Zum 1. April kündigen zwei große Energieanbieter drastische Preiserhöhungen an. EnBW, ein bedeutender Versorger aus Baden-Württemberg, plant eine bemerkenswerte Steigerung um 15,9 Prozent, was einem Durchschnittshaushalt zusätzliche Kosten von 16 Euro pro Monat beschert.
Ebenso erhöht der Oldenburger Versorger EWE die Preise spürbar: Haushalte müssen mit jährlichen Mehrkosten von durchschnittlich 62 Euro für Strom und 455 Euro für Gas rechnen.
1. Grund für die Kostenexplosion laut EnBW
Die jüngste Erhöhung der Netzentgelte für Haushaltsstrom reflektiert die Kosten für die Nutzung und den Ausbau des Stromnetzes. Gleichzeitig sind auch staatliche Abgaben, Umlagen und Steuern insgesamt angestiegen, die einen bedeutenden Teil des Strompreises für Haushalte ausmachen.
Diese kombinierten Faktoren führen zu einer spürbaren Gesamterhöhung der Stromkosten für Verbraucherinnen und Verbraucher, die sich direkt auf die Haushaltsbudgets auswirkt. Eine Herausforderung, der viele Haushalte gegenüberstehen, während sie sich bemühen, ihre Energiekosten zu bewältigen.
2. Laut Vergleichsportal Verivox keine Einzelfälle!
Im März 2024 wurden landesweit 82 Strompreiserhöhungen regionaler Anbieter angekündigt, im Schnitt um etwa 6 Prozent. Für einen Drei-Personen-Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 4000 kWh bedeutet dies eine Mehrbelastung von rund 94 Euro pro Jahr.
Gleichzeitig wurden 13 Strompreissenkungen von etwa 10 Prozent angekündigt, was einer Ersparnis von etwa 221 Euro entspricht. Diese Schwankungen verdeutlichen die Dynamik des Energiemarktes und haben direkte Auswirkungen auf die finanzielle Belastung der Verbraucherinnen und Verbraucher.
3. Energie-Unternehmen Yello
Auch das Energieunternehmen Yello kündigte an, die Strompreise zum 1. April 2024 anzupassen, jedoch ist die genaue Höhe der Anpassung noch unklar. Gas hingegen soll von diesen Änderungen nicht betroffen sein.
Als Gründe für die Anpassungen werden der Wegfall staatlicher Subventionen sowie die hohen Beschaffungskosten der letzten Jahre genannt. Diese Faktoren verdeutlichen die vielschichtigen Einflüsse auf die Energiepreise und die Herausforderungen, denen Energieunternehmen gegenüberstehen.
4. Entwarnung bei Öko-Energie-Riese ENTEGA
In einem Statement gegenüber BILD betonte Sprecher Michael Ortmanns, dass das Unternehmen seine Preise stabil hält und alle angebotenen Tarife unterhalb der Preisbremsen liegen. Diese Maßnahme verdeutlicht das Bestreben von Yello, seinen Kunden eine verlässliche und wettbewerbsfähige Preisgestaltung anzubieten.
Ortmanns betonte damit auch das Engagement des Unternehmens, trotz externer Einflüsse wie dem Wegfall staatlicher Subventionen und steigender Beschaffungskosten, die Preise für Strom stabil zu halten und den Kunden ein attraktives Angebot zu bieten.
5. Die Gasag
Die Gasag beabsichtigt, die Preise für Strom und Gas in den nächsten Monaten stabil zu halten. Ein Sprecher der Gasag betonte jedoch, dass bei Laufzeittarifen üblicherweise eine Neuberechnung erfolgt, wenn die Preisbindung endet.
Diese Ankündigung deutet darauf hin, dass das Unternehmen bestrebt ist, seinen Kunden auch weiterhin eine verlässliche Preisgestaltung anzubieten, während es gleichzeitig die Notwendigkeit einer Anpassung der Tarife in bestimmten Fällen hervorhebt, um den Marktbedingungen gerecht zu werden.
6. Ein Sprecher von Vattenfall
„Unsere Strom- und Gastarife mit Preisgarantie werden je nach Marktlage tagesaktuell neu berechnet. Für Sonderverträge mit einer Preisgarantie von 12 Monaten in Oldenburg liegt der Arbeitspreis für Strom derzeit bei 29,37 Cent pro Kilowattstunde,
für Gas sind es 7,36 Cent pro Kilowattstunde. Beide Tarife sind deutlich günstiger als die Preise in der örtlichen Grundversorgung.“
7. Hintergrund
Ursprünglich hatte die Regierungskoalition beschlossen, die Netzentgelte mit 5,5 Milliarden Euro zu subventionieren. Aufgrund der Haushaltskrise im Dezember wurde dieser Zuschuss jedoch ersatzlos gestrichen. Infolgedessen haben die großen Netzbetreiber ihre Netzentgelte mehr als verdoppelt, von 3,1 auf 6,4 Cent pro Kilowattstunde.
Diese drastische Maßnahme dürfte die Belastung der Verbraucher spürbar erhöhen und verdeutlicht die Herausforderungen, die die Energiewende mit sich bringt, insbesondere im Kontext wirtschaftlicher und politischer Entwicklungen.
8. CO2-Preis und Mehrwertsteuer verteuern das Gas
Die Auswirkungen dieser Verdopplung machen sich nun beim Kunden bemerkbar. Bei Gas gibt es zwei Hauptgründe für die Teuerung: Die Erhöhung des CO2-Preises von 30 auf 45 Euro pro Tonne CO2 und die Anhebung der Mehrwertsteuer von sieben auf 19 Prozent.
Die Bundesregierung hatte den Steuersatz für Erdgas nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine vorübergehend gesenkt, was nun Ende März ausläuft. Diese Faktoren zusammen tragen maßgeblich zur aktuellen Preiserhöhung bei Gas bei, was zu höheren Kosten für die Verbraucher führt.