Prinz Andrew: Verwarnung vom Richter am ersten Tag der Anhörung

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Prinz Andrew ist wegen sexuellen Missbrauchs einer Minderjährigen in mehreren Fällen angeklagt. Schon seit einem Monat wollen die Anwälte des heute 39-jährigen Opfers Virginia Guiffre-Roberts erreichen, dass die Klage zugestellt wird. Prinz Andrew jedoch ist seitdem unerreichbar und untergetaucht. Deshalb verwarnte US-Richter Lewis Kaplan den Prinzen nun und machte ihm klar, dass er besser damit aufhören solle.

Prinz Andrew will den Missbrauchsprozess lieber aufschieben oder gar nicht erst daran teilnehmen, denn während alle anderen Beteiligten sich zur Anhörung in die Telefon-Konferenz eingewählt haben, verbringt er seine Zeit lieber abgeschieden von der Öffentlichkeit bei seiner Mutter, der Queen, im Schloss Balmoral.

1. Prinz Andrew nimmt nicht an der Telefon-Konferenz teil

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Schon seit einigen Jahren wollte das Opfer des mutmaßlichen Missbrauchsfalls Virginia Guiffre-Roberts eine Klage an Prinz Andrew zustellen. Alles vergeblich. Doch vor kurzem trat ein neues Gesetz in Kraft, mit dem die Anklage erhoben werden konnte. Denn ohne dieses Gesetz wäre die Anklage verjährt, da Virginia Guiffre-Roberts 17 Jahre alt bei dem Vorfall gewesen ist.

Doch Prinz Andrew taucht deshalb bei seiner Mutter unter und will dem Gerichtsprozess entgehen. Allerdings ist es Virginia Guiffre-Roberts und ihrem Anwalt nun gelungen, die Gerichtsdokumente an Prinz Andrew zuzustellen, indem sie diese einem Polizisten vor Andrews übergaben, der sie an den Prinzen weiterleiten sollte.

2. Prinz Andrews neuer Plan

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Durch diese ganzen Vorfälle bemerkte auch Prinz Andrew, dass er die Sache ernster nehmen sollte und engagierte im letzten Moment einen der besten Anwälte Andrew Brettler. Bald konnte man erahnen, was dessen Taktik ist, denn er versuchte viel Zeit gewinnen zu können.

Dies erreichte er, indem er von Anfang der Telefonkonferenz an die Zustellung der Klagedokumente anfocht und dem Richter bald in Rage geriet, da dies den Prozess unnötig in die Länge ziehen würde. Aus diesem Grund soll der Richter Prinz Andrews verwarnt haben, mit den Spielchen aufhören zu sollen und die Zeit nicht mehr zu verschwenden. Richter Kaplan verriet: „Aus der Sicht von Guiffre-Roberts’ Team gibt es viel zu sagen. Früher oder später werden Sie vorgeladen!“

3. Wie geht es für Prinz Andrew weiter?

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Die nächste Anhörung soll im nächsten Monat am 13. Oktober erfolgen. Damit möchte Richter Andrews erzielen, dass der Anwalt des Prinzen ein wenig eingeschüchtert ist, aber auch verhindern, dass der Missbrauchsprozess wegen Fehlern im Verfahren abgebrochen wird. Der Anwalt Brettler jedoch hat schon wieder eine neue Taktik, denn am Montag wurde ein Gerichtsdokument eingereicht, in dem stand, dass Brettler.

Die Zuständigkeit des Bundesgerichts von New York infrage stelle. Er argumentiert dies so: „Die Anklagepunkte sind unbegründet, nicht durchführbar und potenziell rechtswidrig!“ Am 13. Oktober werden wir jedoch erfahren, wie es mit der Anklage weitergeht und ob Prinz Andrew persönlich vor Gericht kommen muss.