Skelette von Säuglingen brachten Wissenschaftlern neue Erkenntnisse

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In Zentral-Alaska stießen ein Professor samt Team bei Ausgrabungen am Upward Sun River auf die Überreste von zwei Säuglingen. Diese Überreste stammten von den früheren nordamerikanischen Siedlern. Das wusste der Professor, weil die Stätte ungefähr 11.500 Jahr alt ist.

Es war für die Wissenschaftler sehr interessant sich mit den menschlichen Skeletten der Säuglinge zu beschäftigen, immerhin ging es dabei auch um die amerikanische Vergangenheit. Gefunden wurden die Skelette im Jahre 2013 und gaben den Forschern einen tiefen Einblick, auch was die DNA anbelangt. Natürlich mussten die Überreste erst einmal mühsam ausgegraben werden, aber dies hat sich für die Wissenschaftler wohl gelohnt.

1. Vorher wurden schon einmal Überreste eines Kindes gefunden

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Der Anthropologieprofessor Dr. Ben Potter arbeitete mit seinem Team schon vorher an dieser Stelle. Zusammen haben sie die Überreste eines Kindes gefunden, welches ungefähr drei Jahre alt gewesen sein muss, als es verstarb. Das dreijährige Kind wurde allem Anschein nach eingeäschert, somit waren nicht mehr ganz so viele Überreste zu finden.

Das Team kam auf diesen Gedanken, weil die Überreste dies natürlich verrieten und weil die Überreste direkt an einer Feuerstelle gefunden wurden. Es ist schon interessant zu wissen, dass auch in früheren Zeiten verschiedenste Formen der Beerdigungen stattfanden. Die Überreste des dreijährigen Kindes waren nicht gut erhalten und brachten in Sachen Forschung leider nicht viel ein.

2. Potter hatte die Erlaubnis zu forschen

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Potter und sein Team haben gerne in Upward Sun River gearbeitet. Entdeckt hatte Potter diese Stätte, die sich in einem waldreichen Gebiet befindet. Die Forscher mussten einen Hubschrauber nutzen, um diese Stätte erreichen zu können, obwohl sie nur 80 km von der nächsten Stadt entfernt liegt.

Es war für den Professor und sein Team wichtig, mit den Einwohnern gut zusammenzuarbeiten. Denn natürlich wollten die Bewohner der Stadt Fairbanks wissen, was in dem kleinen Gebiet vor sich ging. Zumal man in Alaska Überreste gut schützt, aber die Forscher konnten überzeugen und sich an die Arbeit machen, um mehr über die Vergangenheit zu erfahren.

3. Gute Zusammenarbeit brachte tolle Erkenntnisse

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Es war richtig, wie Potter vorgegangen ist, denn dank der Zustimmung konnten er und sein Team ungestört arbeiten. So fanden sie erst die Überreste des dreijährigen Kindes und etwas später in der gleichen Gegend die Überreste der beiden Säuglinge. Die Überreste wurden recht fix gefunden, aber es dauerte bis 2013 bis alle Überreste freigelegt waren.

Die Überreste der beiden Säuglinge waren in gutem Zustand und konnten für die Forschung genutzt werden. Vor allem konnte eine DNA Analyse durchgeführt werden, was für die Forschung ein wichtiger Schritt war, um in die Geschichte von Nordamerika einzutauchen zu können und mehr zu erfahren.

4. Die Einheimischen gaben den beiden Säuglingen Namen

Da Potter und sein Team immer wieder mit den Einheimischen zu tun hatten und diese zum Teil mit in die Arbeit einbezogen, bekamen die beiden Säuglinge Namen. Namen von den Einwohnern, die auf die Ureinwohner Rücksicht nahmen. Die Namen stammten von daher aus der Athabascan Sprache.

Das jüngere Kind wurde Yełkaanenh t’eede gaay genannt. Wenn man dies übersetzt, steht es für Dämmerungskind. Das ältere Kind bekam einen ebenso interessanten Namen: Xach’itee’aanenh t’eede gaay. Dies bedeutete übersetzt Sonnenaufgangsmädchen. Wirklich schöne Namen. Der jüngere Säugling scheint tot geboren zu sein, der andere Säugling war 6-12 Wochen alt.

5. Die DNA Analyse von einem Säugling war gut nutzbar

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Die beiden Überreste der Säuglinge waren für die Forscher sehr aufschlussreich. Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass die beiden Mädchen wohl Cousinen waren. Da die Überreste recht gut erhalten waren, konnten sie für die DNA Analyse genutzt werden. Vor allem von einem Säugling war das genetische Material so gut, um Schlüsse ziehen zu können.

Bei den Überresten des dreijährigen Kindes, die drei Jahre, vor denen der Säuglinge gefunden wurden, konnte eine Zahnanalyse durchgeführt werden. Diese verriet den Forschern auch das ungefähre Alter des Kindes. Leider konnte nicht mehr festgestellt werden, ob es sich um einen Jungen oder um ein Mädchen handelte.

6. Bei dem dreijährigen Kind konnten weitere Schlüsse gezogen werden

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Bei dem dreijährigen Kind gaben sich die Forscher natürlich trotzdem Mühe, so viel wie möglich zu erfahren. Die Zahnanalyse war ein guter Anfang. Und auch wenn das Geschlecht nicht ermittelt werden konnte, haben die Forscher andere Schlüsse für sich ziehen können.

Sie gehen davon aus, dass das Gefäß für die Einäscherung früher anderweitig genutzt wurde. Es war wohl ein Gefäß für Speisen. Außerdem konnten die Wissenschaftler feststellen, dass das Lager nach dem Tod und der Beerdigung von den Einwohnern verlassen wurde. Ziel war zwar die DNA Forschung, aber diesen Überresten war diese nicht gegeben und das Team suchte nach weiteren Überresten.

7. Die Geschichte der Säuglinge

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Die Forscher haben sich mit den Überresten der Säuglinge beschäftigen können. So lagen diese beiden nebeneinander, was dafür spricht, dass die Beerdigung zusammen durchgeführt worden ist. Und geht man davon aus, dass es sich um Cousinen handelte, war dies natürlich auch ein großer Schicksalsschlag für die Familien.

Die beiden Säuglinge wurden unter der Feuerstelle begraben und mit Sand und Erde eingegraben. Dies ist vor allem für die Wissenschaftler ein sehr großes Glück, denn dieses Gemisch hat dafür gesorgt, dass eine gute Konservierung gegeben war. Durch die saure Mischung waren die Überreste so gut erhalten und konnten genauer untersucht werden.

8. Des Forschers Gold

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Für die Forscher war es ein Glücksfall auf diese Überreste zu stoßen. Man redet von Überresten in einem so guten Zustand in der Tat von des Forschers Gold. Besser hätte es Potter nicht treffen können!

Aber nicht nur die beiden Mädchen waren für Potter ein Glücksfall, sondern auch das Forschungsgebiet. Alles zusammen sorgte dafür, dass die Archäologen nachverfolgen konnten, wie sich die Menschen nach Nordamerika bewegt haben. So nennt man den Ort, wo Potter geforscht hat, das alte Land Beringia. Damals vor 11.500 Jahren befand sich dort eine Landbrücke. Diese verband Alaska und Sibirien, nur dass diese damals auch andere Namen hatten.

9. Früher waren die Menschen sehr rastlos

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Schon andere Forschungen haben gezeigt, dass antike Stätte früher eigentlich nichts anderes waren, als ein momentanes Lager. Die Menschen früher haben sich stets von ihren Lagern entfernt und sich andere gesucht. Bei Upward Sun River haben sich für Potter aber auch Zeichen von Beständigkeit gezeigt.

So wurden beispielsweise neben den Überresten der beiden Säuglinge auch Überreste von Wohngebäuden gefunden. Sogar die Ältesten dieser Art im Land. Interessant für die Wissenschaftler war auch, dass sich viele Kleintiere in der Nähe der Leichen fanden. Obwohl die Jäger eigentlich eher Großwild gejagt haben. Auch Lachsflecke waren noch zu erkennen, was für den Fischverzehr spricht.

10. Interessante Fakten haben sich ergeben

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Potters Team war glücklich. Die Überreste der Säuglinge, so gut erhalten für die DNA Analyse, Einblicke in die Mahlzeiten der früheren Bewohner und dann auch noch die Landbrücke. Diese zeigt, dass Reisen schon vor über 30.000 Jahre stattgefunden haben müssen.

Aber viele Reisende haben sich auch längere Zeit auf diese Brücke aufgehalten. Berlinga wurde wohl verlassen, weil sich die Gletscher aufgelöst haben. Dies vor 15.000 Jahren. Die Menschen verließen die Landbrücke und reisten durch Nordamerika in den Süden. Immer wieder mit Halt an den verschiedensten Orten. Aber die Landbrücke alleine schreibt Geschichte, wenn es um Alaska uns seine Geschichte geht.

11. Die Funde von Berlinga sind selten

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Fakt ist, die Ausgrabungen von Berlinga waren Gold wert. Es wurden in den Gräbern auch weitere Gegenstände gefunden. Potter und sein Team haben Geweih- und Speerspitzen freigegraben. Die Speerspitzen waren mit geschärtem Stein versehen. Die Geweihfragmente waren sehr gut erhalten, sodass Potter später mitteilen konnte, dass dort noch Schnitzspuren zu sehen waren.

Und auch wenn die Menschen früher rastlos waren, so haben sich in Beringa Menschen lange genug niedergelassen, um einen vielseitiges Genpool hervorzubringen. Ein interessanter Fakt für alle Forscher. Und ein Glück, dass gerade Potter diese Entdeckungen machen durfte. Es gab also in Beringa nicht nur den Stillstand bei den genetischen Banden.

12. Nicht alle Antworten wurden gefunden

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Potter und seinem Team war schnell klar, dass man nicht alle Antworten finden könne, die man sich wünschen würde. Da nun Beringa unter dem Wasser liegt, bleiben manche Fragen unbeantwortet. Aber trotzdem haben die Wissenschaftler viel herausfinden können. Diese Ausgrabungen waren sehr lohnend.

Die DNA Analyse wurde an Experten weitergegeben, damit diese vielleicht doch noch etwas zu erzählen hätten. Und genau so war es auch. Die Forscher hofften auf neue Erkenntnisse, was das Migrationsmuster anbelangte. Aber man wird sich wohl noch weiter darüber streiten, ob mehrere Migrantenwellen über die Landbrücke reisten oder ob dort auch Halt gemacht wurde. Obwohl die gefundenen alten Hausreste für sich sprechen!

13. Erkenntisse von dem Sonnenaufgangsmädchen

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Gerade das genetische Material von dem Sonnenaufgangsmädchen war aufschlussreich und wurde mit Material aus 167 verschiedenen Weltpopulationen verglichen. Dabei kam heraus, dass viel für nur einen Zug von Menschen spricht, die von Beringia nach Süden gezogen sind. Dies spricht für das Stillstandsmodell der Migration.

Bei den Tests der Überreste der Säuglinge kam aber auch heraus, dass deren Mütter verschiedenen genetischen Gruppen angehörten. Dies wieder spricht für einen etwas längeren Aufenthalt in Beringia. So ist auch die genetische Vielfalt zu erklären. Aber es wird natürlich weiterhin geforscht, aber nicht mehr an diesen Ort, wo Potter schon genügend Antworten erhalten hat!

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