Brücken werden gebaut, um es Menschen zu ermöglichen, einen Fluss zu überqueren oder in den Bergen von einem Punkt zu einem anderen zu kommen, ohne große Umwege machen zu müssen.
Brücken wurden schon im Altertum gebaut und können viele verschiedene Bauweisen haben. Sie können frei tragend zwischen zwei Punkten gebaut sein oder sie können von mehreren Pfeilern oder Stützen getragen werden. Ja, einige bestehen sogar nur aus Seilen und ein paar Brettern.
Wir möchten Ihnen hier ein paar ganz besondere Brücken vorstellen, deren Überquerung ein wahres Abenteuer ist. Bei einigen dürfen sie wahrlich nicht an Höhenangst leiden, wenn Sie sie überqueren wollen. Auf jeden Fall sind sie sehr aufregend.
1. Die Eshima Ohashi Brücke in Japan.
Die Eshina Ohahshi Brücke in Japan verbindet die Städte Matsue und Sakaiminato, die am nördlichen Ende der japanischen Hauptinsel Yunigahama am Nakaumi-See liegen. Aus der Ferne sieht die Brücke so aus wie eine große, zweispurige Achterbahn, allerdings ohne Loopings.
Aber auch ohne Loopings braucht man starke Nerven, um diese Brücke zu befahren.
Man muss eine Steigung von 6,1 Prozent überwinden, auf die ein sofortiger Abfall um 5,1 Prozent folgt. Die Brücke selbst schlängelt sich 1,7 km weit zwischen den beiden Orten über den See.
Die Brücke wurde so extrem hoch gebaut, um großen Schiffen, auf dem Nakaumi-See eine Durchfahrt unter ihr zu ermöglichen.
2. Seilbrücke über den Mekong in China.
Bei dieser Brücke handelt es sich eigentlich nur um eine Konstruktion aus fest gespannten Seilen. Ein Seil dient dabei als Halt für die Füße und ein anderes hängt über Ihrem Kopf, damit man sich daran festhalten kann.
Darunter toben die wilden Wasser des Mekong, die den sicheren Tod bedeuten würden, wenn man hineinfallen würde. Wahrliche keine Ermutigung, diese Brücke zu benutzen.
Aber sie wird meist auch nur von den Einheimischen benutzt. Da es am Mekong nur wenige fest gebaute Brücken gibt und die Einheimischen sich vor den langen Umwegen scheuen, um den Fluss zu überqueren, benutzen sie auch weiterhin diese gefährliche Art, den Fluss zu überqueren.
3. Glasbrücke Zhangjiajie in China.
Die Glasbrücke Zhangjiajie ist eine Brücke in der Wulingyuan-Landschaft in China. Sie hat eine Länge von 430 Metern und eine Höhe von 260 Meter über dem Grund. Sie besteht aus 99 Glaspaneelen, von denen jede 50 Millimeter dick ist und eine Größe von 12 Quadratmetern hat.
Die Brücke kann 800 Besucher zur gleichen Zeit tragen und
sie überspannt den Canyon zwischen zwei Bergklippen im Zhangjiajie National Forest in Chinas zentraler Provinz Hunan. Sie wurde am 20. August 2016 für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht und ist seitdem ein beliebtes Ziel für Reisende. Die Brücke bietet einen atemberaubenden Panoramablick auf den Grand Canyon von Zhangjiajie, man braucht allerdings Mut und starke Nerven, um diese Brücke zu betreten.
4. Die Brücke über den Vitim Fluss in Sibirien in Russland.
Die Brücke über den Vitim Fluss ist 570 Meter lang, 3 Meter breit und 15 Meter hoch. Auf ihr sind keine Fahrspuren erkennbar und sie hat kein Geländer. Sie besteht aus Holzschwellen, wie sie beim Bahnbau benutzt wurden. Einige davon sind schon ziemlich morsch.
Da es in Sibirien meist sehr kalt ist, ist die Brücke oft von Schnee oder schlimmer noch von Eis bedeckt, was sie umso gefährlicher macht. Und wenn Sie einmal auf diese Brücke gefahren sind, gibt es kein zurück mehr.
Wenn Sie trotzdem über diese Brücke fahren wollen, fahren sie sehr langsam und vorsichtig, am besten mit einem Führer, der vor dem Auto geht.
5. Die Sunshine Skyway Bridge in Florida, USA.
Die Sunshine Skyway Bridge überspannt die Tampa Bay und verbindet die Stadt St. Petersburg mit Terra Ceia. Sie hat eine Länge von 8851,4 Metern und gehört zu den längsten Brücken mit einer Schrägseil-Mittelöffnung.
Die Brücke wurde als Ersatz für eine 1954 fertiggestellte Brücke gebaut. Diese brach 1980 zusammen, nachdem sie von einem Frachter gerammt wurde. Bei dem Unfall brach ein Großteil der Brücke zusammen. Einige Fahrzeuge, darunter auch ein Greyhound Bus fielen in die Tampa Bay dabei kamen 35 Menschen ums Leben.
Die neue Brücke wurde am 7. Februar 1987 eingeweiht und am 20. April 1987 für den Verkehr freigegeben und ist heute eine stark befahrene Brücke.
6. Storseisundet Brücke in Norwegen.
Die Storseisundet Brücke ist mit einer Länge von 260 Metern und bei einer Höhe von 23 Metern die größte Brücke in den 1980er Jahren gebauten Atlantikstraße. Sie verfügt über drei Bögen, der größte hat eine Spannweite von 130 Metern.
Die Brücke gleicht eher einer Achterbahn als einer normalen Brücke. Wenn Sie auf der Brücke fahren, scheint sie vor Ihnen zu verschwinden. Zusätzlich ist die Atlantikstraße für die starken Winde mit Stürmen und Regen bekannt. Große Wellen schlagen oft über die Brücke.
Außerdem ist das Überqueren der Brücke bei starkem Sturm sehr gefährlich, wobei man durch die Straßenführung immer das Gefühl hat, dass die Straße vom Meer verschlungen wurde.
7. Lake Pontchartrain Causeway, Louisiana, USA.
Der Lake Pontchartrain Causeway erstreckt sich 38,35 Kilometer über den Lake Pontchartrain in Louisiana in den USA und ist die längste Brücke über Wasser in der Welt.
Die Brücke verbindet New Orleans in Süden mit dem nördlichen Teil des Staates. Die Brücke führt gerade wie ein Pfeil über die Mitte des großen Sees und erspart viel Zeit, die man für das Umfahren des Sees aufwenden müsste.
Trotzdem nehmen manche Menschen den Umweg in Kauf, denn es ist schon ein mulmiges Gefühl, solange über Wasser zu fahren. Es gab schon Fahrer, die auf halber Strecke aus Angst nicht weiterfahren konnten und eine Polizeieskorte brauchten, um die Strecke zu beenden.
8. Die Moses Wassergrabenbrücke in den Niederlanden.
Die Wassergrabenbrücke wurde 2011 als „Gebäude des Jahres“ ausgezeichnet. Sie besteht aus einer Brücke, aber auch aus einem Wassergraben, der rechts und links mit Überlaufgräben gebaut wurde, damit die Brücke auch bei starkem Regen benutzt werden kann.
Die Brücke ist ein neuer Teil der West Brabant Verteidigungslinie, die im 17. Jahrhundert gebaut wurde. Die Moses Brücke besteht aus Wasser-resistentem Holz und sie verschwindet in der Landschaft.
Eine Überquerung der Brücke muss sich so anfühlen, wie es für die Israeliten war, als Moses das Rote Meer für sie teile. Man geht trockenen Fußes mitten durch das Wasser. Das Wasser hat auf beiden Seiten die gleiche Höhe wie das Brückengeländer.
9. Die Brücken des Königspfads Caminito del Rey in Spanien.
Der Caminito del Rey, der Königspfad, ist ein drei Kilometer langer Wanderweg in der Nähe von Alora in der Provinz Malaga in Südspanien, der allerdings als sehr gefährlich gilt. Er führt in etwa 100 bis 200 Metern Höhe entlang steiler Wände durch zwei bis zu 200 Meter tiefe und schmale Schluchten, eine davon die Schlucht El Chorro.
Der Pfad und die Brücken besitzen weder Geländer noch befestigte Wege. Die Brücken sind so unsicher, dass auf ihnen schon einige Kletterer den Tod fanden. Der Pfad wurde sogar zeitweise von der Regierung gesperrt, doch mittlerweile hat der Staat damit begonnen, den 3 Kilometer langen Pfad restaurieren zu lassen.
10. Hängebrücke an der Rappbode-Talsperre im Harz.
Die Hängebrücke der Rappbode-Talsperre verläuft neben der Staumauer der Rappbode-Talsperre in etwa 100 Metern Höhe. Mit einer Länge von 458,8 Metern ist sie die längste Fußgänger-Hängebrücke ihrer Art. Die Hängebrücke hängt an vier 65 Millimeter dicken Stahlseilen und wird durch weitere Seile stabilisiert. Trotzdem schwankt sie spürbar durch die Bewegungen der Menschen und des Windes.
Der Pfad selbst ist 1,20 Meter breit und ist mit engmaschigen Gitterrostplatten versehen. Das Geländer an den Seiten ist bis 1,30 Meter hoch und ist mit einem dichten Edelstahlnetz gesichert. Wenn man sich auf die Brücke traut, kann man ein grandioses Bergpanorama genießen, mit Blick auf den Stausee Wendefurth und auf die Berge des Harzes.
11. Hängeseilbrücke Geierlay im Hunsrück.
Die Geierlay Hängeseilbrücke ist mit 360 Metern die zweitlängste Hängeseilbrücke in Deutschland. Sie überspannt das Mörsdorfer Bachtal, ein Seitental der Mosel in einer Höhe von 100 Metern. Die Brücke verbindet die Ortsgemeinden Mörsdorf und Sosberg.
Die Brücke ist Konstruktion aus Holz und Stahl und trägt ein Gewicht von 50 Tonnen, was etwa 600 Personen entspricht. Die Brücke ist an vier 40 Millimeter dicken Tragseilen befestigt. Besagte Bodenplatten bestehen aus einem sechs Zentimeter dicken Belag aus heimischer Douglasie und sind 85 Zentimeter breit. Diese Seilgeländer sind ca. 1,5 Meter hoch.
Eröffnet wurde die Geierlay Hängeseilbrücke am 3. Oktober 2015 und hat sich seitdem als Touristenattraktion im Hunsrück entwickelt.