Schon im Kindergarten und in der Schule lernen wir die meisten Tiere kennen und denken, dass wir über alle ausreichend Bescheid wüssten. Doch tatsächlich gibt es eine ganze Reihe von Tieren, über die fast niemand Bescheid weiß und die es normalerweise auch in keinem Zoo gibt: die Hybriden.
Wir haben eine ganze Reihe mehr oder weniger bekannter Hybriden zusammengestellt. Manche von ihnen wurden in Gefangenschaft gezüchtet, andere kommen auch in der freien Wildbahn vor.
Wir staunen über die Einzigartigkeit der tierischen Hybriden. Die meisten von ihnen sind sehr selten und sie inspirieren uns dazu, in eine ganz neue Welt einzutauchen.
1. Leopon
Raubkatzen gehören mit Sicherheit zu den Tieren, die eine ganz besonders große Faszination auf den Menschen ausüben. Noch faszinierender wird es, wenn wir auf Hybriden der Großkatzen stoßen.
Der Leopon ist eine Kreuzung aus einem Löwen und einem Leoparden. Fast schon scheint es sich um ein fiktives Tier zu handeln, doch der Leopon ist real. Die Katze besitzt den gefleckten Körper eines Leoparden und die Mähne eines Löwen. Sein Erscheinungsbild ist sehr prägnant und unverwechselbar.
Die uns bekannten Leopone wurden zwar alle in Gefangenschaft gezüchtet, es sollen aber Berichten zu Folge Leopone in Äthiopien und Kenia in freier Wildbahn gesichtet worden sein.
2. Zorse
Schon der Name des Hybriden besagt, dass es sich hier nur um eine Kreuzung aus Zebra und Pferd handeln kann.
Auf den ersten Blick könnte das Zorse alleine einem seiner Elternteile ähneln, doch wer genauer hinsieht, wird eindeutige Unterschiede erkennen. Was sein Verhalten betrifft, ist schwer zu sagen, ob ein Zorse eher in Richtung Pferd oder eher in Richtung Zebra tendiert. Es kann sich in beide Richtungen ausprägen.
So wenig wie sich das Verhalten von Hybriden kontrolliert züchten lässt, so wenig ist das auch in Bezug auf ihr Aussehen möglich. Beide Elterntiere eines Zorses haben zwar Mähnen, ihr Fell kann aber genauso gut gestreift, als auch das eines Pferdes sein.
3. Urschwein
Urschweine waren als Entelodonten bekannt und gelten heute eigentlich als ausgestorben. Die Schweine der Urzeit waren riesige Tiere und wurden von den Menschen so sehr gefürchtet, dass sie auch als Höllenschweine bezeichnet wurden. Die Schweine hatten tatsächlich eine so enorme Kraft, dass sie alles, was sich ihnen in den Weg stellte, töten konnten. Auch einen Menschen.
Landwirte haben in den letzten Jahren versucht die ausgestorbenen Schweine wieder zu züchten, indem sie Hausschweine mit Wildschweinen kreuzten. Das Ergebnis dieser Züchtung waren Schweine, die dem Urschwein recht ähnlich sind, die allerdings in ihrer Größe kleiner waren. Doch ihr Charakter ähnelt dem eines Urschweins. Sie sind aggressiv und robust.
4. Tigon
Wenn sich zwei der größten Katzen auf dieser Welt paaren, entsteht ein Tigon. Die Mutter des Tigon ist eine Löwin, der Vater ein Tiger. In der Natur kann ein Tigon nicht von selbst entstehen, denn seine Eltern leben in geografisch völlig unterschiedlichen Lebensräumen. Ein Tiger wird niemals durch die afrikanische Savanne spazieren und dort einer attraktiven Löwin begegnen.
Tigone können unterschiedliche Farbtöne in ihrem Fell haben und gleichzeitig wie ein Tiger gemustert oder auch einfarbig wie ein Löwe sein. In seinem Wesen ist der Tigon so wie beide seiner Elternteile auch, eine klassische Raubkatze, mit der man lieber nicht schmusen sollte.
5. Liger
Der Liger ist das genaue Gegenteil des Tigons. Er entsteht aus der Kreuzung eines männlichen Löwen mit einem weiblichen Tiger. Der Liger kann, wie der Tigon auch, ausschließlich über Züchtung erzeugt werden, da auch ein weiblicher Tiger nicht einfach in die afrikanische Steppe marschieren kann, um sich einen kräftigen, attraktiven Löwen-Mann zu suchen.
Der Liger wirkt sehr einschüchternd, denn er gehört zu den größten Katzen der Welt. Er kann sogar noch größer werden als seine Eltern die Tiger und die Löwen selbst. Der größte jemals existierende Liger hatte ein Gewicht von 490 Kilogramm. Nicht umsonst wurde er auf den Namen Herkules getauft.
6. Killer Biene
Obwohl der Begriff der Killer Biene relativ gebräuchlich ist, wissen viele nicht, dass es sich hier um eine Kreuzung aus der afrikanischen und der europäischen Honigbiene handelt. Killer Bienen sind sehr widerstandsfähig und können extremen klimatischen Bedingungen problemlos standhalten. Sie kommen sogar am Amazonas vor.
Die Bienen sind noch dazu hochgradig anpassungsfähig und es ist ihnen egal, ob sie in einem heißen oder einem feuchten Umfeld leben. Zudem sind sie dafür bekannt, aggressiver als die einheimischen Honigbienen zu sein. Wenn sie im Schwarm angreifen, können sie sogar einen Menschen töten, daher sollte man sich von ihren Lebensräumen besser fern halten.
7. Geep
Das Geep ist ein süßes kleines Tierchen und einer der seltensten Hybriden, die es gibt, denn die meisten Kreuzungen dieser Art sterben schon im Embryonenstadium oder werden später tot geboren.
Bei einem Geep handelt es sich um eine Kreuzung aus einer Ziege und einem Schaf. Der Hybrid zeigt einige Merkmale seiner Elterntiere. Die meisten dieser Tiere haben das flauschige Fell eines Schafs mit dem Gesicht und den Beinen einer Ziege. Es gibt zwar Berichte über Geeps auf der ganzen Welt, sie sind dem Menschen also nicht unbekannt, trotzdem sind sie recht selten, was daran liegen mag, dass nur so wenige von ihnen überleben.
8. Wolfshund
Der Wolfshund ist eine Kreuzung aus einem Wolf und einem Haushund. In den letzten Jahren sind diese Hunde immer bekannter geworden und oft in die Schlagzeilen geraten, da sie von vielen Menschen als Haustiere angeschafft wurden. Es ist schwer zu sagen, ob der Hund eher den wilden und scheuen Charakter eines Wolfes oder die zutrauliche Sanftheit eines Haushundes entwickelt.
In den Vereinigten Staaten soll es laut Statistiken bis zu 500.000 Hybriden geben, die als Haustiere gehalten werden. Um ihnen ein flauschiges, schönes Fell zu verleihen werden Wolfshunde oft mit Huskies oder Malamutes gekreuzt. Die meisten Hybriden sind zwar unfruchtbar, Wolfshunde können sich aber auch untereinander vermehren.
9. Coydog
Beim Coydog handelt es sich um eine Kreuzung aus Hund und Kojote. Sie sehen eher aus wie sanfte Haushunde, sind aber in ihrem Verhalten den Kojoten ähnlicher. Sie gehören, wie die Wolfshunde auch, zu den fruchtbaren Hybriden, die sich untereinander paaren und vermehren können. Ein Coydog kann sich außerdem auch mit einem reinen Kojoten oder einem reinen Hund paaren.
Coydogs sind in den USA recht weit verbreitet. Sie werden als sehr intelligent und hochgradig anpassungsfähig beschrieben. Durch ihr Temperament fällt es diesen Tieren leicht, ein soziales Miteinander mit anderen Arten aufzubauen und es ist bekannt, dass sie ein gutes Wesen haben.
10. Caraval
Der Caraval ist ein Hybrid zwischen einer männlichen Karakalkatze und einer weiblichen Servalkatze. Das Ergebnis ist eine Katze, die aufgrund ihres unverhältnismäßigen Kopfes, der im Vergleich zum Rest ihres Körpers ziemlich klein ist, ziemlich seltsam erscheint.
Kreuzt man hingegen einen männlichen Serval mit einer weiblichen Karakalkatze, wird das Ergebnis Servical genannt. Dass sich die beiden Katzenarten gut kreuzen lassen, fiel im Zoo auf, wo die beiden Arten zusammen gehalten wurden. So kamen versehentlich mehrere kleine Katzenmischlinge auf die Welt, die verlängerte Ohren mit einer schwarzen Spitze und einen gefleckten Körper aufwiesen. Mittlerweile werden diese Tiere gerne gezüchtet, um sie als Hauskatzen zu verkaufen.
11. Pumapard
Die Kreuzung eines Puma und eines Leoparden bringt einen Nachwuchs hervor, der Pumapard genannt wird. Der Pumapard wird in der Regel nicht mehr als halb so groß wie seine Eltern und weist tatsächlich Zwergwuchs auf. Das ist das genaue Gegenteil anderer Katzenhybriden, wie zum Beispiel beim Liger.
Der Pumapard entstand im späten 19. Jahrhundert. Der Hybrid wurde erstmals in Chicago gezüchtet und es dauerte nicht lange, bis die Tiere zu einem Statussymbol unter den Reichen auf der ganzen Welt wurden. Ihre Körper sind lang, wie die von Pumas und sie haben die charakteristischen Flecken des Leoparden, obwohl diese Flecken im Vergleich zu ihren Eltern stark verblasst sind.
12. Bengalkatze
Bengalkatzen entstehen aus den Kreuzungen von Hauskatzen und asiatischen Leopardenkatzen. Leopardenkatzen sind über ganz Asien verbreitet und stammen ursprünglich aus Indien.
Der Prozess der Zucht einer Bengalkatze muss eine vorsichtige und präzise Selektion sein. Bengalkatzen sind also nicht einfach nur Hybriden, die schnell mal entstehen, sie müssen stattdessen in einem längeren Prozess aufwendig gezüchtet werden.
Bengalkatzen haben die Eigenschaft, faszinierende und sehr beliebte Haustiere zu sein, weil sie ein sanftes, ruhiges Wesen haben, das von den Hauskatzen stammt, während sie gleichzeitig aufgrund ihrer langen, gefleckten Körper ihren Cousins aus der Wildnis ähneln. Das gibt ihnen ein ganz besonders schönes und exotisches Aussehen.
13. Russischer Bärenhund
Schon der Name dieses Hybriden klingt ein wenig absurd und ist tatsächlich mehr Mythos als ein echtes Tier. Trotzdem ist der russische Bärenhund zu erwähnen, weil Bilder von ihm in letzter Zeit viral gingen.
Angeblich ist das Tier aus einer Kreuzung zwischen Bär und Hund oder Bär und Wolf entstanden. Wenn man das Tier betrachtet, macht es mit seinem Hundekörper und seinem bärenähnlichen Gesicht tatsächlich diesen Eindruck.
Angeblich ist der russische Bärenhund in einem Tierheim aufgetaucht und wurde dort als Chow Chow angesehen. Bei näherer Betrachtung wurde aber festgestellt, dass es sich um eine Kreuzung aus einem Hund und einem langnasigen Streuner handelte.