Käse: Gesund oder nicht?

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Käse ist einfach lecker. Egal ob pur, auf einer Scheibe Brot oder zum Überbacken von Pizza, Käse ist bei den meisten Menschen sehr beliebt. Seine Konsistenz und der Geschmack sowie seine große Vielfalt macht Käse zu einem beliebten Lebensmittel. Ein Lebensmittel, das weltweit verzehrt wird. Fast jede Kultur hat auf die eine oder andere Weise ihre Art von Käse.

Hergestellt wird Käse aus Milch. Nicht nur aus Kuhmilch, sondern auch aus anderen Milchsorten kann Käse hergestellt werden, zum Beispiel aus Ziegenmilch. Heute gibt es sogar vegane Alternativen. Doch so lecker wie Käse ist, so stellt sich doch schnell die Frage, ob das schmackhafte Lebensmittel überhaupt gesund ist.

1. Gute Quelle für Nährstoffe

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Käse ist reich an Nährstoffen und eine ausgezeichnete Eiweißquelle. Er steckt voller Proteinen. Kelly Prichett, Sprecherin der „Academy of Nutrition & Dietetics“ und eingetragene Ernährungsberaterin, bestätigt, dass Käse eine gute Quelle für einige wichtige Nährstoffe ist. Darunter befinden sich Kalzium, Vitamin B12, Zink sowie Fette und Eiweiß. Außerdem enthält er große Mengen der Vitamine A sowie, Phosphor und Riboflavin.

Gerne wird damit geworben, dass Grasfütterung mehr Nährstoffe für die Milch bringt. Doch dies ist nicht der Fall. Tatsächlich ist dieser Gehalt nicht davon abhängig, wie die Tiere gefüttert wurden. Laut U.S. Dairy ist das allgemeine Nährwertprofil von konventionellen, biologischen und grasgefütterten Milchprodukten ähnlich.

2. Hohe Kalorienanzahl

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Ein Nachteil ist jedoch, dass Käse auch viele Kalorien enthält. Das kann sich schnell summieren, wenn man nicht darauf achtet, wie viel man isst. Hartkäse hat etwas mehr Kalorien als Weichkäse. Eine Unze (etwa zwei Esslöffel) Mozzarella aus Vollmilch hat 85 Kalorien, eine Unze Feta-Käse enthält 75 Kalorien und eine Unze Ricotta aus Vollmilch 50 Kalorien.

Eine Unze Cheddar (etwa die Größe eines 1-Zoll-Würfels) hat 114 Kalorien und eine Unze Schweizer Käse (entspricht einer Scheibe) enthält 108 Kalorien. In diesem Zusammenhang kann man die gleiche Kalorienzahl mit einer Tasse Bohnensuppe zu sich nehmen, die noch mehr Nährstoffe und sehr viel sättigender ist. Doch manchmal, da möchte man einfach Käse essen!

3. Hoher Gehalt an gesättigten Fettsäuren

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Käse enthält viel Fett, einschließlich gesättigter Fettsäuren. Einige Experten, wenn auch nicht alle, raten dazu, den Verzehr von gesättigten Fetten zu begrenzen. Gesättigte Fette sind dafür bekannt, dass sie das schlechte Cholesterin, das sogenannte LDL-Cholesterin, im Körper erhöhen. Dieses Cholesterin kann dazu führen, dass Arterien verkalken.

In der amerikanischen Ernährung ist Käse eine der Hauptquellen für gesättigte Fette. Eine mit Unterstützung der dänischen Molkereibehörde durchgeführte Untersuchung zeigt, dass Käse mit Vollfettgehalt den LDL-Cholesterinspiegel nicht so negativ beeinflusst, wie man aufgrund des Gehalts an gesättigten Fetten vermuten würde. Dies kann daran liegen, dass Vollmilch mehr Vitamine und Mineralien enthält und dem Anstieg so entgegenwirkt.

4. Vollfettkäse ist also besser?

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Der wissenschaftliche Leiter des „National Dairy Council“, Gregory D. Miller, sagte, dass es zwar nicht ganz klar ist, warum dies der Fall ist, dass es aber möglicherweise auf die anderen im Käse enthaltenen Nährstoffe wie Eiweiß und Kalzium zurückzuführen ist, die die Verarbeitung oder Aufnahme von Fett durch den Körper beeinflussen können.

Was den Fettgehalt betrifft, so enthalten die verschiedenen Käsesorten unterschiedliche Mengen an Fett, und je höher der Fettgehalt, desto höher ist auch der Kaloriengehalt. Hüttenkäse hat den geringsten Fettgehalt. Prichett sagte außerdem, dass die Verwendung von Weichkäse wie Mozzarella anstelle von Cheddar eine große Hilfe sein kann, wenn man versucht, die Kalorienzufuhr zu reduzieren.

5. Gut für die Zähne

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Trotz des höheren Fett- und Kaloriengehalts von Hartkäse kann Käse wie Cheddar gut für die Zähne sein. Der Verzehr dieser Käsesorten liefert nicht nur Kalzium und andere Mineralien, sondern fördert auch die Speichelproduktion, wodurch der Säuregehalt im Mund reduziert und das Risiko von Karies verringert wird.

Einigen Studien zufolge könnten Käse – und Milchprodukte im allgemeinen – Zähne vor Karies schützen. In einer dänischen Studie aus dem Jahr 2015 war die Wahrscheinlichkeit, dass Kinder mit einem überdurchschnittlichen Milchproduktkonsum nach drei Jahren karies frei waren, höher als bei Kindern mit einem unterdurchschnittlichen Konsum. Das macht einem doch Hoffnung, dass Käse etwas Gutes für die Gesundheit tun kann!

6. Weniger ist mehr

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Pritchett schlug vor, Käse zu verwenden, um den Geschmack der Mahlzeit zu verbessern, anstatt ihn zur Hauptkomponente zu machen. Wenn man seiner Lieblingssuppe Parmesan beifügt, dann kann der Geschmack verbessert werden und ein bisschen Fetakäse über den Salat gestreut kann dem Grünzeug einen zusätzlichen Geschmacksschub geben.

Wer Käse pur isst sollte seinen Konsum auf eine Unze zu begrenzen. Eine Unze entspricht der Größe von zwei Dominosteinen für weichere Käsesorten wie Havarti, Brie und Ziegenkäse oder etwa 4 kleinen Würfeln für Hartkäse. Die Begrenzung der Portionen trägt auch dazu bei, den Natriumgehalt in Grenzen zu halten. Hartkäse hat im Allgemeinen einen höheren Natriumgehalt als weicher Käse.

7. Gesunde Fettsäuren

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Obwohl grasgefütterte Molkereiprodukte teurer sind als herkömmliche Produkte, entscheiden sich manche Menschen wegen ihres höheren Omega-3-Gehalts für sie. Es sind noch weitere Untersuchungen erforderlich, um zu verstehen, ob dieser Unterschied in den Nährstoffen groß genug ist, um in einer durchschnittlichen US-Ernährung signifikante Vorteile zu haben.

Fettreiche Käsesorten wie Blauschimmelkäse, Brie und Cheddar enthalten kleine Mengen an konjugierter Linolsäure (CLA). CLA ist ein gesundes Fett, das zur Vorbeugung von Fettleibigkeit und Herzkrankheiten beitragen und Entzündungen verringern kann. Es wurde festgestellt, dass Cheddar-Käse, der zu 100 % von grasgefütterten Tieren stammt, doppelt so viel CLA enthält wie herkömmlicher Cheddar. So lässt sich der Käse doch noch besser genießen!

8. Gut für die Herzgesundheit

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Laut einer Studie von „Trusted Source“ aus dem Jahr 2018 haben fermentierte Milchprodukte wie Joghurt und Käse eine positive Wirkung auf die kardiovaskuläre Gesundheit. Eine Ernährung mit einem hohen Anteil an Milchprodukten kann ein gesundes Gleichgewicht an Omega-6- und Omega-3-Fettsäuren bieten. Omega-3-Fettsäuren sind wichtig für die Gesundheit von Herz und Stoffwechsel.

Leider hat Käse auch einen hohen Salzgehalt, was für Menschen mit hohem Blutdruck ein Problem darstellen kann. Daher sollte man sich vorher immer erst informieren, welchen Käse man am besten zu sich nehmen kann. Käse enthält außerdem keine Ballaststoffe, und eine Ernährung mit einem sehr hohen Anteil an Milchprodukten kann zu Verstopfung führen.

9. Gesundheitliche Risiken

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Käse kann leider auch unerwünschte Nebenwirkungen haben, besonders wenn er verunreinigt ist. Weichkäse und Blauschimmelkäse können manchmal mit Listerien kontaminiert sein, insbesondere wenn sie aus nicht pasteurisierter oder roher Milch hergestellt werden. Der Verzehr von mit Listerien kontaminierten Lebensmitteln kann zu Erkrankungen führen, darunter Fieber und Muskelschmerzen sowie Probleme im Magen-Darm-Bereich.

Diese Käsesorten können eventuell kontaminiert sein: Brie, Camembert, Frischkäse, Weißkäse, Blauschimmelkäse und Feta. Zum Glück kommt dies selten vor, doch Menschen mit bestimmten Erkrankungen sollten lieber auf den Konsum dieser Käsearten verzichten. Denn bei gesunden Menschen passiert durch diese Bakterien nichts, Menschen mit einem geschwächten Immunsystem können sich durch den Verzehr von Käse aber eine Infektion einfangen.

10. Wer sollte auf Weichkäse verzichten?

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Manche Menschen können Käse aufgrund eines oder mehrerer dieser Faktoren einschränken oder meiden. Dazu können Probleme im Magen-Darm-Bereich gehören oder auch eine Intoleranz Laktose gegenüber. Doch es gibt auch Menschen, die aufgrund eventueller bakterieller Infektionen auf einige Sorten wie Weichkäse verzichten.

Dies ist besonders wichtig für Schwangere, Kindern und Säuglinge, ältere Menschen sowie Menschen mit einem schwachen Immunsystem. Hartkäse kann hingegen in der Regel ohne Probleme verzehrt werden, wenn die Gesundheit nicht dagegen spricht, weil zum Beispiel eine Allergie oder Unverträglichkeit vorliegt. Vor dem Verzehr sollte man sich also bei bestimmten Problemen immer erst informieren, ob eine Käsesorte die richtige für einen ist.

11. Ist Käse nun gesund oder nicht?

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Käse ist im Allgemeinen gesund. Es spricht nichts dagegen, hier und da ein bisschen Käse zu sich zu nehmen. Im Gegenteil, Käse kann helfen den Körper mit Vitaminen und Mineralien sowie Eiweiß zu versorgen sowie die Zahngesundheit durch Kalzium zu verbessern. Dabei sollte nur darauf geachtet werden, dass man nicht übermäßig viel Käse verzehrt.

Denn leider hat Käse auch viele Kalorien und viel Fett sowie einen hohen Natriumgehalt. Doch in Maßen kann Käse alle möglichen Gerichte verbessern und sogar sehr gesund sein. Nur bei Weichkäse sollten bestimmte Personengruppen aufpassen, da es hier zu einer Infektion mit Listerien kommen kann. Diese Personen sollten der Gesundheit zuliebe lieber auf Hartkäse zurückgreifen.