Nach zehn Jahren: Sie trifft auf Gorillas, die ihr Mann aufgezogen hat

Damian Aspinall liebt Tiere. Der Geschäftsmann besaß zwei Zoos und nutzte jede Gelegenheit, um etwas Neues über das Tierreich zu lernen. Es war nichts Ungewöhnliches, dass er vor allem exotische Tiere liebte. Zu seinen Lieblingstieren gehörten Löwen, Jaguare und Gorillas, die er im Regenwald studierte.

Schon als kleines Kind war er ein Tierliebhaber, denn sein Vater war der bekannte Tierexperte John Aspinall, der im Jahr 1957 den Howlett Wild Animal Park eröffnete. Dort verbrachte Damian als kleiner Junge die meiste Zeit und lernte das spannende Tierreich hautnah kennen. Diese Geschichte zeigt, dass Damians Liebe zu Tieren eine ganz besondere Gabe war.

1. Ein Tierliebhaber

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In seiner Kindheit durchstreifte Damian den Tierpark seines Vaters. Besonders fasziniert war er von den Gorillas, die abgeschieden in einem ruhigen Teil des Parks lebten. Als Damian sich einmal dorthin wagte, rutschte er aus und blieb in einer Wurzel hängen.

Zu seiner Überraschung wurde Damian damals von einem Gorilla aus seiner misslichen Lage befreit. Der weibliche Gorilla nahm ihn auf den Rücken und trug ihn zum Eingang des Parks zurück, wo Damians Vater bereits nach ihm suchte. Damian beschrieb, wie die Gorilladame ihm sogar die Tränen vom Gesicht wischte. Im Erwachsenenalter entschloss sich Damian, seine besondere Bindung zu Gorillas zum Beruf zu machen.

2. Zwei eigene Zoos

Die Aspinall Foundation ist ein wohltätiges Projekt, das von Damians Vater ins Leben gerufen wurde. Es handelt sich um eine gemeinnützige Organisation, die sich für die Erhaltung der Tierwelt einsetzt. Über die Jahre ging aus der Aspinall Foundation die Gründung zweier berühmter Zoos hervor. Einer wurde in Damians Heimatland, dem Vereinigten Königreich, eröffnet. Der andere ist der Port Lympne Wild Animal Park.

Beide bekannte Zoos sind für ihre seltenen und gefährdeten Tiere bekannt, allen voran Gorillas. Die Gorillas wurden von Wilderern gerettet und sollen in den Zoos wieder gesund gepflegt werden, damit sie wieder in die Wildnis entlassen werden können.

3. Ein Gorilla als bester Freund

Als Damians bekannter Vater vor einigen Jahren starb, fiel ihm die Aufgabe der Zooführung zu. Fortan hatte er die Verantwortung über die wilden Tiere, die er so sehr liebte. Doch er hatte auch die tolle Chance, das Projekt noch weiter zu verbessern. Diesen Traum hatte er schon als kleines Kind gehabt, als er kaum Freunde hatte.

Damian war in der Schule ein Außenseiter gewesen und seine besten Freunde waren die Gorillas im Wildpark seines Vaters. „Es gab nur mich und die Tiere. Manchmal kam ein Freund vorbei, doch mit eigenen Tigern im Garten waren meine Schulkameraden schnell abgeschreckt“, erzählte er.

4. Glückliche Kindheit

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Damians Kindheit war laut eigener Aussage außerordentlich gesegnet. Er verbrachte seine Zeit mit den Tigern und Bisons und durchstreifte den Park mit einem Rudel Wölfe. Damian erinnerte sich an einen dieser Streifzüge, bei dem er versehentlich ein Wespennest zerstört hatte und in einen Teich springen musste, um sich vor den Stichen zu schützen.

Durch seine Erfahrung führte Damian das Erbe seines Vaters sicher in die Zukunft. John Aspinall erzog seinen Sohn zur Unabhängigkeit und vermachte ihm deshalb keine Firmenanteile. Damian musste sich alles selbst erarbeiten. Als er die Stiftung seines Vaters übernahm, war er plötzlich für einen Umsatz von vier Millionen Pfund pro Jahr verantwortlich.

5. Babygorillas aufziehen

Eine der Aufgaben, die Damian in der Aspinall Foundation übernahm, war die Aufzucht von Babygorillas. Die Aufzucht der Gorillas war für Damian eine sehr große Ehre und eine tolle Chance, eine Bindung zu ihnen herzustellen. Schnell wurde er von ihnen als Elternfigur akzeptiert und als Teil des Rudels gesehen.

Zwei der Gorillas, die Damian aufzog, waren Djalta und Ima, beides männliche Gorillas, die ihren menschlichen Elternersatz schnell ins Herz schlossen. Damian kümmerte sich jahrelang um Djalta und Ima, bevor er sie wieder in die Wildnis entließ. Er suchte die beiden Gorillas später in der Wildnis, fand sie jedoch nicht wieder.

6. Wo sind Djalta und Ima?

Damian unternahm viele interessante Expeditionen, um Djalta und Ima in der Wildnis wiederzufinden. Bislang war es ihm nicht gelungen, die beiden Gorillas zu lokalisieren und es war inzwischen zehn Jahre her, seit er sie das letzte Mal gesehen hatte. Bei der nächsten Expedition in den Dschungel wollte er zum ersten Mal seine Frau Victoria mitnehmen.

Victoria Aspinall hatte akzeptiert, dass in ihrem Garten Wölfe und Tiger lebten. Das erste Mal auf gleich zwei lebendige Gorillas zu treffen, war eine ganz andere Geschichte. Würden Djalta und Ima sich an Damians Gesicht erinnern? Oder würden sie ihn und Victoria attackieren? Lesen Sie weiter um zu sehen sie was passiert…

7. Trip in den Dschungel

Damian und Victoria machten sich mit einem Expertenteam auf den Weg von Großbritannien nach Gabun, wo Djalta und Ima einst in die Wildnis entlassen wurden. Die lange Reise begann mit einer Flugreise über den undurchdringlichen Dschungel. Nach der Landung musste das Team Flüsse und Sümpfe durchqueren, Berge überwinden, jedes Dickicht genau durchkämmen und immer tiefer in den Dschungel vordringen. Um Djalta und Ima endlich zu finden, nahm Damian jedes Risiko auf sich.

Sie hatten die beiden Gorillas zehn Jahre zuvor mit GPS-Sendern ausgestattet, konnten jedoch nur grobe Standortdaten auslesen. Das machte die Suche im Dschungel langwierig und schwer.

8. Drohnensuche im Dschungel

Nach zwei Tagen im Dschungel hatte der Suchtrupp immer noch keine Spur von Djalta und Ima. Die Chancen schienen so gering, dass einige aus dem Team schließlich aufgeben wollten. Damian hatte jedoch noch ein Ass im Ärmel. Er wollte mittels der GPS-Sender den groben Standort der Gorillas ermitteln und dann Drohnen verwenden, um sie im Dschungel aufzuspüren.

Es dauerte nicht lange, bis sie den ersten Gorilla ins Bild bekamen. Mittels der Standortdaten ermittelten sie den genauen Ort, an dem sich der Gorilla befand. Es handelte sich bei genauerer Betrachtung um eine ganze Gruppe von Gorillas, die die Drohne neugierig betrachteten.

9. Freundliche Gorillas

Wie sich herausstellte, waren die Gorillas freundlich gesinnt. Sie bewarfen die Drohne nicht mit Steinen, sondern folgten ihr sehr interessiert, als wüssten sie bereits, wer sie losgeschickt hatte. Dann entdeckte Damian endlich Djalta und Ima. Die beiden Gorillas starrten das Boot an, mit dem das Team angelegt hatte. Wie würden sie reagieren?

Wenn sie Damian nicht erkannten, würden sie ihn womöglich angreifen. Deshalb musste er sich extrem vorsichtig den Gorillas nähern. Das Team schaltete sämtliches elektrisches Gerät wie Fotoapparate und Drohnen aus, um die Gorillas nicht zu reizen. Lesen Sie weiter um zu erfahren was dann passierte.

10. Schritt für Schritt

Damian näherte sich seinen beiden Ziehbabys vorsichtig und langsam. Ein falscher Schritt konnte sie verschrecken oder aufstacheln und eine zweite Chance würde Damian nicht bekommen. Deshalb machte er sich klein und stellte sicher, dass die Gorillas nicht aggressiv waren.

Sobald sie ihn erkannt hatten, wollte Damian die Gorillas seiner Frau Victoria vorstellen. Schließlich war es so weit. Die Gorillas grunzten leise und signalisierten Damian, dass sie sich an ihn erinnerten. Nun war es an der Zeit, Victoria dazuzuholen. Auch sie näherte sich vorsichtig, um die Gorillas nicht aufzuschrecken. Djalta und Ima umrundeten Victoria bedrohlich und Damian wusste nicht, wie sie reagieren würden.

11. Zusammenführung

Damians Frau saß gebeugt vor den Gorillas, die sie misstrauisch ansahen. Dann endlich, ließen sie ein leises Grunzen verlauten, wie sie es bei Damian getan hatten. Das war die Erlaubnis für seine Frau, sich zu nähern. Es war Ima, der auf Victoria zuging. Dann tat der Gorilla etwas, womit niemand gerechnet hatte: Er umarmte Victoria.

Damian war sich sehr sicher, dass sich hier zwei Seelen gesucht und gefunden hatten. Seine Freundin und seine geliebten Gorillas hatten sich sofort akzeptiert und nun ging es darum, die Bindung zu stärken. Es dauerte nicht lange, bis Victoria und Ima ausgelassen miteinander tobten.

12. Berühmte Gorillas

Gorillas sind von Natur aus zurückhaltend und sensibel. Wenn sie sich bedroht fühlen, bauen sie sich auf und geben lautes Gebrüll von sich. Sie sind extrem schnell und wenn sie einmal angreifen, sind sie nicht mehr aufzuhalten. Djalta und Ima zeigten sich Damian und Victoria gegenüber zum Glück nicht aggressiv. Ima nahm sogar Victorias Hut und setzte ihn sich auf.

Damian filmte all das und lud das Zusammentreffen später auf YouTube hoch. Djaltas und Imas sensible Reaktion bescherte dem Video mehr als 15 Millionen Klicks. Damian und Victoria wurden über Nacht auf YouTube bekannt und wurden in viele Talkshows eingeladen.

13. Ein glückliches Ende

Die Expedition in den Dschungel war für Damian und Victoria ein voller Erfolg und gab ihnen die tolle Möglichkeit, mit ihrer Botschaft an die Öffentlichkeit zu gehen. Es war leider auch das letzte Mal, dass er die Gorillas gesehen hatte. Djalta und Ima wurden in einen sichereren Teil des Dschungels gebracht und mieden den Kontakt mit Menschen.

Damian hatte jedoch sein großes Ziel erreicht. Er wollte auf sein Hilfsprojekt für Tiere aufmerksam machen und das ist ihm gelungen. Auch wenn er sich ihnen nicht mehr nähern kann, so weiß Damian dank des GPS-Senders immer, wo sich seine beiden Gorillas aufhalten.