Was Sie über den Ursprung der Menschheit wissen sollten!

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Der Mensch ist immer am Grübeln. Dazu gehört auch den Sinn des Lebens und die Herkunft des menschlichen Lebens zu hinterfragen. Forscher sind sich gegenwärtig einig, dass der Mensch aus Afrika stammt. Doch von welcher Region aus bevölkerte er andere Erdteile?

Die DNA aller Menschen ist auf einen gemeinsamen Ursprung zurückzuführen, zu einer Frau aus Ostafrika, die Mitochondriale Eva genannt wird. Mitochondriale DNA ist das perfekte Untersuchungsobjekt, da sie von Müttern vererbt wird und nahezu identisch an Kinder weitergegeben wird.

Eine aktuelle Studie von Dr. Vanessa Hayes, einer australischen Genetikerin, beleuchtet den Sachverhalt ganz neu. Demnach entstammen die Menschen gar nicht dem Osten Afrikas.

1. Zurück zum Anfang

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Der Urmensch Homo erectus stammte aus Afrika und ist heute ausgestorben. Aus ihm haben sich der Neandertaler in Europa und in Afrika der Homo sapiens entwickelt. Neandertaler und Homo sapiens haben sich allerdings parallel und unabhängig voneinander entwickelt.

Alle drei dieser Urmenschen werden unter dem Sammelbegriff Hominiden geführt, eine Familie der Primaten. Da die Primaten zur selben Zeit lebten, kreuzten sie sich auch mit den ersten Menschen. Eine eindeutige Zuordnung, wo der Ursprung des Homo (Mensch) liegt, ist dadurch erschwert. Wer genau sind diese Arten der Gattung Homo? Wo kamen sie her? Gibt es eine Rätsels-Lösung? Unser Beitrag befasst sich genau damit!

2. Homo neanderthalensis

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Der ausgestorbene Verwandte des heute lebenden Homo sapiens ist der Neandertaler. Sein Aussehen war geprägt durch eine breite Brust und Becken, er hatte zwar zwei Beine, dafür waren seine Arme deutlich kürzer im Vergleich zum modernen Menschen. Sind das die einzigen Unterschiede?

Nicht ganz. Der Neandertaler hatte deutlich größere Augenwülste und Augen. Insgesamt war sein Schädel deutlich größer als der des heutigen Menschen.

Und obwohl das Gehirn des Neandertalers größer war, waren sie nicht schlauer als wir. Nur spezielle Hirnareale waren deutlich größer ausgeprägt. Für das einstige Überleben war die Sehleistung entscheidend. Dementsprechend halfen die großen Augen bei der Jagd und benötigten mehr Hirnleistung zur Verarbeitung dieser Daten.

3. Vom aufrechten Menschen

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Der Homo erectus besiedelte gleichermaßen die drei Kontinente der Alten Welt: Europa, Asien und Afrika. Fossilienfunde von der Insel Java in Indonesien bestätigen, dass der Urmensch dort etwa 2 Millionen Jahre gelebt haben muss. Da die Erstfunde aus Asien stammten, ging man fälschlicherweise davon aus, dass der Urmensch seinen Ursprung in Asien hatte. Weitere Fundstücke entkräfteten diese Vermutung.

Bis heute fand man auf Java mehr als 40 Fossilien des Homo erectus. Die besterhaltenen sind Kiefer- und Schädelreste.

Bei diesem Hominiden handelt es sich um den ersten Menschenaffen, der aufrecht ging. Seine ursprüngliche Bezeichnung Pithecanthropus belegt, dass er als Bindeglied zwischen Affen (Pitheci) und Menschen (Anthropi) galt.

4. Soziale Bindungen des Homo erectus

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Der Homo erectus lebte bis zu 0,3 Millionen Jahre vor unserer Zeit. Zwei Merkmale unterscheiden sich deutlich von anderen Menschenaffen:

Der Gebrauch von Werkzeugen. Dieses Merkmal war neu für die Menschenaffen und sie fertigten bereits einfache Handäxte zur Jagd an. Deutlich längere Beine machten sie zu guten Jägern und Kletterern. Unweit der Stadt Peking fand man ab 1920 Fossilien, die eng verwandt sind mit dem Java-Menschen.

Die Pflege von Mit-Menschenaffen war für den Homo erectus selbstverständlich. Das unterscheidet ihn sehr von früheren Menschenaffen, die Verwundete und Alte zurückließen, um ihren Fortbestand nicht zu gefährden. Innerhalb der Gruppen gab es nun soziale Strukturen, die sich mit der Pflege anderer auseinandersetzte.

5. Homo floresiensis – Der winzige Verwandte

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Der Mensch von Flores ist eine Neuentdeckung der Forscher. Er wurde erstmals 2003 auf der indonesischen Insel Flores entdeckt, was ihm seinen Namen einbrachte. Die Fundstücke sollen 60.000 Jahre alt sein. Mittlerweile hält der Homo floresiensis den Spitznamen Hobbit inne.

Der Hobbit unter den Urmenschen lebte zur selben Zeit wie der Neandertaler. Sein Körperbau unterscheidet sich aber sehr stark von diesem. Kurze Beine und eine ähnliche Anatomie zum heutigen Menschen lassen den Vergleich zum Hobbit zu.

Das evolutionäre Phänomen Inselverzwergung könnte über die Körpergröße entschieden haben, denn die überbevölkerte Insel ließ nur Leben in kleinen Höhlen zu. Mit dem Vorteil Zwergenwuchs war der Mensch von Flores überlebensfähig.

6. Hobbits und ihre kleinen Gehirne

Der erste vollständige Fund eines menschlichen Skeletts auf Java bestätigte, dass es sich um eine junge Frau handelte, die nur knapp einen Meter groß war. Ihr Gewicht belief sich auf maximal 29 Kilogramm. Das Geschlecht ließ sich anhand des Beckenknochens ableiten, das Alter aufgrund der Abnutzung des Gebisses. Die Größe war keineswegs eine Ausnahme, es handelte sich vielmehr um eine Durchschnittsgröße der Population auf der Insel.

Forscher bestätigten die Gehirngröße von 426 cm3, was nur knapp der Hälfte des Gehirns eines Homo erectus entspricht. Aufgrund seiner geringeren Körpergröße und der vorliegenden Umweltbedingungen verringerte sich wohl auch das Gehirnvolumen des Hobbit-Menschen.

7. Hobbits in Indonesien?

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Die Evolution besagt, dass eine Inselpopulation ohne Freßfeinde über Generationen hinweg kleiner in ihrer Körpergröße wird. Dass es sich beim Menschen von Flores eindeutig um eine menschliche Gestalt handelt, erkennt man daran, dass es Werkzeuge selbst herstellte. Steinwerkzeuge und Waffen fand man gehäuft auf Java. Zahlreiche fossile Tierknochen belegen, dass der Homo floresiensis Jäger war und Tiere verspeiste.

Wie aber sind sie auf die Insel gekommen?
Angenommen der Homo erectus hatte seinen Weg auf die Insel gefunden, heißt es auch, dass die Nachkommen direkt mit diesem verwandt sein müssen.

Nun kommen wir zu der unter anderem wichtigsten Art der Menschheitsgeschichte, dem Homo sapiens.

8. Der moderne Mensch

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Die einzige lebende Art der Gattung Homo ist der moderne Mensch, wir. Fossilien belegen seine Erscheinung vor etwa 300.000 Jahren in Afrika. Der moderne Mensch ist klug und hat ein eigenes Bewusstsein, mit dem er sich selbst reflektieren kann.

Nun erkennt man, dass alle Urmenschen zur selben Zeit existierten. Umso spannender wird die Frage, wo der Geburtsort der Menschheit liegt. Die Wissenschaftler einigten sich bereits darauf, dass er aus Afrika kommen muss. Aber aus welcher Region genau?

Bis heute gibt es angeregte Debatten auch darüber, wo die Hominiden der verschiedenen Arten sich ausgebreitet haben. Können mehrere Arten überhaupt einen gemeinsamen Ursprung haben?

9. Entstehung des Homo sapiens

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Insgesamt zwei unterschiedliche Möglichkeiten können bezüglich der Entstehung des Homo sapiens in Betracht gezogen werden:

Die erste Möglichkeit ist, dass die frühen Hominiden –wie Homo erectus – durch eine neue ersetzt wurde, die deutlich besser an die Lebensbedingungen angepasst waren. Möglichkeit zwei umfasst den Gedanken, dass sich das Erbgut von den ursprünglichen Hominiden untereinander vermischte und damit den vernünftigen Homo sapiens hervorbrachte. Eine klare Antwort, welche der beiden Möglichkeiten wahrscheinlicher ist, kann vermutlich nie gegeben werden.

Keiner bezweifelt, dass Hominiden aus Afrika kommend den Erdball einnahmen. Sie verließen Afrika zu verschiedensten Zeiten. Warum ist der moderne Mensch, der einzige, der bis heute überlebte?

10. Spekulationen um die Ausbreitung des Homo sapiens

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Es gibt zwei Theorien dazu, wie der Homo sapiens sich auf andere Erdteile ausbreiten konnte. Allgemein anerkannt ist, dass der Vorfahre Homo erectus 1,5 Millionen Jahre zuvor Afrika verließ.

Die erste Annahme ist das Out-of-Africa Modell (OOA). Dieses besagt, dass der Homo sapiens sich in Afrika entwickelte und bei seiner Ausbreitung andere Spezies ablöste. Unsere afrikanischen Gene belegen diese Annahme.

Die zweite Theorie gilt als multiregional und beteuert, dass sich die abgewanderten Siedler von Homo erectus weltweit zu ihrer Form des Homo sapiens entwickelten. Die Forscher halten die erste Theorie für wahrscheinlicher, somit hat jeder Mensch denselben genetischen Ursprung in Afrika. Aber warum ist das so?

11. Wir alle haben dieselbe Urmutter

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Alle Menschen auf diesem Planten gehen in ihrer Genetik auf eine Urmutter aus Afrika zurück. Ganz speziell geht es um die DNA der Mitochondrien, die jeder hat, aber eben nur mütterlicherseits vererbt wird.

Die mitochondriale Eva ist also die direkte Abstimmungslinie, die seit dem Urmenschen bis zum heutigen Homo sapiens weitergetragen wird. Komplizierte mathematische Rückrechnungsverfahren bringen uns zu einem Ursprung vor rund 200.000 Jahren. Die mitochondriale DNA nur einer Frau hat sich bis heute durchgesetzt. Was gleichzeitig nicht bedeutet, dass sie die erste Frau auf Erden war. Doch wie ist es möglich, dass wir Gene der Ur-Eva in uns tragen?

12. Welche Theorie liegt richtig?

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Die Out-of-Africa-Theorie steht der Multi-Regionalen Theorie gegenüber. 2002 wurde eine Studie veröffentlicht, die angibt, dass 90 % der mitochondrialen DNA aller Probanden identisch ist. 10 % entstammen einer früheren Population. Der verantwortliche Forscher Dr. Templeton, von der Washington University in St. Louis, schließt demnach eine Massen-Migration auf andere Kontinente aus

Was in Realität passierte, ist weitaus spannender und förderte eine hitzige Debatte. So stellte er damit fest, dass nur 90 % aller Probanden aus Afrika stammten. Dr. Rebecca Cann widersprach dieser Annahme und bezeugte, dass alle Menschen weltweit die DNA von Eva tragen. Ihrer Meinung nach müssten moderne Menschen die ursprünglichen ersetzt haben.

13. Ein Ende der Diskussion ist nicht in Sicht

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Bis jetzt konnten sich die Forscher nicht auf eine Theorie einigen. Es gibt zu viel Ungereimtheiten und Rätsel. Deswegen besann man sich darauf die Debatte auf Eis zu legen und andere Forschungsfragen zu klären.

Fakt ist, dass es ein oder mehrere Migrationen aus Afrika kommend, gab. Auch auf spezielle Migrationsmuster konnten sich die Forscher einigen. Die größte aller Fragen blieb aber weiter unbeantwortet: Von wo genau in Afrika entstammt der moderne Mensch? Liegt der Ursprung wie vermutet im Osten des Kontinents oder doch woanders? Eine Frage, der sich ein anderes Forscherteam widmete. Vanessa Hayes aus Australien machte sich auf die Suche nach der wahren Eva.

14. Licht im Dunkeln

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Das australische Forscherteam machte sich Hoffnung, dass das Auffinden der mitochondrialen Eva mit dem Entstehungsort der Menschheit zusammenfallen. So testen sie in ganz Ostafrika, wo die ersten Fossilien gefunden wurden, Menschen auf ihr Blut. Mit den Blutproben ließen sich Vergleiche ziehen zu den Urmenschen vor Millionen von Jahren.

Bei der Untersuchung von Menschen im südlichen Teil des Kontinents Afrika fanden sie Bemerkenswertes heraus. Die Übereinstimmungen in der DNA der dort lebenden Menschen mit denen der Ur-Eva waren deutlich höher als zur Bevölkerung im Osten von Afrika. Insgesamt konnten 198 neue mitochondriale Genome gewonnen werden, die die Suche nach der Wiege der Menschheit weiter eingrenzen.

15. Die Wiege der Menschheit

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Geht es nach der Forschungsarbeit von Dr. Hayes kamen die ersten Homo sapiens aus der Region Sambesi. Sambesi wird im Osten von Sambia, im Süden von Botswana und im Norden von Angola begrenzt. Die Besonderheit Sambesis liegt darin, dass es fast gänzlich in den Tropen liegt und nur aus flachem Sumpfland besteht.

Noch heute gibt es dort ein riesiges Feuchtgebiet. Das war aber nicht immer so. Einst lag das größte Seennetz Afrikas in dieser Region. Das Gebiet ist so fruchtbar, dass es als eines der intaktesten und produktivsten Ökosysteme der Welt gilt. Als der See verendete, machten sich Menschen auf zur Abwanderung in andere Gebiete. War die Ur-Eva unter ihnen?

16. Fazit

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Die Studie kommt zum Ergebnis, dass die Urmenschen in Süd- bzw. Zentralafrika lebten. Aufgrund klimatischer und tektonischer Veränderungen in ihrem Ökosystem am großen See, machten sie sich auf. Die erste große Migration fand statt.

Auch in Zukunft werden sich weitere Studien mit der Herkunft des Menschen befassen und den Fokus auf Südafrika lenken. Immerhin konnte die Studie für sich die Frage nach der Herkunft des modernen Menschen beantworten.

In diesem Beitrag hast Du erfahren, wo der gemeinsame Ursprung der Menschheit liegt. Alle Menschen sind bis zu einem bestimmten Prozentsatz genetisch gleich. Falls Du das nicht wusstest, teile diesen Post mit Deinen Freunden.

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