Das tiefste Loch der Erde wurde versiegelt, nachdem Experten geheimnisvolle Fossilien entdeckt hatten

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Die Menschheit ist schon immer, darauf neue Orte, an denen noch niemals vorher jemand, war zu entdecken und erforschen. Dazu zählt auch bis ins Innere der Erde vorzudringen. Dies ist im Nordwesten von Russland auf einer sehr abgelegenen Halbinsel gelungen. Dort haben über viele Jahrzehnte einige Wissenschaftler ihre Zeit damit verbracht, bis zum Mittelpunkt der Erde vorzudringen.

Dadurch ist ein Bohrloch entstanden mit über 12.000 Meter Tiefe. Damit gehört es zu einem der tiefsten Löcher, welches durch Menschen anstanden ist. Das außergewöhnliche Experiment zwang die Forscher allerdings, das entstandene Bohrloch für immer zu versiegeln. Dies ist darauf zurückzuführen, was man in der Tiefe der Erde entdeckt hat.

1. Nichts fasziniert mehr, als das Unbekannte

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Das Unbekannte hat für die Menschen eine ungeheure Anziehungskraft und fasziniert schon viele Generationen. Dabei möchte man immer mehr in Erfahrung bringen, was sich im Inneren der Erde oder auch in den Weiten des Universums befindet.

Seit dem Jahr 1957, als der erste künstliche Satellit hoch ins All geflogen wurde, schaut die Menschheit mit Spannung nach oben. Das Rätsel, ob es weiteres Leben im Weltraum gibt, bleibt bis heute ungelöst. Fakt ist natürlich, dass man schon sehr viel in Erfahrung bringen konnte, außer ob es weitere Lebewesen gibt. Bei aller Faszination für die Außerirdischen sollte man aber auch die Erde und ihre noch offenen Geheimnisse nicht aus den Augen verlieren.

2. Die Geheimnisse unter der Erdoberfläche

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Zahlreiche Forscher sind der Meinung, dass man durch das große Interesse am Weltraum und dem Thema Außerirdische, in der Vergangenheit ein großes Wissen gewonnen hat, was das Universum betrifft. Im Vergleich dazu, sind die Kenntnisse, was sich im Inneren der Erde befindet, noch nahezu unerforscht.

Die Vereinigte Staaten und die UdSSR gaben sich in der Zeit des Kalten Krieges einem regelrechten Kampf um den Weltraum hin, den viele verfolgt haben. Im gleichen Zeitraum wurde auch unter der Erdoberfläche geforscht, was aber bei der Öffentlichkeit deutlich weniger Interesse weckte. Dies änderte sich etwas in den letzten Jahren.

3. Wichtige Kenntnisse während des Kalten Krieges

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Zur Zeit des Kalten Krieges, in den 1950er Jahren, versuchten verschiedene Wissenschaftler aus Amerika und der Sowjetunion in das unbekannte Innere der Erde vorzudringen und diese Region zu erforschen. Sie führten sehr aufwendige und kostspielige Experimente durch, um zur Erdkruste durchzudringen.

Alles, was man vermutet ist, dass diese Hülle sehr dicht ist und sich über 48 Kilometer bis ins Zentrum der Erde führt. Dort geht es wahrscheinlich direkt in den Erdmantel über. Bei dieser Schicht, die sich im Inneren der Erde befindet und worüber man noch kaum etwas weiß, macht in etwa 40 Prozent der gesamten Erdmasse aus. Diese Erkenntnis ist sehr beeindruckendsten.

4. Amerikanische Forscher führten das Projekt an

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Bei dem Projekt mit dem Namen Mohole hatten im Jahr 1958 die amerikanischen Forscher die Führung übernommen. Es wurde im Pazifischen Ozean, ganz in der Nähe von Guadalupe, in México, ein tiefes Loch gebohrt. Dies hatte eine Tiefe von etwa 180 Meter.

Nach acht Jahren der Forschung fielen aber die Fördermittel weg und das Projekt Mohole wurde eingestellt. Es ist den amerikanischen Forschern nicht gelungen, bis zum Erdmantel vorzudringen. Dabei stellt sich aber die Frage, wie weit dies den Russen gelungen ist?

5. Die Erfolge der sowjetischen Forscher

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Auf der russischen Halbinsel Kola, in einem sehr gering besiedelten Gebiet starteten die sowjetischen Forscher am 24. Mai im Jahr 1970 damit, herauszufinden, was sich unter der Erde befindet.

Sie leiteten Bohrungen im Pechengsky-Distrikt ein, um mehr herauszufinden, als bis dahin bekannt war. Allem voran war aber natürlich das große Ziel, so weit es umsetzbar ist, bis zur Erdkruste durchzudringen. Dafür mussten sehr große und sehr tiefe Löcher in die Erde gebohrt werden, was sich als etwas schwierig gestaltete. Aber die Forscher gaben nicht so einfach auf.

6. Die Entstehung großer und tiefer Löcher

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Die Forscher aus der Sowjetunion hatten das große Ziel bis in eine Tiefe von 150.000 Metern vorzudringen und somit die ersten zu sein, die jemals so tief gebohrt haben. Sie waren mit einer extra dafür organisierten Ausrüstung bestens ausgestattet und bohrten zuerst einen Haupthohlraum. Davon abzweigend hoben sie weitere zahlreiche tiefe Löcher aus.

Parallel dazu blieben auch die Forscher aus Amerika nicht ohne Erfolg. Dies betraf aber eher den Profit, den sie aus der ganzen Aktion gezogen haben, als weitere Fortschritte, die die Forschung betrafen. Die Konkurrenz der amerikanischen und sowjetischen Forscher war viele Jahre ungebremst.

7. Ein ganz spezielles Loch

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Im Westen von Oklahoma wurde im Jahr 1974 von den beiden Firmen GHK und Lone Star Producing Company im Washita County ein Loch für Erdgas gebohrt. Es entstand damals das „Bertha Rogers Hole“, das als wahres Wunderwerk der Menschheit angesehen wurde. Das Loch erreichte eine Tiefe von etwa 9,5 Kilometern.

Als die Bohrmeißel allerdings plötzlich in flüssigem Schwefel steckengeblieben sind, wurden die bis dahin, sehr erfolgreichen Bohrungen sofort eingestellt. Das eigentliche Erdgas, nachdem man gebohrt hatte, wurde zum Vergleich nur sehr wenig entdeckt.

8. Ein weiteres tiefstes Loch

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Obwohl die Unternehmen GHK und Lone Star nicht auf größere Funde von Erdgas gestoßen sind, blieb das Loch für ganze fünf Jahre das tiefste je gebohrte Loch in der Erde. Im Jahr 1979, im Juni, wurde dieser Rekord durch eine Kola-Bohrung gebrochen.

Das Bohrloch wurde SG-3 genannt und war ganze 9.584 Meter tief. Dadurch wurde das bis dahin tiefste Loch, das „Bertha Rogers Hole“ abgelöst, da es ein Meter tiefer war. Diese Bohrung erreichte 1983 eine weitere Rekordtiefe von 12.000 Metern. Somit gelang es den Forschern Schritt für Schritt immer weiter in die Erde vorzudringen.

9. Keine weiteren Bohrungen

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Als auf der Kola-Halbinsel die 12.000 Meter erreicht worden waren, wurden die Bohrungen für ganze zwölf Monate eingestellt. Die Forscher wollten erstmal in Ruhe das Loch erkunden und sehen, was es alles zu entdecken ab.

Nach einem Jahr Pause wurden die Bohrungen wieder fortgesetzt und man wollte noch viel tiefer in die Erde vordringen. Aber bei der Tiefe von 12.066 Meter musste wieder pausiert werden, da das Gestänge abgeknickt worden war. Das dafür verantwortliche Problem musste erst geklärt werden.

10. Ein neuer Versuch

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Die Forscher gaben deshalb natürlich nicht auf und begannen eine weitere Bohrung in das Innere der Erde. Sie kamen bis 7.000 Meter tief. Bis zum Jahr 1989 erreichte dieses Loch eine Tiefe von 12.262 Metern, was ein neuer Rekord darstellte.

Jetzt war man schon ganze 12,2 Kilometer tief gekommen. Durch diesen Teilerfolg schauten die Forscher völlig euphorisch in die Zukunft und rechneten sich schon aus, dass sie Ende 1990 in etwa 13.400 Meter tief sein müssten. Die Realität sah dann aber leider ganz anders aus.

11. Nicht alles war vorhersehbar

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Ein weiteres Ziel, das man unbedingt erreichen wollte, war eine Tiefe von 14.935,2 Metern, mit der man im Jahr 1993 gerechnet hatte. Diese Vorhersage konnte nicht umgesetzt werden, da man die Rechnung ohne etwas Unerwartetes gemacht hatte.

Dies kam in den Tiefen der russischen Tundra zum Vorschein. Je näher man dem Mittelpunkt der Erde kam, umso deutlicher wurde, was in diesen Tiefen der Erde alles zum Vorschein kam und alle weiteren Bohrungen unmöglich machten. Damit hatten selbst die Forscher nicht gerechnet.

12. Die Temperatur im Inneren der Erde

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Die Forscher hatten schon eine ungefähre Vorstellung, wie sich die Temperatur im Inneren der Erde verhalten würde. Für die ersten 3.000 Meter stimmten diese auch so gut wie überein. Ab dieser Tiefe allerdings wurde der Wert der Wärme sehr schnell sehr hoch.

Als die Bohrungen allerdings eine Tiefe von etwa 11.000 Metern erreicht hatten, lag die Temperatur bei zwischen 180 und 200 Grad. Damit hatten die Forscher nicht gerechnet. Es war sage und schreibe 80 Grad heißer als vermutet. Diese Hitze brachten die Bohrtechnik allerdings sehr schnell an die Grenzen.