So verwahrlost sieht es in Mike Tysons verlassener 1,3-Millionen-Dollar-Villa aus

Bild: Architectural Afterlife

Hast du schon mal die verlassene Villa einer einstigen Box-Legende besucht? Wir nehmen dich heut mit auf einen Ausflug. Ein riesiges Herrenhaus steht leer hinter schmiedeeisernen Toren. Eine unheimliche Stille liegt in der Luft. Es scheint, als ob die Luxusvilla immer noch von Geistern der Vergangenheit heimgesucht wird. Und wenn diese Geister sprechen könnten, welche Geschichten würden sie dann erzählen?

Immerhin gehörte dieses Haus einst Box-Ikone Mike Tyson. Hier wurden legendäre Partys gefeiert und es streiften sogar echte Tiger durch ihre Käfige auf dem Gelände. Aber diese berauschenden Tage sind längst vorbei. Mittlerweile ist der Glamourös verfallen – und diejenigen, die einen Blick hineingeworfen haben, waren einfach nur schockiert.

1. Eine Villa mitten im Nirgendwo

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1989 nahm Tyson an einem Sheriff-Verkauf teil und gab 300.000 US-Dollar für ein Herrenhaus in der Southington Township im Nordosten von Ohio aus. Anscheinend wollte er in der Nähe seines Trainers sein, der in der Gegend lebte. Ein weiterer wichtiger Aspekt war sicherlich der Entertainmentfaktor.

Berichten zufolge gab es im Laufe der Jahre zahlreiche wilde Zusammenkünfte in der Villa. Southington ist eine kleine Gemeinde mit etwa 3.800 Einwohnern und eine der vierundzwanzig Townships von Trumbull County, Ohio. Mike Tyson selbst wurde am 30. Juni 1966 als jüngstes von drei Kindern in ärmlichen Verhältnissen im New Yorker Stadtbezirk Brooklyn geboren. Im nächsten Abschnitt wird Geld nur durch eine Villa für Partys verschwendet.

2. Partyvilla mit Platz ohne Ende und jeder Menge Extravaganz

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Viel Platz zum Feiern und zum Chillen bot die staatliche Villa. Als Tyson das Haus kaufte, hatte das Anwesen nicht weniger als fünf Schlafzimmer sowie einen riesigen Swimmingpool und einen Whirlpool. Ganz zu schweigen von den Käfigen für seine Tiger und Löwen sowie dem riesigen Basketballplatz im Freien.

Ach und außerdem gab es da noch diese prunkvollen Kristallleuchter. Nicht schlecht, oder? Hier hat Mike Tyson sein Leben also in vollen Zügen genossen und es richtig krachen lassen. Immerhin hat er einst schillernde Boxer vor allem zwischen 1986 und 1997 Abermillionen Dollar verdient und die muss er ja irgendwie ausgeben. Der nächste Vorfall hatte ein böses Ende für den Boxer.

3. Hinter Gittern

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Doch drei Jahre nachdem Tyson das Grundstück gekauft hatte, ging seine steile Karriere den Bach runter. 1992 wurde dem Boxer eine sechsjährige Haftstrafe wegen Vergewaltigung der 18-jährigen Schönheitswettbewerbsgewinnerin Desiree Washington ausgehändigt. Sie hatte den Faustkämpfer beschuldigt, sie in einem Hotelzimmer in Indianapolis vergewaltigt zu haben. Was für eine Anschuldigung.


Und obwohl er die damaligen Vorwürfe bestritt, verbrachte Tyson die nächsten drei Jahre hinter Gittern. Wegen guter Führung verkürzte sich seine Knastzeit nämlich. Die dekadenten Hauspartys mit Sex, Drugs und Rock’n’Roll gehörten trotzdem der Vergangenheit an. 12 Jahre später erklärte sich der Ex-Champion in einem Interview mit dem TV-Sender Fox News übrigens erneut für unschuldig.

4. Skandal um abgebissenes Ohr

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Nach seiner frühzeitigen Freilassung im Jahr 1995 stürzte sich Tyson mit aller Kraft darauf, seine einstige beneidenswerte Karriere wieder aufzubauen. Obwohl seine frühen Comeback-Zusammenstöße zwar ein Erfolg waren, geriet er erneut in Schwierigkeiten, als ein Kampf gegen den Schwergewichts-Champion Evander Holyfield im Jahr 1997 mit Tysons Disqualifikation endete.

Während des Kampfes hatte er eines von Holyfields Ohren so stark gebissen, dass ein Stück davon auf dem Boden lag. Der 28. Juni 1997 ging somit als einer der skandalösesten Tage in die Geschichte des Boxkampfs ein. Bei all diesem Trubel hatte Tyson wahrscheinlich kaum Zeit und Nerven, seinem Haus die gebührende Aufmerksamkeit zu schenken. Und es sollte noch etwas vorfallen!

5. Ein Skandal nach dem anderen

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Obwohl seine Boxlizenz für ein Jahr nach dem Vorfall ausgesetzt war, stand Tyson Anfang 1999 wieder im Ring. Seine Boxkarriere setzte sich jedoch mit Kontroversen fort. So saß er kurz darauf wieder hinter Gittern, nachdem er zwei Autofahrer angegriffen hatte. Nach so vielen Skandalen ist es wenig überraschend, dass sich auch seine einst so glamourösen Lebensumstände änderten.


1999 verkaufte Tyson das Herrenhaus in Southington für 1 Million US-Dollar an Paul Monea, einen Unternehmer, der sein Vermögen mit Marketing-Fitness-Regimen gemacht hatte. Aber nur acht Jahre wurde der Geschäftsmann Monea wegen Geldwäsche zu 13 Jahren Haft verurteilt, und das Haus kam wieder auf den Markt und wird da angeboten.

6. Hangover-Villa wird zum Gotteshaus

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Im Jahr 2010 wurde die Immobilie dann von einem anderen Fitnessunternehmer namens Ron Hemelgarn, für schlappe 600.000 US-Dollar erworben. Im Anschluss daran wurde es der evangelischen Living Word Sanctuary Church gespendet – offenbar im Rahmen einer Steuerabschreibung.

Und nachdem die Organisation 50.000 US-Dollar an Gebühren ausgezahlt hatte, fand sich die Organisation, die zuvor als christlicher Verein junger Menschen operiert hatte, in einem neuen Zuhause wieder. Zu diesem Zeitpunkt hatte das Gebäude schon jahrelang leer. Im Jahr 2015 gewährte die Kirche Johnny Joo, einem in Ohio ansässigen Fotografen, der sich auf die Aufnahme von Bildern verlassener Orte spezialisiert hat, Zugang zu dem berüchtigten Gebäude. Im Anschluss wird der Verbrauch durch die Gehege thematisiert.

7. Dort, wo einst Raubtiere im Gehege fauchten

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Als der Fotograf den höhlenartigen Raum erkundete, konnte Joo ein Gefühl dafür bekommen, wie das Herrenhaus damals gewesen sein musste, als es für Tyson und seine Freunde anscheinend eine zentrale Partyanlaufstelle war. Zu jener Zeit hingen prunkvolle Kristallleuchter an den Decken, während exklusive Teppiche aus Tigerfell die Böden säumten.

Auf dem Anwesen lebten auch vier echte Großkatzen. Diese Tiere hielt Tyson in Käfigen auf dem Grundstück hielt. Auch ein eigener Golfplatz gehörte zur Anlage. Und obwohl die Menschen, die diese Luxusschwere Umgebung einmal genossen hatten, vor langer Zeit abgereist waren, stellte Joo fest, dass ein verblüffendes Andenken ihrer Anwesenheit zurückgelassen worden war.

8. Ein paar Spuren von Glanz und Glamour sind übrig geblieben

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Am Eingang des Herrenhauses hielten schmiedeeiserner Tore, die mit Tysons Namen geprägt sind, unerwünschte Eindringlinge fern. Im Inneren rahmen prachtvolle Gewölbedecken die riesigen Räume ein, die den legendären Partys des Box-Profis einen beeindruckenden Rahmen geboten haben mussten.

Das Gebäude, in dem sich das Hallenbad befand, ist schon allein weitaus größer als ein durchschnittliches Haus. An einer anderen Stelle befindet sich ein eleganter Whirlpool aus schwarzem Marmor mit goldenen Armaturen, der durch die großzügigen Panoramafenster einen idyllischen Blick auf das Gelände bot. Das luxuriöse Badezimmer wurde jedoch von Vandalen stark beeinträchtigt, die das Anarchiesymbol mit weißer Farbe auf den glänzenden Boden gesprüht haben.

9. Von wilden Sexpartys zu frommer Ruhe

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Im zweiten Stock befindet sich der Raum, der einst als Tysons Schlafzimmer diente. Heute befinden sich darin keine Möbel oder Dekorationen mehr. Die Spiegeldecken sind jedoch erhalten geblieben und erinnern an die wilden Szenen, die sich hier einst abgespielt haben müssen.

Sogar das Bidet war mit eleganten Goldbeschlägen versehen.
Als Joo das Herrenhaus besuchte, hatte die Kirche gerade begonnen, das Gebäude in einen geeigneten Ort der Gottesverehrung umzuwandeln. Drei Jahre später arbeitet das Team noch immer an dem langwierigen Projekt. „Das Anwesen war zehn Jahre lang unberührt“, erklärte Pastor Nicholas DeJacimo der Tribune Chronicle. „Im Garten war so viel Gras gewachsen, dass wir es als Heu hätten verkaufen können.“

10. Wie aus einem Sündentempel ein heiliges Refugium wird

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Eines steht auf jeden Fall fest: Es musste jede Menge Arbeit investiert werden. Die Arbeiter und Freiwillige haben auf dem 60 Hektar großen Grundstück zahlreiche Bäume gefällt, das Äußere des Gebäudes gestrichen und den Basketballplatz renoviert, der von jugendlichen Gläubigen genutzt werden soll. Außerdem haben sie Tysons Tigerkäfige abgebaut und stattdessen einen Pavillon errichten lassen.

Der Gewölbebau, in dem sich einst der Pool befand, dient heute als Hauptheiligtum der Glaubensgemeinschaft und ist mit einer Bühne, einer Kanzel und Kirchenbänken ausgestattet. Zudem gibt es einen Bereich, in dem Taufen stattfinden können. Geplant sind außerdem ein Versammlungsraum, Klassenzimmer, ein Jugendzentrum, ein Fitnessraum sowie eine Kinderlandschaft.

11. Ein segensreicher Ort

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Auch für die Master-Suite mit ihren Spiegeldecken und dem Whirlpool hat DeJacimo seine ganz eigenen Vorstellungen: „Wir haben gehört, dass hier einige verrückte Partys stattgefunden haben“, gab er zu. „Deshalb planen wir daraus einen Raum zu machen, in dem Frauen sich auf ihre Hochzeit vorbereiten können.

Es wird eine Sitzecke und einen Platz für ihre Kleider geben.“ An den Wänden befinden sich jetzt biblische Botschaften aus dem Buch Deuteronomium die alle Menschen willkommen heißen. So steht am Haupteingang zum Beispiel geschrieben „Sie werden gesegnet, wenn Sie eintreten, und gesegnet, wenn Sie das Gebäude wieder verlassen“. Eine ziemlich vielversprechende Botschaft, oder?