Es kommt vor, dass Hunde und Katzen gemeinsam friedlich im selben Haushalt leben. Eigentlich recht ungewöhnlich. Schließlich passen beide Tierarten von Natur aus nicht zusammen. Normal sind eher kleine Machtkämpfe untereinander.
Aber die berühmte Ausnahme von der Regel bringt Überraschungen mit sich. Da liegen zwei Haustiere, die unterschiedlicher nicht sein könnten, trotzdem zusammen in einem Korb. Manchmal fressen sie sogar aus einem Napf.
Ähnlich verhielt es sich mit der Katze Miss Kitty und Smoochie, dem Hund. Was eines Morgens geschah, sprengt allerdings das Vorstellbare. Die Tierhalterin erwischte Miss Kitty dabei, als sie mit einem von Smoochies Welpen im Maul über den Hof schlich. Was bedeutete das?
1. Eine besondere Katze
Miss Kitty umgab immer schon der Hauch des Besonderen. Zwar sah sie aus wie eine herkömmliche Samtpfote, doch ihr Charakter unterschied sich von dem ihrer Artgenossen. Ihr Zuhause war ein Mobilheim-Park in South Carolina.
Neben ihrer eigentlichen Besitzerin kümmerten sich auch Nachbarn um Miss Kitty. Sie war Freigängerin und dementsprechend oft in der Umgebung unterwegs. Die Nächte verbrachte sie im Haus, bis sie morgens wieder herausgelassen wurde.
Dann begannen die Streifzüge durch die Nachbarschaft, die für jede Katze immer auch Abenteuer bedeuten. Von diesen Ausflügen brachte sie manchmal ihren Besitzern etwas mit. In der Regel eine noch lebende Maus. Soweit alles normal!
2. Freude und Leid
Nachdem Miss Kitty im Frühjahr 1993 Mutter von einigen süßen Katzenkindern wurde, war die Freude groß. Leider dauerte diese nicht lange, denn sämtliche Kätzchen starben. Eins nach dem anderen der kleinen Katzen verließ die Erde.
Zurück blieb eine verstörte Katzenmutter. Die Sache wurde nicht besser dadurch, dass die Hündin Smoochie während dieser Zeit trächtig war. Kurz nach dem Tod der kleinen Katzen schenkte der Cockerspaniel mehreren Welpen das Leben.
Die Grants, als Besitzer, freuten sich natürlich. Allerdings bemerkte das Paar auch, dass Miss Kitty wohl eifersüchtig war. Kein Wunder, war ihr eigener Nachwuchs doch tot! Eine bedrückende Situation.
3. Merkwürdiges Verhalten
Einige Tage nach der Geburt der kleinen Hunde schien es zu Problemen zu kommen. Die Hündin entwickelte sehr wenig Interesse an den Kleinen. Auch die Milchversorgung war nicht optimal gewährleistet, was zu gefährlichen Situationen führen konnte.
Herr und Frau Grant waren alarmiert, als sie dann auch noch ein merkwürdiges Verhalten von Miss Kitty registrierten. Es war ein eigentlich ruhiger Nachmittag, bis Miss Grant scharrende Geräusche im Garten vernahm.
Sie betrat die Terrasse und traute ihren Augen nicht. Die Katze trug einen der Hundewelpen im Maul und rannte mit ihm über den Hof. Die Dame konnte sich nicht erklären, was das zu bedeuten hatte.
4. Anruf der Nachbarin
Während Miss Grant noch überlegte, was sie tun sollte, klingelte das Telefon. Linda, eine Nachbarin, war am Apparat und erzählte aufgeregt, unter ihrem Haus Tiergeräusche vernommen zu haben.
Sämtliche Alarmglocken läuteten bei der Besitzerin von der Katze. Stand dies im Zusammenhang mit dem, was sie soeben gesehen hatte? Der Sache musste auf den Grund gegangen werden. Und als sie dann Miss Kitty ohne den Welpen zurückkommen sah, wurde es ihr klar.
Die Katze würde versuchen, auch den nächsten Welpen zu holen. Genau so war es. Sie schleppte einen weiteren kleinen Hund in die gleiche Richtung. Die Besitzerin folgte ihr auf direktem Weg.
5. Überraschende Entdeckung
Wie vermutet, lief Miss Kitty zu Lindas Haus und verschwand in einer kleinen Öffnung. Missy robbte auf ihren Knien unter das Mobilheim, der Katze hinterher. Sie entdeckte ein Loch und schaute neugierig hinein.
In einer Ausbuchtung lag Miss Kitty. Und umgeben war sie von einigen der Hundebabys. Jetzt war es an der Zeit, auch Ryan, Missys Ehemann, von der Entdeckung zu berichten. Sie war gespannt, wie er auf dieses Ereignis reagieren würde.
Ryan konnte es kaum glauben. Er wollte sich selbst überzeugen und ließ sich von Missy zeigen, wo sie die Katze gefunden hatte. Was er sah, war unfassbar.
6. Miss Kittys Muttergefühle
Wie selbstverständlich war Miss Kitty dabei, die Hundewelpen zu säugen und zu reinigen. Ein Bild, das die Grants nie vergessen werden. Das Paar suchte nach einer Lösung. Könnte es sinnvoll sein, Miss Kitty fremde Katzenbabys zur Verfügung zu stellen? Würde sie die dann auch akzeptieren, wie sie es bei den Welpen tat?
Einen Versuch war es wert. Tatsächlich fand sich ein Nachbar, der zwei Kätzchen beisteuern konnte. Die Katze nahm auch diese Tiere an. Allerdings zusätzlich zu den Hundewelpen. Damit hatte niemand gerechnet.
Aber es wendete sich zum Guten. Letztlich wurden die kleinen Hunde dann von ihrer leiblichen Mutter Smoochie gefüttert und daneben von Miss Kitty betreut.
7. Kein Einzelfall
Obwohl die Geschichte von Smoochie und Miss Kitty alles andere als alltäglich ist, handelt es sich nicht um einen Einzelfall. Eine ungewöhnliche Beziehung zwischen Hund und Katze ereignete sich auch in Texas. Hier nahm das Paar Jenna und Taryn ein kleines verwaistes Kätzchen auf.
Platz genug war vorhanden. Aber da war noch Brady, ein Golden Retriever. Würde er den Neuzugang akzeptieren? Tuukka, wie die Katze genannt wurde, hatte zunächst nicht die besten Karten. Hund und Katze unter einem Dach kann bekanntlich zur problematischen Angelegenheit werden.
Zunächst beäugten sich die beiden Tiere mit gebührendem Abstand. Tuukka erschien dabei ein wenig ängstlich und zurückhaltend.
8. Ein eigenes Zimmer
Nachdem sie die Situation einige Zeit beobachtet hatten, entschlossen sich Taryn und Jenna, der jungen Katze zunächst einen eigenen Raum zur Verfügung zu stellen. Die beiden waren besorgt, der neue Familienzuwachs könnte mit Brady überfordert sein.
Der allerdings schien mehr und mehr positiv auf das Kätzchen zu reagieren. Aber bekanntlich ist Vorsicht besser als Nachsicht. Die Entscheidung des Paares ist nachvollziehbar.
Sie wussten natürlich, dass ihr Hund besonders gutmütig war. Er liebte alles und jeden. Vielleicht konnte er auch Tuukka aus der Reserve locken. Es musste abgewartet werden, wie sich die Lage weiter entwickeln würde. Die Voraussetzungen waren allerdings gut.
9. Hund oder Katze?
Einige Zeit war verstrichen. Brady und die kleine Katze wurden nahezu unzertrennlich. Sah man den einen, war der andere nicht weit. Die Tiere verhielten sich dabei eher wie Mutter und Kind. Eines Tages versuchte der Golden Retriever Rüde sogar, das Katzenbaby zu säugen. Eine ungewöhnliche Situation!
Brady tat alles, um Tuukka zu zeigen, wie das Leben im Alltag so funktioniert. Natürlich immer nur aus der Sicht eines Hundes. Wie hätte es auch anders sein können?
Letztlich wurde aus Tuukka eine Katze, die sehr viele Eigenschaften eines Hundes angenommen hatte. Und das nahm manchmal groteske Züge an, die vor allem Jenna und Taryn überraschten.
10. Beste Freunde teilen alles
Natürlich besaß Tuukka eine eigene Trinkschüssel für Katzen. Da die allerdings natürlich kleiner ausfiel, als die riesige Wasserschüssel, die Brady hatte, entschloss sich die Katze, auch aus Bradys Wassernapf zu trinken. Sie kopierte ihn in vielen Dingen. Bis jetzt hat sich nichts daran geändert.
Je älter Tuukka wurde, umso mehr ähnelte sie in ihrem Verhalten Brady. Der hatte ihr beigebracht, unerlaubterweise den Garten umzugraben. Auch den nach Futter bettelnden Hundeblick hatte die Katze schnell übernommen.
Tuukka entwickelte sich so, wie es ihre Umgebung zuließ. Am Ende ist sie wohl überzeugt davon, selbst ein Hund zu sein und passt ihre Verhaltensweisen an.
11. Nie mehr getrennt
Kam manchmal ein Hund aus der Nachbarschaft vorbei, ging Tuukka in Alarmstellung! Der Kater versuchte den armen Wyatt zu erschrecken. Er sollte schnell wieder verschwinden, damit sie Brady wieder für sich allein hatte.
Eines Tages musste Brady für einige Zeit in eine Tierklinik. Nichts Ernstes, aber der Aufenthalt war erforderlich. Das gefiel Tuukka überhaupt nicht. Die Katze wurde nervös und betrat stündlich jedes Zimmer auf der Suche nach ihrem Freund. Die Enttäuschung war ihr jedes Mal anzusehen, wenn sie wieder erfolglos war.
Als Brady zurückkam, war die Wiedersehensfreude überschwänglich. Spätestens jetzt war klar, dass die beiden sich nie mehr trennen wollen.