11 Bilder und eine Geschichte über die Liebe zu Dreadlocks

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Jordan Reynolds, ein amerikanischer Teenager, trug seit seiner Kindheit Dreadlocks, die immer und immer länger wurden. Es war sein Style, seine Eltern unterstützen das. Als er nun ins Teenager Alter kam, war es für ihn wie für die meisten Jugendlichen, Zeit für einen neuen Look. Die Dreads mussten ab. Auch hierbei unterstützte ihn sein Vater und half ihm sogar, die verfilzten Haare abzuschneiden.

Seine Mutter hingegen war sichtlich schockiert, als sie nach Hause kam und der Haarschnitt bereits stattgefunden hat. Als sie sah, was sich all die Jahre in den Haaren und auf dem Kopf ihres Sohnes verbarg, konnte sie nicht anders als zu weinen. Hier kommen die Gründe dafür.

1. Der beatboxende Vater

Jordans fatale Typveränderung wurde natürlich auch auf Video festgehalten, von einem Youtuber namens Maxbeatbox, der sich als sein Vater herausstellt. Er filmte die gesamte Prozedur und auch die Reaktion von Jordans Mutter Melanie, als sie nach Hause kam.

Das Video wurde von mehr als 8,5 Millionen Menschen angeklickt, was möglicherweise an der Berühmtheit seines Vaters liegt. Maximilian Max Reynolds ist Musikproduzent für Filme, Fernsehen und Werbung und dazu noch ein ziemlich guter Beatboxer, somit für viele nicht ganz unbekannt. Sein wohl berühmtestes Video zeigt Max als beatboxenden Flugbegleiter, der die Sicherheitsanweisungen der Southwest Airline auf seine musikalische Art an die Passagiere brachte. Hier hörte definitiv jeder zu.

2. Die Kinder und ihre Träume

Max ist aber nicht nur Beatboxer, sondern auch ein Vater. Er hat seine Kinder schon immer dazu erzogen, eigenständig und kreativ zu sein. Der älteste Sohn Josiah hat sich früh als kleiner Künstler entpuppt und seine eigenen Spielzeugfiguren gebastelt, die später sogar in einer Ausstellung veröffentlicht wurden.

Auch Jordan hatte Träume und wollte am Ingenieur Training des Envision Programms teilnehmen, eine Art frühe Ausbildung für Schüler, jedoch auch leider sehr kostenintensiv. Nachdem Max aber einmal bei der Show „Deal or No Deal“ teilnahm, zahlte sich der Auftritt für alle aus. Denn alle drei Kinder bekamen ein Stipendium der Envision Stiftung geschenkt und konnten ihren Träumen nachgehen.

3. Persönliche Entfaltung

Aber nicht nur die Zukunft und die Karriere der Kinder sind Max und Melanie wichtig. Die Erziehungsweise der beiden für alle drei Kinder ist eine sehr moderne. Die Eltern unterstützen ihre Kinder darin, sich ihre Träume zu erfüllen und das machen zu können, was auch immer sie gerne machen möchten in ihrer Zukunft, aber auch darin, dass sie sein können, wer immer sie wollen und eine individuelle Persönlichkeit entwickeln.

So standen sie auch Jordan nicht im Weg, als er unbedingt Dreadlocks haben wollte. Viele sind der Ansicht, dass die Frisur viel Dreck mit sich bringt, aber im Gegenteil. Sie brauchen nur spezielle Pflege, um in Schuss gehalten zu werden.

4. Dreadlocks und ihre Geschichte

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Dreadlocks haben eine alte Tradition und wurden bereits vor 3.600 Jahren als Frisur von Menschen der Bronzezeit getragen, wie einige Wandmalereien belegen. Es wurden sogar bei den alten Ägyptern Relikte gefunden, die Haarteile im Dreadlock-Stil umfassten. Auch in Mittelamerika aus Belegen der Azteken gab es Geschichten über Priester, die mit Dreadlocks durch die Welt wanderten. Das kann sich wohl heute kaum einer mehr vorstellen.

Den Hauptursprung hatten die filzig gekämmten Locken aber hauptsächlich in Afrika. Zuerst gesehen wurden diese bei den Akan Völkern in Ghana. Aber auch heute halten sie noch ihren kulturelle Stellenwert. Die Krieger der Massai präsentieren sich mit ihrer eigenen Form, mit dünneren Strähnen und rot gefärbt.

5. Dreadlocks und die Rastafari Bewegung

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Die Nummer eins der kulturellen Bewegungen, die diesen Haartrend für sich einverleibt hat, sind wohl ganz vorneweg die Rastafaris. Bei dieser Religion gelten die Dreadlocks sogar als Synonym für Ihre gesamte Bewegung. In deren Vorstellung repräsentiert die Frisur den Löwen von Juda bzw. dessen Mähne. Der Löwe ist einem Symbol des zentralen äthiopischen Führers der Religion.

Und nicht zu vergessen den musikalischen König der Reggae Musik: Bob Marley. Er hat durch seine Musik und seine Songs in den 70er-Jahren besonders auf die Rastafaris aufmerksam gemacht. Die Bewegung und ihre Anhänger erlangten nach der Thematisierung in Marleys Liedern noch einmal besondere und internationale Bekanntheit.

6. Wie man Dreadlocks eigentlich macht

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Um die Dreadlocks auf den Kopf zu bringen, müssen die Haare gewaschen, aber Fett- und Pflegemittel frei sein. Auf Conditioner und auch auf Shampoo sollte beim Waschen verzichtet werden.

Die Haare dann in breitere Strähnen einteilen und zusammenbinden. Je schmaler die Strähnen, umso dünner werden die Dreads später. Danach wird jede einzelne Strähne gegen den Strich mit einem speziellen Dread-Kamm gekämmt. Immer in kleinen Schritten, damit sie gleichmäßig gefilzt werden. Wenn das Haar normalerweise weich ist, sollten Gummibänder zur Stabilisation verwendet werden. Zum Schluss müssen alle Dreads mit einem petroleumfreien Wachs, dass nicht klebt einmassiert werden, um diese weiter haltbar zu machen. So taten es auch Jordan und Max …

7. Der ganze Stolz auf seinem Kopf

Vater Max war immer sehr stolz auf all seine Kinder und deren Look. 2014 postete er ein Foto von Jordan, Josiah und Eliana auf Facebook mit dem Kommentar: „Ich bin sehr stolz, dass alle meine Kinder das volle Spektrum an ethnischen Frisuren repräsentieren. Jordan hatte zu dem Zeitpunkt schon sehr lang gewachsene Dreads.

Nichtsdestotrotz, als Jordan 14 wurde, wurde es für ihn Zeit für eine Typveränderung und die Dreads, die er so lange Jahre kultiviert hatte, sollten ab. Das bedeutete für Max, Jordans Geschwister und vor allem für Jordans Mutter Melanie, ihren Sohn und Bruder das erste Mal ohne Dreadlocks zu sehen, seitdem er 5 Jahre alt war.

8. Wie Dreadlocks richtig entfernt werden können

Die meisten die einfachste Lösung darin, die langen filzigen Haarsträhnen abzuschneiden. Wie sollten diese auch sonst wieder zurück in normales, glänzendes Haar verwandelt werden? Es gibt eine Alternative.

Um nicht komplett glatzköpfig oder mit einer Topf-Frisur zu enden, dachte sich Staci Linklater, eine berühmte Hairstylistin aus Vegas, zur Entfernung ihrer eigenen Dreadlocks eine andere Methode aus.
Ihr war es nämlich wichtig, ihre Haare zu erhalten. Zuerst musste ein Teil der am schlimmsten strapazierten Spitzen abgeschnitten werden. Danach weichte sie ihre Dreads in Öl ein, um die Strukturen zu lockern und diese danach auskämmen zu können. Dieser Entwirrungsprozess dauerte schmerzhafte 45 Minuten pro Dreadlock. Und Staci hatte 105 davon.

9. Die richtige Pflege danach

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Mit dieser Methode gelang es Staci auf schmerzhafte und zeitintensive Weise ihre langen Haare zu erhalten. Auch nach einem Tag Arbeit der Hairstylisten war noch kein Ende in Sicht. Die Haare waren jahrelang darauf „trainiert“, sich zu verknoten und zu verfilzen und das taten sie auch weiterhin in gekämmtem Zustand. Weitere Prozeduren und Kuren mit Öl und Pflegeprodukten waren notwendig, um alle Strähnen weich zu halten.

Staci konnte nun aber alle Prozeduren genießen, was die ganzen Jahre vorher nicht ansatzweise möglich war. Nach weiterem Abschneiden und Stylen wurde ihr Mähne wieder weich und glänzend. Und trotzdem, dass sie mehr als 30 cm an Länge verloren hat, verblieb ihr schulterlanges Haar.

10. Die Überraschung

Da Jordan Reynolds jedoch nicht daran interessiert war seine langen Haare zu behalten, konnte sein Vater zur einfachsten Methode greifen und jede einzelne Dreadlock mit einem glatten Schnitt entfernen. Danach verpasste er ihm noch einen sauber rasierten neuen Schnitt. Es war zwar nicht ein so elegantes Ergebnis wie bei Staci, aber dennoch eine Typveränderung zum Staunen.

So geschah es auch um seine Mutter Melanie, als sie zurück nach Hause kam und den geschorenen Kopf ihres Sohnes sah. Max‘ Video zeigt ,dass sie sprachlos stehen blieb. Sie war so emotional, dass ihr später Tränen übers Gesicht rannten. Melanie hatte ihren Sohn schließlich 9 Jahre nicht ohne seine Dreadlocks gesehen.

11. Dreadlocks Forever

Einen Tag später war es auch für Jordan endlich so weit, in den Genuss eines Friseurbesuchs zu kommen. Er ging zum besten Barbier in der Stadt und hatte seinen ersten professionellen Haarschnitt – zum ersten Mal in seinem Leben. Aber auch danach entsagte er den Dreadlocks nicht gänzlich. Er hat seine Haare tatsächlich zurück transformiert.

Nach ein paar Jahren mit kurzem Haar und Pflege, zwirbelte und filzte er sich wieder neue Dreadlocks auf seinen Kopf, wie das hier letzte Bild zeigt.
Vollendet wurde die Dreadgeschichte der Reynolds 2019. Max veröffentlichte ein Video, auf dem er der Welt zeigte, wie man einfach einen Dreadstyle für sich selbst kreieren kann.