13 unglaubliche Fakten: Diese Dinge waren für unsere mittelalterlichen Ahnen normal

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Wie würde sich wohl ein Zeitreisender fühlen, wenn er im Mittelalter ankommen würde? Natürlich würde nicht alles fremd sein, was für unsere Ahnen alltäglich ist. Sie lebten in Häusern mit der Familie in der Stadt oder auf dem Land ähnlich wie heute. Hierbei würde es aber auch enorme Unterschiede geben. Vor allem im sozialen, rechtlichen und medizinischen Bereich hat sich über die letzten Jahrhunderte einiges geändert.


Es soll schon vorgekommen sein, dass Schweine vor Gericht verurteilt und dann öffentlich hingerichtet wurden. Also nehmt euer Schwert mit auf eine Reise zurück ins Mittelalter und staunt über die kruden und amüsanten Angewohnheiten unserer Vorfahren.

1. Der königliche Kloputzer

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Der Groom of the Stool war einer der mächtigsten und angesehensten Männer am Hofe eines englischen Königs. Dabei war er schlicht gesagt auch für die Säuberung der Toilette zuständig.
Dieser Posten kam vor allem im Spätmittelalter auf und wurde mutmaßlich vom englischen König Heinrich VII um 1490 ins Leben gerufen. Es handelte sich dabei um einen Kammerherrn, der sich um die intimsten Angelegenheiten des Monarchen kümmerte.

So war er außerdem für das Heranbringen von Wasser und Handtüchern zum Waschen zuständig, aber eben auch zur Entsorgung von Müll. Dabei hatte er die Exkremente des Adels genau im Blick und hielt Rücksprache mit dem Arzt des Königs bezüglich dessen Gesundheit.

2. Urin als Geldanlage

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Währenddessen war das Sammeln von Urin bei den unteren Ständen ein guter Nebenverdienst, denn Färber und Gerber konnten diesen Stoff gut gebrauchen. Dabei handelte es sich um ein gutes Geschäft. Man konnte fässerweise Urin zu Hause, in Klöstern oder anderen großen Institutionen und in öffentlichen Toiletten sammeln und dann gewinnbringend verkaufen.


Urin hatte dabei verschiedenste Anwendungsbereiche. Zum einen konnte man seine Kleidung damit waschen, aber es eignete sich auch dazu Stoff zu färben und Tierhäute zu Leder zu verarbeiten und zu bleichen. Schon damals waren die Farbe und der Geruch des Urins ein Mittel der Ärzte Erkenntnisse über die Gesundheit des Menschen zu gewinnen.

3. Waschen, Schneiden und eine Operation?

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Barbiere waren im Mittelalter sehr gefragt. Bei Mönchen waren sie sehr beliebt, weil sie ihnen gekonnt ihre Tonsur schneiden und pflegen konnten. Doch den Barbieren kamen noch viel wichtigere Aufgaben zuteil. Sie waren etwa die Allgemeinärzte dieser Zeit und kümmerten sich etwa um die Verwundeten einer Schlacht und um Kranke.


Sie waren mit ihren Rasiermessern gekonnte Chirurgen mit einem breiten Portfolio an Operationen. Egal ob Aderlass und Zähne ziehen oder das Entfernen von Nieren- und Gallensteinen, sie operierten alles wofür sich die wirklich ausgebildeten Ärzte zu gut waren. Erst im weiteren Verlauf als die medizinische Ausbildung zugänglicher wurde, änderte sich dies nach und nach.

4. Auch viele andere tragen eine Klinge bei sich

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Nicht jedem war es vergönnt ein Schwert zu besitzen, doch die die das nötige Kleingeld hatten, haben keine Gelegenheit ausgelassen es bei sich zu führen. So war eine edle Klinge damals nicht nur eine nützliche Waffe zu Selbstverteidigung, sondern auch ein Statussymbol, dass Reichtum und Macht verkörperten und dementsprechend mit Verzierungen und Edelsteinen geschmückt sein konnte.


Die Länge und die Form eines Schwertes konnten sich je nach Zeit extrem unterscheiden und es war nicht einfach ein Schwert effektiv zu führen, ohne ein entsprechendes Training zu haben.
Der Großteil des Pöbels konnten sich solche Extravaganzen nicht leisten. Sie mussten sich mit kürzeren Klingen, Pfeil und Bogen oder Steinschleudern zurückgreifen.

5. Vogelfrei sein – eher Fluch als Segen

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Eine Waffe bei sich zu tragen ist überlebensnotwendig, sollte der Fall eintreten, dass man geächtet wird. So kann es passieren, dass eine Person jegliche Rechte verliert und auch sein Leben verwirkt hat. War man vogelfrei, konnte man von jeden ohne Strafe getötet werden. Darüber hinaus wurden alle Eigentumsrechte aufgehoben. Es war ein Kampf ums nackte Überleben.


Oft gab es mitleidige Bürger, die dem Geächteten etwas halfen und unterstützen. Aber wenn man geächtet war musste man aufpassen, worauf man sich einlässt, wenn man in jedem Augenblick getötet werden konnte.
Doch es gab auch einen Ausweg. Fand man jemanden, der für einen bürgt, bestand die Chance, dass man rehabilitiert wird.

6. Alle für einen und einer für alle

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Die damalige Gesellschaft bildete allgemein eine starke Front gegen Verbrecher aller Art. Ein Schrei um Hilfe genügte und ein ganzes Dorf jagte den Kriminellen aus dem Dorf. Das war im Mittelalter auch sehr wichtig, denn eine richtige Polizei gab es noch nicht. So war es im Interesse eines jeden Dorfbewohners dem Hilferuf zu folgen, um den Frieden im Dorf zu wahren und um im Notfall selbst von anderen geholfen zu werden.


Im mittelalterlichen England gab es auch ein System, in dem mehrere Männer zu einer Gruppe zusammengefasst wurden und jeder bestraft wird, wenn einer ein Verbrechen begeht. So wurden allein durch den Druck der Gruppe Missetaten verhindert.

7. Verbrecherisches Tierreich

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Oft kam es vor, dass selbst Tiere vors Gericht geschleift wurden. Meistens waren Schweine die Bösen, aber auch Nager und selbst Insekten wurde der Prozess gemacht. Ihnen unterstellte man, sie hätten Kinder gefressen oder gestohlen. Viele Tiere wurden daraufhin von der Justiz verurteilt und gehängt oder auf dem Scheiterhaufen verbrannt, manche wurden darüber hinaus noch exkommuniziert.


Im Jahre 1386 wurde ein Verbrecher-Schwein sogar als Mensch verkleidet, bevor es hingerichtet wurde, um ein Exempel zu statuieren. Diese Verurteilungen sollten für die Bürger auch als Beispiel dienen, was passiert, wenn man sich strafbar macht und dass jedes Verbrechen verfolgt wird. So wurde der Gerechtigkeit Genüge getan.

8. Öffentliche Hinrichtung als Massenspektakel

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Öffentliche Hinrichtungen waren im Mittelalter relativ häufig. Hauptsächlich wurden sie genutzt, um potenzielle Nachahmer von Verbrechen abzuhalten. Bei einer Hinrichtung kamen alle Gemeindemitglieder zusammen und wurden Zeuge davon, wie die Gesellschaft von Verbrechern und Sündern gereinigt wird. Diese Events brachten dabei auch einen gewissen Zusammenhalt in die Gemeinschaft, die so geschlossen gegen die Missetäter vorging.


Es gab verschiedene Arten von Hinrichtungen. Üblich waren vor allem der Tod durch Hängung oder Enthauptungen. Das Publikum war hier nicht nur passiv. Es wurde der Henker angefeuert oder um Gnade geschrien. Während Könige und Geistliche anwesend waren, um ihren Stand zu repräsentieren und die Hinrichtung zu legitimieren.

9. Die ganze Familie in einem Bett

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Privatsphäre hatte im Mittelalter keine besonders große Bedeutung. Oft war es üblich, dass die gesamte Familie im selben Bett schlief. Es soll auch vorgekommen sein, dass rivalisierende Könige in ein und demselben Bett schliefen, um Respekt und Vertrauen füreinander zu signalisieren.
Der Grund für diese Angewohnheit war gerade beim Pöbel ein simpler.

Allein der Platzmangel ließ es nicht zu, dass jeder im Haus sein eigenes Zimmer und Bett hatte. Zusammen in Bett war man auch vor möglichen Gefahren geschützt. Auch wird das gegenseitige Wärmen vor allem im Winter eine Rolle gespielt haben. Die Betten damals waren vergleichsweise mächtige Konstruktionen. Darin hat man vor allem auf Stroh geschlafen.

10. Familienzusammenkunft zur Geisterstunde?

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Dabei war der Schlafrhythmus unserer Ahnen auch ein ganz anderer. Acht Stunden am Stück zu schlafen kannten sie nicht. Unsere Vorfahren gingen ins Bett, sobald es dunkel wurde. Nach etwas Schlaf standen sie jedoch noch mitten in der Nacht wieder auf. Diese Zeit wurde dann genutzt, um ein bisschen Zeit mit der Familie zu verbringen, zu essen, zu trinken oder um ein paar kleineren Arbeiten nachzugehen.


Nach einer Weile gings dann wieder ab ins Bett, bis ein neuer Morgen anbrach und die Sonne aufging. Manche Wissenschaftler behaupten, dass dieser zweiphasige Schlaf wäre ein natürlicher Rhythmus, der sich auch heute noch positiv auf körperliche und geistige Gesundheit auswirkt.

11. Der Kampf um die Liebe

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Im Mittelalter konnte man sich nicht einfach Scheiden lassen. Man musste also um seine Ehe kämpfen – wortwörtlich. Denn im mittelalterlichen Deutschland gab es die Tradition, dass Mann und Frau in den Ring steigen mussten, wenn sie sich bei einer Angelegenheit nicht einig wurden.


Um eine Chancengleichheit herzustellen, musste sich der Mann in ein Loch stellen und ein Arm wurde ihm hinter den Rücken gebunden, damit er mit nur einem Arm zuschlagen konnte. Die Frau hatte indes einen Sack mit Kohle, mit dem sie zuschlagen konnte. Gewonnen hat letztendlich derjenige, der den anderen zur Aufgabe zwingt. Der Gewinner bekam dann beim Ehestreit recht.

12. Kleider machten Leute

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Um seinen Stand oder seine Gilde zu repräsentieren gab es verschiedenste Regeln, wie man sich zu kleiden hatte. Prostituierte beispielsweise durften bestimmte Stoffe und Schmuck gar nicht tragen, während es beispielsweise im England des 15. Jahrhunderts nur dem Adel vorbehalten war Seide zu tragen.


Gefärbte Stoffe waren sehr teuer. Gerade Scharlachrot war ein Luxus, den sich ohnehin nur wenige reiche Adelige hätten leisten können. Lila auf der anderen Seite ist schon seit der Antike für Könige vorbehalten. Auch bei Möbeln, Metallen und selbst Essen gab es Verbote, damit beim Import Geld gespart wurde und um Zurückhaltung und Moral unter den einfachen Bürgern zu erhalten.

13. Drinks für jeden

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Das Trinken von alkoholischen Getränken war sehr verbreitet. Selbst Kinder tranken teilweise ausschließlich Bier oder Wein. Dies ist darauf zurückzuführen, dass sauberes Wasser oft nicht verfügbar war. Der Alkoholgehalt ist dabei jedoch nicht vergleichbar mit dem heutigen Bier und Wein, denn es wurde stark verdünnt.


Bier war schon damals das Getränk für jedermann. Egal ob Adel oder Pöbel, alle liebten den gegärten Gerstensaft, der aufgrund seine hohen Nährstoffwerte auch elementar für die damalige Ernährung war. Wein auf der anderen Seite hatte eher religiöse und medizinische Verwendung. Aufgrund seines höheren Preises war Wein auch eher für die Oberschicht zugänglich, während der einfache Bürger nur selten Wein genießen konnte.

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Der tiefste Punkt der Erde ist der Marianengraben im westlichen Pazifik, der eine Tiefe von etwa 11.034 Metern erreicht. Diese extreme Tiefe stellt enorme Herausforderungen für die Erforschung dar, da der Druck dort mehr als 1.000 Mal höher ist als auf der Meeresoberfläche. Trotzdem haben Wissenschaftler spezielle U-Boote entwickelt, um diese geheimnisvolle und wenig erforschte Region zu erkunden.