In Long Island, New York blieb ein Bauernhaus 40 Jahre lang unberührt

Bild: Bryan Sansivero

Jedes Haus hat eine Geschichte zu erzählen. Doch dieses Bauernhaus hat seine Geschichte 40 Jahre lang vor uns versteckt gehalten. Doch nun, nach so langer Zeit, wird auch von dieser Geschichte gesprochen. Eine spannende Historie und einige Schätze werden hier aufgedeckt.

Er erhielt die Sondergenehmigung, das verlassene Haus zu betreten und seine Geschichte zu dokumentieren. Seine Funde versetzten einen zurück in die Vergangenheit. Dabei wurde im Haus einiges erhalten und es offenbart sich die Geschichte einer Familie und dessen Verlauf. Bryan Sansivero erwartete ein wirklich reichhaltiges Sortiment an gut erhaltenen Alltagsgegenständen sowie ein paar ganz besonderen Stücken.

1. Niemand wusste von diesem Ort

Bild: Bryan Sansivero

Nicht einmal die zugehörige Gemeinde wusste über das abgelegene Bauernhaus bescheid. Doch Bryan Sansivero ist darauf spezialisiert, verlassene Orte zu fotografieren. Jedoch war auch er erstaunt, dass die Gemeinde nichts vom Haus wusste. Vor dem Haus befindet sich ein langer und geschützter Weg. Dieser hat den verlassenen Ort anscheinend für sehr viele Jahre vor neugierigen Blicken bewahrt.

Sogar Bryan Sansivero findet es sehr erstaunlich, wie gut versteckt das alte Haus gelegen ist. Er beschreibt seine Erfahrung als eine Art Zeitreise. Außerdem erzählt er, dass es ein ganz anderes Gefühl war, im Gegensatz zu anderen verlassenen Orten, die er besucht hat.

2. Doch die Zeit hinterlässt ihre Spuren

Bild: Bryan Sansivero

Das Bauernhaus im viktorianischen Stil wurde durch eine Mischung aus Naturgewalten und jahrelanger Vernachlässigung stark mitgenommen. Die Fassade bröckelt, dass Dach hängt durch und die Säulen tragen kaum noch das Gewicht des Hauses. Eine Säule liegt schon auf dem Boden. Doch das Anwesen hat nicht nur das Haupthaus, sondern beherbergt viele verschiedene Ställe, wie einen Pferdestall und einen Kuhstall, sowie kleinere Scheunen.

Sogar eine eigene Räucherei gehört zur Farm, sowie ein Kutschhaus. Das ganze erstreckt sich auf einer Fläche von etwa 9 Hektar Land. Bryan Sansivero hofft, dass das schöne Haus nun wieder gepflegt und restauriert wird. Mithilfe seiner beeindruckenden Bilder möchte er dies erreichen.

3. Das Bauernhaus hat schon den Bürgerkrieg miterlebt

Bild: Bryan Sansivero

Die Farm liegt im Weiler Commack im Suffolk County in New York. Früher lebten hier sogar die Secatogue Indianer. Nach ihnen ist auch Commack benannt. Commack hat eine Fläche von 12 Quadratkilometern und wird für seinen guten Boden und das bewaldete Land gelobt. Das Gebiet ist jedoch mittlerweile überwiegend städtisch bzw. vorstädtisch besiedelt, was den erstaunlichen Fund des Hauses noch beeindruckender macht.

Der Hof selbst ist aus dem Jahr 1701. Wurde also kurz vor dem Bürgerkrieg gebaut. Doch nicht nur von außen macht die Farm noch so einiges her. Im inneren befinden sich Gegenstände, die eigentlich ins Museum gehören und eine Menge über Alltag und Geschehen von früher preisgeben.

4. Die Zeit hat stark am Haus genagt doch innen finden sich interessante Schätze

Bild: Bryan Sansivero

Die Entdeckungsreise von Bryan Sansivero beschränkte sich dabei nicht nur auf einen einzelnen Ausflug, sondern mehrere, von der Schulbehörde und dem Schulbezirk der Stadt bewilligte Touren. So konnte er ganz in Ruhe den erstaunlichen Ort betrachten und fotografieren. Er selbst sagte, dass er mit jedem Mal mehr Schätze und Antiquitäten gefunden hätte.

Ein ganzes Gebäude voller Geschichte und erstaunlicher Funde. Doch jetzt ist das Bauernhaus völlig leer. Umso besser, dass Bryan Sansivero alles aufgezeichnet hat, was ihm im Haus begegnet ist. So kann man sich noch sehr lange daran erinnern, wie das Haus einmal aussah und wie es eingerichtet war.

5. Marion Carll – Eine besondere Besitzerin

Bild: Bryan Sansivero

Das alte Haus gehörte nicht etwa einer unbedeutenden Person. Denn Marion Carll war eine anerkannte Person der Gemeinde. Marion Carll war Lehrerin, welche sich für Schüler und Eltern einsetze. Deshalb wurde auch 1957 ein Gymnasium nach ihr benannt. Wichtig in ihrem Leben war vorallem Bildung. Das merkt man schon alleine daran, dass sie ihr ganzes Eigentum der Commack School überließ.

Es wurde jedoch an die Bedingung geknüpft, dass es nur für pädagogische und historische Zwecke eingesetzt wird. Die bestickten Schuhe, die sich auf dem Bett fanden, gehörten bestimmt ihr. Eine interessante Person, die einen großen Mehrwert für die Gemeinde hatte.

6. Marion Carll wusste was sie zu tun hatte

Bild: Bryan Sansivero

Da Marion Carll ein sehr großes Interesse an der spannenden Geschichte zeigte, wollte sie etwas für die Nachwelt schaffen. Sie versuchte die komplette Vergangenheit zu bewahren. Dazu gehörte auch das schöne Bauernhaus in Commak. Der Charakter der Farm sollte bewahrt werden, weshalb sie versuchte, das Haus so gut es ging, in seinem urigen Zustand zu belassen.

Deshalb finden sich auch so viele Antiquitäten und Funde aus der Vergangenheit. Trotz des traurigen Todes von Marion Carll vor etwa 40 Jahren scheint es, als hätte sie vollkommen in der Vergangenheit gelebt. Bryan Sansivero sagt, es fühlt sich wie ein anderes Jahrhundert an.

7. Der große Dichter Walt Whitman

Bild: Bryan Sansivero

Neben der lokalen Persönlichkeit Marion Carll, sind noch weitere spannende Informationen über die früheren Hausbesitzer bekannt. Denn es fanden sich neben vielen Familienfotos der Familie Carll, Bücher über lokale Geschichten. Das Buch Huntington’s Hidden Past von Kerriann Flanagan Brosky, enthüllte beispielsweise einige interessante Informationen über das Eigentum der ganzen Familie.

Wir wissen, dass das Land, auf dem das interessante Anwesen steht, einst den Secatougue Indianern gehörte. Eine Urkunde aus dem Jahr 1698 besagt, dass das Land an John Skidmore und John Whitman überging. Das Spannende an John Whitman ist, dass er der Ur Urgroßvater des berühmten Dichters Walt Whitman ist.

8. In alten Gemäuern lauern Gefahren

Bild: Bryan Sansivero

Ein großes Problem bei der Erkundung des Hauses, war der Zustand. Früher muss das Anwesen einen noch beeindruckenderen Anblick geboten haben als heute. Die Treppe zum Keller stürzte nach kurzer Besichtigung des Kellers sofort in sich zusammen. Leider gibt es keine Aufnahmen des Kellers, und vieles wurde von Stein und Staub begraben. Dies zeigt noch einmal deutlich, wie gefährlich das Erforschen von alten Gebäuden sein kann.

Es ist wirklich sehr schwer einzuschätzen, welche Teile eines Gebäudes betreten werden können und wo gegebenenfalls Einsturzgefahr besteht. Ein nervenaufreibendes Hobby. Doch Fotograf Bryan Sansivero kennt sich aus und hat Erfahrung auf solchen Touren.

9. Wunderschöner Fund im Salon

Bild: Bryan Sansivero

Denkt man sich den ganzen Staub und Schmutz einmal weg, erkannt man die Schönheit, die in diesem Anwesen vorherrscht. Der Raum, so wie ihn Marion Carll benutzt und verwahrt hat, bietet einen tollen Einblick in die damalige Zeit.

Ein kunstvoll geschnitztes Klavier steht im Salon und erinnert an vergangene Zeiten. Vor Spotify und Radio, musste selbst musiziert werden, um fröhliche Stimmung ins Haus zu bringen. Deshalb kann man annehmen, dass auf diesem Klavier schon unzählige Menschen gespielt haben und der Salon ein Ort des Lebens war. Bestimmt versammelte sich hier die Familie, um eine schöne Zeit zu verbringen und zusammen zu singen und zu musizieren.

10. Eine große Sammlung voller historischer Objekte

Bild: Bryan Sansivero

Im ganzen Haus verteilt, stehen kleine Gefäße Fläschchen, Dosen und vieles mehr, auf den Möbelstücken verteilt. Ein riesiger Fund für Historiker und Sammler. Ungewöhnliche Stücke, von denen viele in einem nahezu makellosem Zustand sind. Es fanden sich beispielsweise Flaschen mit Medikamenten oder Haushaltsklammern. Außerdem verschiedene Öle und Flüssigkeiten.

Auf einer Broschüre war Werbung für das Programm des jährlichen Sea gibt Interstate Turniers. Ein Wettbewerb, der von der Association of American International Riflemen veranstaltet wurde. Dieses dreiunddreißigste Turniere fand angeblich 1926 statt. Einfach unglaublich, was dieses Haus alles bereithält und für die Nachwelt festgehalten hat. Natürlich gebührt auch Marion Carll ein großer Dank dafür.

11. Die Zeit ist stehen geblieben

Bild: Bryan Sansivero

Sogar auf dem Wecker ist die Zeit einfach eingefroren. Der Wecker, der völlig mit Staub und Spinnweben überzogen ist, zeigt 14:54 Uhr an. Außerdem befindet sich daneben eine Glasflasche, in der sich C.C. Parsons Haushaltsammoniak befindet. Praktisch! Doch die meisten Sammler und Forscher werden leider enttäuscht. Da nach der Dokumentation von Bryan Sansivero das Haus komplett ausgeleert wurde.

Schätze lassen sich demnach nicht mehr finden. Trotzdem ist das alte Haus eine Attraktion für sich. Die Fundstücke sind außerdem nicht in einfach in einem Kellerraum untergekommen. Sie werden tagsüber und nachts von Sicherheitspersonal sowie Kameras und Alarmsystemen überwacht. Man kommt also nicht mehr an die Stücke heran.