Im Juni 2019 suchten Tim Taylor und sein Team nach einem U-Boot, welches unter tragischen und mysteriösen Umständen verschwand. Sie benutzten ein ferngesteuertes Unterwasserboot, welches ihnen bei ihrer Suche behilflich sein sollte. Bis jedoch ein ziemlich schwerer Fehler passierte.
So brachte Taylor das Unterwasserboot wieder sicher an die Oberfläche zurück und wirft einen Blick auf die aufgezeichneten Daten. Dabei entdeckt er zwei seltsame Inkonsistenzen, welche ihn dazu bewegen, eine weitere Sonde in die Tiefe zu schicken.
Was diese Technologie schließlich zutage förderte, lässt euch ganz sicher das Blut in den Adern gefrieren! Viel Vergnügen bei der ganzen Geschichte. Sie werden nicht ahnen was am Ende passiert.
1. Die Suche nach der SS-208
Bei dem verschollenen U-Boot, nach welchem Tim Taylor und sein Team suchten, handelte es sich um die SS-208, oder auch im lyrischen Stil die USS Grayback. So galt sie bei der US-Marine bereits ab dem Jahre 1944 als vermisst, als noch der Zweite Weltkrieg herrschte.
Im Auftrag des „Lost 52-Projekts“, welche sich der Bergung vieler Objekte, welche im Zweiten Weltkrieg verschollen, widmete, wurde die Bergungsoperation schließlich gestartet.
Und der leitende Offizier Tim Taylor sollte an Bord das Kommando haben und seine Truppe während dieser spektakulären Mission sicher leiten. So konnte es auch alsbald schon losgehen. Der Mission stand nichts mehr im Weg.
2. Die Mission ging weiter
So schickte die Grayback einen Tag
später, am 25 Februar noch eine weitere Nachricht an ihre Basis, welche
besagte, dass sie dem Linienschiff Asama Maru, das die Japaner als
Truppentransporter in den Militärdienst gezwungen hatten, ernsthaften
Schaden zugefügt und den Tanker Nanpo Maru sogar vollständig versenkt hatten.
Für diese beiden Angriffe hatte die Grayback exakt zwei Torpedos benötigt,
wobei ihre Reserven jedoch vollständig aufgebraucht wurden. So steuerten sie
das U-Boot Richtung Midway Atoll im Nordpazifik, an welchem sie sich an
Nachschub bedienen wollte. Würden sie dies noch schaffen können? Das
Kommando war jedenfalls fest entschlossen und setzte alle Hebel dazu in
Bewegung.
3. Die Aufgabe des verschollenen U-Boots
Am 28. Januar 1944, schickte der Grayback eine Kampfpatrouille von Pearl Harbor aus. Dabei handelte es sich bereits um die zehnte Mission dieser Art – für die Grayback und ihre Besatzung sollte es jedoch auch gleich die letzte sein.
Das U-Boot wurde getroffen und schwer beschädigt. Es hatte keinerlei Chance mehr.
Bevor das Boot jedoch endgültig in den Meeren versank, schickte es am 24. Februar 1944 eine Nachricht an die Basis zurück und erstattete darüber Bericht, dass sie die japanischen Frachter „Toshin Maru“ und „Taikei Maru“ versenkt und zwei weitere besiegt hatten. An Bord befand sich eine 80-Mann starke Besatzung.
4. Die letzte Botschaft
Leider handelte es sich bei dieser
Nachricht, welche die Basis am 25. Februar von der Grayback empfing, um
deren letzte Botschaft. Nie wieder wurde ab diesem Zeitpunkt mehr etwas von
dem U-Boot gehört. Zum damaligen Zeitpunkt gingen die Kommandeure der Marina
noch davon aus, dass die Grayback am 7. März 1944 im Midway Atoll anlegen
würde.
Es gab jedoch keinerlei Anzeichen mehr. Die Situation wurde noch alarmierender,
als es auch drei Wochen später keinerlei Lebenszeichen von ihr gab. So blieb
den Behörden keine andere Wahl, als das U-Boot mit seiner 80-köpfigen Besatzung
als verschollen zu erklären. Diese Stellungnahme erfolgte am 30. März 1944.
5. Ein bedeutsames Kriegsschiff
Die Größe der Grayback betrug imposante 300 Fuß (ca. 91 m) vom Vorbau bis zum Heck entfernt. Als sie zum ersten Mal zu Wasser gelassen wurde, verdrängte sie exakt 2.410 Tonnen davon. So maß sie an ihrer breitesten Stelle rund 27 Fuß (ca. 8 m) und ihre maximale Geschwindigkeit an der Oberfläche betrug 20 Knoten.
Unter Wasser reiste sie mit knapp 9 Knoten. Fuhr das U-Boot eine niedrigere Geschwindigkeit, so konnte es bis zu 48 Stunden unter Wasser bleiben. Und die Reichweite der Grayback betrug rund 12.500 Meilen (ca. 20.117 km), was umgerechnet so viel wie 20.116 km bedeutete. Seit Januar 1941 war sie im offiziellen Einsatz. Doch im Gewässer an der japanischen Küste wurde sie das letzte Mal geortet.
6. Die Suche nach dem Wrack
Es sollte jedoch noch einige Jahrzehnte dauern, bis ein Auffinden des verschollenen U-Bootes in Sicht sein würde. Was genau geschah mit der Grayback und ihrer 80-köpfigen Besatzung? Hatte möglicherweise doch jemand überlebt? Und wo genau lag das U-Boot? Die Antwort sollte jedoch noch 75 Jahre dauern.
Zu Anfang noch glaubte die US-Marine, das U-Boot müsste sich etwa 100 Meilen südöstlich der japanischen Insel Okinawa auf dem Meeresgrund befinden. Wie sich jedoch später herausstellte, basierte diese Annahme auf falschen Daten, welche einen entscheidenden Fehler enthielten. Wo steckte die Grayback? Und was wurde aus der Besatzung? Vielleicht wurde hierbei etwas absichtlich geheim gehalten.
7. Zahlreiche Erfolge
Nach dem Kriegseintritt der USA im Jahre 1942 , wurde auch die Grayback von der Marine einberufen. Am 8. Februar erreichte es den militärischen Stützpunkt Pearl Harbor. Im Laufe seiner „Karriere“ war die Grayback überaus erfolgreich und versenkte in seinen 10 Missionen mehrere feindliche Kriegsschiffe und U-Boote. Die Legende hat viele Namen.
Bis zu seiner Versenkung am 27. Februar 1944, war es also genau zwei Jahre für die USA im Einsatz des zweiten Weltkriegs. Und legte auch ziemlich weite Strecken zurück. Es erreichte unter anderem die Küsten Chinas und Australiens und verfügte im Grunde eigentlich nur über eine Kapazität von 56 Personen. So war es auf seiner letzten Mission eindeutig überladen.
8. Falsche Informationen
Die Daten, auf welche sich die Marina jahrelang verlassen hatte, stammten jedoch aus japanischen Informationen. Nach Jahren der vergeblichen Suchte, stellte sich jedoch heraus, dass eine einzelne Ziffer in den Dokumenten, falsch übersetzt wurde. Ein sehr winziger, aber durchaus bedeutender Fehler, welcher einige Jahre der Suche kostete.
So wurde am Ende sogar der Marina klar, dass sich die Grayback in der Tag an einem deutlich weiter entfernten Ort befinden musste, als bisher über all die vergangenen Jahre angenommen. Konnte dies des Rätsels Lösung sein und das verschollene U-Boot nun endlich gefunden werden? Die Marine fasste neue Hoffnung und setzte ihre besten Männer ein.
9. Erste Erkenntnisse
Durch Befragungen an die Japaner fand Taylor schließlich heraus, warum die Grayback eigentlich gesunken war. So hatte damals, am 27. Februar 1944 der japanische Torpedobomber Nakajima B5N, das U-Boot mit einer 500-Pfund-Bombe bombardiert. Dadurch wurde das Schiff gesprengt und sank im Anschluss höchstwahrscheinlich ohne Überlebende auf den Meeresgrund.
Weiterhin fand er heraus, dass weitere Aufzeichnungen den Ort des Geschehens an einem Punkt vermerkten, welcher über 100 Meilen weit entfernt vom bisher angenommenen Platz waren, an welchem die US-Marine seit dem Jahr 1949 immer wieder nach der verschollenen Grayback gesucht hatten. Wie konnte dieser Fehler all die Jahre unbemerkt bleiben? Diese Geschichte unterliegt einem großen Mysterium.
10. Neue Bemühungen
Und erst im Jahre 2018, als der Amerikaner Tim Taylor beschloss, sich auf die Suche des verschollenen U-Bootes Grayback zu begeben, war eine erste, potentielle Lösung des Rätsels in Sicht. Taylor war der Gründer des sogenannten „Lost 52-Projekts“. Ein Unternehmen, welches sich auf die Entdeckungen und Bergungen von verschollenen U-Booten aus dem Zweiten Weltkrieg konzentrierte.
Dabei handelte es sich um ein privates Projekt, welches in den vergangenen Jahren jedoch schon häufiger erfolgreich von Missionen zurückkehrte und bereits einige offene Fragen beantworten konnte. Unter anderem, Angehörigen endgültige Gewissheit zu schenken. Würde dies nun auch endlich im Falle der verschollenen Grayback möglich sein?
11. Endlich wurde die Grayback gefunden
Mit sämtlichen neuen Erkenntnissen im Gepäck machte sich Taylor auf die Suche nach dem verschollenen Kriegs-U-Boot. Endlich gab es eine neue, realistische Chance, das Wrack zu lokalisieren. Und tatsächlich stieß sein Team auf das Wrack der Grayback, wessen Rumpf auch nach 75 Jahren aus einem kompletten Stück bestand.
Das Boot lag in einer aufrechten Position in etwa 430 Meter Meerestiefe. Taylor und seine Besatzung konnten es zunächst gar nicht fassen, dass ihnen dieser unsagbare Triumphzug gelungen war und sie die verschollene Grayback endlich entdeckt hatten. Doch etwas hat sie noch besorgt.
Allerdings sorgte diese Entdeckung für gemischte Gefühle unter den Tauchern und Ermittlern…
12. Gespräch mit der New York Times
Taylor führte ein Gespräch mit der New York Times. Darin beschrieb er das unglaubliche Gefühl, das verschollene U-Boot nach so vielen Jahren endlich gefunden zu haben. „Wir waren begeistert!“, schwärmte er. „Aber zeitgleich war es auch ein sehr ernüchterndes Gefühl.“
Seine Aussagen bezogen sich vor allem darauf, dass sie auf 80 tote Körper gestoßen waren. Und außerdem gab es noch jede Menge anderer Menschen, für welche die Entdeckung der Grayback eine vollkommen neue Situation bedeutete.
Beispielsweise für die Verwandten der 80 Männer, welche an jener Stelle am 27. Februar 1944 ihr Leben verloren und auf den Meeresboden sanken. Eine schreckliche Tragödie.
13. Heilung durch Gewissheit
Hurley führte jedoch auch noch ein Gespräch mit CNN und sagte gegenüber einem Reporter: „Diese Entdeckung bringt sämtliche Fragen, welche seit dem Tag des Verschwindens der Grayback aufkamen und bis heute ungeklärt waren, endlich zum Abschluss.
Ich glaube, dass eine Heilung möglich werden kann, wenn sich Angehörige der Opfer nun zusammenfinden und gemeinsame Geschichten miteinander teilen können.“ Hurley fügte hinzu, dass die erste Nachricht über die Entdeckung der Grayback zunächst Trauer und Schock für sie ausgelöst hätten.
Nachdem sie jedoch die nötige Zeit gefunden hatte, die neue Erkenntnis zu verarbeiten, änderte sich dieser Zustand und sie empfand ein Gefühl von innerem Frieden und Trost.
14. Betroffenheit
Einige der Angehörigen waren zutiefst betroffen. So auch Gloria Hurney, welche damals ihren Onkel, Raymond Parks als Kamerad eines Elektrikers erster Klasse an Bord des U-Bootes verloren hatte. Jene richtete sich mit einer Botschaft im November 2019 an die ABC News.
„Ich habe ein Buch gelesen, in welchem steht, dass sämtliche Schiffe, welche im Zweiten Weltkrieg verschollen, und nur Gott allein weiß, wo sie sich befinden. Aber inzwischen wissen wir alle, wo sich die Grayback befindet.“
So sagte sie gegenüber der ABC News. Hatte sie sich möglicherweise eine anonyme Ruhestätte für ihren Onkel und seine Kameraden gewünscht und eventuell Bedenken wegen „Störung der Totenruhe“?
15. Eine wichtige Verpflichtung
Und auch noch eine weitere Angehörige der Männer, Kathy Taylor, welche ihren Patenonkel John Patrick King, einen Elektriker der dritten Klasse an Bord verloren hatte, meldete sich alsbald zu Wort. So sagte sie gegenüber den ABC News, dass sie den verstorbenen Veteranen bis heute würdigte.
„Als ich bereits als kleines Mädchen von der furchtbaren Katastrophe hörte, verpflichtete ich mich schon damals, dass ich ihn eines Tages finden und sein Andenken erhalten werde!“
Dieser Lebenswunsch wurde der älteren Dame schließlich doch noch im Jahre 2019 von Tim Taylor und seiner Mannschaft erfüllt. Man darf die Hoffnung niemals aufgeben – auch nicht im hohen Alter!
16. Ein bedeutendes Erbe
Dass die Grayback am 27. Februar 1944 für immer auf den Meeresgrund sank, bedeutete jedoch nicht das vollständige Ende seines Vermächtnisses. So wurde ein zweites Grayback U-Boot im Juli 1957 in den Dienst der Marine gestellt, 13 Jahre nach dem Untergang ihres Schwesternschiffs.
Und dieses U-Boot wurde sogar passenderweise von Frau Virginia S. Moore, der Witwe des letzten Skippers der ursprünglichen Grayback , Commander John A. Moore, ins Leben gerufen.
Dieses U-Boot blieb bis zum Jahre 1984 im Dienst, bevor es zu Übungszwecken als Zielschiff in den Gewässern nahe der United States Naval Base Subic Bay versenkt wurde. Seither liegt es auf dem Grund.
17. Das Ende von Grayback
Nachdem das Schwesternschiff der ursprünglichen Grayback aufgrund eines Batteriefehlers und anderen „Macken durch den jahrelangen Verschleiß“ irgendwann nicht mehr brauchbar war, hatte die Marine beschlossen, das Schiff endgültig zu versenken und es vorher noch für eine nützliche Übung zu gebrauchen.
Seit 75 Jahre liegt die Grayback SS-208 auf dem Grund des Meeres. Ihre Schwester, die Grayback SSG-574 ruht inzwischen seit 36 Jahren unter den Wellen. Sie hatte am Ende ausgedient und wurde durch einen letzten Dienst in Form eines „Zielschiffes“ ausgemustert.
Mögen die beiden U-Boote und ihre Besatzung ihre ewige Ruhe finden und sich nie wieder Grausamkeiten wie Kriegen unterziehen müssen!