Alles rund um das Thema beißende Katzen

Bild: Shutterstock / Diana Taliun

Wenn eine Katze beißt, kann es sehr gefährlich für den Betroffenen werden, tatsächlich ist die Ansteckungsgefahr durch Katzenbisse ziemlich hoch. Dies liegt daran, dass Katzen viel unterwegs sind und sich auf ihren Krallen Schmutz und Bakterien sammeln. Deswegen sollte man wenn möglich dafür sorgen, dass es gar nicht erst so weit kommt und die Katze zubeißt.

Wenn es so weit gekommen ist und man schon einen schmerzenden Biss hat, sollte man in jedem Fall richtig handeln. Daher soll der folgende Artikel die Hintergründe erläutern und Ihnen helfen, im Notfall richtig zu handeln. Außerdem gehen wir der Ursache, wieso Katzen überhaupt beißen auf den Grund.

1. Warum beißt mich meine Katze?

Bild: Shutterstock / Yana Radysh

Katzen können hart beißen und uns Menschen dabei verletzen. Der Biss ist eine wesentliche Voraussetzung für das Leben im Freien und ein wesentlicher Bestandteil der Jagd. Darüber hinaus kann das Beißen auch Teil eines Streits sein (z. B. während eines territorialen Streits). Je nach Kontext sind Katzenbisse sehr unterschiedlich zu interpretieren – von kämpferisch bis spielerisch.

Katzenbisse können in einer Reihe von Situationen auftreten: Einige Katzen beißen, wenn sie sich über die Jagd freuen oder begeistert spielen. Die Mutter der kleinen benutzt den Nackenbiss, um die Kätzchen von Punkt A nach Punkt B zu transportieren. Der sanfte Biss einer Katze kann auch der Liebe einer Katze Ausdruck verleihen.

2. Die Ursache für Katzenbisse

Bild: Shutterstock / Vika Hova

Katzen beißen, um die Hierarchie anzugeben. Die Bisse der Mutter können als eine Grenze für die Kätzchen angesehen werden. Kranke Katzen können plötzlich zubeißen, zum Beispiel weil sie Angst haben (Demenz etc.) oder weil sie nicht mehr so gut sehen können. Aus Katzensicht ist das Berühren empfindlicher Körperstellen oder schmerzhafter Stellen ein Grund zu beißen.

Einige Katzen reagieren auf die Veränderung der Umgebung mit Beißen. Ein Biss kann Stress, Reizüberflutung und Angst ausdrücken. Katzenbisse können auch durch unzureichende Bewegung verursacht werden. Manche Katzen benutzen ihre Zähne aber auch wenn sie eifersüchtig sind oder sich mehr Aufmerksamkeit wünschen.

3. Wieso greift die Katze an und beißt?

Bild: Shutterstock / Sozina Kseniia

Viele Besitzer von Katzen klagen über folgendes Problem: „meine Katze greift mich an und beißt mich.“ Obwohl Katzen sich normalerweise gegen einen überlegenen Gegner wie einen Menschen verteidigen, greifen einige Katzen aktiv an. Folgende Gründe gibt es dafür: Die Katze hat den Eindruck, dass sie sich in einer gefährlichen Situation befindet, aus der sie heraus muss.

Beißen ist eine Reflexreaktion, beispielsweise bei Schock oder in Verbindung mit körperlichen Schmerzen. Außerdem kann ein Biss auch bei spielerischem Verhalten auftreten, es handelt sich dabei um den sogenannten Liebesbiss. Die Katze kann ihren Jagdinstinkt nicht kontrollieren und beißt dann ihren Besitzer, oder die Katze sucht einfach nur Aufmerksamkeit.

4. Warum ändert sich die Stimmung der Katze so schnell?

Bild: Shutterstock / Koldunov Alexey

Viele Katzen genießen die Aufmerksamkeit und Gesellschaft von Menschen. Trotz der harmonischen Situation ändert sich die Atmosphäre manchmal in Sekundenschnelle. Für einen plötzlichen Stimmungsumschwung kommen verschiedene Auslöser in Frage: Die Katze wurde durch eine Ihrer Bewegungen oder einen äußeren Reiz aufgeschreckt.

Da ältere Katzen häufig unter Sensibilitätsstörungen (Sehstörungen etc.) leiden, steigt die Wahrscheinlichkeit einer unerwarteten Abwehrreaktion, oder sie haben beim Umarmen einen empfindlichen Teil Ihres Körpers berührt. An gefährdeten oder sensiblen Stellen (z. B. an Füßen oder Bauch) löst Berührung bei schüchternen Tieren ein instinktives Schutzverhalten aus. Schmerz ist auch der Grund, warum Katzen Ihre Annäherungsversuche nicht mehr vertragen. Manche Katzen rollen sich bei Berührungen also schnell zusammen.

5. Die Grenzen des Vierbeiners kennen

Bild: Shutterstock / Daria Bondina

Als Besitzer ist es wichtig, die individuellen Grenzen Ihres Vierbeiners zu respektieren und zu kennen, denn eine Katze, die zum Streicheln gezwungen wird, könnte versucht sein, frei zu beißen. Wird die Katze regelmäßig gegen ihren Willen gestreichelt, kann ihr Schutzverhalten sogar noch stärker werden.

Damit Katzen nicht noch einmal in eine solche Situation geraten, setzen sie aggressive Gesten ein und halten einen Sicherheitsabstand ein. Manche Katzen spielen aber auch einfach gerne mit den Händen. Sie ahmen dann die Jagd nach und greifen in günstigen Momenten an. Obwohl die Bisse schmerzen können, meinen es die Tiere selten wirklich böse, aber die Katze zeigt ihr Temperament.

6. Signale deuten

Bild: Shutterstock / KAA-photo

Vorsicht ist geboten, wenn der Schwanz wedelt oder sich die beiden Ohren kräuseln. Da Kinder diese Signale noch nicht zuverlässig interpretieren und angemessen darauf reagieren können, sollte beim Spielen immer ein Erwachsener anwesend sein. Das Beißen einer Katze erfolgt in einem aufgeregten Zustand und ist manchmal ein Zeichen der Sympathie.

Vorsichtige Bisse sind Teil des Paarungsverhaltens und treten daher nur in Situationen auf, in denen die emotionale Verfassung ähnlich ist (Streicheln). Erkennbar ist ein Liebesbiss daran, dass die Katze keine Warnsignale sendet (Kratzen, Fauchen, Anschwellen des Fells, Buckeln, Distanz vergrößern, angelegte Ohren, Schwanzwedeln) und die Bisse in der Regel keine Wunden hinterlassen, denn sie sind sehr, sehr sanft.

7. Warum Katzen beißen und wie man sie stoppt

Bild: Shutterstock / RJ22

Einige Katzenbesitzer akzeptieren die spielerischen Bisse ihrer Katze, andere sehen dringenden Handlungsbedarf. Wenn Sie zur zweiten Gruppe gehören, können Sie sich an den folgenden Handlungstipps orientieren. Achten Sie auf die Körpersprache der Katze und halten Sie den nötigen Abstand.

Drücken Sie Ihren Unmut aus, indem Sie ein klares „Nein!“ rufen. Stoppen Sie das Kuscheln/Spielen sofort nach Beißen oder ähnlichen Warnsignalen. Achten Sie jedoch darauf, nicht hektisch zu sein, da dies den Jagdtrieb der Katze zusätzlich anregen kann. Vermeiden Sie plötzliche Bewegungen. Da sich die Katze nicht bösartig verhält, sondern nur instinktiv handelt, versprechen auch Bestrafungen keinen Erfolg. Anstatt die Katze für Fehler zu schelten, belohnen Sie das gewünschte Verhalten.

8. Beißen vermeiden

Bild: Shutterstock / Bogdan Sonjachnyj

Gemeinsame Spieleinheiten und Kuschelmomente sollten möglichst ungestört sein, da nicht vorhersehbar ist, wie die Katze auf Reize reagiert. Begegnungen zwischen Menschen und Katze sollten niemals erzwungen werden. Der sogenannte Clicker kann ein großartiges Werkzeug für verschiedene Spiele mit den Tieren sein. Man belohnt die Katze mit einem Klick und daraufhin bekommt sie ein Leckerli.

Generell sollte die Hand nicht als Spielzeug benutzt werden, sonst versteht die Katze das gelegentliche Verbot nicht. Alternativ können Sie Ihrer Katze etwas zum Kauen anbieten, z. B. ein Kuscheltier. Wenn die Bisse ein Ausdruck von Langeweile sind, sollte das Wohnzimmer umgestaltet werden. Wichtig ist, dass die Katze genügend Beschäftigung hat und sich artgerecht bewegen kann.

9. Gegenmaßnahmen ergreifen

Bild: Shutterstock / ANURAK PONGPATIMET

Wenn keine andere Katze da ist, sollten Sie jeden Tag mit Ihrer Katze spielen. Sie sollte allerdings früh beigebracht bekommen, dass beißen nicht erlaubt ist. Falls Ihre Katze öfter beißt, sollten sie genau beobachten in welchen Situationen sie das tut. Dies kann Ihnen helfen, die Ursache zu ermitteln, damit Sie wirksame Gegenmaßnahmen ergreifen können.

Wenn Sie merken, dass Ihre Katze auf bestimmte Bewegungen mit einem Biss reagiert, sollten Sie diese Bewegungen in Zukunft meiden. Wenn die Katze gerade besonders lauernd oder aggressiv wirkt, sollte man das Spielen lieber auf einen späteren Zeitpunkt verschieben. Ansonsten steigt das Risiko, dass das Tier Sie verletzen könnte.

10. Ist ein Katzenbiss gefährlich?

Bild: Shutterstock / Alexandr Averianov

Das Infektionsrisiko bei einem Katzenbiss ist besonders hoch, weil die messerscharfen Zähne tief in Gewebeschichten eindringen. Auf diese Weise können sich von Katzen übertragene Krankheitserreger auf den menschlichen Körper ausbreiten. Unabhängig davon sollten Sie Ihre Wunden in den nächsten Tagen überwachen.

Es schadet auch nicht, die Wunde von einem Arzt untersuchen und behandeln zu lassen, denn auch ein oberflächlicher Biss kann mit Risiken verbunden sein. Ein Hauskatzenbiss ist meistens recht harmlos. Nichtsdestotrotz schadet es nicht, den Arzt aufzusuchen und die Wunde anschauen zu lassen. Sie sollten sie sofort desinfizieren. Wenn die Wunde nicht mehr frisch ist, kann es sein, dass das Mittel nicht mehr gut wirkt.

11. Wunde behandeln

Bild: Shutterstock / Oleg Troino

Wenn Sie abwarten möchten, wie sich die Wunde entwickelt, müssen Sie diese Schritte befolgen: zu Beginn sollten Sie die Wunde reinigen und desinfizieren. Wenn die Wunde blutet, sollten Sie sie mit einem sterilen Verband abdecken und die Blutung auf diesem Weg stoppen. Impfen Sie Ihre Katze gegen Tetanus und Tollwut, am besten Fragen Sie Ihren Arzt, wann der richtige Zeitpunkt ist, um das zu tun.

Dies hilft dabei, das Risiko einer schweren Erkrankung zu verringern. Vorbeugender Schutz ist besonders wichtig für Schwangere, Kinder und Menschen mit geschwächtem Immunsystem. Wenn Sie schwanger sind oder Ihr Kind von einer Katze gebissen wurde, sollten Sie in jedem Fall gleich einen Arzt aufsuchen.

Interessant: Wussten Sie, dass manche Tiere selbstleuchtend sind?

Biolumineszenz ist die Fähigkeit einiger Lebewesen, Licht durch chemische Reaktionen in ihrem Körper zu erzeugen. Beispiele sind Glühwürmchen, Tiefseefische und bestimmte Quallenarten. Diese Fähigkeit dient verschiedenen Zwecken, wie der Anlockung von Partnern, der Abwehr von Feinden oder der Tarnung. Die chemischen Prozesse hinter der Biolumineszenz sind ein faszinierendes Forschungsgebiet.