Der kleine lila Aufkleber mit der großen Bedeutung

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Auf Intensivstationen für Neugeborene trifft man auf die kleinsten aber oft auch stärksten Patienten. Obwohl sie noch so winzig und zerbrechlich sind, kämpfen sie tapfer ums Überleben. Stellen Sie sich vor, ihr Blick fällt dann auf ein ganz besonderes kleines Bettchen mit einem lila Aufkleber. Anfangs würde man sich nicht viel dabei denken. Doch in diesem Fall ist das ganz anders.

Dieser lila Aufkleber hat eine große Bedeutung. Hier ist eine Geschichte über kleine Kämpfer und ganz besondere hilfsbereite Menschen. Dieser lila Schmetterling war in den schwersten Momenten an der Seite der kleinen Neugeborenen, die um ihr Leben gekämpft haben. Hier ist eine Geschichte über ein unglaublich starkes kleines Baby, die seit ihrem ersten Lebenstag kämpfen musste.

1. Eine besondere Frau mit einem besonderen Projekt

Bild: Facebook/The Skye High Foundation

Millie Smith fing das Projekt mit den lila Schmetterlingen an. Und das tat sie aus einem ganz bestimmten Grund. Wie jeder von uns schon einmal gehört hat, steht die Farbe Blau weltweit für Jungen, während Rosa meistens für Mädchen genommen wird. Deswegen hat sich die Erfinderin dieser schönen Idee gedacht, dass man diese beiden Farben verbinden sollte.

Die lila Aufkleber mit Schmetterlingen waren also ein Symbol des neutralen Geschlechts, welches für den Kampf der Neugeborenen auf der Intensivstation eh keine Bedeutung hat. Baby ist Baby dachte sich Millie Smith und entwickelte so diese grandiose Idee. Und so nahm die Geschichte über die lila Schmetterlinge ihren Lauf.

2. Jedes Baby ist besonders

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Der lila Schmetterling, den man auf die Bettchen der neugeborenen klebte, sollte lediglich die Geburt eines Babys symbolisieren, das Geschlecht des Kleinen blieb hierbei nebensächlich. Doch nicht ohne Grund ist Millie auf diese Idee gekommen.

Nachdem sie selber eine Tragödie im Leben erlebt hatte, wollte sich die junge Frau jetzt für alle werdenden Eltern von zu früh geborenen Babys einsetzen und den Leuten dieses Thema und alle damit verbunden Probleme näher bringen. Millie kämpfte mit Herz und Seele für alle Eltern, die von diesem schweren Schicksalsschlag betroffen waren und zeigte der Welt ganz besondere Solidarität, die weit über die normale hinausging.

3. Und so begann die Reise der Schmetterlinge

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Als Millie Smith im Winter 2015 schwanger wurde, war sich die junge Frau sicher, dass sie Zwillinge bekommen würde. Dazu brauchte sie nicht einmal einen Arzt. In ihrer Familie gab es ohnehin schon mehrmals Mehrlingsgeburten. Auch deswegen standen ihre Chancen auf eine Geburt von Zwillingen recht gut.

Doch nicht die Geschichte ihrer Familie war es, die Millie so überzeugt glauben lies, dass sie Zwillinge kriegt, sondern allein das Gefühl tief in ihr drin, Mutterinstinkt könnte man meinen. Mit dieser Schwangerschaft begann auch die Reise der lila Schmetterlinge, die es so kein zweites Mal auf der Welt gibt. Lesen Sie diese rührende Geschichte von einer Mutter, die die Hoffnung nicht aufgibt.

4. Zwischen Glück und Angst

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Millie Smith war zu diesem Zeitpunkt bereits zehn Wochen lang schwanger, als ihr Arzt ihrem Partner und ihr mitteilte, dass ihre Vorhersage die ganze Zeit über stimmte. Millie und ihr Mann sollten tatsächlich Eltern von Zwillingen werden, besser gesagt von zwei Mädchen. Sie waren überglücklich, bis zu jenem Tag, als ein Ultraschall vorgenommen werden sollte.

Schnell wurde die Welt der werdenden Eltern auf den Kopf gestellt und sie wussten nicht mehr so recht, ob sie sich freuen oder weinen sollten, denn das, was sie erwartete, war alles andere als eine normale und ruhige Schwangerschaft mit einem schönen Ende. Doch die beiden verloren die Hoffnung nicht.

5. Mein Instinkt hat mich nicht getäuscht

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Obwohl der Arzt während der Ultraschalluntersuchung nichts sagte, hatte Millie bereits ein Gefühl wahrgenommen, dass etwas mit den Zwillingen nicht stimmen würde. Das hatte sie sofort auch ihrem Mann Lewis gesagt. Sie meinte, sie könne das Gefühl nicht loswerden, dass es den beiden ungeborenen Babys nicht gut geht.

Leider sollte diese schlechte Vorahnung auch bald zur traurigen Realität werden. Millie und Lewis stand eine Tragödie bevor. Doch das war erst der Anfang einer Schicksalsreihe, die unter die Haut geht. Millie und Lewis erfuhren an diesem Tag das, was kein werdender Elternteil jemals hören möchte. Leider wusste Millie bereits vor dem Gespräch mit ihrem Arzt, dass etwas im Busch war.

6. Der schlimme Befund

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Leider hatte der Arzt nun die schwierige Aufgabe Millie und Lewis die schlechten Nachrichten zu überbringen. Er erklärte ihnen, dass eines der Mädchen eine Krankheit hat, die sich Anenzephalie nennt. Diese Krankheit, so erklärte der Arzt den beiden, verhindert, dass sich noch während des Wachstums im Mutterleib die Neuralröhre des Kindes vollständig schließt.

Aufgrund dessen würde sich das Gehirn des Babys nicht normal weiterentwickeln können, was wiederum zu bleibenden Schäden im späteren Wachstum führen würde. Lewis und Millie waren im ersten Moment geschockt von dieser Nachricht. Doch es bestand keine Frage, die Babys sollten ausgetragen werden, komme was wolle. Und so geht die Geschichte der beiden weiter…

7. Abtreibung ist keine Lösung

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Obwohl Millie und Lewis für einen kleinen Moment darüber nachdachten, ob eine Abtreibung in einem solchen Fall sinnvoll wäre, änderten sie ihre Meinung schnell. Schließlich hatte Millie ein krankes und ein gesundes Baby im Bauch. So kamen die beiden werdenden Eltern zum Entschluss ihre Babys zu kriegen, ganz egal wie die Sache ausgehen würde.

Millie war von Tag zu Tag zunehmend unter Druck, lies sich aber nicht von ihrer Schwangerschaft abbringen. Sie wollte zusammen mit Lewis um ihre Zwillinge kämpfen. Das sollte sich als richtige Entscheidung zeigen. Die werdende Mutter ist eine echte Kämpferin und ein echtes Beispiel dafür, was eine Mutter für ihre Kinder im Stande ist zu ertragen.

8. Nur wenige Minuten Zeit

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Millie wurde mitgeteilt, dass ihre kranke Tochter nach der Geburt nur wenige Minuten zu leben haben wird. Das ist für eine Mutter ein Schock. Trotzdem versuchten sie und Lewis die Nerven zu behalten und dachten darüber nach, was das Beste für ihre Kinder ist. Sie kamen zu dem Entschluss, dass ihre ungeborene Tochter unbedingt einen Namen bekommen sollte, obwohl es nur Sekunden oder Minuten sein werden, die ihr zum leben bleiben.

Sie beschlossen, das ungeborene kleine Mädchen Skye zu nennen. Der Grund dürfte jedem klar sein. „Wir wussten, dass sie immer im Himmel sein wird und wir wollten an unser Kind denken können, wenn wir in den Himmel blicken“, sagte Millie.

9. Der große Tag ist gekommen

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Am 30. April 2016 war es endlich so weit. Millie war in der 30-ten Schwangerschaftswoche, als es an der Zeit war ihre beiden Töchter zur Welt zu bringen. Mit Hilfe eines Notarztes kamen die Zwillinge an diesem Tag sicher zur Welt.

Skye und die kleine Callie waren der ganze Stolz ihrer Eltern. Doch lange hielt die Freude nicht. Beide wussten was ihnen bevorstand und der Moment, in dem die Kinder geboren wurden, trug gleichzeitig Freude und Trauer mit sich.

Skye wurde direkt auf die Intensivstation verlegt, wo Mütter mit ihren Kindern zusammen die letzten Momente erleben können. Millie wusste, dass ihr der schlimmste Moment ihres Lebens bevorsteht.

10. Wenn beide Kinder weinen

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Obwohl Millie und Lewis gesagt wurde, dass die kleine Skye nur wenige Minuten nach ihrer Geburt sterben würde, weinten beide Babys direkt, nachdem sie geboren wurden. Für die Eltern der Zwillinge war das ein großer Moment. Vor allem die kleine Skye weinen zu hören war für Millie und Lewis ein unglaubliches Gefühl. Das Baby wurde also auf die Intensivstation verlegt und der Kampf begann.

Obwohl man dem kleinen Mädchen nur wenige Minuten gegeben hatte, überlebte Skye ganze drei Stunden nach ihrer Geburt. Das kleine Mädchen kämpfte tapfer. Ihre Eltern wichen keine Sekunde lang von ihrer Seite und kuschelten mit dem Neugeborenen, während es im Sterben lag.

11. Eine neue Berufung

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Nach dieser schlimmen Tragödie in ihrem Leben hatte Millie das Gefühl mehr für Mütter, die das gleiche Schicksal wie sie selbst erleiden müssen, tun zu wollen. Sie fand ihre neue Berufung darin, werdende Eltern zu begleiten, die auf der Intensivstation um ihre Babys bangen müssen, oder deren Kinder, wie die kleine Skye, direkt nach der Geburt im Sterben liegen.

Millie wollte mit aller Kraft mehr über dieses Thema aufklären und für mehr Verständnis für solche Eltern sorgen, weil sie genau wusste, was es bedeutet, direkt nach der Geburt ein Kind begraben zu müssen. Und so wurden die lila Schmetterlinge ins Leben gerufen.

12. Aufklären statt verurteilen

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Millie war nach dem tragischen Tod ihrer Tochter zwar am Boden zerstört, blieb aber stark, um anderen Eltern Trost und Unterstützung zu spenden. Sie war der Meinung, dass selbst die Hebammen und Ärzte auf solchen Stationen zu wenig aufgeklärt waren und keine Vorstellung davon hatten, wie sie sich im schwersten Moment zu verhalten haben.

Millie wollte erreichen, dass Eltern, wie sie selbst, mehr Aufmerksamkeit erhalten. So begann sie das Projekt mit den lila Schmetterlingen, die als Aufkleber auf jedem Bettchen eines Neugeborenen auftauchten, das um sein Leben kämpfte. So sollten alle mitkriegen, dass es ganz egal ist, wessen Kind da liegt und welches Geschlecht es hat, der Kampf bleibt gleich.

13. Wie ein kleiner Aufkleber großes bewirken kann

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Millie wollte mit den lila Schmetterlingen erreichen, dass Eltern, die am Sterbebett ihrer Neugeborenen stehen müssen, ihre Privatsphäre behalten können, nicht auf ungewollte Fragen antworten müssen und die letzten Momente mit ihrem Kind in Ruhe verbringen können. Sobald jemand einen lila Schmetterling am Bettchen sieht, weiß er sofort, dass dieses Kind im Sterben liegt und lässt die Eltern in Ruhe.

„Ich hätte mir gewünscht, dass es die Schmetterlinge gegeben hätte, als ich und Lewis am Sterbebett unserer Tochter Skye standen. Das hätte mir viele unangenehme Momente ersparen können. Ich wollte anderen Eltern nicht sagen müssen, was mit meinem Kind passieren würde“, sagte Millie. Diese Frau hat definitiv Großes bewirkt.

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