Dieser arme Hund lebte 15 Jahre an der Kette: Doch dann wendete sich das Blatt

Bild: Imago / Panthermedia

Er rechnete schon längst nicht mehr damit, in diesem Leben noch einmal ein richtiges Zuhause oder gar Liebe und Fürsorge zu bekommen. Unglaubliche 15 Jahre lebte er angekettet auf einem verlassenen Grundstück, wo er über keinerlei Heim verfügte. Leider konnten die genauen Beweggründe seiner damaligen Besitzer niemals ermittelt werden.

In Gedanken hatte der sibirische Husky „Cloud“ sein trauriges Schicksal bereits längst akzeptiert und sämtliche Hoffnungen auf ein besseres Leben aufgegeben. Doch nach 15 Jahren an der Kette, sollte sich sein Schicksal noch einmal vollständig wenden, was der verängstigte Vierbeiner lange Zeit über nicht richtig fassen konnte.

Hier die ganze Geschichte von Cloud…

1. Erbärmliches Dasein

Im Grunde hätte es niemals so weit kommen dürfen. Schon gar nicht, wenn man sich die Tierschutzgesetze im US-Bundesstaat Pennsylvania betrachtet, wo die Geschichte von Cloud beginnt. Zum Beispiel ist es dort illegal, einen Hund täglich länger als neun Stunden im Freien zu lassen. In kalten Wintermonaten ist diese Zeit sogar auf eine halbe Stunde verkürzt.

Ganz offenbar scherte sich der frühere, unbekannte Halter des sibirischen Huskys herzlich wenig um jene Vorschriften. Ganz zu schweigen um das Schicksal von Cloud, welcher höchstwahrscheinlich niemals so lange überlebt hätte, wenn er kein Husky gewesen wäre. Diese Hunde aus dem hohen Norden sind von Natur aus sehr wetterfest und frieren nicht so schnell.

2. Tristes Leben

Doch natürlich steht diese Tatsache in keinerlei Verhältnis zu den schweren Vernachlässigungen, welche der arme Vierbeiner über viele Jahre ertragen musste. Sein einziger Unterschlupf an kalten Tagen war die abgebrochene Kuppel eines Autos, welche einst auf dem Grundstück liegen geblieben war. Darin nächtigte er viele Jahre über, inmitten seiner Exkremente.

Es ist davon auszugehen, dass er gelegentlich von seinem Besitzer etwas Futter erhielt, dass er überhaupt so viele Jahre ausharren konnte. Allerdings hielt sich ganz offensichtlich auch dies in Grenzen, da Cloud bei seiner Rettung über einen sehr schlechten, körperlichen Zustand verfügte und stark abgemagert war. Ganz offenbar erhielt er auch niemals medizinische Versorgung oder ähnliches.

3. Viele Fragen

Wie lange genau Cloud in diesem unwürdigen Zustand aushalten musste, ist ungewiss. Allerdings waren sich die Retter sehr sicher, dass diese Situation schon seit sehr vielen Jahren bestand. Doch wie konnte es nur so weit kommen? Wo waren seine Besitzer? Waren jene möglicherweise bereits verstorben oder umgezogen und schämten sich womöglich, Cloud in einem Tierheim abzugeben?

Warum meldete sich all die Jahre über niemals ein Nachbar oder Anwohner zu Wort? Fiel denn wirklich niemandem auf, in welch abscheulicher Situation sich der arme Vierbeiner befand? Am Ende schien sich allerdings doch irgendjemand gewundert zu haben und informierte letztendlich das Hillside SPCA Rettungsteam, welches der furchtbaren Sachlage sofort auf den Grund ging.

4. Rettung

Nachdem die schockierten Einsatzkräfte die grauenhaften Bedingungen des Hundes sahen, gelang es ihnen am Ende schließlich doch, seine Besitzer ausfindig zu machen. Jene schienen von der ganzen Situation doch vollkommen unbeeindruckt und gaben an, von expliziten Haltungsbedingungen nichts gewusst zu haben.

Ob es zu einer angemessenen Strafe kam, ist nicht bekannt. Die Rettungseinsätze profitierten jedoch in so weit von der Situation, dass die Besitzer einwilligten, den vernachlässigten Hund in deren Obhut zu geben. Möglicherweise wurde aufgrund dessen von einer Strafe abgesehen – obwohl sie es mehr als verdient hätten!

Bleibt nur stark zu hoffen, dass diese furchtbaren, ignoranten Tierquäler in diesem Leben nie wieder einen Hund adoptieren dürfen…

5. Ein gezeichneter Vierbeiner

Tricia Moyer, Assistant Managerin vom Hillside SPCA Rettungskommando konnte kaum fassen, in welch furchtbarem Zustand sich der arme Husky befand. Sämtliche Helfer konnten erahnen, was der arme Hund durchmachen musste. Sein Fell war stark verfilzt und an einigen Stellen äußerst dünn. Ganz offensichtlich hatte die Zeit in eisigen Wintern deutliche Spuren hinterlassen.

Er war nur noch die leere Hülle eines gebrochenen Hundes, welcher jegliche Regung in seinem Inneren abgetötet zu haben schien. Weiterhin diagnostizierten die Helfer einen Tumor am Rücken des ausgehungerten Rüden, welcher aufgrund seines hohen Alters inoperabel war. Zusätzlich war er auch noch erblindet.

Gab es noch Worte für dieses Elend?

6. Unruhiger Junge

Und obwohl es ihm im Tierheim deutlich besser ging als angekettet auf dem verlassenen Hof, fiel es dem vernachlässigten Cloud sehr schwer, ruhig zu bleiben. Ganz offensichtlich kannte er kein Leben innerhalb eines Hauses und lief inständig nervös umher. Vermisste er womöglich sein gewohntes Leben unter freiem Himmel? Der misshandelte Hund brauchte dringend Hilfe.

Da seine Blindheit dazu führte, dass er ständig in irgendetwas hinein lief, erfragte das Tierheim schließlich um Hilfe bei Eleanor Garrett vom „Senior Dog Haven and Hospice“. Konnte sie dem armen Cloud möglicherweise noch einen schönen Lebensabend ermöglichen? Jene erklärte sich schließlich auch dazu bereit, den armen Knaben aufzunehmen.

7. Ein wandelndes Durcheinander

Eleanor Garrett erkannte sehr schnell, dass Cloud höchstwahrscheinlich nie in einem Haus gelebt hatte, was auch seinen unruhigen Zustand erklärte. Sein unruhiges Verhalten wiederholte sich im Haus von Eleanor Garrett und Cloud lief kontinuierlich verwirrt auf und ab. Konnte er sich überhaupt fallen lassen?

Weiterhin war Cloud äußerst schüchtern und ließ keine Gelegenheit aus, um Eleanor und ihren drei Kindern möglichst aus dem Weg zu gehen. Er wollte absolut nicht mit ihnen interagieren und versteckte sich stets in einer Ecke, wenn man versuchte, ihm näherzukommen. Hatte er über all die Jahre seine sozialen Fähigkeiten vollkommen auf Eis gelegt? Die neue Besitzerin wollte Cloud einfach nur helfen.

8. Die Zeit heilt viele Wunden

Cloud fand schließlich einen neuen Lieblingsplatz in Eleanors Waschküche neben dem Trockner. Diese Stelle gefiel ihm so gut, dass er gelegentlich den ganzen Tag dort verbrachte und nur zum „Geschäftchen machen“ vor die Türe ging. Eleanor hatte beschlossen, ihm Zeit zu geben und ihn nicht unnötig zu bedrängen. Manchmal muss man den Dingen seinen Lauf geben, für den Husky war das schließlich eine ganz neue Umgebung.

Und tatsächlich sollte diese Entscheidung schon sehr bald rosige Früchte tragen. Eines Tages ging Eleanor in die Waschküche, um etwas zu holen. Plötzlich spürte sie etwas, das sich wie ein sanftes Streicheln anfühlte. Tatsächlich hatte der bis dato so zurückhaltende Cloud seine Pfote erhoben und einen liebevollen Annäherungsversuch gestartet.

9. Langsam taute er auf

Cloud wollte Eleanor mitteilen, dass er sich just in diesem Moment nach Zuneigung sehnte und endlich auch dafür bereit zu sein schien. Als sich Eleanor zu ihm niederkniete und ihm sanft über den Rücken streichelte, war sie erstaunt, dass er dies mit einem Mal zuließ. Und mehr noch: Er schien es wahrhaftig zu genießen!

Kurz darauf begann er damit, ihr „Küsschen“ zu geben, indem er ihre Hände abschleckte. Eleanor konnte kaum glauben, dass es ihm anscheinend doch noch vergönnt war, endlich Vertrauen zu fassen und aufzutauen. Jedes Mal, wenn Eleanor mit dem Streicheln aufhören wollte, nahm Cloud seine Pfote und forderte sie zum Weitermachen auf. Sie war sehr gerührt und glücklich über diesen unglaublichen Fortschritt.

10. Weitere Fortschritte

Und das war noch nicht alles, was der Husky ab diesem Zeitpunkt an positiven Fortschritten zu verzeichnen hatte. Nachdem er begriffen zu haben schien, dass ihm sein neues Umfeld nichts Böses wollte, taute er immer weiter auf und ließ sich auch schon bald von den Kindern streicheln.

Weiterhin gewöhnte er sich immer besser an das Leben im Inneren des Hauses und kehrte nach einiger Zeit sogar vollkommen freiwillig zurück nach drinnen, sobald er sein Geschäft im Garten verrichtet hatte. Anfangs wäre dies noch undenkbar gewesen und Cloud musste regelmäßig zurückgeholt werden. Gab es möglicherweise tatsächlich die Chance auf einen wunderschönen Lebensabend? Alles sah danach aus.

11. Beistand auf vier Pfoten

Bild: Imago / ZUMA Wire

Doch Eleanor bestand darauf, dass sich Cloud nicht nur durch sie alleine so unglaublich positiv entwickelt hatte. Einen sehr großen Verdienst schrieb sie auch ihren anderen 6 Hunden zu, welche bei ihr lebten. Durch sie hatte Cloud höchstwahrscheinlich zum ersten Mal in seinem Leben Kontakt zu Artgenossen erfahren und war dadurch zusätzlich aufgetaut.

Es schien beinahe so, als hätten ihm die anderen Hunde durch ihre eigene, interne Kommunikation vermittelt, was es bedeutet, Hund zu sein. Wie schön doch ein artgerechtes Leben auf vier Pfoten sein kann, wenn man sich nur im richtigen Umfeld befindet.

Doch leider sollte die Zeit für Cloud bei Eleanor schon recht bald gezählt sein…

12. Endgültiges Körbchen

Trotz aller Liebe hatte Eleonore von Anfang an niemals vorgehabt, Cloud zu behalten. Dies hätte auf Dauer viel zu viel Arbeit bedeutet, was die fürsorgliche Tierfreundin sehr wahrscheinlich nicht geschafft hätte. Umso glücklicher war sie, als sie Kontakt zu einem Paar aufnahm, welches ganz offensichtlich Interesse an Opa Cloud hatte.

Diese kamen zu Besuch, um sich den Husky einmal anzusehen. Und ganz offenbar spürte auch Cloud, dass es diese beiden Menschen gut mit ihm zu meinen schienen. Nachdem sich der Mann zu Cloud herunter gebeugt hatte um ihn zu streicheln, erhielt er von dem freundlichen Schneehund sofort ein dickes „Schlabberküsschen“.

Hiermit war die Entscheidung gefallen…

13. Wunderschönes Happy End

Eine Woche später zog Cloud in sein neues Zuhause ein, wo er von nun an den schönsten Lebensabend verbringen durfte, welchen sich jeder Hund erträumen kann. Das Paar erstellte sogar eine „To-do Liste“ mit Dingen, welche sie mit ihrem neuen Freund unternehmen wollten. Sie wollten, dass der liebe Hunde-Opi, welcher schon so viel Schlimmes durchgemacht hatte, noch so viel Schönes vom Leben sehen durfte, wie nur möglich.

Sogar ein orthopädisches Bett bekam er von dem herzensguten Pärchen geschenkt. Weiterhin täglich viele schöne Spaziergänge, Liebe und Streicheleinheiten. Und es war ihm wirklich auch mehr als vergönnt!
Jeder Mensch, der einem alten oder kranken Hund einen wunderbaren Lebensabend schenkt, ist ein wahrhaftiger Held!

Und es gibt noch so viele Hunde wie Cloud da draußen…

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