Seltsame Spuren führen diesen Jungen zu einem Stück verlorener Geschichte

Der junge Mann Kasper machte eines Morgens eine Wanderung in einem Sumpfgebiet in Estland, ohne zu ahnen, auf was er stoßen würde. Seit Jahrzehnten lag es hier begraben. Er nahm den weniger begangenen Weg und fand etwas, das aussaht wie ein im Boden steckendes Boot. Schnell hatten sich einige Leute versammelt, um beim Graben zu helfen.

Sie entdeckten hier tatsächlich ein verlorenes Stück Geschichte. Eigentlich wollte Kasper an diesem Morgen nur den estnischen Sumpf erkunden. Als er hier ankam musste er sich entscheiden. Es gab einen bei Wanderern sehr beliebten Weg, und einen Pfad, der kaum als Wanderweg eingestuft werden. Dieser Weg hat sofort das Interesse von Kasper geweckt. (Bild 2)

1. Laka Kurtna Matasjarv liegt mitten im Nirgendwo

Nachdem er seine Route ausgesucht hatte, dauerte es nicht lange, bis er auf den See Kurtna Matasjarv steiß. Mit 53.820 Quadratfuß hat der See eine ordentliche Größe, liegt aber versteckt mitten im Nirgendwo. Niemand der bei klarem Verstand war, wurde hierher ein Boot bringen. Kasper dachte nicht lange darüber nach, wofür die Leute den See nutzen würden.

Dann entdeckte er einige seltsame Markierungen um den Umfang des Sees herum. Er war sich nicht sicher, was diese zu bedeuten hatten. Die Flecken waren offensichtlich vom jahrelangem Wachstum bedeckt. Das macht den jungen Mann noch neugieriger. Er war diesen abgelegenen Pfad schon viele Male gegangen. Bisher waren ihm die Markierungen nie aufgefallen.

2. Die Markierungen waren nicht Alles

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Da war aber noch etwas. Neben den seltsamen Markierungen auf dem Boden war ein Seil. Es sah aus wie ein Anker für ein Boot. Aber auf diesem abgelegenen See ist noch nie ein Boot gefahren. Es wäre viel so schwierig, ein Boot hierher in das Sumpfgebiet zu bringen.

Kasper begann im Schlamm zu graben, um das Seil aus dem sumpfigen Boden zu holen. Er fing an zu ziehen. Aber alleine konnte er natürlich nichts ausrichten. Er brauchte Hilfe, um das mysteriöse Objekt auszugraben. Er ließ das Seil fallen und ging zurück nach Hause. Hier angekommen erklärte er seinen Eltern, auf was er gestoßen ist.

3. Kasper involvierte seine Eltern

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Im ersten Moment waren die Eltern etwas verwirrt. Dennoch folgten sie ihren Sohn in den Sumpf. Auch bei ihnen war die Neugier geweckt. Niemand konnte ahnen, auf was Kasper gestoßen ist. Das Seil sah tatsächlich so aus, als hätte es einst ein Boot verankert. Hier musste etwas unter der Erde vergraben sein.

Das Seil ließ sich nicht aus der Erde ziehen. Kaspers Eltern waren ebenfalls ratlos. Sie hatten keine Ahnung, was sie von den seltsamen Spuren auf dem Boden halten sollten oder was an dem Seil befestigt war. Aber schon bald sollte sich die ganze Stadt für den mysteriösen Fund interessieren, den Kasper an diesem ganz normalen Morgen gemacht hatte.

4. Immer mehr Leute kamen an die Fundstelle

Nicht lange nachdem Kasper seine Eltern an den See Kurtna Matasjarv geführt hatte, tauchten immer mehr Leute aus der Stadt auf. Alle wollten nun wissen, was der Junge auf dem abgelegenen Pfad des Sumpfes entdeckt hatte. Es würde große Kraftanstrengungen brauchen, um das schlammige Seil aus dem Boden zu heben.

Die Männer aus dem Ort versammelten sich um die Fundstelle und begutachteten die seltsamen Spuren im Boden, die Kasper an dem besagten Morgen entdeckt hatte. Sie hatten keine Ahnung, was hier liegen könnten. Die Männer versuchten mit voller Kraft am Seil zu ziehen. Schnell wurde ihnen klar, dass alle Bemühungen zwecklos waren.

5. Da war etwas unter der Oberfläche

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Das Seil ließ sich nicht ein kleines Stück aus der Erde ziehen. Da wurde den Einheimischen klar, dass hier definitiv etwas im See versunken sein musste. Jetzt war es an der Zeit herauszufinden, was es war. Das Objekt sollte an die Oberfläche gebracht werden. Ungefähr ein Dutzend kräftiger Männer und Frauen haben an dem Seil gezogen.

Aber ihre Kräfte waren nicht ausreichend. Für die Bergung des Objektes würde also größere Ausrüstung erforderlich sein. Nun war es an der Zeit, die Behörden einzuschalten. Die Behörden reagierten schnell. Das Interesse war riesengroß. Die Menschen warteten gespannt am See, bis sie endlich etwas durch den Wald kommen hörten.

6. Eine große Maschine wurde zur Bergung geschickt

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Ein riesiger Bulldozer kam durch die Bäume, um das mysteriöse Objekt aus dem Wasser zu ziehen. Die starken Männer banden das schlammige Seil an daran fest und warteten ab, was passieren würde. Erstaunlicherweise konnte auch der Bulldozer nicht viel ausrichten. Hier musste etwas Massives im See versunken sein. Nun war guter Rat teuer.

Leider hatte niemand eine Ahnung, wie man so etwas Großes und Schweres aus dem Wasser bergen sollte. Sie hatten aber einen großen Willen und waren entschlossen, einen Weg zu finden. Auf dem schlammigen Sumpfboden waren mehr als nur ein Seil erforderlich. Bald hatten sie einen Plan entwickelt. Mehr Fahrzeuge waren erforderlich.

7. Mehrere Fahrzeuge mussten hergebracht werden

Die Leute eilten in den Ort zurück und brachten ihre eigenen Fahrzeuge an den See. Der Bulldozer und die anderen Fahrzeuge sollten alle gemeinsam ziehen. Die schiere Anzahl der Fahrzeuge und die Kraft des Bulldozers müssten ausreichen um das Objekt aus dem Wasser zu ziehen. Dennoch erwies sich das Vorhaben als sehr schwierig.

Trotz des Anbringens von Stahlseilen, jeder Menge Arbeitskraft und PS brauchten die Einheimischen ganze acht Stunden, um das mysteriöse Objekt aus dem See zu ziehen. Jeder wollte wissen, was sich unter dem Wasser befand. Jetzt brauchte es nur noch ein paar harte Züge. Es war kaum zu glauben, was jetzt ans Tageslicht kam.

8. Der Bulldozer machte einen letzten kräftigen Ruck

Die Arbeit war aber noch nicht vollendet. Jetzt war nur ein Teil des Objektes zu sehen. Die Leute gingen zum schlammigen Teil des Sees und begannen zu graben. Dann machte der Bulldozer einen letzten entscheidenden Ruck und das mysteriöse Objekt tauchte aus dem Wasser auf. Viele Leute erkannten sofort, was es war.

Mit einem Schlauch wurde der verhärtete Schlamm abgewaschen. Sie sind hier tatsächlich auf ein Stück Geschichte gestoßen. Hier lag ein Panzer vergraben, der im Zweiten Weltkrieg gekämpft hatte. Die Leute waren zwar erschöpft, machten aber dennoch weiter. Sie spülten immer mehr Schlamm weg und enthüllten ein fast bekanntes weißes Symbol.

9. Es war ein Panzer aus dem Zweiten Weltkrieg

Tief im Sumpf des estnischen Sees Kurtna Matasjarv lag die ganzen Jahre ein Stück Geschichte unentdeckt vergraben. Es war einfach unglaublich. Nachdem der erste Schock über den Fund nachgelassen hatte, stellte sich die Frage, wie der Panzer auf den Grund des Sees gelangte. Der See liegt mitten im Nirgendwo. Der Panzer war nicht das einzige, was die Leute fanden.

Kasper schaute in den Panzer hinein. Etwas Glänzendes fiel ihm sofort auf. Im Panzer schwamm tatsächlich Munition herum. Der Junge wurde schnell vom Panzer weggezogen. Die Situation war gefährlich. Nicht lange, nachdem der Panzer geborgen wurde, begannen Sirenen zu heulen und ein getarnter Lastwagen traf an der Fundstelle ein.

10. Experten überprüften den gefundenen Panzer

Ein Mann der den Panzer begutachtete, bedankte sich bei Kasper für dessen Aufmerksamkeit. Es dauerte zwei Wochen, bis Experten den Panzer überprüft und vollständig aus dem See extrahiert hatten. Als sie damit fertig waren, begannen die Forschungen. Es handelte sich um einen in der Sowjetunion gebauten T34/76A.

Der Panzer war dafür, dass er Jahrzehnte lang unter Wasser gelegen hatte in einem erstaunlicherweise tadellosen Zustand. Nach genauer Betrachtung der weißen Zahlen und Symbole glaubten Experten, dass der Panzer von Deutschen erbeutet und mit ihren eigenen Symbolen neu gekennzeichnet wurde. Letztlich haben die Deutschen den Panzer wahrscheinlich im See versenkt, damit er dem Feind nicht wieder in die Hände fiel.

11. Der Zustand des Panzers war makellos

Der Panzer war nach Ansicht der Experten in einem makellosen Zustand. Durch den niedrigen Sauerstoffgehalt des sumpfigen Geländes wurde der Verfall des Metalls verhindert. Die Vertreter des nahegelegenen Gorodenko-Museums waren sofort von dem Fund und dessen gutem Zustand begeistert. Bei der Restauration wurde festgestellt, dass der alte Dieselmotor sogar noch funktionierte.

Des Weiteren wurden Forschungen angestellt, wie der Panzer an diesen abgelegenen Ort gekommen ist. Der von Kasper gefundene Panzer ist eine große Besonderheit, da er im Zweiten Weltkrieg für beide Seiten gekämpft hat. Die deutschen Truppen müssen sie während ihres Rückzuges ab September 1944 hier versenkt haben, damit der Feind ihn nicht zurückbekommt.