Werbung und Marketing jeglicher Art haben sich über die Jahre hinweg sehr stark entwickelt. Sexismus, Alkoholismus und Rauchen waren einst beliebte Themen dafür und die Unternehmen sind mit so einigen schwierigen Inhalten davon gekommen, welche heutzutage mit Sicherheit für mehr Aufsehen sorgen würden. Die Zeiten haben sich geändert, was oftmals eine sehr gute Entwicklung ist – dennoch macht es auch Spaß, sich die Vergangenheit einmal vor Augen zu führen.
Mit diesen Werbeanzeigen bekommst du genau das: eine Zeitreise in die Vergangenheit. Sie enthalten nicht nur Informationen darüber, was gerade in der Welt so abging, sondern zeigen auch die aktuellen Trends bezüglich Fashion, Frisuren und vielen weiteren Dingen.
1. Wenn er Kuchen will, soll er sich gefälligst einen backen! Das ist nicht bio!
Eine Kitchen Aid ist zwar auch heute noch ein sehr hilfreiches Luxus-Gerät für deine Küche, aber keine Frau schuldet es ihrem Mann, damit einen selbst gemachten Kuchen zu backen. Das sahen die Marketing-Manager von Kitchen Aid damals noch etwas anders, wie auf diesem Plakat deutlich wird. Alles zu dem Zweck, den Mann zufrieden zu stellen. Was eine verkehrte Welt.
Gift und frische Ware vertragen sich heutzutage nicht sonderlich gut miteinander. DDT (Kurzform für Dichlordiphenyltrichlorethan). Dabei handelt es sich um ein Insektizid, welches zu der Zeit dieser Werbung gerne verwendet wurde und nachweislich Krebs verursachen kann. Heute ist es verboten, deshalb ist diese Werbung nicht sonderlich gut gealtert.
2. Das ist einfach nur unhöflich. Heteros mögen es auch!
Frauen sind sehr vieles, aber mit Sicherheit nicht die Wurzel allen Bösen und die Verursacherinnen von Geschlechtskrankheiten. Diese Werbung lässt etwas anderes vermuten, indem sie Frauen in ein ganz schlechtes Licht rückt und so tut, als läge es an der Frau mit wechselnden Sexualpartnern, dass die unschuldigen Männer krank werden. Wer’s glaubt!
Vor nicht allzu langer Zeit bedeutete gay (schwul) einfach nur glücklich. Mit dieser Werbung würde man heute allerdings mehr als nur ein paar Zweifel an dieser Intention wecken. Offensichtlich muss man nicht zwingend schwul sein, um das beworbene Produkt genießen zu können. Kritisch, zu behaupten, es gäbe überhaupt Dinge, die nur für die eine oder andere Gruppe interessant sind.
3. Mit jeder Anzeige die Rivalität zwischen Frauen bewerben. Als viel Brust noch am Besten war
Es zeigt nicht gerade besonders viel Geschick und Haltung, seine Kampagne mit dem Claim zu bedienen, dass um jede Ecke etwas Besseres auf den eigenen Mann wartet. Nämlich eine andere Frau, die keinen Mundgeruch hat und das tolle beworbene Produkt verwendet. Fast ein bisschen armselig.
Damals gehörte es außerdem auch noch zum guten Ton dazu, Frauen definitiv und rigoros auf ihr Äußeres zu reduzieren und das Schönheitsideal (aus Männersicht) klar und deutlich zu machen. So wird hier kommuniziert, dass man mit diesem tollen Mittel zu mindestens 2 Inches größeren Brüsten gelangt und das in nur 14 Tagen. Wow!
4. Gib diesen Kindern ein bisschen frische Luft! Knappe Rasur
Frischhaltefolie mag für deine Essensreste hervorragend geeignet sein, es sollte jedoch niemals, unter keinen Umständen, das Gesicht eines Kindes (oder irgendeines anderen Lebewesens!) verdecken. Das führt nämlich ganz schnell dazu, dass der Sauerstoff knapp wird und das die letzte Aktion ist, die die in Plastik gehüllte Person erleben darf. In dieser Kampagne gab es sogar mehrere Werbeanzeigen, welche gerade Babys dafür als geeignet sah.
Gleich als Zusatz hier noch ein Baby, welches sich ganz selbstverständlich rasiert. Das ist eine weniger schlimme Situation, aber nicht wirklich gewöhnlicher. Es gibt keinen Grund für ein Baby, sich zu rasieren. Ob du es glaubst oder nicht, dieses Unternehmen hat damals mit Sicherheit viel Geld für diese Werbung gezahlt.
5. Aua! Ein Glas voll mit häuslicher Gewalt
Es ist wichtig, dass man – bevor man eine Werbung veröffentlicht – mit den ausführenden Personen darüber berät, was man sich unter dem gewählten Slogan alles vorstellen kann. Was hier deutlich zu erkennen ist, ist, dass diese Verantwortlichen sich hier keine Zeit genommen haben und einfach schnell Feierabend haben wollten.
Hier sieht man einen Mann, welcher seiner Frau offensichtlich den Hintern versohlt. Es gibt keinen Grund, welcher diese Aktion rechtfertigt (außer sie hat explizit danach verlangt – wovon wir hier aber nicht ausgehen). Laut dieser Werbung hat sie jedoch schlichtweg nicht den frischen Kaffee der beworbenen Marke gekauft. Heute würde das mit Sicherheit einen Shitstorm mit sich bringen. Zurecht.
6. Parasiten für Gewichtsabnahme. Mehr Sexismus
Heute führt der freiwillige Einsatz eines Parasiten in deinen eigenen Körper höchsten dazu, dass du eine Empfehlung für die Therapie bekommst. Damals schien das noch etwas anders zu sein, dass es sogar dazu geführt hat, dass man Werbung für ein solches „Produkt“ macht.
Wie man nicht nur an dieser Anzeige erkennt, wird sehr deutlich klar, wo der Platz einer Frau damals war: in der Küche (und generell als Bedienstete für ihren Mann, klar). Die 50er und 60er Jahre waren einfach anders, wild. Zum Glück trau man heute Frauen etwas mehr zu.
7. Kurze Kleider. Wow.
Man sieht zwei kleine Kinder, die dabei zusehen, wie ein Flugzeug gerade startet. Sie tragen sehr kurze Kleider und der Slogan sagt, dass es das glücklichste Fliegen ist, wenn es von unten nach oben geht. Damit wird wohl darauf angespielt, wie man den beiden leichter unter den Rock schauen kann. Unangebracht und ekelhaft.
Es ist ein bekannter Aberglaube, dass eine Frau ihre „Jungfräulichkeit“ dadurch verliert, dass ihr „Jungfernhäutchen“ reißt. Das kann theoretisch bei jeglicher sportlicher Betätigung stattfinden. Tampax, eine amerikanische Tampon-Marke, hat sich den Slogan „Bist du sicher, dass ich dann noch Jungfrau bin?“ auf die Fahne geschrieben. Noch heute wird sich darüber (zurecht) lustig gemacht.
8. Purer Sexismus. Die lächelnde Sekretärin
Diese Werbung würde so heute niemals durchgehen – außer es handelt sich um heißen Kaffee, welchen sie ihm in den Schritt kippt! Es geht hier um Krawatten, welche der Frau zeigen sollen, dass es die Welt der Männer ist, in der sie sich befindet und dass sie sich dementsprechend zu beugen und zu verhalten hat. Sexismus war damals wirklich gang und gäbe.
Die einzige Frau am Arbeitsplatz in dieser Werbung ist dafür zuständig, Notizen zu machen, Anrufe entgegenzunehmen und ihren männlichen Kollegen ein freundliches Lächeln zuzuwerfen. Als wäre es die einzige Aufgabe wäre, gut auszusehen und zu riechen. Was soll man dazu noch sagen?
9. Wen nennst du hier dick? Aufgeleuchtet!
Lane Bryant ist heute noch im Geschäft, jedoch hat sie erstaunlicherweise ihr Produkt namens „Chubby“ (zu Deutsch: dick) nicht weiter im Sortiment. Woran das wohl liegen mag? In diesem Beispiel wird Kinderkleidung für Kinder beworben, welche nicht in die „normalen“ Größen hineinpassen. Damit können auch die dicken Kinder Kleidung wie alle anderen tragen.
Es gibt kaum noch Ärzte heutzutage, die sich freiwillig eine Zigarette anzünden würden. Allein da sie durch ihre jahrelange Ausbildung genau wissen, zu welchen drastischen Nebenwirkungen das führen kann. Geschweige denn würden sie sich für ein Werbeplakat ablichten lassen, auf dem sie sich explizit für das Rauchen aussprechen – zumindest, wenn sie ihren Job noch eine Weile behalten möchten.
10. Selbstmord verkaufen. Rassismus und Schuppen
Es ist nicht ganz klar zu erkennen, was diese Werbung eigentlich verkaufen möchte. Es zeigt eine junge Frau mit in Falten gezogener Stirn, welche einen Strick um ihren Hals gelegt, eine Dose Pillen in der einen und einen Revolver in der anderen Hand hält. Keine Ahnung, was das soll.
War es der offensichtliche Rassismus, oder die furchtbaren Slogans, welche dafür gesorgt haben, dass dieser Hersteller nicht mehr länger besteht. Wörtlich heißt es auf dem Plakat: „Dr. Scotts elektrische Haarbürste wird einen Indianerkopf zwar nicht vor seinen Feinden schützen, aber dafür deines vor Schuppen, Haarausfall und Glatze“. Was das eine mit dem anderen zu tun hat, wird nicht ganz deutlich.