Als Wissenschaftler das Eis auf dem Kilimandscharo untersucht haben, haben sie etwas Bemerkenswertes entdeckt. Eis unter dem Mikroskop zu untersuchen, ist immer wie ein Blick in die Vergangenheit. IM Eis überdauern Mikroben und Spuren aus der Luft Jahrzehntausende und können so auch heute noch Aufschluss über diese schon lange vergangenen Zeiten geben.
Als die Forscher Eisproben vom Kilimandscharo untersuchten, entdeckten sie etwas, das sie dort nicht erwartet hatten. Im Eis fanden sich Spuren, die eine alte biblische Geschichte aus dem Buch Genesis beweisen könnte. Immer noch verblüfft diese Entdeckung die Wissenschaft. Aber wieso sind die Wissenschaftler so verwundert und wie funktioniert das alles?
1. So zeigen Eisproben was vor Zehntausend Jahren passierte
Überall auf der Welt bohren Wissenschaftler in Gletscher und Eisfelder und extrahieren auf diese Weise Eisproben. Dies geschieht entweder von Hand oder mit speziellen Maschinen. Auf diese Weise können Wissenschaftler Eisproben aus einer Tiefe von über 3.500 Metern gewinnen. Das Eis in dieser Tiefe ist teilweise über 800.000 Jahre alt.
Denn die Eisfelder und Gletscher haben sich teilweise schon vor über einer Million Jahren gebildet. Und mit jeder Schicht aus Eis oder Schnee wird in diesen Gletschern das Klima festgehalten und man kann Ablagerungen aus der Luft aus dieser Zeit finden. Zum Beispiel befindet sich im Wasser, das auf einem Gletscher ablagert Luftblasen, die die Luft jener Zeit erhalten.
2. So friert das Eis die Zeit ein
Durch die Luftblasen im Wasser, oder Stoffe, die im Schnee festgehalten werden, kann man analysieren, welche Stoffe die Atmosphäre zu dieser Zeit enthielt. Auf diese Weise können die Forscher zum Beispiel den CO₂ Gehalt der Luft vor einer Million Jahren bestimmen.
Auf diese Weise können Eisbohrkerne wichtige Fakten über das Klima längst vergangener Zeiten liefern. Aber das ist nicht alles. Manchmal helfen uns die Bohrkerne auch dabei, Ereignisse aus der Menschheitsgeschichte zu verstehen über die wir sonst nicht viel wissen.
Manchmal können diese Bohrkerne auch Dinge beweisen, von denen wir normalerweise meinen, dass sie eigentlich so nicht stattgefunden haben, so wie viele Geschichten in der Bibel.
3. Eine Geschichte aus dem alten Testament
Wie schon erwähnt, bargen die Bohrkerne aus dem Eis auf dem Kilimandscharo, Daten, die ein komplett neues Licht auf das alte Testament werfen könnten. Das ist sehr außergewöhnlich und führt uns in eine Zeit zurück, bevor sich der Mensch überhaupt entwickelt hatte.
Viele wissen, das sich der Kilimandscharo im Kilimandscharo Nationalpark in Tansania befindet. Der Park befindet sich in der Nähe der nördlichen Grenze in der Nähe zu Kenia. Die Republik Tansania befindet sich in Ostafrika.
Der Kilimandscharo selbst ist sehr beeindruckend, ist er doch 5.895 Meter hoch und nimmt an seiner Basis eine Fläche von 1688 Quadratkilometern ein. Der Anblick, wenn man auf ihn zu fährt, macht einen sprachlos.
4. Das Volk der Chagga
Im Gebiet des Kilimandscharo sind einige unterschiedliche Völker beheimatet. Eines davon ist das Volk der Chagga. Im 11ten Jahrhundert wanderten sie in das Gebiet ein und ließen sich im Umfeld des Kilimandscharo nieder.
Der größte Teil ihrer Wirtschaft beruht auf dem Ackerbau. Dabei bauen die Chagga vor allem Kaffee an. Die Arabica Bohnen der Chagga sind so verbreitet, das die Chancen, dass du heute Morgen etwas davon getrunken hast, sehr hoch sind.
Aber im Nationalpark gibt es auch eine große Vielfalt von Tieren. Hier gibt es blaue Affen, den Baumschliefer, der zwar wie ein Nagetier aussieht, aber ein entfernter verwandter des Elefanten ist und Büffel.
5. Was ist mit dem Eis?
Der Kilimandscharo hat drei Gipfel, die sich aus alten Vulkanen gebildet haben. Diese drei Gipfel sind der Kibo, der Mawenzi und der Shira. Nur der Gipfel Kibo ist allerdings noch vulkanisch aktiv, die anderen beiden sind inaktiv.
Der Shira war bis vor fast zwei Millionen Jahren aktiv und weist ein Plateau mit einer für Vulkane typischen Kaldera. Über die Jahrhunderttausende wurde diese Kaldera durch Erosion abgetragen.
Die beiden anderen Gipfelvulkane sind wesentlich jünger. Sie begannen erst vor etwa einer Million Jahren aktiv zu werden. Zwischen diesen beiden Gipfeln liegt das Plateau, das man gerne auch den Sattel nennt. Aber die Landschaft um die Gipfel ist generell sehr exotisch anzusehen.
6. Das Land rund um den Kilimandscharo
Das Land rund um den massiven Berg besteht aus einem undurchdringlichen Regenwald. Die Menschen, die in diesem Gebiet leben, bauen eine große Vielfalt an Kulturpflanzen an. Der vorher schon erwähnte Kaffee aber wächst höher auf einer zwischen 1.000 und 2.000 Metern.
Der Kibo, der höchste der drei Gipfel, ist heute inaktiv. Das letzte Mal brach er vor etwa 150.000 bis 200.000 Jahren aus. Das kann man an speziellen Felsformationen festmachen, die überall auf dem Gipfel zu finden sind und die heute noch Gas ausstoßen. Hier befindet sich auch der Reusch Krater, der nach dem berühmten Alpinisten Gustav Reusch benannt wurde, als dieser zum 25ten mal den Gipfel des Kilimandscharo erklomm.
7. Entdeckung durch deutsche Missionare
Für die Menschen in dieser Region Afrikas war der Kilimandscharo ein bekannter Anblick. Durch seine Unzugänglichkeit war dieser Berg aber in Europa und im Rest der Welt unbekannt. Erst in der Mitte des 19ten Jahrhunderts entdeckten die Europäer diesen Berg. Um genau zu sein, waren es die beiden deutschen Missionare Johann Krapf und Johannes Rebmann.
Der Missionar Rebmann schrieb folgendes in sein Journal, als er den Berg das erste Mal richtig sehen konnte: „Heute um etwa 10 Uhr haben wir eine bessere Aussicht auf den Berg Jagga, es sieht aus, als ob der Gipfel von einer weißen Wolke eingehüllt wird.“ Jagga war der damals gebräuchliche Name für den Kilimandscharo.
8. Sagen und Mythen umranken den Kilimandscharo
Die beiden Missionare hatten schon, als sie an der Küste Tansanias ankamen, Geschichten gehört, die sich um den Kilimandscharo rankten. So sollte der Gipfel aus Silber und Gold bestehen und dort sollten böse Geister leben.
Als Rebmann dann das erste Mal den Gipfel mit eigenen Augen sah, verstand er augenblicklich, woher diese Geschichten rührten. Der Anblick der sich Rebmann an diesem Tag bot, muss unglaublich gewesen sein.
Aber das Erklimmen des Kilimandscharo sollte noch Jahre auf sich warten lassen. Erst im Jahr 1889 konnten die deutschen Alpinisten Hans Meyer und Ludwig Purstscheller diesen Erfolg für sich verbuchen, als sie den südlichsten Gipfel, den Kibo, bezwingen.
9. Das Eis der Gipfel
Auf der Höhe über 5.000 Metern ist es kalt genug, das sich auch trotz er Nähe zum Äquator, Eis und Gletscher bilden konnten und erhalten blieben. Durch diesen glücklichen Umstand ist es möglich, das Klima der letzten Jahrhunderttausende dieser Region zu untersuchen.
Das Schmelzen der Gletscher ist aber auch hier ein Problem. Auch wenn das Schwinden der Gletscher auch schon in der ersten Hälfte des 20ten Jahrhunderts dokumentiert wurden, hat sich dies in den letzten Jahren deutlich beschleunigt.
Die Wissenschaftler führen dies zum einen auf den globalen Klimawandel aber auch auf die im Umland des Kilimandscharo stattfindende Abholzung der Regenwälder zurück. Die Forscher schätzen, dass die Gletscher 2060 verschwunden sein werden.
10. Die Forscher und die Bohrkerne
Im Jahr 2000 haben Forscher sechs Bohrkerne von unterschiedlichen Stellen genommen, um den Schwund der Gletscher besser untersuchen zu können. Das Team der Universität Ohio musste 25 unterschiedliche Genehmigungen einholen um dieses Projekt verfolgen zu können. Ihre Ausrüstung mussten sie zusammen mit 92 Trägern auf den Gipfel schleppen. Eine unglaubliche Herausforderung.
Die meisten dieser Bohrkerne wurden in einer Tiefe weit über 100 Metern entnommen und als die Forscher zwei Jahre später ihre Ergebnisse veröffentlichten, konnten sie beweisen, dass es im Zeitalter des Holozän in Afrika einen massiven Klimawandel gegeben habe. Damit konnten die Forscher nicht nur ihre eigentliche Frage untersuchen, sondern auch ein Ereignis aus der Bibel beweisen.
11. Das Buch Genesis
Durch die Untersuchung der Bohrkerne konnten die Forscher nachweisen, das vor etwa 8.200 Jahren eine Dürre in Afrika herrschte. Diese dauerte anschließend etwa 500 Jahre an. Eine weitere Dürre konnten die Forscher für eine Zeit vor 5.200 Jahren nachweisen.
Die Forscher beschrieben diese Dürren als so einschneidend, das die großen Seen in Afrika austrockneten. Aber erst eine dritte, von den Forschern nachgewiesene, Dürre die vor 4.000 Jahren stattfand und sich über 3 Jahrhunderte erstreckte, gibt Anlass zum Staunen. Die Forscher mutmaßen, dass diese Dürre in der Geschichte Josephs, in der Bibel festgehalten wurde. Diese Geschichte findet man auch im Koran und in der Thora.
12. Die Geschichte des Joseph
Um genau zu sein, geht es um Genesis 37 bis 50. Joseph, der elfte und liebste Sohn des Jakob, bekam von seinem Vater einen farbenfrohen Umhang, um seine Liebe auszudrücken. Das machte seine Brüder neidisch.
Auch das Joseph prophetische Träume interpretieren konnte, nahmen ihm seine Brüder übel. Um ihren ungeliebten Bruder loszuwerden, verkauften sie ihn an einen Sklavenhändler. Ihrem Vater zeigten sie den bunten Umhang, den sie mit dem Blut einer Ziege beschmiert hatten, um ihm Josephs Tod zu beweisen.
Joseph, der an einen Ägypter verkauft wurde, wurde der Vergewaltigung beschuldigt und inhaftiert. Dort fand ihn der Pharao, der von seinen Träumen gehört hatte und holt ihn an seinen Hof.
13. Josephs Prophezeiung
Joseph sagte voraus, dass Ägypten sieben Jahre voller Wohlstand bevorstanden und danach sieben Jahre voller Hunger und Unheil drohten. Der Pharao war beeindruckt von dem jungen Mann und machte ihn zu seinem persönlichen Wahrsager.
Tatsächlich folgten die sieben Jahre des Wohlstandes für Ägypten und Joseph war in der Lage, große Getreidevorräte anzulegen. Diese retteten die Menschen während der folgenden Dürre.
Diese Dürre war es, welche die Forscher in den Bohrkernen nachweisen konnten. Damit konnten sie Ereignisse aus der Bibel mit wissenschaftlichen Fakten belegen und so beweisen, das die Bibel nicht nur eine Sammlung von Geschichten ist, sondern auch eine wichtige historische Quelle für die Geschichtsschreibung.