Preisgekrönte Blockbuster, die heute einen Shitstorm auslösen

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Die Welt befindet sich in einem immer schnelleren Wandel. Was gestern noch en vogue war, wird heute in der Luft zerrissen. Gerade in den letzten Jahren hat sich eine hohe Sensibilität für Individualität, Diskriminierung und toxische Beziehungen entwickelt.

Viele Filme, die in den 80er und 90er Jahren von der breiten Bevölkerung gefeiert wurden und viele Preise erhielten, könnten so heute niemals gezeigt werden, ohne einen großen Shitstorm auszulösen. Bestimmt würden sich einige der prominentesten Schauspiler, die damals die kritischen Rollen gespielt haben, sich heute nicht mehr trauen. Welche Mega-Blockbuster dies sind und warum sie so heute nicht mehr gedreht werden könnten, erfahrt ihr hier.

1. Aladdin

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Im Jahr 1992 erschien Disney’s Meisterwerk Aladdin. Ein bezaubernder Kinderfilm, der im fernen Orient spielt und mit preisgekrönter Musik glänzt. Die Titelmelodie wird noch heute gern im Radio gespielt. Auf dem Streamingdienst Disney+ ist er jedoch nur mit einem Account für Erwachsene abrufbar und es geht eine Warnung voraus.

Im Remake von 2019 wurden auch einige Szenen umgeschrieben. Warum? Die ursprüngliche Version enthielt stereotype und zum Teil rassistische und herabwürdigende Darstellungen der arabischen Welt und der Menschen. Auch die Darstellung der Prinzessin Jasmin als hilflose Frau, die von einem Mann gerettet werden muss, passt nicht in das heutige Frauenbild.

2. Ich glaub mich knutscht ein Elch

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Den Jüngeren heute weitestgehend unbekannt, war diese US-Komödie mit Bill Murray der fünfterfolgreichste Film in den USA im Jahr 1991. Bill Murray spielt in dem Film einen Looser, der seinen Job und seine Freundin verloren hat und auf die Schnapsidee kommt, mit seinem Freund ins Militär einzutreten.

Der Witz des Filmes besteht im Wesentlichen darin, dass der Protagonist sich respektlos gegenüber seinem Ausbilder verhält und Führungskräfte sowie Soldaten als inkompetent dargestellt werden. Nach den Anschlägen vom 11. September verstehen die USA jedoch keinen Spaß mehr, was das Militär angeht. Zudem ist das Militär ein großer Finanzierer von Kriegsfilmen, sodass derartige Filme von großen Studios nicht mehr gedreht werden.

3. Soul Man

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´In der US-amerikanischen Komödie spielt C.Thomas Howel den aus Los Angeles stammenden weißen Mark Watson. Dieser bekommt eine Zusage für die berühmte Harvard Law School. Sein Vater beschließt jedoch aus einer Laune heraus, ihm das teure Studium nicht zu finanzieren. Um ein Stipendium zu erhalten, welches nur an Afroamerikaner vergeben wird, färbt Watson seine Haut dunkel und gibt sich als solcher aus.

Er erhält daraufhin das Stipendium. Zwar wird im Laufe des Films auch auf Diskriminierung von Schwarzen aufmerksam gemacht, jedoch unterliegt das sogenannte „Blackfacing“ seit dem sensibleren Umgang mit Rassismusfragen starker Kritik und wird so heute nicht mehr toleriert.

4. Animal House – Im College sind die Affen los

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Auch bekannt unter dem Titel „Ich glaub mich tritt ein Pferd“ ist diese US-Komödie in Deutschland nicht so erfolgreich gewesen. In Amerika genießt sie jedoch Kultstatus und wird in vielen Filmen und Serien referenziert. Kevin Bacon und John Belushi gaben in diesem Film ihr Leinwanddebüt. Die Handlung spielt an einem fiktiven College, bei der zu Semesterbeginn die Studenten versuchen, in eine Verbindung aufgenommen zu werden.

In den USA wird der Film als Mutter der Studentenkomödien gefeiert. Allerdings ist er voller sexistischer und rassistischer Stereotypen, die heute niemals durch eine Abnahme gehen würden. Sogar zu seiner Zeit mussten schon Szenen in einem afroamerikanischen Club deswegen überarbeitet werden.

5. Batman forever

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Keine Angst – dieser Film aus dem Jahr 1995 würde nicht wegen Sexismus oder Rassismus nicht erneut so gedreht werden. Wenn er Euch gefällt könnt ihr ihn ruhigen Gewissens weiter anschauen. Dass dieser Film so nicht mehr gedreht würde, hat andere Gründe.

Es liegt vielmehr an seiner fast komödiantischen, übertriebenen Machart. Die heutigen Comic-Verfilmungen nehmen ihre Story sehr erst und sind eher düster oder zumindest realistisch gehalten. Ob sich das in naher Zeit wieder ändert und Fans es akzeptieren würden, dass ihr heißgeliebtes Genre mit einem Augenzwinkern auf den Arm genommen wird, bleibt abzuwarten. Vielleicht haben sie sich irgendwann an den ersten Inhalten sattgesehen und möchten wieder was zum Lachen.

6. Crocodile Dundee

Bild: Imago / United Archives

Paul Hogan war in dieser Rolle der Innbegriff von Männlichkeit der 80er Jahre. Als naturnaher Wildfang im Busch Australiens verdreht er der Städterin aus New York den Kopf. Die Größe seines Messers spielt dabei auch eine wesentliche Rolle…

Doch nicht nur dieses toxische Bild vom wilden Mann und die Darstellung anderer Kulturen als der Amerikanischen als ungebildet sind problematisch. Manch Australier würde sich anhand der Darstellung beleidigt fühlen. Der Humor des Films ist auch schlecht gealtert. Witze über Transgender, wie sie in dem Film vorkommen, wären heute nicht mehr tolerabel.

7. Stirb Langsam

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Warum dieser Film aus 1988 für viele als Weihnachtsfilm gilt und alle Jahre wieder zu dieser Zeit ausgestrahlt wird, bleibt ein Rätsel. Vielleicht als Kontrastprogramm zu den friedlichen und romantischen Filmen, die sonst den ganzen Tag zu dieser Jahreszeit laufen?

Heute würde der Film sicherlich zumindest von amerikanischen Filmkonzernen so nicht mehr gedreht. Nicht nur, dass er voller brutaler Gewalt ist – das gibt es heute noch zu Hauf – vielmehr liegt es daran, dass die Handlungen von Bruce Willis in seiner Paraderolle an einen Terroristen erinnern. Spätestens seit den Anschlägen vom 11. September hat dies nicht mehr denselben heldenhaften Charakter, wie zuvor.

8. Forrest Gump

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Was soll denn nun an diesem Film verkehrt sein? – werden sich sicherlich viele fragen. Er ist das filmische Meisterwerk der 90er Jahre und wird viel zitiert und hochgelobt. Er ist einer von Tom Hanks erfolgreichsten Filmen. Doch aus heutiger Sicht würde man ihn so vielleicht nicht mehr drehen.

Die junge Generation hat einen anderen Blick auf die Welt, als die Babyboomer, deren Geschichte der Film erzählt. Die Darstellung des Vietnamkrieges, der Black Panter Bewegung und insbesondere der AIDS-Problematik (hier mit Augenmerk auf die Darstellung der Jenny) würde heute sicherlich anders behandelt werden.

9. Pocahontas

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Ein weiterer Disneyfilm mit problematischem Inhalt. Da die Neuauflage des Films erst 2010 erschienen ist, war er schon damals umstritten, da bereits eine höhere Sensibilisierung für rassistische Thematiken in der breiten Gesellschaft als in den 80ern herrschte. Doch heutzutage – nachdem Disney diese Art von Filmen nur noch Erwachsenen zum Stream zur Verfügung stellt – und offensichtlich dazu gelernt hat, würden sich die Macher vielleicht zweimal überlegen, dieses brisante Thema so romantisiert darzustellen.

Problematisch ist hier zum einen die Darstellung der amerikanischen Ureinwohner als unzivilisiertes Naturvolk. Zum anderen die Verharmlosung von Völkermord. Da diese Themen mittlerweile gesellschaftlich bekannter sind, würde Disney das Thema sicher nicht mehr in dieser Form veröffentlichen.

10. Zurück in die Zukunft

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Wer hat in den 80ern nicht davon geträumt, mit dem DeLorian in die Zukunft zu reisen und auf einem Hoverboard durch die Gegend zu sausen? Doch was soll an dieser harmlosen Science Fiction Komödie nicht stimmen? Wie in den meisten Filmen dieser Zeit entspricht natürlich das Frauenbild nicht dem, was heutzutage erwartet wird.

Von der Hausfrauenehe über die schlafende Freundin, die gerettet werden muss und bei den Heldentaten nicht dabei sein darf, ist alles an Klischees abgedeckt. Was heute aber sicher nicht so vorkommen würde, ist die nahezu inzestuöse Beinahe-Beziehung von Marty und seiner Mutter als jungem Mädchen.

11. Drei Männer und ein Baby

Bild: Imago / Everett Collection

Eines Tages finden drei Junggesellen ein Baby vor ihrer WG-Türe. Vater soll einer von ihnen sein. Zu Dritt bemühen sie sich – teils dilettantisch – darum, das Baby zu versorgen. Das mag im Jahr 1987, als der Film erschienen ist, noch ein akzeptables Männerbild gewesen sein. Doch heute erwarten die jungen Erwachsenen mehr von einem Mann.

Und von einem Film. Die veraltete Darstellung, nach der nur Frauen sich von Natur aus gut um Babys kümmern können, wird nicht mehr gern gesehen. Zudem strotzt der Film nur so von homophoben Witzen. Damit braucht man sich heute nicht mehr bei Produzenten und Filmverleihern blicken lassen.

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