Die Partnersuche ist nie wirklich einfach. Vielen Männern fällt es schon schwer überhaupt eine Frau anzusprechen. Doch was ist, wenn es überhaupt keine Frauen gibt, die man ansprechen könnte? In einigen Ländern der Welt ist das Verhältnis von Männern zu Frauen derartig unausgeglichen, dass es ein ernsthaftes Hindernis bei der Partnersuche darstellt.
Die Gründe hierfür sind genauso unterschiedlich, wie die Länder selbst. Ob es nun traditionell bedingt ist, Zufall oder gesetzliche Verordnungen – Möglichkeiten gibt es viele. Doch eines haben alle Länder gemeinsam: Sie besitzen alle eine Bevölkerung, die aus wesentlich mehr Männern als Frauen besteht.
1. Die Philippinen
In diesem Fall verlassen die Frauen, das Land für Arbeit: Sie emigrieren nach Australien, Asien und sogar in den Mittleren Osten. In diesen Ländern finden sie besser bezahlte Arbeitsstellen, als in ihrem Heimatland: Denn die Philippinen sind eines der ärmsten Länder im Pazifischen Ozean.
Die Folgen sind enorm: Heute kommt auf etwa 1,02 Männer eine Frau. Das mag sich nach nicht viel anhören, doch die letzten Statistiken zeigen, dass neben dem Anteil an Frauen auch die Anzahl an neu geschlossenen Ehen enorm abgesunken ist. Experten sehen im Wesentlichen einen Grund dafür: das starke Absinken des weiblichen Bevölkerungsanteils.
2. Island
Island ist ein Land, das die meisten mit Schnee, Kälte und Björk zu verbinden. Doch hier geht es um eine andere Tatsache. Denn in Island gibt es wesentlich mehr Männer als Frauen.
Zurzeit sind es 1,7 % mehr Männer als Frauen – ein nicht unerheblicher Prozentsatz. Denn diese Zahl bedeutet, dass es sehr viele Männer gibt, die allein bleiben.
Einige Zeit kursierte sogar das Gerücht, dass die isländische Regierung eine Belohnung ausgesetzt hätte, damit mehr Frauen aus dem Ausland isländische Männer heiraten. 5.000 Dollar sollte angeblich jede Frau bekommen. Doch dieses Gerücht wurde von der Regierung selbst für falsch erklärt.
3. Norwegen
In diesem Fall sind nicht die Frauen ausgewandert, sondern stattdessen die Männer eingewandert. Denn es ist vor allem der Immigration zu verdanken, dass sich der Männeranteil in Norwegen derartig erhöht hat: Fast 12.000 Singlemänner mehr zählten die letzten Statistiken.
Doch es sind nicht nur die Probleme bei der Partnersuche, die hier die Bevölkerung beunruhigen. Inzwischen wird auch die Befürchtung geäußert, dass aufgrund des hohen Männeranteils die einige der Verbesserungen für Frauen in den letzten Jahrzehnten rückgängig gemacht werden könnten. Doch nur die Zeit wird zeigen, ob diese Befürchtungen sich bewahrheiten könnten.
4. Iran
Es ist das erste Mal, dass die Männer im Iran in der Überzahl sind. Denn bisher waren es immer die Frauen, die sich bemühen mussten, dass sie einen Partner finden konnten. Doch inzwischen hat sich das Bild gewandelt: Die iranischen Frauen sind gut ausgebildet und suchen sich Arbeit, die ihren Fähigkeiten und Karrierewünschen entspricht. Und diese Jobs finden sie in der ganzen Welt.
Iranische Männer haben also aus zwei Gründen schwer: Erstens wandern die Frauen ab, um bessere Jobs zu finden und zweitens wollen viele der Frauen erst viel später als bisher im Leben heiraten und eine Familie gründen.
5. Afghanistan
In den letzten Jahrzehnten ist Afghanistan im Wesentlichen durch Krieg und Zerstörung geprägt worden. Dabei war das Land einst für eine eher fortschrittliche Gesellschaft bekannt, in der Frauen eine gewisse Gleichberechtigung erlangt hatten. Doch nach vierzig Jahren Krieg ist davon nicht mehr viel übrig: Denn diese Zeit hat für eine Verschlechterung der allgemeinen Menschenrechte, besonders im Bereich der Frauenrechte gesorgt.
Und so ist der heutige Männerüberschuss im Wesentlichen eine Folge der Kriegsjahre: Denn während die Frauen und Kinder zum großen Teil aus dem Land emigrierten, sind die Männer geblieben, um zu kämpfen.
6. Nigeria
Auch Nigeria gehört zu den Ländern in Afrika mit einem hohen Männerüberschuss. Das aktuelle Verhältnis beträgt laut den Statistiken 1,04 Männer zu einer Frau. Der Grund ist die schlechte Rechtslage für Frauen: Denn Polygamie, Zwangsheirat von Kindern und die Verstümmelung von weiblichen Genitalien stehen an der Tagesordnung und sorgen dafür, dass ein großer Teil der Frauen aus dem Land fliehen und in andere Länder emigrieren.
In der Folge hat die nigerianische Regierung vor einiger Zeit ihre Beunruhigung darüber geäußert, dass ein großer Anteil der jungen Männer nicht in der Lage sind, eine Frau zu finden.
7. Griechenland
Noch vor einigen Jahrzehnten war Griechenland nur eine Station auf der Reise von Flüchtlingen, die auf dem Weg nach Europa waren. Diese reisten von dort aus weiter nach Großbritannien, Frankreich oder Deutschland. Doch heute ist auch Griechenland als zukünftiger Wohnort nicht unbeliebt: Die niedrigen Preise und das gute Wetter sorgen dafür, dass viele Immigranten direkt da bleiben.
Ein zusätzliches Problem liegt in der ungleichen Lohnverteilung zwischen Männern und Frauen begründet: Dieses sorgt nämlich dafür, dass ein Großteil der Frauen in andere europäische Länder emigrieren, um besser bezahlte Jobs zu finden.
8. Ägypten
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Das am dichtesten besiedelten Land der arabischen Welt, Ägypten, hat ein Problem mit den Frauen. Oder besser gesagt, die Frauen haben ein Problem mit Ägypten, denn sie wandern ab. Diese Tatsache liegt in diesem Fall in der traditionellen Gesellschaft begründet. Denn in Ägypten beschränkt sich die Rolle der Frau noch immer auf den Haushalt und die Kindererziehung, womit sich die moderne Frau nicht mehr zufriedengeben will und in andere Länder emigriert.
In der Folge gibt es viel zu wenig Frauen in der Bevölkerung: Gerade einmal eine Frau kommt auf 1,05 Männer.
9. China
China ist das Land mit der höchsten Bevölkerungszahl der Welt. Doch diese Bevölkerung besteht aus 40 Millionen mehr Männern als Frauen. Eine gewaltige Zahl, die nicht ohne Grund entstand: Mädchen sind hier nicht viel wert und werden daher häufig abgetrieben. Auch Mord an weiblichen Neugeborenen ist nicht unüblich. Besonders auf dem Land besteht noch immer ein Glaube, dass ein männlicher Erbe unabdingbar ist.
Die Regierung geht nun mit neuen Regulationen dagegen vor, doch das Problem ist noch nicht gelöst. In der Zwischenzeit könnten junge Chinesen im Männerarmen Nachbarland Russland nach Frauen suchen gehen.
10. Indien
Auch in Indien ist das Verhältnis zwischen Männern und Frauen nicht ausgeglichen. Fast 37 Millionen mehr Männer als Frauen, sind hier vorhanden. Das Land soll bis 2024 China als bevölkerungsreichstes Land der Erde überholen. Prognosen sagen, dass auch der Männerüberschuss bis dahin noch ansteigen soll.
Dass so wenig Frauen vorhanden sind, ist auch in Indien in der Gesellschaft begründet: Ein Mann gilt als Gewinn, da er später seine Eltern unterstützen wird, während Mädchen als Verlust gelten, da sie später in eine fremde Familie einheiraten werden. Deshalb werden Mädchen häufig abgetrieben oder direkt nach der Geburt getötet.
11. Vereinigte Arabische Emirate
Das Wüstenland hatte Anfang des Jahrtausends eine recht ausgeglichene Bevölkerungsstruktur. Denn von den 40.000 Einwohnern waren etwa 22.000 Frauen. Doch nach dem Fund von Öl in diesem Gebiet änderte sich einiges: Es verwandelte die Vereinigten Arabischen Emirate in ein modernes, für Touristen attraktives Land. Aus den Fischerdörfern und Karawanenwanderern wurde ein Land, das heute für seinen Reichtum bekannt ist.
Doch diese Entwicklung hat noch eine weitere Seite: Durch die neue Entwicklung wurden neue Siedler in das Land gelockt, welche zu 85 % männlich sind! Und so haben die Vereinigten Arabischen Emirate so ziemlich alles – außer genügend Frauen.
12. Katar
Den Spitzenplatz in dieser Liste belegt Katar – und zwar mit Abstand. Auch in diesem Land sind es die vorwiegend männlichen Einwanderer, die das Geschlechterverhältnis derartig ins Ungleichgewicht gestürzt haben.
In diesem Zusammenhang ist das Land allerdings selbst schuld: Denn Katar vergibt Visa am liebsten an männliche, gut ausgebildete Arbeiter. Diese werden von der Regierung gerne gefördert, während ausländische Frauen eigentlich keine Chance haben an ein Visum für das Land zu bekommen. Doch natürlich gibt es auch an dieser Stelle Ausnahmen: Frauen aus Ländern, wie Kanada oder Großbritannien haben noch die besten Aussichten ins Land zu kommen.
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13. Libyen
Dieses Land zeichnet sich durch eine traditionell eher eingeschränkte Frauenrolle aus. Auch heute noch kämpfen dort viele Frauen um ihre Rechte. Viele wandern allein deswegen schon in liberalere Gebiete aus. Hinzu kommt der frühere Bürgerkrieg. Dieser zog sich über mehrere Jahre hin. Auch dieser war ein Grund für viele Frauen das Land zu verlassen, anstatt zu heiraten.
Die Folgen sind heute in der Statistik erkennbar. Die Bevölkerung hat ein Verhältnis von etwa 1,07 Männern auf jede Frau. Damit besitzt Libyen den größten Unterschied zwischen Männern und Frauen in ganz Afrika.