Vom Gehalt bis zur Ex-Freundin: 10 Dinge, die du nicht über Papst Franziskus wusstest

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Am 13. März 2013 trat Papst Franziskus die Nachfolge von Papst Benedikt an. Nicht nur, dass sein Vorgänger sein Amt zu Lebzeiten niederlegte, Papst Franziskus ist seit Papst Gregor III. im 8. Jahrhundert der Erste, der als Nichteuropäer zum Papst gewählt wurde.

Papst Franziskus blickt auf ein spannendes Leben mit zahlreichen Höhen und Tiefen zurück und unterscheidet sich klar von seinen Vorgängern, sodass die Wahl von Franziskus nicht von allen Kardinälen gerne gesehen war. Einige Fakten über Papst Franziskus sind überraschend und faszinierend und machen klar, weshalb sich Papst Franziskus bereits als Kardinal immer wieder der Kritik der Kardinäle ausgesetzt sah.

1. Papst Franziskus – Sohn italienischer Auswanderer

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Am 17.12.1936 erblickte Papst Franziskus in Buenos Aires das Licht der Welt und wurde auf den Namen Jorge Mario Bergoglio getauft. Seine Familie stammte ursprünglich aus dem Piemont und zog von Portacomaro nahe der italienischen Stadt Asti nach Turin. Aufgrund des von Mussolini errichteten Herrschaftssystems in Italien wanderte die Familie nach Argentinien aus, wo sich bereits andere Familienmitglieder niedergelassen hatten.

1935 schloss der italienisch stämmige Vater von Papst Franziskus die Ehe mit der der in Buenos Aires geborenen Regina Maria Sivori, deren Eltern ebenfalls italienische Auswanderer waren. So zog der Argentinier mit seiner Ernennung zum Papst praktisch gesehen in die Heimat seiner Eltern.

2. Krankheit kostete Papst einen Teil seiner Lunge

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Der agil wirkende Papst Franziskus musste bereits in jungen Jahren um seine Gesundheit und sogar sein Leben fürchten. Im Alter von 21 Jahren litt Franziskus unter einer schweren Lungenentzündung, die dazu führte, dass Zysten in der Lunge entdeckt wurden.

Eine Operation war unumgänglich. Doch auch wenn die Operation wie geplant verlief, schwebte der damalige Student drei Tage zwischen Leben und Tod. Im Rahmen der Operation wurde ihm ein großer Teil seines rechten Lungenflügels entfernt, sodass er seither mit einer eingeschränkten Lungenkapazität lebt. Während seiner Genesung sagte eine Nonne zu ihm, er würde die Schmerzen wie Jesus ertragen. Dies führte dazu, dass er noch im selben Jahr in das Priesterseminar eintrat.

3. Vom Chemietechniker zum Papst

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Der Lebensweg von Franziskus war keinesfalls vorgezeichnet und es war auch nicht angedacht, dass der junge Jorge Mario Bergoglio einmal einer Ordensgemeinschaft beitreten oder das Priesterseminar besuchen würde. Viel mehr entschied er sich dafür, eine Ausbildung zum Chemietechniker zu absolvieren, die er auch erfolgreich abschloss. Diesen Beruf übte er bis zu seiner Lungenoperation aus.

Mit Eintritt in den Jesuitenorden begann er in Chile ein Studium der Geisteswissenschaften. Jahre später kehrte er nach Buenos Aires zurück und begann an der Theologischen Fakultät Philosophie und zu studieren und im Anschluss Theologie. Beide Studiengänge schloss er erfolgreich ab.

4. Begabung für Sprachen

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Aufgrund der Herkunft seiner Eltern spricht Papst Franziskus fließend Italienisch sowie die argentinische Amtssprache Spanisch. Zudem spricht der heutige Papst sehr gutes Deutsch, hat Grundkenntnisse in Englisch, Französisch und Portugiesisch.

Während seines Studiums erlernte und befasste sich Franziskus auch mit Latein und Altgriechisch. Entsprechend breitgefächert sind die Sprachkenntnisse des amtierenden Papstes. Übrigens soll das Italienisch des Papstes dialektgefärbt sein und der Sprachfärbung der Region Portacomaro nahe Asti entsprechen. Dies liegt an der Herkunft seiner Familie von väterlicher Seite, die aus dieser Region stammte und auch in Argentinien weiterhin ihre Heimatsprache pflegten.

5. Tango Argentino – eine nicht erloschene Leidenschaft

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In Argentinien aufgewachsen schlägt das Herz des Papstes bis heute für den Tango. Sowohl die Musik als auch der Tanz an sich hatten es ihm seit seiner Jugend angetan und so ging er während seiner Ausbildung zum Chemietechniker auch regelmäßig tanzen. Seinen eigenen Aussagen zu folge habe er als junger Mann gerne und leidenschaftlich Tango getanzt.

Da er aus seiner Leidenschaft für den sinnlichen Tanz und die mitreisende Musik nie ein Geheimnis machte, tanzten zum Beispiel im Jahr 2014 zu seinem 78. Geburtstag zahlreiche Menschen Tango auf dem Petersplatz in Rom.

6. Ein zukünftiger Papst als Türsteher

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Papst Franziskus ist nicht zuletzt aufgrund seiner Volksnähe und sein Verständnis für die Jugend beliebt. Warum der Papst so volksnah ist, lässt sich mit einem Blick auf seine Biografie leicht erklären. Nicht nur, dass Papst Franziskus eine Ausbildung als Chemietechniker absolvierte, sondern er hatte auch noch andere Jobs.

Während seines Studiums sorgte der heutige Papst auf besondere Weise für seinen Lebensunterhalt. So heuerte Franziskus einst in Buenos Aires bei einer Bar als Türsteher an und sorgte für Ordnung. Entsprechend groß ist sein Verständnis für Menschen, die mit einem geringen Einkommen auskommen müssen. Gerade die schwierige finanzielle Lage vieler Studenten musste er am eigenen Leib erleben.

7. Club Atlético San Lorenzo de Almagro – der Papst als Fan

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Papst Franziskus ist nicht nur das große Kirchenoberhaupt, sondern seit seiner Kindheit ist er auch großer Fußballfan. So wie einst der kleine Jorge Mario Bergoglios die Spieler des Erstligavereins Atlético San Lorenzo de Almagro anfeuerte, tut er es auch heute als Papst noch.

Bemerkenswert, die Fans des argentinischen Fußballklubs bezeichnen sich als „Santos“, die „Heiligen“. Nun ist einer aus den Reihen der Santos Papst geworden, doch weder während seines Studiums, noch als Pfarrer, noch als Erzbischof gab der Papst seine Leidenschaft für den Club auf und auch heute noch verfolgt der Papst die Spiele „seines“ Vereins.

8. Franziskus verschmäht Papst Gemächer

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2016 öffnete der Vatikan die Papst-Gemächer der Sommerresidenz in Gandolfo. Nur 24 km vor den Toren Roms gelegen nutzten die Vorgänger von Papst Franziskus Castel Gandolfo als Sommerresidenz. Der amtierende Papst nutzte diese Gemächer nicht, sodass sie für Touristen geöffnet wurden.

Dies liegt nicht zuletzt daran, dass der einstige argentinische Bischof sich sein Leben lang gegen Prunk aussprach und trotz seiner Ämter in der katholischen Kirche immer für einen bescheidenen Lebensstil erwärmen konnte. Aus einem bescheidenen Auswanderer Haushalt kommend, ist Papst Franziskus bis heute mit beiden Beinen auf dem Boden geblieben und hat nie seine Herkunft vergessen.

9. Papst bevorzugt Kantine

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Nach der Wahl von Franziskus als Papst wehte ein neuer Wind durch den Vatikan. Nicht nur, dass sich der bescheidene Argentinier anschickte, im Gästehaus wohnen zu bleiben, er isst auch regelmäßig in der Kantine des Vatikans. Die Kantine ist für die weltlichen Mitarbeiter des Vatikans vorgesehen und dennoch zeigt sich Franziskus volksnah und reiht sich mit einem Tablett in die Schlange vor der Essensausgabe ein.

Natürlich ist dies schon aus zeitlichen Gründen nicht die Regel, aber Franziskus ist volksnah und fühlt sich unter den Mitarbeitern der Vatikan sichtbar wohl. So saß er kurz nach seiner Wahl mit Lagerarbeitern der Vatikan-Apotheke am Kantinentisch und begegnete diesen auf Augenhöhe.

10. Der Papst und die Frauen

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Papst Franziskus ist Frauen gegenüber offen und möchte ihnen mehr Mitbestimmung in der katholischen Kirche ermöglichen. Schon immer pflegte der heutige Papst ein gutes Verhältnis zu Frauen und hatte sogar eine Freundin, mit der er viel Zeit verbrachte.

Zwar keimte der Wunsch, Priester zu werden, bei Franziskus bereits mit 17 auf, doch er machte seine Ausbildung und hatte zu dieser Zeit auch eine Freundin. Er ging mit ihr und seiner Clique regelmäßig in Bars, um Tango zu tanzen. Trotz seiner Schwärmerei für die junge Dame überwog der Wunsch, Priester zu werden.