Babys in Gefahr! Diese Bärin zeigt ihre Mutterliebe auf ungewöhnliche Weise

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Wissenschaftler erkennen längst an, dass Tiere Gefühle haben. Die freie Natur ist jedoch grausam und daher ist es unvorstellbar, welcher Furcht, Angst, Wut und Trauer wild lebende Lebewesen fühlen. Auch das Gefühl der Mutterliebe ist nicht uns Menschen vorbehalten. Forscher bestätigen, dass zum Beispiel Kühe verzweifelt nach ihren Kälbchen schreien, wenn sie von ihrem Nachwuchs getrennt werden.

Das Eingreifen des Menschen in die Lebenswelt der Tiere bricht mancher Tiermutter das Herz. Aber auch die raue Natur selbst fordert ihren Tribut. Diese Geschichte einer Bärenmutter deren Junge in Lebensgefahr geraten ist herzerwärmend. Sie beweist, dass der Mensch nicht nur Leid über die Tierwelt bringt, sondern auch Retter in der Not sein kann.

1. Eiskalter russischer Winter

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Auf der Welt leben etwa 200.000 Braunbären. Das größte Vorkommen dieser Tierspezies weist Russland auf. Die Winter dort sind bitterkalt. Im Nordwesten des Landes in der Nähe des Vycozera Sees sind Temperaturen von minus 20 Grad Celsius keine Seltenheit. Futter ist in der verschneiten Landschaft kaum zu finden.

Aus diesem Grund fressen sich die Bären im Herbst eine Fettschicht an, von der sie zehren. Anschließend begeben sie sich keineswegs in Winterschlaf, sondern lediglich in eine Winterruhe. Die Tiere müssen zunächst einen geeigneten Platz zum Überwintern suchen. Eine Höhle ist ein geeigneter Ort. Ersteinmal gefunden benutzen die Tiere die Unterkunft meist mehrere Winter.

2. Bald kommt der Winterschlaf

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Allerdings kommt es doch vor, dass der Hunger die Tiere nach draußen in die bitterkalte Umgebung treibt. Bären bringen ihren Nachwuchs mitten im Winter in der Höhle zur Welt. Bärenbabys sind zunächst nackt und blind. Die Bärenmutter wärmt ihre winzigen Kleinen. Etwa 4 Monate lang wird sie die Jungtiere mit Muttermilch säugen.

Der Bärenvater sucht für gewöhnlich gleich nach der Zeugung das Weite. Die Kinder jedoch bleiben für etwa 4 Jahre bei der Mutter, bis sie groß und stark genug für ein eigenständiges Leben sind. Bärinnen sind dafür bekannt, ihren Nachwuchs bestens zu behüten und zu schützen. Die Babys folgen ihr überall hin, wenn es sein muss auch im Winter hinaus, wie in unserer Geschichte.

3. Gefährliche Natur

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Der Hunger treibt diese Bärenmutter hinaus. Ihre Kinder tapsen brav hinter ihr drein. Eine mehrere Kilometer lange Wanderung liegt vor ihnen, denn es ist schwer im verschneiten Wald etwas zu fressen zu finden. Der Hunger lenkt die Mutter in Richtung eines Flusses.

Im Sommer bietet die Natur den Allesfressern ein wahres Schlaraffenland. Beeren, Wurzeln, Insekten, Knospen und Kräuter, an fast jeder Stelle des Waldes findet sich eine solche Leckerei. Im Frühling ist es manchmal schwieriger Nahrung zu finden und dann erlegt die Bärin auch mal ein größeres Tier, wie zum Beispiel ein Schaf. Im Winter jedoch ist kaum etwas zu finden! Vielleicht ein paar Fische im Wasser? Also nichts wie dorthin!

4. Bärenjunge kann nicht schwimmen

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Endlich nach vielen Kilometern Wanderung kommen die Bären am Fluss an. Das Wasser ist extrem kalt. Die Jungtiere sind geschwächt von der langen Strecke. Schon kleine Bären sind gute Kletterer und Schwimmer, der Fluss dürfte kein Problem für sie darstellen. Doch die Natur ist unberechenbar!

Während die Mutter durch die Fluten stapft, tun sich plötzlich tiefe Stellen und Strömungen im Wasser auf. Die Jungtiere folgen der Bärin, auch in die Gefahr hinein. Was dann geschieht lässt jedes Mutterherz erstarren. Die Strömung ergreift die Bärenjungen und treibt sie in das offene Gewässer des Sees hinaus. Was kann die verzweifelte Mutter nur tun?

5. Bärenmutter ist hilflos

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Die Bärenmutter kann nur hilflos zusehen, wie ihre Kinder im tiefen Wasser ums Überleben kämpfen. Die Kleinen versuchen sich mit ihrer letzten Kraft über Wasser zu halten. Immer wieder werden sie von der Strömung hinuntergezogen. Die Mutter brüllt ihren unerträglichen Schmerz hinaus.

Panik mag ihr Herz ergriffen haben, doch ihr Brüllen rettet den Kleinen das Leben. Das extrem kalte Wasser ist für die Kleinen eine zu große Herausforderung und offensichtlich kann die Bärin zur Rettung der Kinder nichts weiter beitragen als brüllen. Einige Fischer werden jedoch dadurch auf die Bärenjungen aufmerksam und schippern geradewegs auf die ums überleben kämpfenden Jungtiere zu.

6. Fischer kommt zur Hilfe

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Die Fischer sind sich unschlüssig. Am Ufer steht die brüllende Bärenmutter und jeder weiß, wie wütend diese Tiere werden können, wenn man ihren Kindern zu nahe kommt. Zudem haben sie keine Ahnung, wie sie die Jungtiere ins Boot bekommen sollen. Doch selbst wenn es ihnen gelingt, werden die kleinen Bären sie angreifen?

Nach einer kurzen Beratung ist der Entschluss gefallen: Selbstverständlich werden die Männer alles daran setzen die kleinen Bären zu retten! Als Werkzeug stehen ihnen jedoch nur ihre Fischernetze und ihre Hände zur Verfügung. Wir wissen nicht, wie viel die Jungtiere zu diesem Zeitpunkt wiegen, doch sie aus dem Wasser zu ziehen dürfte kein leichtes Unterfangen werden.

7. Eine gefährliche Rettung

Immer wieder fällt den Fischern das erste Bärenjunge zurück ins Wasser, während sie zusehen müssen wie das andere immer wieder untergeht. Ein Kampf auf Leben und Tod beginnt. Was wird passieren, wenn einer der Fischer über Bord geht und ins eisige Wasser fällt? Was wird geschehen, wenn einer der Bären zubeißt, oder zuschlägt?

Mit solchen Gedanken halten sich die Fischer nicht auf, denn die Rettungsaktion erfordert ihre ganze Konzentration und ihre komplette Kraft. Als das erste Bärenjunge im Netz gefangen und fast im Boot angelangt ist, ließ die Kraft der Fischer erneut nach und das Tier rutscht wieder ins Wasser. Im Nachhinein erzählten die Fischer jedoch von einem besonders beeindruckenden Moment.

8. Bärengeschwister sind beide am Bord

Die Jungtiere hätten ihnen in die Augen geblickt, erzählten die Fischer. In diesem Moment wären unglaubliche Kräfte in ihnen freigesetzt worden. Es wäre zu spüren gewesen, dass die Bärenkinder nun ihr Leben in ihre Hände gelegt hätten, erzählten die Männer. Sie setzen ihre ganze Kraft ein und es gelingt ihnen beide Kinder an Bord zu hieven.

Ungehindert der Gefahr hüllen sie die Kleinen in Decken ein. Die Bärenmutter steht während der ganzen Rettungsaktion aufgerichtet am Ufer. Doch die Fischer können ihr keine Aufmerksamkeit schenken, denn den Kleinen zittern heftig. Offensichtlich waren die Bärenjungen stark unterkühlt und eine ärztliche Behandlung überlebenswichtig.

9. Die Rettung ist ein Erfolg

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Nachdem die Kinder aufgewärmt und ärztlich versorgt worden waren, sollen sie zurück zu ihrer Mutter. Doch wie sollten die Männer das Muttertier wiederfinden? Würde die Mutter die Kinder überhaupt wieder aufnehmen? Wir dürfen gespannt sein, wie die Geschichte weitergeht.

Die Fischer begeben sich an den Ort, an dem sie die Bärenmutter zuletzt gesehen haben und suchen nach Spuren. Es war durchaus möglich, dass sich die Bärin noch in der Nähe aufhielt. Die Männer sind sich bewusst, dass sie sich in einer gefährlichen Situation befinden. Entdeckten sie die Bärin, war ein Angriff nicht unwahrscheinlich, zumal die Kleinen ja in ihrer Obhut waren.

10. Kommt Bärenmama wieder?

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Die Männer setzten die Jungtiere exakt an dem Ort aus, an dem sie die Mutter zuletzt gesehen hatten. Anschließend ziehen sie sich ins Gebüsch zurück und beobachten die Situation aus einiger Entfernung. Die Luft ist voller Spannung und die Herzen der Männer schlagen wild. Einer spricht ein stilles Gebet, wie er später gestand, denn ohne das Muttertier hätten die Kinder keine Chance auf ein Überleben in der Wildnis.

Ein Rascheln und Stapfen ist zu hören. Gebannt schauen die Männer auf den Wald. Die Bärenmutter taucht zwischen den Bäumen auf und eilt auf ihre Kleinen zu. Die Szenen, die sich nun abspielen, ergreift die Herzen der Männer.

11. Die Familie ist wieder vereint

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Die Wiedersehensfreude von Mutter und Kinder zeigt sich in Lecken, stupsen, beißen und Tollen. Kein Zögern, sondern spürbare Liebe und Erleichterung erfüllt die kalte Winterluft. Die Männer trennen sich schweren Herzens, doch mit einem guten Gefühl von den Bären und begeben sich auf ihr Fischerboot.

Später werden sie berichten, wie deutlich sie die Liebe und Dankbarkeit der Tiere hätten spüren können. Bären sind treue Tiere. Der Nachwuchs geht miteinander durch dick und dünn. Bärenmütter sind für ihre aufopferungsvolle Liebe bekannt. Die Verhaltensweisen der Raubtiere mögen für uns Menschen manchmal unverständlich oder gefährlich sein, doch dieses Beispiel zeigt, dass Liebe in der Natur überall zu finden ist.