Die Gewässer unserer Welt sind faszinierend und nur zu einem Bruchteil erforscht. In den Gewässern der Erde gibt es zahlreiche Meeresbewohner. Ob beim Angeln, Tauchen oder beim Schwimmen – man kann auf manches Wassertier treffen. Einige sind harmlos. Andere wiederum sind gefährlich und können den Menschen ernsthaft gefährden oder sogar töten.
Bei gefährlichen Meerestieren denken die meisten zunächst an den Weißen Hai. Doch es gibt noch weitere gefährliche Meeresbewohner, die mit Vorsicht zu genießen sind, wie etwa der Rotfeuerfisch oder der Steinfisch. Giftdrüsen, Stacheln, Harpunen oder Fangzähne sind gefährlich. Unser Überblick zeigt die gefährlichsten Meerestiere. Seien Sie gespannt, welche Meeresbewohner als gefährlich gelten und sogar töten können.
1. Rotfeuerfische
Rotfeuerfische sehen beeindruckend und elegant aus. Ihre Schönheit ist jedoch mit Vorsicht zu genießen, denn Rotfeuerfische sind sehr giftig. In ihren Brustflossen und Rückenflossen tragen sie Gift. Die giftigen Schönheiten leben im kompletten Gürtel der Tropen der Weltmeere. Mittlerweile kommen Rotfeuerfische auch gehäuft im Mittelmeer vor. Bei Bedrohung sind die mit Giftstacheln versehenen Brust- und Rückenflossen abgespreizt.
In Verbindung mit ihrer Signalfarbe ist dies eine deutliche Warnung. Die Fische verhalten sich Tauchern gegenüber nicht scheu. Bei nächtlichen Tauchgängen jagen und folgen Rotfeuerfische im Lampenschein. Feuerfische haben ein komplexes Gift auf Eiweißbasis, welches zu Gewebenekrosen führt. Die Verläufe können mild bis schwer sein. Unbedingt ist ein Arzt zu konsultieren.
2. Petermännchen
Der Name klingt ja niedlich, doch sind Petermännchen alles andere als Streicheltiere. Petermännchen kommen im Ostatlantik, im Mittelmeer und auch im flachen Gewässer der Nordsee vor.
Petermännchen schauen muffelig drein und erinnern an Eidechsenfische. Die Fische sind bis zum Gesicht im Sand eingegraben. Tritt nun ein Badender auf ein Petermännchen, so entlädt es Gift aus den harten Flossenstrahlen. Das Gift ist zwar nicht tödlich, verursacht aber starke Schmerzen. Wasserschuhe sind vorbeugend eine gute Idee. Durch die globale Erwärmung des Wassers sind Petermännchen mittlerweile nicht nur im Mittelmeer und im Ostatlantik zu finden, sondern nun auch im flachen Wasserbereich der Nordsee.
3. Drückerfische
Insbesondere in der Paarungszeit ist mit Drückerfischen nicht zu spaßen. Sie können sehr aggressiv sein und gehen quasi auf alles und jeden los, dass in die Nähe ihres Nestes kommt. Vor allem die großen Picasso-Drücker verhalten sich so. Nehmen Sie besser Abstand, wenn die Fische aufgeregt hin- und herschwimmen. Auch europäische Drücker können spontan angreifen und zubeißen.
Sie sehen zwar harmlos und irgendwie sogar drollig aus, können aber sehr aggressiv sein. Besonders die Schwergewichte unter ihnen, wie etwa der Riesendrückerfisch, der bis zu 75 Zentimeter groß und circa 10 Kilogramm schwer ist, kann teilweise zu einer großen Bedrohung für Taucher und Schwimmer werden. Nehmen Sie sich in Acht!
4. Kegelschnecken
Kegelschnecken haben es in sich. Sie sehen zwar hübsch aus, sind aber höchst giftig. Das Nervengift der Kegelschnecken kann sogar tödlich wirken. Wer beim Tauchen Muscheln und Schnecken sammeln möchte, sollte vorsichtig sein. Es gibt viele Unfälle mit Kegelschnecken. Wer sie berührt, kann in sekundenschnelle durch die Harpune verletzt werden, die verborgen ist.
Diese ist mit einer Nervengiftdrüse verbunden. Die Giftcocktails der Kegelschnecken zählen zu den gefährlichsten im Tierreich und erfordern intensivmedizinische Behandlung. Manchmal enden die Unfälle mit Kegelschnecken sogar tödlich. Nach einem Stich der Kegelschnecke treten zunächst Taubheitsgefühle auf. Danach kommt es zu Lähmungserscheinungen, die auch die Atmung beeinträchtigen. Das Gift kann zum Ersticken führen. Ein Gegengift ist nicht bekannt.
5. Bullenhaie
Bullenhaie sind Tauchern gegenüber wenig scheu und zeigen eine geringe Hemmschwelle. Ähnlich wie Tigerhaie werden auch die Bullenhaie in bestimmten Regionen angelockt und oft bekommen sie auch Nahrung angeboten. Rein zufällige Begegnungen mit den Bullenhaien sind eher selten. Sie leben in tropischen Gewässern.
Sie nähern sich meist unbemerkt und können wahrlich penetrant gegenüber Tauchern sein. Bullenhaie zählen zu den wenigen Arten der Haie, bei denen Sie achtsam sein sollten. Begegnungen können gefährlich werden. Angriffe auf Menschen wurden durch Bullenhaie 116-mal dokumentiert. Der Tigerhai griff 129-mal an. Spitzenreiter ist der Weiße Hai mit 326 Angriffen. Der Bullenhai zählt somit zu den drei gefährlichsten Haiarten und kann sehr aggressiv sein.
6. Säbelzahn-Schleimfisch
Der Säbelzahn-Schleimfisch gilt als ein sehr kleiner Fiesling und wirklich niederträchtig. Er lauert größeren Fischen auf und gibt sich als Putzerfisch aus, der Körper-pflegende Dienste übernimmt. Schließlich beißt er jedoch hinterhältig und kraftvoll zu. Dabei reißt er seinem Gegenüber große Körperfleischstücke heraus.
Der Säbelzahn-Schleimfisch hat Fangzähne mit giftigem Drüsengewebe. Auch Tauchern gegenüber versuchen sie es und beißen zu. Dies fühle sich wie ein Wespenstich an. Das Gift der Säbelzahnschleimfische verursacht keine Schmerzen, sondern setzt quasi unter Drogen. Im Gift sind Opioide enthalten. Gebissene Opfer sind dadurch wehrlos und der Angreifer kann schnell flüchten. Der Säbelzahnfisch ist äußerst gerissen und hinterhältig.
7. Muränen
Das Blut der Muränen enthält Proteine, die für Menschen giftig sind. Das sogenannte Aalgift reizt die Schleimhäute, ruft Brechdurchfall hervor und kann sogar Lähmungen verursachen. Bei Muränen ist Vorsicht geboten. Wer Muränen allerdings nicht mit Nahrung anlockt oder sie in Bedrängnis bringt, muss keinen Angriff befürchten.
Das schlangenartige Erscheinungsbild mit dem offenen Maul und den entblößten Zähnen hat Muränen ein monsterartiges Image verschafft. Wenn man jedoch nicht provoziert, werden sie nicht aggressiv. Meistens kommt es zu Angriffen, wenn sie gefüttert oder bedrängt werden. Die Bisse der Muränen sind sehr infektiös, da daran Rückstände von Beute enthalten ist. Bei Unfällen mit Muränen müssen die Bisse umgehend desinfiziert werden.
8. Himmelsgucker
Der Himmelsgucker sieht furchteinflößend aus. Zumeist vergräbt er sich tief im Sand des Meeresbodens. Himmelsgucker haben Giftstacheln hinter ihren Kiemendeckeln. Himmelsgucker sind jederzeit bereit, aus dem Versteck heraus anzugreifen. Sie lassen dann mit ihrem extrem großen Mund ein Vakuum entstehen und saugen so die Beute ein.
Seinen Namen hat er daher, dass er die meiste Zeit im Sand des Meeresbodens vergraben liegt und mit seiner Umwelt verschmilzt. Dabei schaut er stets gen Himmel. Sie verteidigen sich mit kräftigen, giftigen Stacheln und geben ihre Tarnung im Sand des Meeresbodens ungern auf. Teils geben Himmelsgucker auch Stromschläge ab. Dass Menschen ihn sehen, ist sehr selten.
9. Blauring-Oktopus
Der Blauring-Oktopus verfügt über ein starkes Gift, das er bei einem Biss abgibt. Es kann auch für den Menschen tödlich sein. Wenn sich der Blauring-Oktopus bedroht fühlt, kann der kleine goldene Krake seine blauen Kringelchen aufleuchten und sogar pulsieren lassen. Er hat einen Papageienschnabel, über das das Nervengift abgegeben wird.
Es ist übrigens das gleiche Gift wie beim Kugelfisch. Die Folge ist, dass innerhalb von etwa zwei Stunden Herzkammerflimmern und Atemstillstand auftreten kann. Bei einer Beatmung und intensivmedizinischer Behandlung ist in der Regel nicht mit Folgeschäden zu rechnen. Blauring-Oktopoden kommen nur im Indopazifik vor und sind auch in Gezeitentümpeln recht häufig. Fassen Sie ein derartiges Exemplar keineswegs an.
10. Barrakudas
Barrakudas wird nachgesagt, für Menschen gefährlich zu sein. Sie werden in einigen Gegenden sogar mehr gefürchtet als Haie. Allerdings scheint ihre Angriffslust regional verschieden zu sein. In der Karibik wurde 30 Angriffe auf Menschen dokumentiert. Wenn sie sich bedroht fühlen, wehren sie sich. Barrakudas sind Raubfische.
Sie stehen am Ende der Nahrungskette. Durch das Fressen vieler anderer Fische kann sich das Gift «Ciguatoxin» in Barrakudas anreichern. Barrakudas, insbesondere sehr große Exemplare, sollten daher auch nicht verspeist werden. Der Barrakuda gilt in einigen Regionen als unberechenbar und aggressiv. Seien Sie daher vorsichtig. Die großen Unterkieferzähne der Fische können schwere Wunden reißen, die zu großem Blutverlust führen können.
11. Steinfisch
Das Gift des Steinfisches ist dem der Kobra ähnlich, allerdings noch um ein vielfaches stärker. Es wird über die Rückenstacheln injiziert. Es entstehen extreme Schmerzen. Das Gift kann dem Menschen das Leben kosten. Halten Sie bestenfalls Abstand zum Riff, denn die Steinfische sind perfekt getarnt und integrieren sich in das Riff wie kein anderes Meereslebewesen. Steinfische stellen auch für Schwimmer eine Gefahr dar, denn ihre Stacheln durchdringen auch dünne Sohlen.
Zwischen dem Rotem Meer und der Südsee kommen Steinfische lokal häufig vor. Passen Sie unbedingt auf, denn Steinfische verstecken sich auch fernab des Riffs im sandigen Boden. Da das Gift potenziell tödlich ist, zählen Steinfische zu den gefährlichsten Meeresbewohnern.