Lebensgefahr! Können Delfine den Schwimmer retten?

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Es liegt in der Natur des Menschen, sich stetig weiterzuentwickeln und nach mehr zu streben. Dies ist nicht nur im Bereich der Technik so. Professionelle Sportler zum Beispiel sind immer auf der Suche nach einer noch größeren und noch aufregenderen Herausforderung. Adam Walker ist ein solcher Sportler und um genau zu sein Hochseeschwimmer.

2008 schwamm er seine erste Langstrecke über 30 Kilometer und ab diesem Zeitpunkt wollte er immer mehr. Sein Ziel war es möglichst viele Meerengen zu überqueren. Vermutlich war Adam Walker sich der Gefahr bewusst, welche im Meer auf ihn wartete. Deshalb trainierte er regelmäßig, um sich an die Strömungen und das kalte Wasser in den Meeren zu gewöhnen.

1. Wer ist Adam Walker?

Adam Walker/Twitter

Ursprünglich spielte Adam Walker, der 1978 in Nottingham (Großbritannien) geboren wurde, Cricket und Rugby. Die Leidenschaft sowie das Talent hierfür hatte er von seinem Vater, Peter Walker geerbt. Leider musste er beide Sportarten, aufgrund zunehmender Knie- sowie Rückenprobleme aufgeben.

Da Adam Walker sich auch für andere Sportarten begeistern konnte, fing er an zu schwimmen. Sein erster Wettbewerb, 50 Meter Rückenschwimmen, war zunächst nur auf regionaler Ebene. Adam Walker war nicht glücklich in seinem Leben und auf dem Flug in den langersehnte Familienurlaub änderte sich plötzlich alles. Ausschlaggebend war der Film „On A Clear Day“. In diesem Film schwamm der Hauptdarsteller aufgrund einer Krise über den Ärmelkanal.

2. Der Ärmelkanal

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Adam Walker wollte unbedingt eine Veränderung, damit er wieder glücklich in seinem Leben sein konnte. Inspiriert durch den Film schmiedete er eifrig Pläne den Ärmelkanal zu überqueren. Er trainierte monatelang für dieses Ereignis. Sowohl körperlich als auch mental fühlte er sich fit genug.

Leider kam es nach nur 45 Minuten zu einem unerwarteten Zwischenfall. Er erlitt eine Unterkühlung. In diesem Zusammenhang muss erwähnt werden, dass die Wassertemperatur gerade einmal 9°C betrug und er froh sein konnte, nicht an einem Kälteschock gestorben zu sein. Dieser Zwischenfall entmutige ihn aber nicht und sein Ehrgeiz war geweckt. Schließlich überquerte er am 14. Juli 2008 endlich den Ärmelkanal.

3. Die Straße von Gibraltar

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Nach der Überquerung des Ärmelkanals fragte sich Adam Walker, ob dies nun schon alles gewesen sei. Wie üblich für professionelle Sportler lautete die Antwort darauf: NEIN. Sein nächstes Ziel war die Überquerung der Straße von Gibraltar. Die Strecke ist zwar kürzer und die Wassertemperatur ist höher als im Ärmelkanal, aber es war dennoch eine Herausforderung.

Im Juli 2011 war es dann so weit, Adam schwamm die Straße von Gibraltar hin und sogar wieder zurück. Dies hat noch kein Brite vor ihm getan und dementsprechend stolz war Adam Walker. Jedoch war er bereits auf der erneuten Suche nach einer noch größeren und noch aufregenderen Herausforderung.

4. Die Oceans Seven Challenge

Adam Walker/Twitter

Adam Walker widmete sich nun der Oceans Seven Challenge. Bei dieser Herausforderung sind sieben Langstrecken auf fünf Kontinenten zu meistern. Hierzu zählen neben der Überquerung des Ärmelkanals und der Straße von Gibraltar auch die des Nordkanals. Die zu bewältigenden Aufgaben erstreckten sich des Weiteren über den Santa Cataline Kanal in Kalifornien. Doch das ist noch nicht alles.

Es galt die Tsugaru-Straße in Japan, den Kaiwi Kanal in Hawaii und die Cook-Straße in Neuseeland zu meistern.Erwähnt werden muss, dass Adam Walker bereits bei der Überquerung des Ärmelkanals gesundheitliche Probleme in Form von einer Verletzung der Sehne im Bizeps erlitt. Trotz einiger Operationen und einem ärztlichen Schwimmverbot hielt er am Plan die Oceans Seven Challenge zu meistern fest.

5. Schwierigkeiten bei der Überquerung des Kaiwi Kanals

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Adam Walker stellte sich im Jahr 2012 der Herausforderung den Kaiwi Kanal zu durchschwimmen. Aber auch diese Herausforderung lief nicht ohne einen Zwischenfall ab. Adam Walker wurde von einer Portugiesischen Galeere gestochen, gab allerdings, trotz sehr starker Schmerzen, nicht auf und schaffte schließlich die Überquerung schließlich.

Die Portugiesische Galeere ist ein quallenartiges Tier, welches sich auf der Oberfläche des Meeres vom Wind treiben lässt. Alleine eine leichte Berührung reicht aus, damit das Gift des Tieres wirken kann. Neben starken Schmerzen kann ist zu der Bildung von roten Quaddeln kommen, die nach zwei bis drei Tagen aber wieder von alleine verschwinden.

6. Die gefährlichste Seestraße

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Die nächste Herausforderung war die Überquerung von der Cook-Straße. Die Distanz von der Nord- bis zur Südinsel beträgt rund 22 Kilometer, welche bei der Oceans Seven Challenge zurückgelegt werden muss. Diese Strecke gilt zu einer der gefährlichsten Strecken der Welt. Zum einen, da es zu extremen Stürmen kommen kann und zum anderen, da es dort Haie gibt.

Am 22. April 2014 war es dann soweit. Adam Walker erwachte sehr früh und fühlte sich nicht gut. Er schob dies allerdings auf den Jetlag und trat die Herausforderung an. Zunächst verlief alles normal, bis auf die Müdigkeit von Adam Walker. Dies änderte sich allerdings schlagartig.

7. Plötzlich tauchte eine Flosse auf

Adam Walker/Twitter

Erschrocken stellte Adam Walker auf einmal fest, dass neben ihm eine Flosse auftauchte und gleich daraufhin wieder verschwand. Er war sich zunächst nicht sicher, ob dies ein Hai oder doch etwas anderes gewesen sei. Kurz darauf tauchten weitere Flossen neben ihm auf und Adam Walker war erleichtert als er feststellte, dass es sich hierbei um Delfine handelt.

Er freute sich über den Schwarm von Delfinen, die ihm von da an folgten. Ab diesem Moment war er sehr glücklich und er vergaß all die Beschwerden, die er hatte und schwamm mit neuer Energie und fest entschlossen, auch diese Herausforderung zu meistern, weiter.

8. Ahnten die Delfine die Gefahr?

Delfine sind bekanntlich intelligente und soziale Tiere und haben darüber hinaus schon den einen oder anderen Menschen in gewissen Situation geholfen. Aber warum folgte der Schwarm Delfine ausgerechnet Adam Walker? Die Antwort darauf erhielt er kurze Zeit später, als er untertauchte.

Er entdeckte unter sich einen Hai. Adam Walker war geschockt und wusste zunächst nicht was er in dieser Situation machen sollte. Doch er blieb ruhig und ermahnte sich stets, dass er nicht in Panik verfallen dürfe. Er schwamm einfach weiter und auch der Hai, immer noch unter ihm, folgte ihm. Aber dank der Delfine, die immer noch an seiner Seite waren, fühlte Adam sich beschützt.

9. Warum griff der Hai nicht an?

An dieser Stelle sollte einmal erwähnt werden, dass Delfine bis zu 55 km/h schnell schwimmen können. Adam Walker benötigte hingegen für rund 40 Kilometer etwas mehr als 17 Stunden. Es war daher nicht logisch, weshalb die Delfine ihm nicht mehr von der Seite wichen, vor allem als der Hai von jetzt auf dann nicht mehr zu sehen war.

Des Weiteren stellt sich zu Recht die Frage, weshalb der Hai Adam Walker nicht angegriffen hat? Lag dies etwa an den Delfinen? Fakt ist, dass ein Hai nur junge und kranke Tiere angreift und der Schwarm um Adam Walker vermutlich vom Hai als zu stark eingestuft wurde.

10. War die Gefahr vorüber?

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Der Hai war weg und die Delfine beschützten Aam so gut wie irgendwie möglich, aber der Sportler fragte sich, ob die Gefahr wirklich schon vorüber war. Die Antwort lautet rückblickend: Nicht ganz! Der Grund hierfür war eine starke Strömung und zwei Felsen, die noch vor ihm lagen und um die er schwimmen musste.

Schlussendlich überquerte Adam Walker die Cook-Straße in einer Zeit von 8 Stunden und 39 Minuten. Adam Walker kann sich glücklich schätzen, dass an diesem Tag nicht etwas Schlimmeres passiert ist und weiß dies auch. Übrigens, im August des Jahres 2014 meisterte Adam Walker die letzte Herausforderung der Oceans Seven Challenge.

11. Adam Walker heute

Bild: Imago / Cavan Images

Adam Walker hat im ersten Versuch und innerhalb von sieben Jahren die Oceans Seven Challenge gemeistert und ist überglücklich darüber. Auch wenn die Etappe Cook-Straße eine große Gefahr für ihn darstellte, bewegt er mit seiner Geschichte die ganze Welt. Im Übrigen ist Adam Walker nicht mehr Angestellter, sondern Inhaber der Ocean Walker Ltd.

Er veranstaltet Camps sowie Einzelcoachings und hält zudem Seminare über seine Schwimmtechnik, die sogenannte Ocean-Walker-Schwimmtechnik, ab. Adam Walkers Botschaft an die Welt ist, dass man niemals Aufgeben darf, egal wie schwer die Zeiten sind. Kein Wunder, dass er inzwischen auch als Motivationscoach tätig ist und viele seiner Ratschläge in einem Buch veröffentlicht hat.