Die 13 außergewöhnlichsten Tiere auf der Welt

Bild: Imago / Design Pics

Die Erde bildet ein gigantisches globales Ökosystem und ist somit Heimat vieler verschiedener Tierarten. Bei ihrer Gesamtoberfläche von 510.000.000 km² verwundert es daher nicht, dass weltweit etwa 1,8 Millionen Arten beschrieben sind. Nach Ergebnissen des Projektes „Census of Marine Life“ vom Jahr 2011 beläuft sich die tatsächliche Anzahl aller Arten auf circa 8,7 Millionen.

Dabei bringt die Artenvielfalt die merkwürdigsten Kreaturen zustande. Wie schon Charles Darwin in seiner Evolutionstheorie beschrieb, passen sich Lebewesen durch natürliche Selektion an ihren Lebensraum an.
Da die Erde jedoch die unterschiedlichsten Lebensräume bietet, haben sich Tierarten mit ungewöhnlichen Ausprägungen entwickelt. Diese zeichnen sich beispielsweise durch Körpermerkmale wie übergroße oder merkwürdig platzierte Gliedmaßen aus.

1. Die Meeresschnecke

Bild: Imago / Westend61

Meeresschnecken zeichnen sich besonders durch ihre verschiedenen Körperformen, -farben und -größen aus. Diese haben beispielsweise farbenfrohe, fluoreszierende oder lichtdurchlässige Körper mit oder ohne Gehäuse. Die Farbgebung des Körpers kann dabei sowohl die Tarnung bezwecken als auch als Warnung dienen. Denn um sich vor Fressfeinden zu schützen, sind einige Meereschnecken giftig.

Doch eine Unterart der Meeresschnecke, bekannt unter dem Fachnamen Glaucus atlanticus, sticht besonders hervor. Hinter der Bezeichnung verbirgt sich eine Fadenschnecke, dessen gliedmaßenähnliche Ansätze in Hautverzweigungen übergehen. Nicht ohne Grund wird sie daher auch als „Blauer Drache“ oder „Seeschwalbe“ bezeichnet.

Mit einer geringen Körpergröße von 3 bis 5 cm ist ihre silber-graue und blaue Färbung ein effektives Mittel gegen Feinde.

2. Die Rippenqualle

Bild: Imago / imagebroker

Rippenquallen selbst sind zwar meistens farblos, jedoch leben sie mit einer Algenzelle in Symbiose, welche verschiedene Färbungen verursachen kann. Diese Algenzellen dienen der Fotosynthese. Arten, die tiefer im Meer leben, haben teilweise sogar die Fähigkeit zur Biolumineszenz.

Ihr namensgebendes Merkmal, die Rippen, äußert sich durch kammartige Strukturen. Allerdings sind sie zoologisch betrachtet nicht als Quallen einzuordnen.

Generell sind Rippenquallen weltweit im Meer beheimatet. Mit ihrer geringen Körpergröße von nur wenigen Zentimetern lassen sie sich von der Strömung treiben und ernähren sich selbst von Plankton oder kleinen Fischen. Ähnlich wie eine Spinne ihr Netz nutzen Rippenquallen dabei ihre Tentakel, um ihre Beute zu fangen.

3. Der Vogelkop-Paradiesvogel

Bild: Imago / Nature in Stock

Der Vogelkop-Paradiesvogel ist auf der Halbinsel „Vogelkop“ im Nordwesten Neuguineas einheimisch. Übersetzt bedeutet der Name „Vogelkopf“, da die Form der Insel einem sitzenden Vogel ähnelt.

Der Vogelkop-Paradiesvogel fällt besonders durch sein tief-schwarzes Gefieder auf, welches in der Lage ist, 99,95 % des Lichts zu absorbieren. In der Paarungszeit geben die Vögel jedoch ein anderes Bild ab.

Denn die männlichen Paradiesvögel versuchen, den Weibchen zu imponieren, um sich zu paaren. Dazu heben sie ihr Federkleid an und balzen vor ihren potenziellen Partnerinnen. Dabei zeigen sie provokant ihr strahlend blaues Untergefieder. Dieses dient einerseits als Balztracht und ist gleichzeitig eine Warnung an andere Männchen.

4. Der Hammerkopf

Bild: Imago / blickwinkel

Der in Zentralafrika lebende Hammerkopf gehört zu der Familie der Flughunde und ist mit einer Flügelspannweite von bis zu 90 Zentimetern nicht gerade klein.
Das auffälligste Merkmal ist aber sein Schädelbau, welcher wohl die Namensgebung inspiriert hat. Dabei weisen nur männliche Tiere diese markante Kopfform auf. Weibliche Tiere haben stattdessen eine spitze Schnauze.

Diese Unterscheidung in dem äußerlichen Erscheinungsbild der verschiedenen Geschlechter einer Art wird auch als „Geschlechtsdimorphismus“ bezeichnet und ist häufig verbreitet. Im Falle des Hammerkopfes hat dies den Grund, dass männliche Individuen durch den vergrößerten Kehlkopf und zwei Luftsäcke laute Töne von sich geben können, mit welchen sie Weibchen in der Paarungszeit beeindrucken wollen.

5. Der Axolotl

Bild: Imago / Pacific Press Agency

Axolotl gehören zu den bekannteren Exemplaren außergewöhnlicher Tiere. Immerhin werden sie teilweise auch privat in Aquarien gehalten. An ihrem natürlichen Ursprungsort in Mexiko sind sie kaum noch verbreitet. Daher stehen sie auf der roten Liste der IUCN unter „vom Aussterben bedroht“.

Der Name „Axolotl“ stammt aus der aztekischen Nahuatl Sprache und bedeutet „Wassermonster“.Grund für ihre Beliebtheit ist ihr Gesichtsausdruck. Denn auch, wenn der Axolotl keine Emotionen zeigt, scheint es, als würde er lächeln.

Außerdem verfügen Axolotl über nützliche Körperfunktionen. So können sie Gliedmaßen, Organe sowie Teile des Gehirns und Herzens bei Verletzungen nachwachsen lassen. Ihre Farbgebung ist normalerweise schwarz. Durch eine Mutation kommen jedoch auch weiß-rosagefärbte, sogenannte leuzistische Axolotl vor.

6. Die Fünffingerige Handwühle

imago images / UIG

Bei der Fünffingerigen Handwühle handelt es sich um ein, einem Regenwurm äußerlich ähnliches Reptil, welches abgesehen von zwei Schaufelhänden keine weiteren Gliedmaßen besitzt. An diesen fünffingerigen Händen haben sie lange Krallen, mit welchen sie sich durch Sand- und Erdboden graben.

Der geschuppte Körper Fünffingeriger Handwühlen erreicht eine Körperlänge zwischen 19 und 24 Zentimetern und ist entweder weiß oder rosa gefärbt.
Da diese Tiere auf ein Leben unter der Erdoberfläche angepasst sind, ist ihr Sehsinn nicht besonders gut ausgeprägt. Durch die ständige Dunkelheit hat sich die Sehfähigkeit sowie die Größe der Augen reduziert. An der Erdoberfläche sind sie, wenn überhaupt, nur nachts.

7. Der Mondfisch

Bild: Imago / blickwinkel

Mondfische sind in warmen Meeren beheimatet. Dabei kommen sie bis zu einer Wassertiefe von 500 Metern vor. Häufig befinden sie sich jedoch an der Wasseroberfläche.

Der Mondfisch, der als der schwerste Knochenfisch der Welt gilt, kann ein Gewicht von bis zu 2,3 Tonnen erreichen. Dabei hat er eine Länge von bis zu 3,3 Metern. Neben seinen Maßen beeindruckt besonders seine scheibenförmige Körperform. Zudem besitzt der Mondfisch keine Schwanzflosse, dafür aber jeweils eine Rücken- und Afterflosse.

Seine Größe macht einen ausgewachsenen Mondfisch beinahe unangreifbar. So hat er kaum natürliche Feinde. Trotzdem können Orcas, kalifornische Seelöwen oder Haie zur Gefahr werden, wenn sie den Mondfisch angreifen.

8. Der Guyana-Klippenvogel

Bild: Imago / blickwinkel

Der aus Südamerika aus dem Regenwald stammende Vogel wird etwa 30 Zentimeter groß und erreicht ein Gewicht von 200 Gramm, wobei das Männchen kleiner ist als das Weibchen. Dabei ernährt er sich von Früchten, Schlangen und Echsen.

Wie bereits beim Hammerkopf erwähnt, treten auch beim Guyana-Klippenvogel Geschlechtsdimorphismen auf. Denn während das Weibchen zur Tarnung braun-gräuliche Federn besitzt, haben männliche Exemplare ganz im Gegenteil ein leuchtend oranges Federkleid, welches auf das Paarungsverhalten der Tiere zurückzuführen ist. Besonders auffällig ist aber der halbmondförmige Hahnenkamm auf dem Kopf.

Die größten Feinde des Guyana-Klippvogels sind die Harpyie sowie Elsteradler. Um aber beim Brüten im Nest geschützt zu sein, haben Weibchen ein dezenteres Federkleid.

9. Die Heikegani-Krabbe

Bild: Imago / Artokoloro

Die aus Japan stammende Krabbenart zeichnet sich durch eine besondere Form ihres Rückenpanzers aus. Denn in den tiefen Einkerbungen des Panzers ist ein menschliches, zorniges Gesicht erkennbar.

Hinter dem Namen steckt die Erzählung des Clans „Taira“, auch „Heike“ genannt, welcher 1185 in der Seeschlacht von Dan-no-ura besiegt wurde und sich anschließend kollektiv selbst im Meer ertrank. Die toten Samurai sollen nun nach dem Volksglauben in Form der Krabben reinkarniert sein.

Weitere Besonderheiten der Heikegani-Krabbe zeichnen sich durch die Beine auf, da sowohl das zweite als auch das dritte Beinpaar im Vergleich zu den anderen Beinen deutlich länger und ausgeprägter ist.

10. Der Krake „Casper“

imago images / Design Pics

Dieser Tiefseekrake wurde erstmals im Februar 2016 in 4290 Meter Tiefe mithilfe des US-amerikanischen Tauchroboters „Deep Discovery“ entdeckt. Die entstandenen Aufnahmen erregten öffentlich großes Aufsehen, sodass der Mini-Krake aufgrund seiner Größe und Farbgebung in Anlehnung an das aus Trickfilmen bekannte Gespenst gemeinsam „Casper“ genannt wurde.

Im Rahmen ihres Forschungsprojektes hatten die Wissenschaftler auch die Möglichkeit, die Fortpflanzung dieses Tiefseekraken genauer zu untersuchen. So wurde herausgefunden, dass dieser die Eier an abgestorbenen Schwämmen, welche an Manganknollen wachsen, befestigt. Der Prozess des Ausbrütens nimmt anschließend mehrere Jahre in Anspruch.

Jedoch ist Mangan ein Rohstoff, der in der Industrie vielfältig eingesetzt wird. Beim Anschneiden solcher Rohstoffquellen könnte der Lebensraum der Tiefseekraken gefährdet werden.

11. Das Fingertier

Bild: Imago / GFC Collection

Das in Madagaskar lebende Fingertier, auch Aye-Aye genannt, gehört zu den Lemuren. Die namensgebende Charaktereigenschaft sind seine besonderen Finger und Zehen. Diese sind nämlich mit Ausnahme der großen Zehe alle mit Krallen ausgestattet, was bei Primaten nur selten vorkommt. Generell sind seine Hände und Füße auffallend groß und lang.

Fingertiere sind nachtaktiv und schlafen tagsüber in den Bäumen in etwa 10 bis 15 Meter Höhe. Wenn sie nachts nach Nahrung suchen, ernähren sie sich von Nektar, Früchten, Rinde, Nüsse oder Pilze. Aber auch Käfer, Insekten oder Larven stehen auf dem Speiseplan des Fingertiers, denn schließlich ist es ein Allesfresser. Bei der Jagd helfen die langen Finger besonders gut.

12. Der Haarfrosch

Bild: Imago / blickwinkel

Der Haarfrosch ist in afrikanischen Wäldern verbreitet und sein 11 Zentimeter langer Körper kann durchaus etwas furchteinflößend wirken.

Denn männliche Haarfrösche bilden in der Paarungszeit Hautlappen, die wie Haare vom Körper hängen. Diese „Haare“, die sich an den Hinterbeinen und an den Flanken ausbilden, können dabei bis zu 15 Millimeter lang werden. Ihr genauer Zweck ist bisher nicht bekannt, jedoch reichen Spekulationen diesbezüglich von einer Funktion als Atemorgan über eine Tarnfunktion, durch das Nachahmen von Algen, bis hin zur Balzfunktion bei der Paarung.

Zusätzlich haben Haarfrösche zur Verteidigung gegen Fressfeinde scharfe Krallen. Die Frösche selbst ernähren sich von Schnecken, Tausendfüßern, Webspinnen, Käfern und Heuschrecken.

13. Der Gürtelmull

Bild: Imago / imagebroker

Der Gürtelmull lebt im Süden Südamerikas auf einem Höhenniveau von 1500 Metern. Mit einer Länge von 15,4 Zentimetern und einem Gewicht von 120 Gramm zählt der Gürtelmull zu den kleinsten Vertretern der Familie der Gürteltiere.

Auch wenn die Lebensweise des Gürtelmulls nur wenig erforscht ist, ist bekannt, dass dieser hauptsächlich unter der Erde lebt und sich dort von Insekten ernährt.

Sein besonderes körperliches Merkmal ist sein Panzer, welcher eine beige-gelbe bis rosa Farbe annimmt. Der Panzer besteht dabei aus vielen einzelnen Knochenplättchen, welche teilweise mit dem Skelett verbunden sind. Im Gegensatz dazu sind der Bauch und die Flanken mit weißem Fell bedeckt. Insgesamt macht der Gürtelmull so einen niedlichen Eindruck.

Interessant: Haben Sie sich jemals gefragt, warum manche Menschen rote Haare haben?

Rote Haare werden durch eine Mutation im MC1R-Gen verursacht, die die Produktion von Melanin beeinflusst. Diese Mutation führt zu einer höheren Konzentration von Phäomelanin, das rote Pigmente erzeugt. Rote Haare sind relativ selten und kommen nur bei etwa 1-2% der Weltbevölkerung vor. Diese genetische Variation ist ein faszinierendes Beispiel für die Vielfalt menschlicher Merkmale.