Der Gehalt von Liedern erstreckt sich nicht nur auf die Melodie, sondern auch auf den Text, der eine bedeutsame Rolle spielt. Wir präsentieren dir Lieder, die kontrovers, provokant und umstritten sind! Musik ist eine kraftvolle Kunstform, die Menschen miteinander verbindet und sie dazu bringt, gemeinsam zu singen, zu tanzen und Freude zu empfinden. Die Songtexte sind oft von besonderer Bedeutung für die Künstler und Bands.
Es ist jedoch kein Geheimnis, dass immer wieder kontroverse Songs den Weg in die Charts finden. Manchmal werden diese Lieder sogar verboten, ganz gleich, ob es den Fans gefällt oder nicht. In anderen Fällen brechen die Texte mit Klischees und Tabus, was ebenfalls zu Debatten führen kann. In den folgenden Abschnitten erfährst du mehr über verbotene Tracks, die in der Vergangenheit für reichlich Gesprächsstoff gesorgt haben.
1. The Kinks – „Lola“
Der Song „Lola“ der britischen Rockband The Kinks sorgte Anfang der 70er Jahre für erhebliche Aufregung und ist bis heute Gegenstand zahlreicher Diskussionen. In dem Lied wird von einer Begegnung mit einer vermeintlichen Frau namens Lola erzählt. Im Verlauf des Songs stellt sich jedoch heraus, dass Lola eigentlich ein Mann ist.
Diese Thematik galt zu der Zeit als äußerst gewagt und stieß auf Ablehnung von vielen konservativen Radiosendern. Dennoch wurde „Lola“ zu einem großen Hit und gilt heute als einer der bekanntesten Songs der Band. Aber wie steht es eigentlich um den nächsten Titel? Wir werden dir erzählen, warum auch dieser Text heiß umstritten ist!
2. The Sex Pistols – „God Save The Queen“
Viele von euch werden sich sicherlich an den Song von den Sex Pistols erinnern, der im Jahr 1977 für Aufsehen sorgte. Die Band hatte beschlossen, das silberne Thronjubiläum von Queen Elisabeth II. für einen Hit zu nutzen. Doch der Song brachte auch Kontroversen mit sich und erschütterte die britische Gesellschaft.
Die Lyrics und das Musikvideo waren so provokant, dass die BBC den Song sogar ganz boykottierte. Heute, viele Jahre später, wirkt die Kontroverse um den Song sicherlich nicht mehr ganz so nachvollziehbar, dennoch bleibt er ein Beispiel für die Macht und Provokation, die Musik haben kann.
Der nächste provokante Track wird dir vermutlich auch etwas sagen:
3. Spider Murphy Gang – „Skandal im Sperrbezirk“
Der Song „Skandal im Sperrbezirk“ der Spider Murphy Gang war in den 80ern ein regelrechter Hit, der jedoch auch Kontroversen auslöste. Die Lyrics des Songs erzählen von einem Mann, der in den Sperrbezirk geht, um sich mit Prostituierten zu vergnügen.
Einige Radiosender boykottierten das Lied wegen angeblicher Obszönität, während andere es ‚rauf und ‚runter spielten. Trotz der Kritik blieb der Song sehr beliebt und wurde zu einem der bekanntesten Hits der deutschen Musikgeschichte. Heute wird er noch immer gerne gehört und gilt als wahrer Klassiker.
4. Falco – „Jeanny“
Der Song „Jeanny“ von Falco ist eine bekannte und erfolgreiche Komposition des Sängers, die bei Musikliebhabern gut ankam. Trotz ihres Erfolgs löste die Single jedoch eine heftige Debatte aus, da sie bereits im ersten Teil der Song-Reihe die Entführung eines jungen Mädchens aus der Perspektive eines Psychopathen beschreibt.
Passagen wie „Jetzt hör‘ ich sie! Sie kommen, sie kommen, dich zu holen! Sie werden dich nicht finden! Niemand wird dich finden; du bist bei mir!“ erregten die Gemüter der Zuhörer. Als dann das Musikvideo in Verbindung mit den kontroversen Lyrics veröffentlicht wurde, führte dies zu einem regelrechten Boykott des Songs. Radiosender wie der NDR und der BR weigerten sich daraufhin, den Song im Radio und Fernsehen zu spielen.
5. K.I.Z – „Urlaub fürs Gehirn“
Für Musikenthusiasten, die eine Vorliebe für provokante Texte haben, ist zweifellos die Rap-Gruppe K.I.Z bekannt. Maxim Drüner, Nico Seyfrid und Tarek Ebéné haben bereits in der Vergangenheit mit ihren kontroversen Lyrics und Musikvideos für kontroverse Diskussionen gesorgt. Ein Beispiel hierfür ist ihre Single „Urlaub fürs Gehirn„, in der sie mit folgender Zeile provozieren: „Ich hör‘ Stimmen, die mir sagen, ich sei gestört. Setz‘ mir den Schuss durch ein Kissen, damit ihn keiner hört.
Ich schleich‘ mich ein bei den Sarrazins, sechs Uhr, alles pennt noch. Selbstmordattentat, ich trink drei Liter Cola mit Mentos.“ Nicht nur bei solchen kontroversen Texten stoßen viele Kritiker auf Widerspruch; die übrigen Songs der Band sind ebenso provokant und polarisierend. Genau das macht den Reiz der Gruppe aus und zieht Jahr für Jahr Tausende von Fans an.
6. FiNCH – „F*ck mich Finch“
Wer den Rapper FiNCH kennt, ist sich bewusst, dass seine Texte immer wieder Anlass für hitzige Diskussionen bieten. Dies war besonders im Jahr 2018 der Fall, als der Künstler, der eigentlich Nils Wehowsky heißt, den Track „F*ck mich Finch“ veröffentlichte. Während seine Fans die Lyrics feierten, stieß der Song nicht bei allen auf Zustimmung.
Es dauerte nicht lange, bis er sich vor Gericht verantworten musste, da ihm vorgeworfen wurde, zu Gewalt gegen Frauen aufzurufen. Schließlich konnte er sich mit der Staatsanwaltschaft einigen und spendete insgesamt 1.000 Euro an das Frauenprojekt Bora. Darüber hinaus wurden der Song und das Musikvideo von sämtlichen Streaming-Plattformen entfernt. Im Jahr 2021 kam dann die Überraschung: FiNCH erhielt die Möglichkeit, den Song in einer entschärften Version neu zu veröffentlichen.
7. Sarah Connor – „Vincent“
Der Song „Vincent“ von Sarah Connor erzielte einen großen Erfolg, löste jedoch Kontroversen aus, als einige Radiosender den Song nur in einer zensierten Version spielten. Dies resultierte aus der ersten Zeile des Liedes, in der Sarah Connor singt: „Vincent kriegt kein‘ hoch, wenn er an Mädchen denkt.“
Der Song erzählt die Geschichte eines Jungen namens Vincent, der feststellt, dass er homosexuell ist. Kritiker warfen der Sängerin vor, jugendgefährdende Inhalte zu verbreiten. Trotz der Kontroverse begeisterte der Song ihre Fans umso mehr. Denn mit „Vincent“ hat Sarah Connor ein gesellschaftliches Tabu gebrochen und ein wichtiges Thema angesprochen.
8. Conan Gray – „Heather“
Für Musikliebhaber*innen, die Songs schätzen, die Tabuthemen ansprechen, ist der Track des Sängers Conan Gray ein echter Geheimtipp. In seinem Lied thematisiert er eine bisexuelle Dreiecksbeziehung und beschreibt seine Gefühle von Eifersucht und Hassliebe gegenüber „Heather„, während er gleichzeitig den Wunsch hegt, so wie sie zu sein.
Der Song hat nicht nur bei den Fans für Aufsehen gesorgt, sondern auch in den sozialen Medien hohe Wellen geschlagen, insbesondere auf TikTok, wo viele Nutzer den Song begeistert gefeiert haben. Trotz der Tatsache, dass das Thema bisexuelle Liebe für viele immer noch eine Herausforderung darstellt, hat Gray mit seinem Lied dazu beigetragen, eine wichtige Diskussion in Gang zu setzen.
9. DJ Robin und Schürze – „Layla“
Wenn es um Musik geht, kommt man einfach nicht an Ballermann-Hits vorbei. Der Sommerhit 2022 trägt den Titel „Layla“ und begeistert nicht nur die Fans auf Mallorca, sondern auch Musikliebhaber*innen auf verschiedenen Volksfesten, in Clubs und bei Konzerten in Deutschland. Der Song ist ein echter Ohrwurm und wird auf Partys immer noch in Endlosschleife gespielt. Es gibt jedoch ein Problem: der Songtext!
Einige Veranstalter*innen sind über die sexistische Sprache besorgt und haben das Lied deshalb verbannt – so auch auf dem Kiliani-Volksfest in Würzburg, wo „Layla“ vollständig aus dem Programm gestrichen wurde. Die Fans ließen sich jedoch nicht davon abhalten und sangen den Song kurzerhand selbst auf der Feier. Trotz der Kontroverse bleibt „Layla“ ein Hit und fasziniert weiterhin Musikfans.
10. Danger Dan – „Das ist alles von der Kunstfreiheit gedeckt“
Wie der Titel bereits andeutet, handelt das Lied von Kontroverse. Der Musiker, der auch Mitglied der Antilopen Gang ist, hat in seinem Song – rein „spekulativ“ natürlich – gegen einige Persönlichkeiten ausgeteilt. Der Grund dafür wird im Lied selbst erläutert: „Nein, ich wär‘ nicht wirklich Danger Dan, wenn ich nicht Lust hätte auf ein Experiment, Mal die Grenzen auszuloten, was erlaubt und was verboten ist.“
Im Refrain wird daraufhin gesungen: „Juristisch ist die Grauzone erreicht“, und am Ende heißt es: „Das ist alles von der Kunstfreiheit gedeckt.“ In einem Artikel mit dem Spiegel erklärte er, den Text bereits vorsorglich von mehreren befreundeten Juristen prüfen lassen zu haben.