Marie und Donny Osmond gehörten in den 70er Jahren einer der größten Familiengruppen in der amerikanischen Musikgeschichte an. Später waren sie als Moderatoren tätig und konnten auch in diesem Geschäft ihre Akzente setzen. Ihre Serie “Donny and Marie”, welche von 1975 bis 1979 auf ABC ausgestrahlt wurde, war ein echter Publikumsliebling. Doch ganz egal welche Erfolge sie mit ihrer Arbeit auch erzielen konnte, hinter den Kulissen sah die Welt ganz anders aus.
Dort geschahen solch traumatisierende Dinge, die die Geschwister noch einige Zeit danach verfolgten. Vor der Kamera durften sie ihr Lächeln nicht verlieren. Das bedeutete auch, dass sie einige Geheimnisse verbergen mussten. In dieser Bilderreihe zeigen wir euch, was die beiden im Hintergrund aushalten mussten.
1. Sonnenseiten & Schattenseiten
Skandale, Peinlichkeiten oder schmutzige Veröffentlichungen? – so etwas gab es bei den beiden nie. Nichtsdestotrotz waren Marie und Donny nicht von Schwierigkeiten gefreit. Der junge Donny Osmond rückte schon in jungen Jahren ins Spotlight. Er gehörte zum Ensemble der Familiengruppe “The Osmonds”. Gemeinsam mit seinen stark religiösen Geschwistern eroberten sie die Hitparaden des Landes. Zu ihren Markenzeichen gehörte der schillernde Sound, welcher hervorragend zu den 70er Jahren passte.
Seine ersten Auftritte im landesweiten Fernsehen hatte er im Alter von fünf Jahren. Der Gruppe beigetreten ist er relativ spät. Dies hielt ihn aber nicht davon ab, ziemlich schnell eine Führungsrolle zu übernehmen.
2. Nicht alles was glänzt, ist Gold
Als Donny Osmond 1962 ins “Familiengeschäft” einstieg, waren seine Geschwister bereits seit längerer Zeit aktiv gewesen. Immerhin wurde die Band 1958 gegründet. Über die Jahrzehnte änderte sich der Musikstil der Gruppe sehr stark. Angefangen hat alles mit Barbershop, einer Art A Capella Gesang. Später gelang ihnen der Übergang zu Gospel und in den 70ern spielten sie hauptsächlich Bubblegum-Pop. Der Erfolg gab der Musikgruppe recht, wenngleich sie immer wieder damit zu kämpfen hatten, ihr Varieté-Stigma loszuwerden.
Donny gab der Band das gewisse Etwas. Dank seinem Einsatz stiegen die Erfolge weiter an. Auftritte in der “Andy Williams Show” als auch der “Jerry Lewis Show” halfen dabei natürlich auch. Ihre Vielseitigkeit und Einzigartigkeit brachte der Familienband viel Ruhm ein.
3. Das nächste Familienmitglied stieß hinzu
In den späten 70ern stand auch Marie Osmond mit ihrer Familie auf der Bühne. Zuvor hatte sie jedoch bereits selbstständig Musik produziert und veröffentlicht. Damit ist sie bereits sehr erfolgreich gewesen und weitere Chartplatzierungen sollten folgen. Durch ihre Mitgliedschaft in der Familienband änderte sich auch ihr persönlicher Musikstil, wodurch sie bei weiteren Solo-Projekten immer mehr Pop und Softrock produzierte. In den 70ern unternehmen die Osmonds zudem jede Menge Tourneen.
So spielten sie in der gesamten USA Konzerte und traten in TV-Shows auf. An den “Osmondmania”-Tagen haben sie außerdem eine Karikatur bekommen, die nach ihnen benannt wurde. Auch der hellste Stern verglüht einmal, lesen Sie weiter.
4. Auch der hellste Stern verglüht einmal
Nachdem die beiden jüngsten Mitglieder die Band verlassen hatten, begann auch der Erfolg nachzulassen. An die früheren Erfolge konnten “The Osmonds” nicht mehr anknüpfen, die berauschenden Höhen waren vorbei. Allerdings galt dies nicht für Donny und Marie. Sie schlossen sich zusammen, um ab sofort im Doppelpack die Herzen der Menschen zu erobern. Das erste Resultat ihrer äußerst erfolgreichen Zusammenarbeit war das Album „I’m Leaving It All Up to You“, welches 1974 erschien.
Dieses Album sollte später auch den Goldstatus in den USA und Silberstatus im Vereinigten Königreich erreichen. Dafür mitverantwortlich war unter anderem auch die Single „Morning Side of the Mountain“. Die ganz großen Erfolge sollten jedoch erst noch kommen.
5. Der Start der “Donny and Marie”-Show
Nachdem die Geschwister der Osmond-Familie ihre eigenen Erfolge in der Musik feiern konnte, schlugen sie 1976 ein weiteres Kapitel auf. Die Show “Donny and Marie” war geboren. Im Grunde genommen war diese ein bunter Mix aus verschiedenen Darbietungen. Musikalische Auftritte und Sketche ließen das Publikum lachen und machten die Sendung zu einem Riesenerfolg. Sie harmonierten in der Doppelmoderation hervorragend.
Jedoch war das “Schauspiel” vor der Kamera nicht die ganze Geschichte. Im Jahr 2015 gab Marie Osmond der Zeitschrift “Closer” ein Interview. In diesem sagte sie, dass die Produtionen der Fernsehshow sie als “fettleibig” betitelten. “Sie wäre mit ihren 103 Pfund (ca. 47 kg) eine ekelhafte Schande für die Familie”. Weiter hieß es, „sie solle das Essen aus ihrem fetten Gesicht nehmen!“.
6. Ungerechtigkeiten & Perfektionismus
Die Beleidigungen an Maries Person haben sie stark belastet. Immerhin hingen ebenso auch an ihr 250 Jobs, die, wenn sie nicht performen würde, verloren gehen könnten. Sie reagierte auf die Behauptung zu dick zu sein mit einem Essensverzicht. Am Ende wog sie gerade noch 97 Pfund (43 kg). Jedoch war dies nicht die einzige negative Erfahrung, die die beiden machen mussten. Denn im Closer-Interview war auch Donnie zu Gast.
Er sagte, dass die Produzenten der Sendung Perfektionisten waren und deshalb sehr viel Material einfach nicht gesendet wurde. Vor der Kamera sollte alles perfekt sein. Fehler waren den beiden nicht vergönnt. Donnie zog aus diesem Verhalten die Lehre, dass nur das Unvollkommene perfekt ist.
7. Karriere und Schule – Eine große Last
Neben der TV-Show und all dem Chaos hinter den Kulissen waren die beiden Teenie-Stars noch am studieren. Die 16-jährige Marie und der 17-jährige Donny mussten die Sendung auf die Beine stellen und nebenbei die Schule machen. Dies hat die beiden natürlich überfordert. Marie sagte später, dass die Gäste der Sendung manchmal nicht wussten, was sie tun sollten.
Für Donny und Marie bedeute dies, dass sie noch mehr und härter arbeiten mussten, um kein Geld zu verlieren. Schließlich kosteten die Gäste den Sender Geld. Doch auch die Schule war nicht umsonst. Sie waren einem großen Druck ausgesetzt, obwohl sie aus rechtlicher Sicht noch Kinder waren.
8. Schwerwiegende Folgen
Show: Donny & Marie
Die beiden hatten keine Wahl, sie mussten mit dem “Terror-Regime” Schritt halten. Donny entwickelte so im Laufe der Zeit eine beeindruckende Arbeitsmoral. Er ging regelmäßig über seine Grenzen hinaus. Dies sollte jedoch nicht folgenlos bleiben. Heute scheint es ihm sehr schwer zu fallen, einen ausgewogenen Lebensstil zu pflegen. Schließlich hatte er es in jungen Jahren nicht anders gelernt.
Im Jahr 2009 gaben Donny und Marie der “Daily Mail” ein Interview. In diesem erzählte Donny, dass er mit seiner Frau telefoniert habe, um mit ihr sein Arbeitspensum zu besprechen. Sie sorgte sich darum, dass er zu viel Arbeite und sie ihn nur selten zu sehen bekommt. So mussten sie vereinbaren, dass er im nächsten Jahr nur ihr gehören würde.
9. Postale Depression und Selbstmordgedanken
Durch den Druck im Rampenlicht zu stehen und den harschen Behauptungen hinter den Kulissen hat auch Marie Osmond Schäden davongetragen. Im Daily Mail-Interview 2009 berichtete sie, dass sie 1999, nach der Geburt ihres Sohnes Matthew, Selbstmordgedanken hatte. Die heute achtfache Mutter sagte damals zu ihrem Kindermädchen, dass sie nicht mehr kann und hier auch nicht mehr bleiben will.
Hysterische Weinkrämpfe bestimmten ihren Alltag. Zum ersten Mal im Leben konnte sie nachvollziehen, warum ein Mensch sich umbringen möchte, so weiter im Interview. Bei ihr wurde eine postnatale Depression festgestellt, die sie nur mit viel Unterstützung und Beistand verarbeiten konnte.
10. Die Narben der Vergangenheit verheilen langsam
Unzählige Charterfolge, ausverkaufte Konzerte, TV-Auftritte sowie Gold-, Silber- und Platin Schallplatten konnten Marie und Donny feiern. Gepaart waren all diese Momente des Erfolges mit Druck, Ungerechtigkeiten und persönlichen Schicksalsschlägen. Im Closer-Interview sagte Donny jedoch auch, “dass er sich wieder an die guten Tage erinnern kann”.
Manchmal sehe er sich die alten Clips an und bekomme etwas Gänsehaut. Sie zaubern ihm trotz all der Schwierigkeiten noch heute ein Lächeln ins Gesicht. Über die Zeit verschwinden die Täler, durch die er mit seiner Schwester gehen musste. Ausgesorgt haben sie beide ebenso bereits. Sein geschätztes Vermögen beläuft sich auf 18 Millionen Dollar, das seiner Schwester auf 20 Millionen Dollar.