und lang. Nur die, die ihr „Fußwerk“ mit Hingabe und Eifer erlernen und weiterentwickeln, habe die Chance auf eine große Karriere.

Dieses fantastische Sportfoto zeigt zwei junge Spieler, im wahrsten Wortsinne, auf ihrem Weg nach oben. Auf einer unsichtbaren Leiter spielen sie um die Ballherrschaft.

12. Autsch – das tut weh!

Baseball ist die amerikanischste Sportart schlechthin. In Europa können nur ein paar Enthusiasten Ablauf und Regeln des Schlagball-Spieles erklären. In den USA dagegen weiß jedes Schulkind wie dieses Spiel funktioniert und was auf dem Feld vonstattengeht.

Die Stadium-Atmosphäre während eines Spiels folgt einer ganz eigenen Dramaturgie. Die Fans wollen Unterhaltung und Verpflegung mit Coke und Hotdogs. Auf diesem Foto sehen wir einen typischen Querschnitt der Baseball Fangemeinde. Junge Schüler verfolgen das Geschehen genauso wie rüstige Rentner.

Es kann vorkommen, dass ein Zuschauer von einem Baseball getroffen wird. Das nimmt man zustimmend in Kauf. Der getroffene Mann wird seinen blauen Fleck mit Fassung und Stolz tragen.

13. Give me five, sprach der Hai

Das Tauchen ist eine anspruchsvolle Sportart. Viel Erfahrung, guter Gesundheitszustand und professionelle Ausrüstung sind bei Tauchsport unabdingbar.

Starke Nerven und „cold blood“ sind aber ebenso wichtig. Speziell, wenn man an Spots taucht, die auch von Raubfischen gesucht werden. Auf dem Foto ist eine durchaus harmonische Begegnung zwischen einem circa 100 Kilogramm schweren Hai und dem Taucher Eli Matinez festgehalten.

Es scheint so, als würde der, für Menschen durchaus gefährliche, Fisch ein leichtes Grinsen zeigen, als er auf den Taucher zuschwimmt. Doch er greift nicht an, sondern dreht seinen Körper leicht, um dem Menschen seine Flosse anzubieten. Geistesgegenwärtig grüßt der Taucher freundlich zurück.

14. Perfekte Körper

Das letzte Bild aus der Reihe von außergewöhnlichen Sportfotos zeigt das Zusammentreffen zweier Athleten während der letzten Olympischen Spiele. Ein Bilddokument das verdeutlicht: Für jeden Körper gibt es die perfekte Sportart.

Die 20-jährige amerikanische Turnerin Ragan Smith hat mit ihren Körpermaßen (1,37 Meter, 34 Kilogramm) die besten Voraussetzungen, um ein Turnstar zu werden. Bereits fünf Mal war sie Mitglied der US-Turner-Nationalmannschaft. Der 1988 geborene Basketballspieler Hyland DeAndre Jordan junior würde nie auf den Gedanken kommen, als Turner anzutreten. Er wiegt bei einer Körpergröße von 2,11 Meter 120 Kilogramm.

Wer darunter leidet, dass sein Körper nicht dem Normalmaß entspricht, suche sich eine passende Sportart – das stärkt das Selbstbewusstsein.

15. Ross und Reiter

Bild: Imago / Stefan Lafrentz

Schon tausende von Jahren arbeiten Tiere und Menschen zusammen. Doch Schafe hütende Hunde oder Mäuse fangende Katzen leben zwar mit dem Menschen zusammen, haben aber gleichzeitig eine gewisse Distanz zu ihren „Herrchen und Frauchen“.

Zu keinem anderen als den Reittieren hat der Mensch seit jeher einen engen körperlichen Kontakt. Elefanten, Kamele aber ganz besonders die Pferde tragen Menschen seit vielen Generationen durch die Weltgeschichte.

Der Sport mit Pferden ist Ausdruck dieses innigen Verhältnisses zwischen Mensch und Tier. Diese Aufnahme wirkt wie ein Symbol für die Symbiose. Eine Dressurreiterin steht neben ihrem Pferd und im Augenblick der Aufnahme erscheinen sie zu verschmelzen: Ross und Reiterin.

16. Slam Dunk Champion

Bild: Imago / VCG

Dunkings nennt man beim Basketball die Würfe, bei denen der Spieler so hoch springt, dass er den Ball von oben in den Korb stopfen kann. Derrick Labrent Jones machte sich einen Namen als „Dunker“.

Der Spieler ist Mitglieder der NBA-Mannschaft Miami Heat, wurde 1997 geboren und misst 198 Zentimeter. Im Februar 2020 gewann Jones den jährlich ausgetragenen „Slam Dunk“ Wettbewerb, den die NBA (National Basketball Association) veranstaltet.

Das Stopfen des Basketballs ist aber nicht als akrobatisches Schaukunststück gedacht. Es ist ein Spielzug, bei dem die gegnerische Mannschaft fast keine Chance mehr auf Abwehr hat. Das Foto zeigt Jones während einer NBA-Show als er seine Fähigkeit vorführt.

17. Jetzt auch Helmpflicht für Pferde?

Bild: Imago / Nordphoto

Ein weiteres Foto das belegt, wie eng Ross und Reiter miteinander verschmelzen, wenn sie ein erfolgreiches Duo bilden.

Incheon, die südkoreanische 3-Millionen-Metropole war im Jahre 2014 Austragungsort der 17. Asienspiele. Athleten aus allen asiatischen Ländern trafen sich in der Hafenstadt, um sich in 35 Disziplinen zu messen. Eine der insgesamt circa 450 Goldmedaillen wurde im Springreiten vergeben.

Das Foto zeigt uns Liang Ruiji auf seinem Pferd Glücksdrachen beim Kampf um diese Goldmedaille. Der erfolgreichste Springreiter, den China je hervorbrachte. Er und sein Team absolvierte gerade den Vielseitigkeit-Wettbewerb, als das Foto geschossen wurde. Nicht das Pferd trägt den Helm, sondern der Kopf des Reiters.

18. Alles Leben kam einst aus den Ozeanen …

Bild: Imago / PanoramiC

Beim Betrachten dieser Fotografie muss man unwillkürlich an eine Kaulquappe denken. Die empfindlichen Hochgeschwindigkeitskameras können heute Augenblicke einfangen, die der Mensch mit seinen, vergleichsweise trägen Augen, niemals zuvor betrachten konnte.

Was da zu sehen ist, ist natürlich kein kleiner Frosch, sondern der Weltspitzenschwimmer Michael Fred Phelps der Zweite. Der Athlet beherrscht die Schwimmarten Schmetterling, Lagen und Freistil so meisterlich, dass er 28 Medaillen bei Olympischen Spielen errang. Um solche Erfolge feiern zu können, musste der 1985 geborene Amerikaner eine Art Symbiose mit dem Element Wasser eingehen.

Der fotografisch festgehaltene Moment zeigt, wie perfekt Michael Phelps dies gelungen ist. Wie eine zweite Haut umschließt ihn das Wasser.

19. Akrobatischer Tanz mit Ball und Korb

Bild: Imago / ITAR-TASS

Ein weiteres außergewöhnliches Sportfoto aus dem Basketball. Die National Collegiate Athletic Association (NCAA) ist eine gemeinnützige Sportorganisation. Besonders die Sportler, die sich noch in ihrem Studium befinden, werden personell und finanziell von ihr gefördert und unterstützt.

Das Foto entstand während eines NCAA Korbball-Tunieres im Jahre 2015. Es trafen aufeinander: die Mannschaften der University of Dayton und der Boise State University. Diese hochrangigen NCAA-Matches stehen hoch in der Publikumsgunst.

Das Objekt der Begierde ist auf dem Bild gar nicht zu erkennen. Alle Augen sind auf den Dayton-Spieler Kyle Davis (im roten Dress) gerichtet. Wird der Dunk wohl gelingen? Das Spiel endete 56 : 55 für „Dayton.

20. „Hoffentlich fällt er nicht in mein Bier!“

Bild: Nadir Keklik / Shutterstock.com

Dieses Foto erinnert an ein Pop-Art-Gemälde. Rund zwei Dutzend Gesichter reagieren auf einen Baseball, der auf sie zufliegt. Viele geöffnete Hände strecken sich dem Ball entgegen. Einige abwehrend, andere wollen das Ding gerne fangen.

Ein Schnappschuss wie er nur selten gelingt. Einige der Zuschauer wissen, wie gefährlich so ein harter Ball mit hoher Geschwindigkeit sein kann. Ein Junge hat sich auf den seltenen Fall gut vorbereitet und gleich zwei Baseballhandschuhe mit ins Stadium gebracht. Der Fotograf stand in der denkbar besten Position für dieses opulente fotografische Meisterwerk.

Der Mann im roten Hemd blickt besorgt und denkt: Hoffentlich fällt der Ball nicht in mein frisches Bier!

21. Böser Nasenstüber

Bild: Imago / Action Plus

Rugby und American Football sind zweifellos brutale und gefährliche Sportarten. Die Prämien für Lebens- und Krankenversicherungen von Profispieler sind die höchsten. Teil des Trainings ist auch das Aushalten von Schmerzen.

Ganzheitlich werden Spieler körperlich und mental getrimmt, das Schmerzempfinden für einen gewissen Zeitraum auszuschalten. Die Geschichten von Spielern, die mit gebrochenen Knochen noch bis zum Ende des Matches kämpften, sind durchaus wahr.

Auf dem Foto sehen wir, wie sich der Spieler eine gebrochene Nase holt. Im Gegensatz zu Gesicht und Körper des Getroffenen ist der Ball leicht unscharf. Das weist auf eine hohe Geschwindigkeit hin, die der 440 Gramm Ball beim Zusammentreffen mit der Nase hatte.