Bald sind wahrscheinlich ein neuer Globus und eine neue Weltkarte erforderlich. Mittlerweile gehen Wissenschaftler davon aus, dass wir gerade die Entstehung eines neuen Ozeans erleben. Dieser bildet sich mitten durch Afrika. Im Jahr 2005 bildete sich mitten in Äthiopien in der Afar-Wüste ein Riss mit 60 Kilometer Länge.
In wenigen Tagen öffnete sich der Riss bis zu einer Breite von 6 Metern. Es wird davon ausgegangen, dass dieser ca. zwei Milliarden Kubikmeter Wasser aufnehmen könnte. Dabei handelt es sich um eine anhaltende Naturerscheinung. Seit dieser Beobachtung haben sich südlich der Afar-Wüste Dutzende weiterer Risse gebildet.
1. Ausflug in die Erdkunde
Die Platten bewegen sich hier voneinander weg, sind also divergieren. Bei tektonischen Platten handelt es sich um große Gesteinsbrocken, welche die äußere Hülle der Erde, die Lithosphäre oder Erdkruste bildet. Worauf die Erde ruht wird perfekt an Vulkanen deutlich. Ihre Kraft ist in der Lage Tonnen von Asche- und Steinmassen kilometerweit auszustoßen.
Es ist ein ziemlich beeindruckendes Phänomen. Die Lithosphäre stellt keinen festen Mantel dar, daher können sich die Erdplatten bewegen. Heute sind viele der geologischen Naturerscheinungen sehr gut erforscht. Aus den Böden wurden zahlreiche wichtige Erkenntnisse gewonnen. Es war jedoch ungewöhnlich, dass sich der große Riss in Äthiopien so schnell gebildet hatte.
2. In den Tiefen des Ozeans
Es passiert sehr viel unter der Erdoberfläche. Zum Beispiel können Erdplatten aneinander gleiten und Erdbeben auslösen. Kommt es zwischen tektonischen Platten oder an den Rändern zu Vulkanausbrüchen, wird Magma gebildet, welches sie trennen kann. Dieser Prozess läuft normalerweise in den Tiefen des Ozeans ab. Hier lässt sich das Phänomen nicht besonders gut beobachten.
Bei den Beobachtungen in der Meerestiefe haben neue Technologien wichtige Erkenntnisse über Vulkane hervorgebracht. Hier werden beispielsweise Wärmebildkamera oder Roboter-U-Boote eingesetzt. An der Erdoberfläche können Veränderungen ohne wissenschaftliche Untersuchungen kaum erkannt werden, da sie zu langsam ablaufen.
3. Kein Grund zur großen Sorge
Um Vulkanspalten beobachten zu können, muss viele Kilometer in die Tiefe gegangen werden. Diese geologischen Zonen unter den Wassermassen des Ozeans zu untersuchen ist eigentlich unmöglich. Daher liegen bislang nur wenige verwertbare wissenschaftliche Daten vor. Tatsächlich kann keine Antwort auf die Frage gegeben werden, wie schnell ein neuer Ozean entsteht.
Während der Eiszeit war beispielsweise das Mittelmeer trockenes Land. Das gesamte Mittelmeerbecken wurde wahrscheinlich innerhalb von nur wenigen Monaten überschwemmt. Bislang gibt es kein exaktes Verfahren über die Entstehung eines neuen Ozeans. Der Mensch kann solch große Prozesse nur mit seinen sehr kurzen Existenzvisionen beobachten und bewerten. Die Erde ist jedoch über Milliarden von Jahren entstanden.
4. Vor über 300 Millionen Jahren
Der Mensch konnte nur einen Bruchteil der Entstehungsgeschichte der Erde beobachten. Die Ozeane und Kontinente existierten vor 300 Millionen Jahren noch nicht so wie heute. Es gab nur die eine gewaltige Landmasse Pangaea, die von dem riesigen globalen Ozean Panthalassa umgeben war. Vor mehr als 200 Millionen Jahren begann sich der Urkontinent zu teilen.
Das große Weltmeer wurde in einzelne Ozeane getrennt. Diese Erkenntnis gewannen Geologen von Felsen. Wahrscheinlich haben sich während der 3,5 Milliarden Jahren Erdgeschichte mehrere Superkontinente gebildet und aufgelöst. Unterschiedliche Gesteine und Formen der Meeresküste können von Geologen zusammengesetzt werden.
5. Die Rolle des Stratovulkan Dabbahu
Der Stratovulkan Dabbahu liegt inmitten des großen Tals des riesigen Risses. Seine Aktivität ist einer der wesentlichen Faktoren für die gewaltigen Strömungen. Die Entwicklung der angrenzenden Landschaften in dieser Region kann aber kaum hervorgesagt werden. Wissenschaftler führten zahlreiche Debatten darüber, was in der äthiopischen Wüste vor sich ging.
Dieses Gebiet ist in vielen Hinsichten etwas Außergewöhnliches. Hier kommen beispielsweise auf einer Höhe bis zu 1500 Metern Schichtvulkane vor. Wissenschaftler gehen nun davon aus, dass die Vorgänge unter diesem gewaltigen Riss sehr große Ähnlichkeiten damit aufweisen, was auf dem Grund der Weltmeere vor sich geht.
6. Neue wissenschaftliche Erkenntnisse
Neue wissenschaftliche Erkenntnisse haben gezeigt, dass eine starke vulkanische Aktivität bei der Teilung tektonischer ozeanischer Platten eine wesentliche Rolle spielt. Dies geht so weit, bis an der Oberfläche große Teile plötzlich und massiv brechen. Durch Meeresbewegungen in der Nähe dieser brodelnden geologischen Zonen wird dieses Phänomen verstärkt.
Ein Forscherteam hat die seismischen Aktivitäten in der äthiopischen Wüste genau untersucht. Es wurden zahlreiche Hinweise dafür gefunden, dass vulkanische Vorgänge der Grund für den 60 Kilometer langen Riss in der Erdoberfläche sind. Vulkanschlote können riesige Felsmassen bewegen und die Erde brechen. Die langsame Öffnung wird das Horn von Afrika und die Afar-Wüste vom Rest des Kontinents abspalten.
7. Interessante Prozesse unter der Erdoberfläche
Dies genügt wahrscheinlich noch nicht, um einen neuen Ozean entstehe zu lassen. Aber es ist ein sehr schönes Beispiel dafür, welch spannende Prozesse unter der Erdoberfläche vor sich gehen. Hier kommen mehrere Faktoren zusammen. Der Riss entstand in dem als Afar-Dreieck oder Danakil bekannten Gebiet.
Es liegt am Eck des Golf von Aden, des Roten Meeres und des Great Rift Valley. Hier befindet sich auch der tiefste Punkt Afrikas. 155 Meter unterhalb des Meeresspiegels liegt der Assal-See in Dschibuti. Außerdem treffen auch mit der arabische und der afrikanischen zwei große Erdplatten aufeinander. Unter dem Einfluss einer Klimakatastrophe, könnte dieses Tal überschwemmt werden.
8. Ein neuer Globus
Laut Forschern verläuft genau hier die Grenze zwischen Ozean und Kontinent. Der Prozess der Trennung der Erdplatte befindet sich bereits seit 30 Millionen im vollen Gange. Die Geschwindigkeit beträgt etwa 2,5 cm pro Jahr. Es wird also noch mehrere Millionen Jahre dauern, bis der Prozess abgeschlossen ist.
Im Laufe der Erdgeschichte entstanden auf diese Weise hier das Rote Meer und das Afar-Dreieck. Irgendwann wird das Rote Meer über Äthiopien fließen, wodurch ein neuer Ozean entstehen könnte. In 20 Millionen Jahren wird der Globus also ganz anders aussehen. Genaue Vorhersagen hierüber gibt es jedoch nicht.
9. Nur ein Felsblock kann Wasser aufhalten
In dem Gebiet haben Seismologen wichtige Beobachtungen gemacht und Erkenntnisse gewonnen. Aufgrund der vorliegenden Gegebenheiten sind die Schlussfolgerungen jedoch sehr einfach und offensichtlich. Ein nur zwanzig Meter breiter Felsblock in Eritrea hindert das fließende Wasser noch davor, die Afar-Senke zu fluten. Sobald hier eine Verbindung zwischen Land und Ozean hergestellt ist, wir ein relativ großes neues Gewässer entstehen.
Der große Riss und das unter dem Meeresspiegel liegende umgebende Land werden große Mengen Wasser aus dem Golf von Aden und dem Roten Meer aufnehmen. Dieses Naturphänomen wird so spektakulär sein, dass es innerhalb von weniger Minuten vom Weltraum aus betrachtet werden kann. Tausende Quadratkilometer Wüste werden plötzlich mit Wasser überspült sein.