11 Regeln, die nach dem Auszug aus dem Weißen Haus befolgt werden, müssen

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Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika zu sein ist für viele ein Traum. Doch es ist auch einer der härtesten Jobs der Welt. Und für viele ergibt es Sinn, dass der aktuelle Präsident besondere Auflagen erfüllen muss. Für ihn gelten besondere Sicherheitsstandards, er muss sich an bestimmte Regeln halten und es ist auch zu vermuten, dass man als Präsident keine Privatsphäre mehr hat.

Es sollte also nicht überraschen, dass amtierende Präsidenten einige ziemlich strenge Regeln befolgen müssen. Aber wie sich herausstellt, haben auch ehemalige Präsidenten eine ganze Reihe von Regeln zu befolgen. Hier sind 11 Regeln, die auch ehemalige Präsidenten nach ihrer Amtszeit noch zu beachten haben.

1. Nationale Sicherheitsbriefings lesen

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Eine der Pflichten, die mit dem Amt des Präsidenten einhergehen, ist die ständige Lektüre nationaler Sicherheitsbriefe, um über mögliche Bedrohungen für die Vereinigten Staaten informiert zu sein. Natürlich kann man sich denken, dass dies eine wichtige Aufgabe für einen Präsidenten ist. Aber nicht nur der aktuelle Präsident muss sich darum kümmern. Auch ehemalige Präsidenten müssen nach ihrer Amtszeit regelmäßig in den Sicherheitsbriefen lesen.

Das soll dabei helfen, dass sie der aktuellen Regierung Ratschläge erteilen können und damit sie informiert sind, wenn sie von der Presse danach gefragt worden. Die Arbeit hört also auch nach der Amtszeit nicht auf und ehemalige Präsidenten müssen genauso immer auf dem Laufenden bleiben.

2. Post durchsuchen lassen

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Dies ist wahrscheinlich nicht allzu überraschend, wenn man bedenkt, was alles mit der Post verschickt werden kann. Sowohl der Geheimdienst als auch der United States Postal Service sind verpflichtet, alle verdächtig aussehenden Pakete, die an den Präsidenten und frühere Präsidenten geliefert werden, genau zu untersuchen.

Man hat also auch nach seiner Amtszeit keine Ruhe vor dem Durchsuchen der eigenen Mail. Doch dies hat natürlich auch Vorteile, denn auch ehemalige Präsidenten können schnell zur Zielscheibe von Anschlägen werden. Daher wird alles gut untersucht, um sicherzustellen, dass jeder Präsident, egal ob aktiv oder nicht, immer gut geschützt ist. Bis auf weniger Privatsphäre also eine gute Sache.

3. Auto fahren ist weiterhin Tabu

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Man sieht es andauernd und uns ist allen klar, dass der aktuelle Präsident einen eigenen Fahrer hat. Dieser bringt ihn überall hin, wo er eben hin muss. Und es ist nicht nur eine Frage der Bequemlichkeit. Denn der Präsident darf nicht selbst fahren. Dies soll vor allem die Sicherheit des Präsidenten gewährleisten. Aber auch ehemalige Präsidenten dürfen nicht selbst fahren, zumindest nicht, wenn sie weiterhin auf staatlich gestelltem Grundstück wohnen.

Das liegt daran, dass Präsidenten ein Leben lang von einem Geheimdienst begleitet werden, der ihre Sicherheit im Straßenverkehr und auch sonst gewährleistet. Übrigens war Lyndon B. Johnson der letzte Präsident, der selbst auf öffentlichen Straßen gefahren ist.

4. Technische Geräte werden weiterhin überwacht

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Heute werden wir alle auf die eine oder andere Weise über unsere elektronischen Geräte, vor allem aber unser Smartphone, überwacht. Aber bei ehemaligen Präsidenten ist die Überwachung ein wenig anders, denn während die Regierung für die Überwachung amerikanischer Bürger einen Durchsuchungsbefehl vorlegen muss, ist sie bei ehemaligen Präsidenten nicht dazu verpflichtet.

Sie haben also jederzeit Zugriff auf die technischen Geräte und können, wenn nötig, auf die Daten zugreifen. Dies gilt ebenso dem Schutz des ehemaligen Präsidenten und kann in Notfällen schnell zur Lösung von eventuellen Verdachtsfällen beitragen. Für die ehemaligen Präsidenten hat dies in Sachen Sicherheit natürlich einige Vorteile aber auch Nachteile, wenn niemand gibt gerne seine Daten komplett frei.

5. Ehemalige Präsidenten müssen weiterhin „Goodwill Ambassador“ sein

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Ehemalige Präsidenten haben zwar keine expliziten präsidialen Pflichten mehr, aber sie müssen immer noch bestimmte Rollen einnehmen. Darunter fällt zum Beispiel, dass sie sich weiterhin an humanitären Projekten beteiligen. Sogenannte „Goodwill Ambassadors“, zu Deutsch so viel wie „Botschafter aus gutem Willen“, sind für die Bereitstellung von humanitärer Hilfe, Sozialprogrammen und Entwicklungshilfe zuständig. Als solche werden ehemalige Präsidenten ermutigt, so viel wie möglich zu reisen.

Und erhalten dafür sogar ein jährliches Budget von einer Million Dollar. Außerdem erhalten sie Diplomatenpässe, sodass sie frei reisen können, ohne ein Visum beantragen zu müssen. Die Aufgaben und Arbeiten sind also als Präsident auch nach der Amtszeit noch lange nicht vorbei!

6. Alleine rausgehen ist immer noch nicht erlaubt

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Ehemalige Präsidenten dürfen nicht nur nicht alleine Auto fahren. Sie dürfen eigentlich nirgendwo alleine hingehen. Wenn man es so betrachtet dürfen sie eigentlich gar nichts alleine machen. Denn auch, wenn sie das Haus verlassen, werden sie genauso wie der aktuelle Präsident ständig von einem Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes begleitet. Denn leider können auch ehemalige Präsidenten schnell zur Zielscheibe werden und werden auch auf offener Straße gerne angesprochen.

Manche Menschen werden auch handgreiflich, wenn sie ehemalige Präsidenten sehen. Wenn einem also das Alleinsein wichtig ist, sollte man vielleicht nicht gerade Präsident werden. Der ehemalige Geheimdienstmitarbeiter Jonathan Wackrow beschrieb es als „das Aufdringlichste, was man je erleben wird.“

7. Nicht tun, was man will

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Und wenn man nirgendwo alleine hingehen darf, dann sind das schon große Einschränkungen. Aber Fakt ist, dass der aktuelle Präsident nicht einfach das tun darf, was er möchte. Spontane Entscheidungen sind hier wirklich fehl am Platz. Bevor der Präsident irgendwo hingehen kann, muss er es dem Geheimdienst melden. Und das schon Tage beziehungsweise manchmal sogar Monate im Voraus! Denn der Geheimdienst muss dann den Ort auskundschaften und schauen, wo eventuelle Sicherheitslücken entstehen könnten.

Dies ist auch für ehemalige Präsidenten der Fall, besonders wenn sie zu größeren Veranstaltungen gehen. Somit ist der Präsidentenjob definitiv nichts für spontane Leute, sondern erfordert immer ein hohes Maß an Planung.

8. Nicht schlecht über andere Präsidenten reden

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Auch wenn es sich hierbei nicht um eine offizielle Regel handelt, so ist es doch nach der Tradition des Weißen Hauses verpönt, über andere Präsidenten zu schimpfen. Egal ob diese gerade im Amt sind oder nicht. Selbst wenn man nicht mit den Dingen übereinstimmt, die der aktuelle Präsident in seiner Amtszeit tut.

Stattdessen sollten ehemalige Präsidenten mit dem aktuellen Präsidenten zusammenarbeiten. Doch sicher ist einem schon aufgefallen, dass dies nicht die Regel ist und vor allem oft nicht befolgt wird. Stattdessen hat die Parteilichkeit in Amerika im Laufe der Jahre immer mehr zugenommen und man kann damit rechnen, dass diese immer weiter zunehmen wird.

9. Was ist, wenn der ehemalige Präsident die Regeln nicht mag?

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Die Regeln für ehemalige Präsidenten sind zwar sehr streng, aber sie dienen auch der Sicherheit. Doch manche Präsidenten wollen diese Dinge nicht befolgen und dafür gibt es tatsächlich eine Lösung. Dafür muss der ehemalige Amtsinhaber nur eine Verzichtserklärung unterschreiben, die besagt, dass der Schutz des Geheimdienstes eingestellt wird.

Damit wird der Präsident sich selbst überlassen und es steht ihm frei entweder auf jeglichen Schutz zu verzichten oder einen eigenen Sicherheitsdienst zu beauftragen bei dem er vielleicht mehr Freiheiten hat. Es ist definitiv keine leichte Entscheidung und jeder Präsident muss dies für sich selbst abwägen. Einige Präsidenten haben dieses Recht schon in Anspruch genommen.

10. Ein hartes Leben

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Es ist nicht leicht, Präsident zu sein. Doch auch über die Amtszeit hinaus muss man als ehemaliger Präsident mit einigen Dingen rechnen. Wer einmal Präsident war der werden mit diesem Status auch für immer leben müssen, mit allen Konsequenzen die dazu gehören. Dabei wird die eigene Freiheit in vielen Fällen sehr eingeschränkt und man muss auf viele Dinge verzichten.

Dafür wird einem aber auch der Schutz und die Hilfe des Geheimdienstes sichergestellt, was in der heutigen Welt viele Vorteile für einen ehemaligen Präsidenten hat. Auch die Pflichten hören, wie wir gesehen haben, nach der Amtszeit nicht auf. Der ehemalige Präsident muss weiterhin auf dem Laufenden bleiben und humanitäre Hilfe leisten.

11. Einrichten einer Präsidentenbibliothek

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Vielleicht ist einem selbst schon einmal aufgefallen, dass es scheinbar immer eine Bibliothek gibt, die nach jedem Präsidenten benannt ist. Das hat auch einen ganz besonderen Grund. Denn jeder Präsident muss eine Bibliothek einrichten. Dank des Präsidentin Libraries Act von 1955 muss jeder ehemalige Präsident den Bau einer neuen Bibliothek in seinem Namen beaufsichtigen.

Präsidentenbibliotheken sind jedoch keine „normalen“ Bibliotheken. Sie enthalten keine Bücher, die der Präsident gerne liest oder schöne Romane. Stattdessen liegen hier Dokumente, und zwar viele. Nämlich alles, was der Präsident während seiner Amtszeit geschrieben hat, die positiven sowie schlechten Sachen. Der Grund dafür ist, dass diese Informationen rechtlich als öffentliches Eigentum gelten.