17 berühmte Filmzitate, die so nicht im Skript standen

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Die meisten Drehbücher dauern mehrere Monate – oder sogar Jahre – bis sie komplett fertiggestellt sind und gehen dabei oftmals durch mehrere Korrekturrunden oder werden noch einmal umgeschrieben, bis das finale Skript steht und in den Händen der Schauspieler landet. Wenn man etwas Glück hat, enthält der Dialog erinnerungswürdige Sätze, die in den Köpfen der Kinobesucher aus gutem Grund hängen bleiben und sie noch lange Zeit begleiten.

Manchmal allerdings sind die unvergesslichsten Sätze nicht dem Drehbuch entnommen, sondern kommen von etwas ganz anderem. Oftmals sagen Schauspieler spontan irgendetwas oder verwechseln einige ihrer Zeilen miteinander und sorgen damit dafür, dass einzigartige Momente entstehen und es dann letztendlich auch in den Film schaffen.

1. „I’m singin‘ in the rain“

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Bei diesem sehr bekannten Filmzitat handelt es sich gleichzeitig auch um ein Lied von Gene Kelly. Während den Dreharbeiten der brutalen Einbruchs-Szene von „A Clockwork Orange“ aus dem Jahre 1971 machte sich Regisseur Stanley Kubrick Sorgen, dass noch irgendetwas in der Szene fehlt.

Schauspieler McDowell beschloss also kurzer Hand, das Lied „Singin‘ in the Rain“ zum Besten zu geben – und Kubrick fand es großartig. McDowell sagte später der Grund dafür, dass er diesen Song gewählt hat ist, dass dieses Lied Hollywoods Geschenk an die Welt der Euphorie ist. Und das ist genau das Gefühl, das sein Charakter in diesem Moment gefühlt hat.

2. „Alright, alright, alright.“

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Matthew McConaughey hatte für seinen ersten jemals gedrehten Film 1993 gerade einmal 30 Minuten zur Vorbereitung. Der Grund dafür ist, dass Regisseur Richard Linklater ihn in letzter Minute noch zu einer Szene in „Dazed and Confused“ hinzugefügt hat, in der er ursprünglich nicht vorgesehen war.

Zuvor hatte McConaughey die ganze Zeit Live-Aufnahmen der Band „The Doors“ gehört. In deren Liedern singt Jim Morrison wiederholt das Wort „Alright“. Dementsprechend hatte er das im Kopf, als der Dreh für ihn losging. Seine ersten Worte auf der Leinwand waren „Alright, alright, alright“.

Als er 2014 für seine Rolle in Dallas Buyers Club den Oscar gewann, fand dieser legendäre Satz sogar Anwendung in seiner Oscar-Rede.

3. „Wenn ich gehe, hast du Pause!“

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Dustin Hoffman’s berühmtes „I’m walking here!“ (zu Deutsch: „Ich gehe hier!“, im Film allerdings: „Wenn ich gehe, hast du Pause!“)kommt aus dem 1969er Drama „Asphalt Cowboy“. Eigentlich war dieser berühmte Satz des Schauspielers seine spontane Reaktion auf ein Auto, welches ihn beim Dreh zum Film unterbrochen hat. In diesem Moment musste er jedoch schnell reagieren, wie er auf einem Panel auf dem Tribeca Film Festival 2017 erklärte.

Ursprünglich wollte er in diesem Moment einfach mitteilen, dass sie hier gerade einen Film drehen. Sein Kopf hat daraus jedoch in der Situation den schlichten Satz „Ich gehe hier!“ gemacht. Was er damit sagen wollte und dachte mitgeteilt zu haben, ist: „Wir drehen hier!“.

4. „Hier ist Johnny!“

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Alle Fans von Horrorfilmen mit Psycho-Touch werden sich bei diesem Zitat mit Sicherheit sofort daran erinnern, wo dieser Satz gefallen ist. Es ist unmöglich, diese Worte zu hören, ohne sich Schauspieler Jack Nicholson’s verrückt verzerrtes Gesicht als Jack Torrance vorzustellen.

Dieser ist der Hauptcharakter von der Verfilmung aus dem Jahre 1980 von Stephen Kings‘ Klassiker: „The Shining“. Alleine dadurch zeigt sich die Power der von Nicholson am Set erfundenen so eingängigen, einfachen Wörter, die man so schnell nicht mehr vergisst.

Laut einer Umfrage mit 10.000 Teilnehmern der Plattform Play.com zählt dieser kleine Augenblick aus „The Shining“ heute als unheimlichster Film-Moment aller Zeiten.

5. „Sie können die Wahrheit doch gar nicht ertragen!“

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Ein weiteres, spontanes und außerplanmäßiges Filmzitat. Und erneut kommt es demselben Schauspieler, jedoch in einem anderen Film: Jack Nicholson hat 1992 in „A Few Good Men“ den Satz „Sie können die Wahrheit doch gar nicht ertrage!“ zum Besten gebracht. Ursprünglich sollte er eigentlich „Sie kennen die Wahrheit bereits“ sagen, jedoch hat er sich gedacht, das könnte noch besser werden.

Und das tat es. Dieses Zitat ist so bekannt und ikonisch, dass viele Leute diesen Satz verwenden, ohne überhaupt zu wissen, woher er stammt, geschweigeden wen sie dabei eigentlich zitieren. Nicholson mimte in diesem amerikanischen Rechts-Drama den Colonel Nathan R. Jessup.

6. „Ich bin der König der Welt!“

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Der wohl berühmteste Satz aus dem über dreistündigen, mit Oscars überhäuften Film „Titanic“, ist und bleibt Leonardo DiCaprios„Ich bin der König der Welt!“, als er am Bug des Dampfers stand und die pure Lebensfreude versprühte. Doch dieser legendäre Satz stand nicht im Skript.

Regisseur James Cameron hat verraten, dass es ein Satz war, der spontan aus dem Geschehen heraus entstanden ist, nachdem einige andere Versionen nicht gepasst hatten. Er hat Hauptdarsteller DiCaprio gesagt, „okay, ich hab‘ hier einen für dich, sag einfach ‚Ich bin der König der Welt!‘ und breite deine Arme weit aus. Sei einfach in dem Moment, zeig, dass du diesen Moment lebst und liebst“.

7. „Ich weiß.“

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Es ist der Moment auf den alle Star Wars Fans gewartet haben: Prinzessin Leia (gespielt von Carrie Fisher) gesteht Han Solo (gespielt von Harrison Ford) endlich ihre Liebe. Das geschah in den finalen Szenen der Fortsetzung „Das Imperium schlägt zurück“ aus dem Jahre 1980. Dem Skript nach lautete Han’s Antwort darauf: „Denk einfach daran, denn ich werde zurückkommen.“

Aber Harrison Ford wusste sofort, dass das ein schrecklicher Satz war und machte ein spontanes „Ich weiß.“ zu einem der romantischen Filmzitate im Universum. Nicht einmal Schauspiel-Kollegin Fisher wusste davon, dass er das sagen wird. In einem Reddit AMA bevorzugte er diesen spontanen Satz eher, als Vorschlag zu bezeichnen.

8. „Wir kamen, wir sahen, wir traten ihm in den Arsch!“

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Die lebende Legende Bill Murray stiehlt eindeutig jedem die Show mit seinem Charakter Dr. Peter Venkman in der übernatürlichen Komödie „Ghostbusters“ aus dem Jahr 1984. So wie bei vielen weiteren von Murray’s Rollen war auch diese eine, in der er größtenteils alle Sätze improvisiert hat. Damit hat er eindeutig bewiesen, dass er einer der besten Off-Script-Schauspieler ist.

Zusammen mit „Zurück. Ich bin Wissenschaftler“ und „Er hat mich voll geschleimt“, ist „Wir kamen, wir sahen, wir traten ihm in den Arsch“, eine seiner erinnerungswürdigsten spontanen Sprüche, welcher auf Film festgehalten wurde. Die Lacher und Sympathie gegenüber seinen Rollen und ihm selbst sind ihm damit immer ziemlich sicher.

9. „Ich brauch mal Urlaub“

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Ein weiterer der denkwürdigsten Zitate der Filmgeschichte kommt aus „Terminator 2: Tag der Abrechnung“ – dem zweiten Teil der Terminator-Reihe aus dem Jahr 1991. Der hobbymäßige Improvisator Arnold Schwarzenegger hat mit seinem „Ich brauch mal Urlaub“ für ein neues Highlight gesorgt. Allerdings handelt es sich nicht einmal für ihn um ein neues Zitat, sondern um eine Zeile aus einem seiner früheren Filme.

Im Jahr davor ließ er die „Ich brauch mal Urlaub“ Zeile ebenso in einem seiner Filme fallen. Man könnte fast sagen, dass sie in den „Kindergarten Cop“ besser hineingepasst hat. Denn Roboter brauchen eigentlich gar keinen Urlaub, oder?

10. „Redest du mit mir?“

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Vermutlich die berühmteste Szene aus dem Film „Taxi Driver“ aus dem Jahr 1986 ist jene, in der Hauptdarsteller Robert DeNiro einen Monolog innerhalb des Taxis führt. Die komplette Rede ist improvisiert, wie Drehbuchautor Paul Schrader an einer Feier zum vierzigsten Jubiläum des Films auf dem Tribeca Film Festival 2016 zugegeben hat.

Das Drehbuch beinhaltete lediglich die Anweisung, dass DeNiro’s Charakter, Travis Bickle, „in den Spiegel schaut, einen Cowboy imitiert, seine Waffe zückt und mit sich selbst redet“.

Der Satz „Redest du mit mir?“ hat es sogar auf Platz 8 der Hollywood Reporter’s Liste der 100 beliebtesten Film-Zitate aller Zeiten geschafft.

11. „Du brauchst ein größeres Boot.“

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Das berühmteste Zitat aus einem der umsatzstärksten Filme aller Zeiten lautet schlicht und einfach „Du brauchst ein größeres Boot“. Es handelt sich um den Blockbuster „Jaws“ von Steven Spielberg höchstselbst, rund um den weißen Hai aus dem Jahre 1975.

Diese Zeile stand so nicht im Original-Drehbuch. Laut Drehbuchautor Carl Gottlieb war es eine Kombination aus einem Problem aus dem echten Leben und dem Dilemma der Charaktere auf dem Bildschirm. Hollywood-Reportern erzählte er, dass es am Set eine Phrase war, die am Set von allen verwendet wurde, falls etwas nicht so funktionierte wie geplant.

Schauspieler Roy Scheider verwendete diesen Satz in verschiedenen Szenen, bis er schließlich die Passende gefunden hat.

12. „Buckel?“

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Dieses kurze und simple Zitat sorgt in diesem Fall für einen weiteren lustigen Moment der Filmgeschichte. In Mel Brooks‘ Horror-Parodie „Young Frankenstein“ hat Schauspieler Marty Feldman den charakteristischen Buckel seines Charakters Igor von einer Schulter auf die andere verlagert. In einem nicht im Drehbuch festgehaltenen Moment hat Feldman so getan, als wüsste er nichts von diesem massiven Buckel.

Als Dr. Frankenstein ihn also darauf anspricht und sagt, „Ich möchte sie nicht bloßstellen, aber ich bin ein sehr guter Chirurg. Vielleicht kann ich Ihnen mit diesem Buckel helfen“, antwortet Igor ganz selbstbewusst: „Buckel?“. Damit hat er sehr geschickt deutlich gemacht, dass er dieses enorme Monument auf seinen Schultern nicht wahrnimmt.

13. „Schau mir in die Augen, Kleines!“

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Eine der bekanntesten und klassischen Film-Zitate aller Zeiten stand in dieser Form ebenfalls nicht im Drehbuch. Dabei handelt es sich um den Film „Casablanca“ aus dem Jahre 1942. Die Zeile lautete ursprünglich „Viel Glück für dich, Kleines.“.

Hauptdarsteller Humphrey Bogart änderte diesen Satz zum jetzt weltweit bekannten „Schau mir in die Augen, Kleines“. Dabei handelt es sich um Worte, die er zuvor zu Schauspiel-Kollegin Ingrid Bergman gesagt hat, als er ihr hinter den Kulissen das Poker spielen beigebracht hat. Der Spruch kommt vermutlich von einer Hand beim Pokern: Eine solche beinhaltet einen König, eine Königin und einen Joker – denn all diese Karten haben Gesichter, die einem „in die Augen schauen“.

14.“Ich bin in einem Glaskasten voller Gefühle

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Einer der Meister des spontan neue Phrasen erfinden ist definitiv Schauspieler und Comedian Will Ferrell. In der Komödie Anchorman aus dem Jahr 2004 spielt Ferrell den News-Moderator Ron Burgundy und machte diesen Satz zu einem Besonderen unter all den anderen Improvisationen dieses Filmes.

Während er als Ron Burgundy in einer Telefonzelle steht, ruft er den legendären Satz, „I’m in a glass case of emotion!“ („Ich bin in einem Glaskasten voller Gefühle!“).

Sogar zu einem öffentlichen Auftritt in der Emerson’s School of Communication kam er verkleidet und komplett in der Rolle des News-Sprechers und gab erneut sein Filmzitat vor dem Präsidenten M. Lee Pelton zum Besten.

15.“So wie Tränen im Regen“

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Rutger Hauer’s einzigartiger Monolog am Ende des 1982er Science-Fiction-Klassikers „Blade Runner“ wird als einer der großartigsten Todes-Reden in der Filmgeschichte gehandelt. Was es noch außergewöhnlicher macht ist die Tatsache, dass der komplette Monolog nicht im Drehbuch stand. Ohne irgendjemandem am Filmset davon zu erzählen, hat Hauer die 50-Sekunden-langen Rede seines Charakters, dem synthetischen Klon Roy Batty, eigenhändig geändert. Und diese hat so gut gepasst zu seinem Charakter, dass der Direktor sich entschied, dies zu behalten.

Später verriet er gegenüber RadioTimes, dass die abschließenden Worte „wie Tränen im Regen“ Sinnbildlich für ein Stück der DNA des Lebens stehen sollten, das Roy in diesem Moment gefühlt hat.

16.“I would be proud to partake of your pecan pie“

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Beim Film „Harry und Sally“ (Original: „When Harry Met Sally“) handelt es sich um ein weiteres Exemplar, welches vollgepackt ist mit zitier-fähigen, einzigartigen Zitaten. Die meisten davon sind dem Hauptdarsteller Billy Crystal und seinem Händchen für Improvisation zu verdanken.

Während einem Auftritt in der Fernsehsendung „The View“ im Jahr 2014 zur Feier des 25. Jubiläums des Films, verriet Crystal, dass die komplette Szene rund um das Zitat, „I would be proud to partake of your pecan pie“, improvisiert war.

Nicht einmal Schauspiel-Kollegin Meg Ryan wusste davon, was dazu führte, dass sie während des Drehs einen Blick zur Seite wirft, um Klarheit vom Regisseur Rob Reiner zu bekommen.

17.“Ich will nicht gehen“

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Achtung, Spoiler!
Während den Dreharbeiten von „Avengers: Infinity War“ hat Regisseur Joe Russo Spider Man Schauspieler Tom Holland die Todes-Szene von Peter Parker improvisieren lassen. Die einzige Anweisung, die er bekommen hat, war, dass er so tut, als wäre er noch nicht bereit zu sterben.

Die „letzten Worte“ der freundlichen Spinne aus der Nachbarschaft, bevor er sich in Staub auflöst, haben das Publikum zu Tränen gerührt. Dazu zählen sowohl „Mr. Stark, ich fühl‘ mich nicht so gut“ und „Ich will nicht gehen“. Damit hat er es definitiv geschafft, einen denkwürdigen Moment nicht nur für den Film und die ganze Filmreihe selbst, sondern auch für die Menschen, die ihn gesehen haben, gesorgt.