Die 11 größten TV-Flops aller Zeiten

Bild: faboi / Shutterstock.com

Seit nunmehr einigen Jahren rücken Streaming-Dienste und exklusive produzierte Serien in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Immer mehr Menschen nutzen diese Angebote. Inzwischen verfügen viele Serien über Tiefgang und Komplexität, die erzählten Geschichten hängen über einen langen Zeitraum zusammen. Riesenhits wie „Game of Thrones“ haben gezeigt, dass nunmehr Serien den wichtigsten Markt im Fernseh- und Kinobusiness darstellen.

Doch längst nicht alle Serien können derartig erfolgreich sein. Im Laufe der Geschichte gab es zahlreiche Megaflops. Wir haben uns für Sie die elf größten Flops der Fernsehgeschichte etwas genauer angesehen. Bei der Erstellung dieser Liste haben wir versucht, TV-Serien aus den verschiedensten Zeiten zu berücksichtigen.

1. Knight Rider – die Neuauflage

Bild: Imago / Everett Collection, TV Serie: Knight Rider

Knight Rider“ war eine der Kultserien der 1980 er-Jahren. Jedes Kind liebte David Hasselhoff in seiner Rolle als Michael Knight und verfolgte wöchentlich seine Abenteuer mit seinem sprechenden Auto KITT. Kein Wunder, dass versucht wurde, diesen großen Erfolg neu aufleben zu lassen.

2008 wurde eine Fortsetzung umgesetzt, in welcher Justin Bruening als Sohn von Michael Knight erneut mit einem sprechenden Auto auf Gangsterjagd geht. Der Serie fehlte es jedoch nicht nur an Charme und Witz. Es gelang auch nicht im Geringsten, das Serienkonzept, welches in den 1980er-Jahren aktuell und passend war, zu modernisieren. Nach nur einer Staffel mit 17 Folgen wurde die Serie wieder eingestellt.

2. The I-Land

Bild: Imago / Prod.DB, TV Serie: The I-Land

Zehn Personen landen auf einer tropischen Insel, die offensichtlich verlassen ist. Natürlich geraten die fremden Menschen in ihrem Überlebenskampf aneinander und sorgen für allerlei zwischenmenschliche Konflikte. Solche Konzepte haben schon oft in TV-Serien funktioniert. Für Netflix war die Story offensichtlich gut genug, sodass sie 2019 eine Staffel der Serie produzieren ließen.

Im Laufe der Folgen stellte sich heraus, dass die Insel nur eine virtuelle Realität ist und ein Experiment mit Gefängnisinsassen zur Rehabilitation darstellt. Dieser unerwartete und billige Plot-Twist wurde von den Zuschauern überhaupt nicht gewürdigt. Die Kritiken waren vernichtend. Nach sieben Folgen war die erste Staffel zu Ende, eine zweite wurde bislang nicht angekündigt.

3. The Playboy Club

Bild: Imago / Mary Evans, TV Serie: The Playboy Club

2011 wurde in Großbritannien die Serie The Playboy Club produziert und zumindest kurzfristig auf NBC ausgestrahlt. Mit einem irrsinnigen Aufwand und enormen Kosten wurden immerhin sieben Folgen aufgenommen. Alles dreht sich hier um das berühmte MännermagazinPlayboy“, dessen Chef Hugh Heffner und die als Bunnys bekannten Angestellten in knapper Kleidung. J

Jede der Folgen soll über zwei Millionen Dollar gekostet haben. Ausgezahlt hat sich diese Investition garantiert nicht. Denn nach nur drei Folgen wurde die Serie bereits wieder abgesetzt. Es gelang nicht, die ungesendeten Folgen an einen anderen Sender zu verkaufen, sodass „The Playboy Club“ als einer der größten Flops in die TV-Geschichte eingegangen ist.

4. Eldorado

Bild: imago images / Hans Lucas

Im Jahr 1990 wollte BBC neue Maßstäbe setzen und beschloss, die erste Serie zu produzieren, die in ganz Europa gleichermaßen gut ankommen sollte. Die Handlung war denkbar simpel: Es ging um eine Gruppe von Briten, welche in Spanien leben. Damit alles authentisch ist, wurde ein ganzes kleines Dorf in Spanien errichtet.

Doch die Serie hatte mit allerlei Problemen zu kämpfen. So war die Akustik in dem Dorf miserabel, die Schauspieler hatten zum Teil keinerlei Ausbildung und manche von ihnen sprachen nicht einmal Englisch und mussten mit Untertitel übersetzt werden. Eldorado wurde zu einem finanziellen Desaster und gilt auch heute noch bei BBC als Sinnbild des Scheiterns.

5. You’re in the Picture

Bild: Imago / Everett Collection, TV Show / You’re in the Picture

Zugegeben, das Fernsehen 1961 war noch eine gänzlich andere Welt als heutzutage, aber selbst für damals klingt das Konzept von „You’re in the Picture“ mehr als nur seltsam. Ein Prominenter steckt seinen Kopf durch ein Loch in einem Bild und wird dadurch ein Teil davon. Nun muss er erraten, was auf diesem Bild abgebildet ist und stellt dem Moderator Jackie Gleason „Ja / Nein Fragen“.

Die erste Folge war dermaßen lächerlich, dass der Moderator in der zweiten Folge die gesamte Sendezeit damit verbracht hat, die Show zu kritisieren. Dass er während der Sendung ziemlich viel Getränke konsumierte, machte das alles natürlich nicht besser.

6. Supertrain

Bild: imago images / Everett Collection, TV Serie / Supertrain

Wenn eine Serie 1979 produziert wurde und für nur acht Folgen über zehn Millionen Dollar ausgegeben wurden, kann man zu Recht von einer der (zeitgemäß) teuersten Produktionen alle Zeiten sprechen. Supertrain“ sollte eine Antwort auf die sehr erfolgreiche Serie „Loveboat“ werden.

Alles dreht sich um eine Gruppe von Menschen, die ihr gesamtes Leben in einem Superzug verbringen. Ein Konzept, welches auf einem Kreuzfahrtschiff gut funktioniert, wirkt in einem Zug nun einmal mehr als nur unglaubwürdig. Nur wenige Folgen später wurde die Serie bereits wieder eingestellt. Die sündhaft teuren Zug-Attrappen rosten seitdem vor sich hin und sind stummer Zeuge dieses Flops.

7. Terra Nova

Bild: imago images / Everett Collection, TV Serie/ Terra Nova

Die Story von „Terra Nova“ klingt grundsätzlich nicht uninteressant. Die Erde ist überbevölkert und die Menschen müssen neue Wege beschreiten. Eine dieser Wege ist der Schritt durch eine Zeitanomalie, zurück in die Zeit der Dinosaurier. Doch die Produzenten hatten sich hier offensichtlich zu viel vorgenommen und zu schlecht geplant.

Da in Australien gedreht wurde, die Weiterverarbeitung jedoch in den USA stattfand, war hier die Zeitdifferenz ein großes Problem bei der Kommunikation. Hinzu kam, dass die computeranimierten Dinosaurier zwar gut ausgesehen haben, aber pro Folge sechs Wochen Arbeit und vier Millionen Dollar verschlangen. Damit wurde „Terra Nova“ ein finanzielles Debakel und nach nur einer Staffel eingestellt.

8. Hemlock Grove

Bild: imago images / Everett Collection / TV Serie Hemlock Grove

„Hemlock Grove“ war die zweite Serie, welche der Gigant Netflix produzierte. Die erste (House of Cards) wurde zu einem gewaltigen Erfolg, „Hemlock Grove“ hingegen zu einem Megaflop. Es drehte sich um übernatürliche Wesen, welche gemeinsam mit Menschen in einer Kleinstadt leben.

Drei Staffeln lang hielt Netflix an der Serie fest und versuchte verzweifelt, den Zuschauern die Geschichte näherzubringen. Hierfür wurden in Summe fast 150 Millionen Dollar verbraten. Ohne Erfolg, denn die Zuschauerzahlen blieben äußerst niedrig und rechtfertigten diese enormen Kosten nicht. „Hemlock Grove“ wurde eingestellt und Netflix hatte einen ersten großen Flop zu beklagen. Vielleicht war die Serie dem Publikum einfach zu gruselig und zu schockierend.

9. Marco Polo

Bild: imago images / Everett Collection, TV Serie / Marco Polo

Auch „Marco Polo“ wurde von Netflix produziert. Der Streaming-Anbieter beschloss, dass es die richtige Zeit für eine historisch angelehnte Serie sei. Doch die Konkurrenz durch Fantasy-Serien wie „Game of Thrones“ war zu groß. Nur wenige Zuschauer wurden durch die Geschichte rund um Marco Polo gefesselt.

Dabei wurden über neun Millionen Dollar pro Folge aufgewendet, um die Serie möglichst episch und eindrucksvoll wirken zu lassen. Trotz des Flops beschloss Netflix, eine zweite Staffel der Serie zu produzieren. Doch auch diese konnte keine Erfolge erzielen. In Summe brachte Marco Polo einen Verlust von über 200 Millionen Dollar mit sich. Für geschichtsinteressierte Zuschauer ist das Drama jedoch auf jeden Fall sehenswert.

10. Viva Laughlin

Bild: imago images / Everett Collection, TV Serie / Viva Laughlin

Wenn im Jahr 2007 der Schauspieler Hugh Jackman Hauptdarsteller einer Serie ist, sollte man mit einem automatischen Erfolg rechnen. Doch weit gefehlt. Denn „Viva Laughlin“ ist eine der schlechtesten Serien aller Zeiten. Das Musical-Comedy-Drama konnte an keinem einzigen Punkt überzeugen.

Die Story ist seicht, die Schauspieler unmotiviert. Dabei hatte man alleine für die Pilotfolge über sieben Millionen Dollar ausgegeben. Bereits nach der zweiten Folge beschloss der Fernsehsender CBS die Serie nicht mehr weiterzusenden. In Summe waren zu diesem Zeitpunkt bereits sieben Folgen produziert. Fünf davon wurden niemals gezeigt – und das ist bei diesem Desaster einer Serie wohl auch besser so.

11. Vinyl

Bild: imago images / Everett Collection, TV Serie / Vinyl

Mick Jagger – der berühmte Frontman der Rolling Stones – produziert eine Serie über das Musik-Business der 1970er-Jahre. Unterstützung erhält er dabei von niemand geringeren als Martin Scorsese. Hinter der Produktion stand der Sender HBO, welcher sich bereits für zahlreiche äußerst erfolgreiche Serien verantwortlich zeigte. Alle Zeichen standen auf Erfolg – und dennoch floppte „Vinyl“.

Warum kann niemand so ganz genau sagen, denn grundsätzlich ist die Serie sehr gut, die Schauspieler geben ihr Bestes, es wurde alles richtig gemacht. Dennoch kam die Serie beim Publikum überhaupt nicht an und wurde nach nur einer Staffel abgesetzt. In Summe war „Vinyl“ für HBO ein Verlustgeschäft von in etwa 100 Millionen Dollar.