Diese 11 Ereignisse haben das Idealbild der Frau in den letzten 100 Jahren verändert

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Trends kommen und gehen. Das gilt ganz besonders in den Bereichen Musik, Technik und Mode. Während manche Trends über ein ganzes Jahrzehnt lang halten, sind andere hingegen nach nur einem Jahr wieder verschwunden. Es scheint jedoch so, dass nicht nur die Kleidungsstücke sich ändern, sondern auch der weibliche Körper von Trends bestimmt wird.

Wie sich das ideale weibliche Körperbild in den letzten 100 Jahren verändert hat, lässt sich sehr gut an den nun folgenden 11 Bildern erkennen. So viel vorweg: einen großen Einfluss auf das Schönheitsbewusstsein hatten stets berühmte weibliche Persönlichkeiten.

1. Camille Clifford – das Gibson Girl der 1910er

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Zu Beginn des letzten Jahrhunderts waren Fotografien noch sehr teuer. Große Zeitschriften und Zeitungen engagierten daher Illustratoren. Zu den bekanntesten zählte Charles Gibson. Er war als Illustrator bei einer großen Frauenzeitschrift tätig und für seine weiblichen Darstellungen in engen Korsetts bekannt.

Bei einem Wettbewerb, bei dem ein echtes Mädchen gesucht wurde, welches einer Gibson-Illustration sehr nahe kommt, gewann Camille Clifford. Sie verfügte über eine kerzengerade Haltung und hatte eine Talie ähnlich einer Sanduhr.

Camille Clifford und die illustrierten „Gibson Girls“ galten in den 10er Jahren also als Trendsetter. Sie sind daher echte Ikonen ihrer Zeit.

2. Margaret Gorman – die schlanke Frau der 1920er

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In den 1920er Jahren änderte sich das ideale Bild der Frau vollständig. Plötzlich waren die sogenannten „Flapper“ angesagt. Dies sind Frauen, die auf ein Korsett verzichten und grundsätzlich kurze Haare tragen. Die vorher übliche Sanduhr-Figur mit Hochsteckfrisur war nicht mehr in Mode.

Eine solche schlanke Schönheit der 20er war Margaret Gorman. Sie wurde 1921 zur „Miss Amerika“ gewählt und hatte den perfekten Körpertyp für diese Epoche. Einen großen Einfluss auf dieses Idealbild hatte die Politik.

In eben diesem Jahrzehnt wurde der 19. Verfassungszusatz ratifiziert, der Frau das vollständige Wahlrecht einräumt. Selbstbestimmung und Empanzipation waren voll im Trend.

3. Dolores Del Rio – liebliche Rundungen in den 1930ern

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In den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts ging es innerhalb der Gesellschaft hoch her. Die kastenförmigen Kleider der 20er verschwanden und die Frauen trugen wieder besser sitzende Kleider. Diese passten sich wieder den natürlichen weiblichen Kurven an.

Grund für diese Änderung war der Aktienmarkt, der zusammengebrochen war. Die Menschen wollten dennoch einen gepflegten Eindruck machen. Der Hollywood-Star Dolores Del Rio hat dies bestens vorgemacht.

Ihr Körper wurde allgemein als „warm“ und „rundlich geformt“ bezeichnet und war für viele Kinder der Zeit das Idealbild.

4. Betty Grable – das Pin-Up-Girl der 1940er

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Die 1940er Jahre werden im kollektiven Gedächtnis noch immer vom zweiten Weltkrieg beherrscht. Schließlich hat der weltweite Konflikt nahezu jedes Land erreicht. In diesen schweren Zeiten galten sowohl für Männer als auch für Frauen starke Körper als erstrebenswert.

Das Idealbild der Frau wandelte sich ab von den weiblichen Kurven hin zu langen Gliedmaßen und breiten Schultern. Mit diesem Erscheinungsbild wollte man Stärke, Gesundheit und Attraktivität ausstrahlen.

Ein bekanntest Pin-Up-Girl dieser Zeit war zum Beispiel Betty Grable. Sie war besonders beim US-Militär allgegenwärtig und in so ziemlich jedem Soldaten-Spint zu finden.

5. Marilyn Monroe – die Sanduhr-Figur der 1950er

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Die weiblichen Kurven kamen in den 50er Jahren wieder voll in Mode. Die Frauenwelt hob die Sanduhr-Figur hervor, die es in dieser Ausprägung zuvor noch nicht gegeben hatte. Die starken Arme und breiten Schultern der Kriegsjahre verschwanden von der Bildfläche.

Um die Hüften der Damen zu verbreiten wurden in den Zeitschriften der Zeit sogar Präparate zur Gewichtszunahme beworben. Die absolute Ikone der Zeit war Marilyn Monroe. Sie soll sogar vom 35. Präsidenten der USA, John F. Kennedy umworben worden sein.

Die Schönheit aus den Vereinigten Staaten ist aber bis heute ein Vorbild für junge Frauen und Erwachsene.

6. Lesley „Twiggy“ Lawson – die schmalen Frauen der 1960er

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Nach den beiden Weltkriegen und den ersten Jahren danach wollten die Frauen dann allerdings wieder schmal und zart sein. Galten zuvor noch breite Hüften zum Schönheitsideal, so waren es nun schmale Hüften und dünne Gliedmaßen.

Eine schlanke Dame der Zeit war Lesley Lawson auch „Twiggy“ genannt. Ihre mädchenhafte Figur hatte sie zu einem Star der Zeit gemacht. Schließlich begann sie schon mit 16 Jahren zu modeln.

Die schlanken Körper wurden dafür mit allerhand Accessoires verziert, wie knalligen Lippenstiften, Haarbändern und Eyelinern. So wurde Lesley Lawson schnell bekannt und auch heute kennt man sie noch.

7. Jaclyn Smith – die Disco-Divas der 1970er

Bild: Imago / Everett Collection

Die mädchenhaften, schlanken Körper wichen in den 1970ern wieder den weiblichen Kurven. Allerdings sind die wilden 70er nicht mit den 50ern, in denen ebenso Kurven angesagt waren, zu vergleichen.

Echte Ikonen der Zeit waren die weiblichen Schauspielerinnen aus dem Film „3 Engel für Charlie“. Die Schauspielerinnen Jaclyn Smith, Jake Jackson und Farrah Fawcett galten damals zu den Sex-Symbolen ihrer Zeit, mit Kurven und einem selbstbewussten Auftreten.

Grundsätzlich wurde das Bild der Frau auch moderner, im Vergleich zu den vorausgegangenen Jahrzehnten. Unabhängigkeit, mehr Selbstbestimmung und Chancengleichheit wurden jetzt großgeschrieben.

8. Rachel Hunter – das Supermodel der 1980er

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Mit Beginn der 80er Jahre eroberte ein völlig neues Konzept die westliche Welt. Das „Supermodel“ war geboren. Dieser Titel wurden Frauen verliehen, die überdurchschnittliche groß waren und über wirklich zumeist sehr lange Beine verfügten.

Zu den hinreisenden Damen der Zeit galt unter anderem Rachel Hunter. Sie ist etwa 1,80 Meter groß und damit deutlich größer als viele Männer. Sie war auf Titelblättern von Zeitschriften und in Musikvideos von MTV zu sehen.

Nicht zu vergessen sind Schönheiten wie Brigitte Nielsen und Madonna, die ebenso die 1980er Jahre nachhaltig prägten.

9. Pamela Anderson – das trainierte Model der 1990er

Bild: Imago / Everett Collection

Wer sich die letzten 80 Jahre genau angesehen hat wird feststellen, dass der Trend eines Jahrzehnts immer eine Reaktion auf das Vorherige gewesen war. Dies ist auch in den 90ern der Fall. Nun war das trainierte Model mit geringer Körpergröße angesagt.

Die dünnen Frauen mit Taille wurden auch mit dem Titel „Heroin-Chic“ umschrieben. Zu den bekanntesten Frauen der Zeit mit dem entsprechenden Körper gehörten zum Beispiel unter anderem Pamela Anderson und Winona Ryder.

Die Frauen der 90er trugen zudem legendäre Frisuren, wie den Seitenscheitel, Zick-Zack-Scheitel oder den Rachel-Cut.

10. Gisele Bündchen – die sportlichen Frauen der 2000er

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Mit der Jahrtausendwende zeichnete sich anfangs kein besonderer Trend ab. Er nach und nach eroberten wieder größere und vor allen Dingen sportliche Frauen die Titelblätter der Magazine. Auch Kurven waren wieder gefragt, deutlich mehr als noch in den 90ern. Aber nicht ganz so sehr wie noch in den 50ern oder 80ern.

Die weiblichen Stars der Zeit waren Britney Spears oder Gisele Bündchen. Letztere gilt bis heute als eine der „schönsten Frauen der Welt“.

Das Model aus Brasilien ist heute noch ein begehrtes Model für viele Marken und zugleich als Klimaaktivistin bekannt und geschätzt. Somit ist sie nicht nur begehrt, sondern auch einflussreich.

11. Kim Kardashian – das Booty-Girl der 2010er

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Jeder Trend der letzten Jahrzehnte kam nach einer kurzen Auszeit wieder. Das gilt auch für die Sanduhr-Figur. In den 2010ern jedoch erreichten große Brüste und breite Hüften ihren bisherigen Höhepunkt in Bezug auf Ausprägung und Popularität.

Zu den Starts der Zeit gehören unter anderem Models wie Kim Kardashian oder Sängerinnen wie zum Beispiel Rihanna. Große Hintern und extrovertierte Outfits gehören zu ihren Markenzeichen.

Die schönen Körper wurden ebenso mit Tattoos verziert und auch die Frisuren wurden regelmäßig verändert. Der Fokus lag also ganz klar auf den weiblichen Kurven.

Interessant: Wussten Sie, dass einige Schildkröten durch ihren Hintern atmen können?

Einige Schildkrötenarten, wie die Australische Fitzroy-River-Schildkröte, können durch eine spezielle Region im hinteren Teil ihres Körpers, genannt Kloake, Sauerstoff aus dem Wasser aufnehmen. Diese einzigartige Anpassung ermöglicht es ihnen, längere Zeit unter Wasser zu bleiben, ohne zum Atmen auftauchen zu müssen.